Durchwachsen
Aurora – Das Flüstern der SchattenRezensionsexemplar
Ich habe mich eigentlich sehr auf dieses Buch gefreut, da ich mich die Vermarktung der Geschichte von der Autorin auf Social Media sehr angesprochen hat. Nixen, epische Fantasy und LGBTQ+ ...
Rezensionsexemplar
Ich habe mich eigentlich sehr auf dieses Buch gefreut, da ich mich die Vermarktung der Geschichte von der Autorin auf Social Media sehr angesprochen hat. Nixen, epische Fantasy und LGBTQ+ Repräsentation. Daher habe ich mich auch für die Leserunde auf Lovelybooks beworben und sehr gefreut, als ich erfahren habe, dass ich ein Exemplar erhalte.
Jedoch habe ich leider nicht so an der Leserunde teilgenommen, wie ich es erhofft habe, da mich das Buch einfach nicht so überzeugen konnte, wie ich hoffte.
Als erstes muss ich leider sagen, dass mir der Schreibstil der Autorin nicht besonders gut gefallen hat - er war jetzt auch keines Falls schrecklich - nur leider ist ihr Humor nicht zu mir übergesprungen. Ich musste immer wieder das Gesicht verziehen, als ich die Sätze gelesen habe, wo ich wusste, dass sie als Scherz gemeint waren, aber ich fand sie halt leider absolut nicht lustig. Es war einfach zu Plump und die die von Kaz oder gegen Kaz gehen sollten, waren halt so gezwungen „piratisch“ (ich weiß dieses Wort gibt es nicht, aber es beschreibt die Witze halt sehr gut).
Dadurch bin ich leider immer wieder aus dem Lesefluss gekommen und konnte mich nicht hundertprozentig auf die Geschichte einlassen, was ich sehr schade fand, aber leider nicht verhindern konnte.
Ich glaube, wenn mir der Humor gefallen hätte, wäre der Schreibstil sicherlich nicht negativ herausgestochen, denn es gab keine besonderen Schachtelsätze oder irgendwelche Komischen Redewendungen, außer die die für die Geschichte erfunden wurde und diese waren sehr simpel gehalten und haben mich auch nicht gestört (Es ist immerhin Jugendbuch-Fantasy).
Einer der großen Punkte, weshalb ich dieses Buch nicht so lieben konnte, wie ich es wollte, waren, dass ich wirklich an jedem Protagonisten etwas auszusetzen hatte. Ich werde auch gleich erläutern was, aber nur um klarzustellen, die Nebencharaktere waren alle ok geschrieben, waren nicht massiv gut ausgearbeitet aber insgesamt auch nicht schlecht.
Und auch die Protas waren jetzt nicht unbedingt platt oder schlecht geschrieben, sondern wirklich einfach nervig.
Als erstes Aurora bzw. Juna, wie sie später genannt wird. Ich muss wirklich sagen, dass ich ihre Charakterentwicklung nicht mochte. Aurora im Prolog war eine bad-ass Prota, die ihren Willen durchgesetzt hat und für ihre Werte eingestanden ist. UND ja klar wenn man alle seine Erinnerungen verliert, ändert man sich, ABER alles was mit ihrem Gedächtnisverlust einhergeht bzw. Ihn ausgelöst hat (ohne zu Spoilern), hätte er dazu beitragen sollen, dass sie noch mehr bad-ass wird. Stattdessen, wird sie - um es böse auszudrücken- ein kleines schreckhaftes Reh. Also gefühlt hat sie kein Durchsetzungsvermögen mehr, weiß nicht ob sie links oder rechts gehen soll, checkt nicht das Kaz nicht „der“ ist, der er vorgeben zu scheint, obwohl er halt von jedem anderen innerhalb von ein paar Minuten enttarnt wird und Juna ihn sogar küsst und es nicht checkt (?!). Also ich muss sagen ja zum Ende hin, hat sich Juna wieder Richtung Aurora entwickelt, nur wenn man halt im Prolog ein Sneak-Peak von so einer starken Prota bekommt und dann den Rest des Buches mit einer Heulsuse rumschlägt - naja, war nicht so meins.
Ok, also Kaz war noch mein Lieblingscharakter. Kaz hat wenigsten noch ansatzweise bad-ass vibes. Und an seinem Charakter an sich kann ich auch nichts aussetzen. Aber was ich beim ihm nicht verstehe ist, wie seine Verkleidung nicht auffliegen kann. Bzw. TUT sie das eh öfter in dem Buch, aber nur bei den Leuten, die es erfahren können, weil sie Verbündete sind (außer Juna, die checkt es wie erwähnt ned) und ich verstehe halt einfach nicht, wie sich die Autorin das vorstellt. Also es gab für mich auch keine Erklärung, wieso es funktioniert. (Außer „ich kann meine Stimme verstellen“). Ich hätte es bei so einem Fantasy-Buch iwie cool gefunden, wenn sie irgendwie durch ihren Klabautermann geschützt wird. Denn Kaz ist ein Pirat und daher wird ihr Boot, und so wie ich es verstanden habe auch sie - von ihrem Klabautermann geschützt, aber es wird halt nicht nie auf ihre Verkleidung bezogen. Die Verkleidung ist halt da und funktioniert.
