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Veröffentlicht am 10.04.2024

Eine warmherzige und gleichzeitig spannende Geschichte in traumhafter Urlaubskulisse.

Ferien wie blubbernder Eistee
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Inhalt:

Luzy und Jannis sind die besten Freunde und reisen in den Frühlingsferien in die Heimat des Jungen.

Ferien auf einer griechischen Insel! Das wird großartig!

Doch im Paradies unter strahlender ...

Inhalt:

Luzy und Jannis sind die besten Freunde und reisen in den Frühlingsferien in die Heimat des Jungen.

Ferien auf einer griechischen Insel! Das wird großartig!

Doch im Paradies unter strahlender Sonne am kristallblauen Meer gibt es Probleme.

Der Besitzer des kleinen Laden im Ort erkrankt und muss sein Geschäft schließen.

Luzy erfährt, dass immer mehr Menschen - besonders die jungen - wegziehen ... in die Stadt oder sogar gleich ins Ausland.

Jannis ist entsetzt, als seine Eltern berichten, dass auch sie alle Zelte abbrechen und ihr Haus auf der Insel verkaufen werden.

Eine Entscheidung über die Köpfe ihrer Kinder hinweg! Ob daran noch etwas zu ändern ist?


Altersempfehlung:

ab 10 Jahre


Meine Meinung:

Dies ist Luzys drittes Abenteuer. Vorkenntnisse sind aber nicht erforderlich, denn die wichtigsten Ereignisse werden zu Beginn kurz zusammengefasst und alle Charaktere im Verlauf vorgestellt.

Natürlich macht es viel mehr Freude, die Reihe chronologisch zu lesen, insbesondere den Beginn der Freundschaft zwischen Luzy und Jannis mitzuerleben. Der Junge ist vor einiger Zeit aus Griechenland mit seinen Brüdern hergezogen (einschließlich Esel Tzatziki und fünf Hühnern).

Kurze Kapitel mit stimmungsvollen schwarz-weiß Vignetten und ein locker-leichter Schreibstil sowie das wunderbare Gefühl von Urlaub und Abenteuer bescheren ein großartiges Lesevergnügen.

Luzy erzählt die Geschichte aus ihrer Sicht, so dass Lesende sofort Teil ihrer Gedanken- und Gefühlswelt sind. Besonders die anschauliche Beschreibung ihrer Emotionen ist zuckersüß: "In meinem Bauch hüpft, springt und blubbert es unternehmungslustig." (vgl. S. 55)

Die inzwischen Elfjährige ist eine authentische und liebenswerte Protagonistin, die man sofort ins Herz schließt.

Manchmal ganz schön weise für ihr Alter:
"Heute verstehe ich wohl zum ersten Mal wirklich, wie fremd sich die Jungs manchmal in Deutschland fühlen."
(Luzy, vgl. S. 32)

Jannis (der mithilfe von Märchenbüchern seiner Oma Deutsch gelernt hat) verdreht auf lustige Art immer wieder Redewendungen:

"Ich bin über die Nachricht glücklich wie ein Honigkuchen-Esel."
(vgl. 163)

Die Charaktere sind herzensgut und Freundschaft sowie Familiensinn ist Dreh- und Angelpunkt jeder Geschichte.

Neben Luzys fünfzehnjähriger Schwester Sophia, Jannis' älteren Brüdern, ist auch Luzys Großvater Teil der Reisegesellschaft.

Mit ihrem Opa Peter, der die Ruhe in Person ist, führt Luzy immer wieder Gespräche über Freundschaft und das Verliebtsein. Er ist ihr Vertrauter und sein Gemüt gleicht dem eines Esels: gelassen und ausdauernd.

Es ist eine rührende Beziehung und der Großvater überrascht mal wieder mit kleinen und großen Lebensweisheiten und unerwartetem Sprachentalent.

Das Abenteuer findet eine wunderschöne Balance zwischen Urlaubs- und Glücksgefühl sowie ernsteren Themen (Überalterung von Dörfern bis hin zum regelrechten Dorfsterben).

Luzy und Jannis stecken voller Überraschungen und selbstverständlich wird an dieser Stelle nichts zum Superplan von Superluzy verraten.

Eine Leseempfehlung sowie 5 von 5 Gläser mit blubberndem Eistee für diese herzerwärmende und zugleich spannende Ferienlektüre!


Fazit:

Eine rührende Geschichte über Heimatgefühl , Freundschaft und Liebe, aber auch über Generationenkonflikte, Versöhnung und Wandel.

Mit authentischen und sympathischen Charakteren!


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Rezensiertes Buch: "Ferien wie blubbernder Eistee" aus dem Jahr 2024

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.03.2024

Wohlverdient! Eine Reclam-Ausgabe der klassischen Episoden: skurril, direkt und sehr witzig.

Die Känguru-Klassiker. Persönlich ausgewählt aus der Känguru-Tetralogie von Marc-Uwe Kling, illustriert von Bernd Kissel
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Inhalt:

Der Kleinkünstler Marc-Uwe Kling staunt nicht schlecht, als plötzlich ein Känguru vor seiner Wohnungstür steht, sich als neuer Nachbar vorstellt und Eier borgen möchte.

Doch die Dinge entwickeln ...

Inhalt:

Der Kleinkünstler Marc-Uwe Kling staunt nicht schlecht, als plötzlich ein Känguru vor seiner Wohnungstür steht, sich als neuer Nachbar vorstellt und Eier borgen möchte.

Doch die Dinge entwickeln sich anders als erwartet und plötzlich lebt Marc-Uwe Kling mit einem Känguru zusammen.

Dieser Band versammelt die skurrilsten Geschichten aus dem verrückten Alltag eines kommunistischen und chaotische Kängurus und eines stoischen Kleinkünstlers:

Tiefgründige und absurde Küchentisch- und Kneipengespräche, Entscheidung per Schnick-Schnack-Schnuck, Behördengänge, konfrontative Gespräche mit Neonazis und natürlich Schnapspralinen...


39 Geschichten mit handschriftlichen Anmerkungen des Kängurus und Illustrationen von Comiczeichner Bernd Kissel.


Altersempfehlung:

ab 12 Jahre


Illustrationen:

Bernd Kissel, der das Känguru bereits für die zweibändigen Känguru-Comics zum Leben erweckt hat, liefert für dieses Reclam-Heftchen neue Zeichnungen.

Die herrlich abstrusen Erlebnisse des ungleichen Duos werden am Ende eines Kapitels auf den Punkt in detaillierten schwarz-weiß Illustrationen visuell umgesetzt: vom schelmischen Lächeln des Kängurus bis hin zum verzweifelten Blick des Kleinkünstlers!

Bisher hatte ich beim Lesen nur Marc-Uwe Klings Stimme im Ohr ... nun habe ich zusätzlich das Känguru schwarz auf weiß vor Augen

Als Bonus finden sich zu Beginn zusätzlich ganzseitige Zeichnungen in Anlehnung an klassische Kunstwerke, z. B. "Der Schrei" von Edvard Munch und Michelangelos "Die Erschaffung Adams" (bezeichnend ist, dass hier das Känguru die Rolle Gottes übernimmt und somit Marc-Uwe Kling erschafft).


Mein Eindruck:

Das Zusammenleben des ungleichen Duos ist herrlich unterhaltsam (zumindest als Außenstehende) und teilweise völlig absurd.

Das Känguru macht sich ungefragt im Leben des Kleinkünstlers breit, ist chaotisch, egoistisch und faul. Trotz allem ist es wegen seiner direkten Art auch sehr sympathisch.

Das ungleiche Duo leistet sich einen ironischen und unterhaltsamen verbalen Schlagabtausch nach dem anderen. Hierbei ist es ganz gleich, ob Banalitäten wie Badputzen oder tiefgründige, globale Probleme wie die Klimakrise thematisiert werden.

Gerade diese Absurdität und Alltäglichkeit einiger Szenen machen die Episoden der Känguru-Tetralogie aus. Es gibt so viele lustige Geschichten, dass es mir schwer gefallen wäre, darunter die Klassiker auszuwählen.

Der absurde Versuch des Kängurus, bei McDonald's einen Wopper zu bestellen, fehlt leider. Dafür ist die kultige erste Begegnung Teil dieser Sammlung. Ebenso wie der Sicherheitscheck am Flughafen. "Der Beutel muss auf's Band!" ist inzwischen zum geflügelten Wort geworden.