Nyx war auch ein guter Charakter. Und ich fand sie insgesamt auch gut geschrieben, aber irgendwie hätte es nicht viel geändert, wäre sie nicht da gewesen, also gefühlt war die gesamte Existenz von Nixen so viel nebensächlicher als ich durch die Vermarktung vermutet hätte, und ich hab mich auf so viel mehr gefreut. Viel mehr Männer betören, etc. Generell habe ich irgendwie erwartet (aber ich weiß nicht ob ich mir das irgendwie zusammen gereimt habe), dass die Lovestory zwischen einer Nixe und einer Piratin ist und das war sie halt nicht. Und was mich bei Nyx sehr gestört hat, war, dass sie auf jeder zweiten Seite aus ihrer Perspektive erwähnen musste, wie unglücklich sie in Elian verliebt ist und das hat halt irgendwann so massiv genervt weil ja, irgendwann habe selbst ich das verstanden. Vor allem weil das wieder so eine Lovestory ist, wo die Liebe am Anfang des Buches schon besteht und man als Leser daher nur nebensächlich mitbekommt, weshalb sie ihn liebt.
Aber kommen wir jetzt zu Elian. Ja, ich habe mir ihn bis zum Schluss aufgehoben, weil dieser Typ ist wirklich einfach…. Nein. Er hat mich einfach so genervt. Ich kann nicht mal wirklich sagen wieso, aber einfach alles. Wie er die Grenzen von Juna nicht einhält, obwohl sie ihm mehrmals sagt, dass sie ihn nicht mehr liebt. Wie er Nyx ausnutzt, weil er fühlt, dass sie ihn mag und trotzdem nie zuhört, wenn sie es ihm sagen will.Wie er einfach je nachdem worauf er bock hat entweder seine Leute für Juna hintergeht und gleichzeitig so tut als wäre er loyal. Also insgesamt, dieser Typ ist einfach Nein.
Ich glaube ich habe jetzt genug über die Charaktere geschimpft und es tut mir auch richtig leid, weil so schlimm, war das Buch jetzt echt nicht, ich würde sagen etwas unterdurchschnittliche Jugendbuch-Fantasy, ich merke nur einfach ,dass ich mittlerweile aus dem Alter raus bin und mir solche Bücher nicht mehr zu legen sollte.
Aber gut, wir sind leider noch nicht fertig, aber bevor wir zur Spannung und Handlung kommen, erstmal das Setting.
Denn die Idee, mit der gespaltenen Stadt und den jeweiligen Anhängern, fand ich wirklich gut und habe ich auch gerne gelesen. generell den Weltenaufbau hat die die Autorin echt cool gemacht, mit den Käfern, Solapussen und auch andere Sachen, die Spoilern würden. Es war echt schön gemacht.
Was mich halt wirklich stört, ist die Umsetzung. Ich habe leider erwartet, dass der Blickwinkel auf der lesbischen Beziehung liegen wird, aber das ist halt fast gar nicht so, also ob die beiden jetzt beste Freunde gewesen wären oder Loveinterests hätte nicht viel geändert, außer die Repräsentation. Und dont get me wrong, die finde ich gut. Auch nicht irgendwie überdramatisiert oder so. Ich hätte mich halt einfach mehr erwartet. Weil die Protagonisten waren halt gefühlt die Hälfte des Buches nicht einmal am selben Ort und dadurch hat es sich halt nicht so angefühlt, als würde man wirklich mitbekommen, wie sie sich mögen. Die Liebe war halt als sie getrennt wurden nach 80 Seiten im Buch einfach da.
Das war auch einer der Gründe, weshalb ich sehr schwer durch dieses Buch durchgekommen bin, weil ich einfach nicht wusste, weshalb sie über die erste Hälfte des Buches an irgendwelchen random Orten getrennt waren und man eigentlich nicht viel mitbekommen hat. Durch die Ersteren 200 Seiten musste ich mich wirklich durchquälen und habe mehrmals überlegt, ob ich das Buch abbrechen soll, wollte aber doch wissen, wie die beiden jetzt zusammen kommen.
Die zweite Hälfte wurde dann noch sehr spannend und ich habe das Buch dann auch an einem Abend beenden können. Aber leider konnte mich die Story trotzdem nicht so ganz überzeugen, das war halt einfach so ein hin und her und die Plottwists waren zum einen aus der Luft gegriffen (bzw. Ohne jeglichen Hinweis) oder halt von Anfang an klar (Hust Kaz hust). Aber die Story war insgesamt wirklich ok.
Ich möchte hier klarstellen, ich bin fast 20 Jahre alt und mein Lesegeschmack ist mittlerweile eher bei New Adult und spicy Fantasy angesiedelt, ich finde nur, dass man Jugendbücher so gut klingen und kaufe sie dann, merke aber einfach immer wieder, dass ich aus dem Alter raus bin.
An alle die oft Bücher aus dem Cbj Verlag lesen und die richtig gut finden, ihr werdet dieses Buch sicherlich auch mögen und es ist jetzt kein Buch, dass man gar nicht lesen kann, einfach nur nichts mehr für mich.
Fazit:
Insgesamt muss ich sagen, dass dieses Buch leider sehr durchwachsen war. Langer Einsteig, nervige Protagonisten und vom Weltenaufbau her einfach nicht das was ich erwartet habe. Das was ich positiv empfunden habe, war wie natürlich die LGBTQ+ Beziehung in das Buch integriert wurde und, dass das Buch am Ende noch etwas spannend wurde. Daher vergebe ich 2,5 Sterne.
Schreibstil: 2,5
Charaktere: 2
Handlung: 3
Spannung: 2
Setting: 3
=> 2,5 Sterne