Selbstverständlich darf das Lieblingskapitel aller Deutschlehrer:innen nicht fehlen ("Perspektivische Verzerrungen"), in dem die Erzählperspektive gewechselt und die Geschichte sehr unterhaltsam ad absurdum geführt wird.

Der "Witzig" -Stempel geht an "Eine nette Teegesellschaft". Hier landet Marc-Uwe Kling beim Psychiater, der selbst nicht mehr alle Tassen im Schrank zu haben scheint.

Man kann dieses Büchlein nicht lesen, ohne irgendwann mindestens einen Lachanfall zu bekommen, und man kann es einfach nicht mehr aus der Hand legen.

Achtung: Suchtgefahr Im Anschluss also gleich die gesamte Känguru-Tetralogie lesen!

5 von 5 Schnapspralinen und eine Leseempfehlung!


Fazit:

Dieses Reclam-Heft hätte ich in meiner Schulzeit gerne gelesen.

Sympathische und skurrile Charaktere und absurd witzige Dialoge!

Hier sind einige der besten Episoden der Känguru-Tetralogie in diesem Buch vertreten - genial illustriert.

Ein perfekter Einstieg auch für Neulinge.


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Rezensiertes Buch: "Die Känguru-Klassiker"
Persönlich ausgewählt aus der Känguru-Tetralogie von Marc-Uwe Kling, illustriert von Bernd Kissel -
erschienen bei Reclam im Jahr 2024

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.03.2024

Ein phantasievolles und spannendes Abenteuer mit außergewöhnlichen Charakteren. Farbenfroh illustriert.

Die Bande der schwarzen Frotteesocke
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Inhalt:

Wohin verschwinden eigentlich einzelne Socken?

Dank eines Lochs im Fußboden unter der Waschmaschine, bricht so manch eine von ihnen zu großen Abenteuern auf.

Das Erstaunliche: obwohl alle Socken ...

Inhalt:

Wohin verschwinden eigentlich einzelne Socken?

Dank eines Lochs im Fußboden unter der Waschmaschine, bricht so manch eine von ihnen zu großen Abenteuern auf.

Das Erstaunliche: obwohl alle Socken den gleichen Weg nach draußen wählen, landen sie alle an einem anderen und für sie sehr passenden Ort.

Die schwarze Frotteesocke rettet sich in letzter Sekunde vor dem Müll und geht an Bord eines Schiffes, mit dem sie die Welt umrunden möchte.

Unterwegs trifft sie eine weiße, ausgebleichte Socke, rettet eine Erdbeer-Einzelsocken aus dem Fundbüro, begegnet einer dichtenden Regenbogen-Ringelsocke. Die Bande zählt schon bald eine ganze Handvoll Mitglieder.

Doch eine zartgrüne Detektivsocke ist ihnen dicht auf den Fersen ...


Altersempfehlung:

ab 5 Jahre (zum Vorlesen)


Illustrationen:

Farbenprächtige und fröhliche Illustrationen ergänzen das spannende Abenteuer und erwecken die schwarze Frotteesocke und ihre Freunde zum Leben.

Besonders atmosphärisch sind die Szenen auf hoher See und ganz außergewöhnlich phantasievoll die auf der Insel der abgelegten Smartphones.

Zusätzlich wird gespielt mit Schriftarten und -farben, was der regenbogenbunten Ringelsocke (Dichter und Poet) zu verdanken ist.

Seine eigenen Socken sieht man anschließend mit ganz anderen Augen.


Mein Eindruck:

Dies ist der dritte Band der Sockenabenteuer, welcher unabhängig von den anderen gelesen werden kann.

Während in den ersten beiden Bänden mehrere in sich abgeschlossene Erzählungen enthalten sind, gibt es nun ein großes Abenteuer und ein Wiedersehen mit alten Bekannten wie der Detektivsocke Pinkerton aus dem ersten Band.

Die kurzen Kapitel eignen sich sehr gut zum Vorlesen. Einen kleinen Vorgeschmack (mit einem gewissen Augenzwinkern) geben die Kapitelüberschriften:
"Zweites Kapitel, in dem die Schwarze Frotteesocke um ein Haar im Bauch eines Hais landet. Was außerdem passiert, sag ich nicht, weil ich euch gerne ein bisschen piesacke, hehe. Lest es selbst!"

Der lebendige und bildliche Schreibstil sowie die liebevolle Beschreibung der Charaktere sind einfach zauberhaft.

Die schwarze Frotteesocke, die mit rotem Garn gestopft nun aussieht, als trüge sie eine Augenklappe, ist mutig und aufgeschlossen.

Um ihre vor langer Zeit verschwundene Zwillingssocke aufzuspüren, ist ihr kein Weg zu weit. Verschiedene Weggefährten schließen sich an und die Bande wächst immer weiter.

Übrigens hat jede Socke eine ganz eigene Persönlichkeit, die oftmals der Optik entspricht. Das gegensätzliche Sockenpaar Grummeligen und Brummel ist wirklich schreiend komisch. Der eine möchte die Welt bereisen, der andere lieber das Haus renovieren. Der eine schaut durch das Teleskop, um die Sterne zu betrachten, und der andere blickt durch das Mikroskop, um das Leben der Bakterien zu ergründen. Ihre Dialoge sind einfach irrwitzig!

Jede Socke ist - auf ihre eigene Art - etwas ganz besonderes und man schließt die bunte Truppe schnell ins Herz.

Selbstverständlich wird es an der ein oder anderen Stelle auch mal spannend. Doch jede (brenzlige) Situation meistern die Socken mit Bravour und wachsen dabei über sich hinaus.

So findet jede der Socken am Ende ihren Platz in der Welt.

"Ihr könnt sagen, was ihr wollt, aber das Leben einer Socke ist echt fantastisch!
(vgl. S. 166)

Für dieses liebevoll gestaltete Vorlesebuch vergeben wir 5 von 5 flauschige Frotteesocken sowie eine (Vor-)Leseempfehlung.

Weitere Abenteuer sind zu erwarten, da abschließend Band 4 angekündigt wird!


Fazit:

Ein spannendes und phantasievolles Abenteuer mit außergewöhnlichen und liebenswerten Protagonisten.

Wunderschöne, farbenfrohe Illustrationen mit viel Liebe zum Detail ergänzen die Geschichte.


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Rezensiertes Buch: "Die Bande der schwarzen Frotteesocke - Die Socken sind zurück!" aus dem Jahr 2024

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.03.2024

Spannend und phantasievoll mit liebenswerten Charakteren und farbenfrohen Illustrationen.

Neue Socken-Abenteuer (noch erstaunlicher)
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Inhalt:

Auch wenn man winzig klein ist wie eine Socke, kann man die größten Abenteuer erleben!

Glaubt ihr nicht?
Dann lest selbst!

Dreizehn spektakuläre Abenteuer:

Als Astronautin fliegt die himbeerrote ...

Inhalt:

Auch wenn man winzig klein ist wie eine Socke, kann man die größten Abenteuer erleben!

Glaubt ihr nicht?
Dann lest selbst!

Dreizehn spektakuläre Abenteuer:

Als Astronautin fliegt die himbeerrote Socke ins All und landet auf einem Planeten, der bewohnt ist von dreiohrigen Außerirdischen.

Die gelbe Socke wird eine erfolgreiche Käsemacherin und eine rosa Socke mit Blümchenmuster heitert als Spielgefährtin einen unglücklichen Hund auf.

Und dann gibt es da noch die stinkfaulen, weißen Sportsocken, eine dunkelrote Socke, die zum Lebensretter wird, eine weiße Socke, die einem Gespenst beim Spuken unter die Arme greift, eine rote Socke, die dem Weihnachtsmann hilft und viele mehr ...


Altersempfehlung:

ab 5 Jahre (zum Vorlesen)


Illustrationen:

Farbenprächtige und fröhliche Illustrationen unterstreichen die kunterbunten Abenteuer.

Der Zeichenstil gefällt sehr, denn mit viel Liebe zum Detail werden die dreizehn Socken und ihre turbulenten Reisen und Erlebnisse gezeigt.

Bei den phantasievollen Geschichten fallen auch die Bilder entsprechend kreativ aus. Der Planet der dreiohrigen Außerirdischen beispielsweise oder die (unsichtbaren) Tierkreationen vom Igelwolf bis zum Vogelfisch sind beeindruckend.

Seine eigenen Socken sieht man anschließend mit ganz anderen Augen.


Mein Eindruck:

Dies ist der zweite Band der regenbogenbunten Sockenabenteuer. Vorkenntnisse benötigt man aber nicht, da alle Geschichten abgeschlossen sind.

Dieser Sammelband enthält dreizehn Abenteuer.

Schnell wird klar, dass der Ausdruck "faule Socke" auf diese Exemplare nicht zutrifft. Im Wäschekorb darauf zu warten, dass man endlich in der Maschine landet, ist einigen von ihnen viel zu langweilig. Dank eines Lochs im Fußboden unter der Waschmaschine, bricht so manch eine Socke zu großen Abenteuern auf.

Das Erstaunliche: obwohl alle Socken den gleichen Weg nach draußen wählen (das Loch unter der Waschmaschine) landen sie alle an einem anderen und für sie sehr passenden Ort.

Ganz gleich ob rechts und links - denn eine Socke weiß instinktiv, an welchen Fuß sie gehört - hat jede von ihnen Gefühle und ihre ganz eigene Persönlichkeit, die meistens zu ihrem Äußeren passt (zarte Strümpfe - sensibel).

Sie alle erleben außergewöhnliche Abenteuer, die bereits in den Kapitelüberschriften kurz angedeutet werden:
"Achtes Kapitel: Von der linken schwarzen Socke aus Alpakawolle, die zur Superheldin wirde und einem kleinen Jungen half" oder:
"Dreizehntes Kapitel: Von der rechten roten Frotteesocke, die zum Helfer des Weihnachtsmannes wurde".

Die kurzen Kapitel eignen sich sehr gut zum (abendlichen) Vorlesen. Der lebendige und bildliche Schreibstil sowie die liebevolle Beschreibung der Charaktere sind einfach zauberhaft. Lesende werden einbezogen und fiebern mit, wie die Socken jede (brenzlige) Situation meistern und über sich hinaus wachsen.

Am Ende findet jede Socke ihren Platz in der Welt.

Zudem punkten die Geschichten mit warmherzigen und wertvollen Botschaft zu Themen wie beispielsweise Selbstlosigkeit, Anderssein, Mobbing, Einsamkeit, Angst vor Veränderungen im Leben uvm.

Zudem vermitteln die Abenteuer die ein oder andere tiefgründige Lebensweisheit.

Für dieses liebevoll gestaltete Vorlesebuch vergeben wir 5 von 5 wunderbar weiche Blümchensocken sowie eine Vorleseempfehlung!

Wir freuen uns zudem auf weitere Abenteuer. Band 3 ist bereits erschienen und ein vierter ist angekündigt.


Fazit:

Dreizehn phantastische und unterhaltsame Abenteuer von außergewöhnlichen wie liebenswerten Protagonisten.

Zahlreiche farbenfrohe Illustrationen mit viel Liebe zum Detail ergänzen die Erzählung.


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Rezensiertes Buch: "Neue Socken-Abenteuer (noch erstaunlicher)" aus dem Jahr 2023

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Veröffentlicht am 20.03.2024

Der Klassiker in neuer Inszenierung: unterhaltsam, schräg und genial!

Faust
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Inhalt:

Eine Wette zwischen Gott und Mephisto ... Was soll da schon schief gehen ?!?

Das treue Schäfchen, welches zum Spielball auserkoren wird, ist Heinrich Faust, ein vom Leben gefrusteter Student ...

Inhalt:

Eine Wette zwischen Gott und Mephisto ... Was soll da schon schief gehen ?!?

Das treue Schäfchen, welches zum Spielball auserkoren wird, ist Heinrich Faust, ein vom Leben gefrusteter Student und Taxifahrer in Berlin.

Wetteinsatz: zwei Kisten Ramazzotti!

Da greift man auch mal zu unlauteren Mitteln, wenn man seinen Wettgewinn gefährdet sieht.

Und so klopft Mephisto an Heinrichs Türe als Angestellter der elitären Coachingagentur "Happy Life" mit dem Versprechen einer kostenlosen rundum-sorglos-Betreuung, an deren Ende Heinrich wunschlos glücklich und sein Schwarm Margarethe hoffnungslos in ihn verliebt sein wird.

Es gibt dabei nur einen kleinen Haken:

Bei erfolgreicher Wunscherfüllung überträgt Heinrich automatisch nach seinem Tod der Coachingagentur "Happy Life" die exklusiven Nutzungsrechte an seiner unsterblichen Seele ...

Moderne Neuinszenierung des literarischen Klassikers.


Einbandgestaltung:

Der Einband ist dem schlichten Design der bekannten gelben Reclam-Hefte nachempfunden.

Mit viel Liebe zum Detail und täuschend echt imitiert wurden Flecken und Verfärbungen, Abschürfungen und angestoßene Ecken, die bei den dünnen Heftchen mit Seiten dünn wie Butterbrotpapier unvermeidlich sind.

Als Hardcover mit qualitativ hochwertigem Papier und in größerem Format als die "normalen" Reclam-Ausgaben wirkt das Buch aber deutlich wertiger.


Mein Eindruck:

Diese Graphic Novel ist eine ergänzte und überarbeitete Sammlung der in der Frankfurter Allgemeine Zeitung im Jahr 2009 erschienenen Comics.

Die Rahmenhandlung ist dem Original nachempfunden und in das Berlin der Gegenwart übertragen.

Es sind zwar keine Vorkenntnisse nötig, jedoch ist es anzuraten, zumindest eine inhaltliche Zusammenfassung des literarischen Klassikers zu lesen, um Anspielungen in Text und Bild, Zitate, Parallelen zum Original usw. zu erkennen. Es gibt aber auch Easter Eggs unabhängig vom Original, z. B. Mephisto als Schlange Kaa aus dem Dschungelbuch mit "Hör auf mich ..."

Flix übernimmt aber nicht einfach die ursprüngliche Handlung, sondern wandelt die Vorlage ab und drückt seinen eigenen Stempel auf.

Die Zeichnungen harmonieren hervorragend mit dem Text und brechen in ihrer Anordnung mit Erwartungen und klassischen Strukturen. Sie punkten zudem auf mehreren Ebenen mit Details, die erst beim wiederholten Betrachten auffallen.

Die Charaktere sind detailliert gestaltet und gezeichnet. Flix typisch und unverkennbar mit großen Quadratnasen und tiefergelegten Ohren.

Mephisto ist hinterlistig, was sich auch in seiner Mimik hervorragend widerspiegelt. Gott (mit über seinem Kopf schwebenden, allsehenden Auge, welches jede Reaktion der "normalen" Augen übernimmt und wunderbar genervt rollen kann) steht ein wenig verloren, naiv und peinlich berührt da.

Doch Wette ist Wette! Ausgerechnet Heinrich Faust, frustrierter Langzeitstudent mit einem Berg an Sorgen, gerät als Versuchskaninchen zwischen die Fronten.

Die Geschichte punktet mit einer skurrilen Mischung aus Klamauk und Slapstick und Absurdität (Faust hat den Rassepudel "Charlotte von Stein", seines Nachbarn Walter auf dem Gewissen).

Sie ist aber auch divers und multikulturell: Walter sitzt nach einem Skiunfall im Rollstuhl (das von Mephisto geäußerte N-Wort wäre m. M. nicht nötig gewesen) und Gretchen (eigentlich Margarete, weil ihr Vater Schreinemakers-Fan ist, auch wenn die Mutter sie immer Özlem ruft) ist Muslima mit einer strenggläubigen Familie.

Auch wenn die "Terrorfürsten" im Keller des göttlichen Gemeinschaftsbüros aller Religionen nur ein Sidekick sind ... die Kerlchen sind echt der Wahnsinn. Sie verschicken tagtäglich Spam-E-Mails, warten auf ihren großen Auftrag und - es ist wie es ist - kochen auch nicht auf allen Platten. Hier hätte ich mir noch viel mehr Szenen mit den verpeilten Wichten gewünscht.

Die Erfüllung des Wunsches gestaltet sich herrlich turbulent und schräg.

Die im Original eigentlich doch sehr ernste und tragische Geschichte tritt ein wenig in den Hintergrund und im Gegensatz zur Vorlage gibt es bei Flix für Faust und sein Gretchen ein Happy End ... Gott sei Dank!


Fazit:

Da man es treffender kaum zusammenfassen kann, zitiere ich aus dem Vorwort von Andreas Platthaus (welches selbst ein Goethe-Zitat abwandelt):

"Dieser Comic kennt alle Zutaten zum Rezept, das die gezeichnete Welt im Innersten zusammenhält."

(vgl. S. 13)


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Rezensiertes Buch: "Faust - Der Tragödie erster Teil" von Flix im Carlsen Verlag aus dem Jahr 2010

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