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Veröffentlicht am 05.04.2022

Ruhrpottfeeling

Der Markisenmann
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Jan Weiler beschreibt in „Der Markisenmann“ Kims Sommer, in dem sie 16 wird. Weil sie „etwas Schlimmes“ gemacht hat, wird sie über die Sommerferien zu ihrem Vater ins Ruhrgebiet verfrachtet. Sie kennt ...

Jan Weiler beschreibt in „Der Markisenmann“ Kims Sommer, in dem sie 16 wird. Weil sie „etwas Schlimmes“ gemacht hat, wird sie über die Sommerferien zu ihrem Vater ins Ruhrgebiet verfrachtet. Sie kennt ihren Vater nicht, bisher lebte Kim immer bei ihrer Mutter, deren Mann und dem gemeinsamen Sohn. Als Ventil für die fehlende Zuneigung war sie egoistisch und faul, was ihr aber erst bei ihrem Vater auffällt. Kim erlebt Langeweile, Ruhrpottfeeling und erlangt ganz neue Erkenntnisse.

Das Buch ist unterhaltsam und unaufgeregt, regt aber trotzdem zum Nachdenken an. Jan Weiler gelingt es, mit seinem Schreibstil "Bilder" vor meinen Augen entstehen zu lassen. Die Charaktere sind liebevoll angelegt, man muss schmunzeln. Solche Typen gibt es wirklich, irgendwo da draußen hat man so jemanden bereits gesehen oder kennt so jemanden. Außerdem weiß man zwischen den Kapiteln, da muss noch etwas kommen, es sind noch Fragen da, es ist noch etwas offen.

Von mir aus hätte es noch mehr von Alik geben können, dieser Charakter wäre für mich noch ausbaufähiger gewesen.

Ich könnte mir dieses Buch auch sehr gut als Verfilmung vorstellen, den Film würde ich mir sofort ansehen.

Insgesamt ein Buch, das einem mit einem guten Gefühl zurücklässt. Man ist etwas traurig, weil man das Buch ausgelesen hat, aber insgesamt ist alles stimmig und man wurde gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 02.04.2022

Naja

Der Fänger im Roggen
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"Der Fänger im Roggen" erzählt von Holden Caulfield, der mal wieder von einer Schule fliegt und in einer Nacht beschließt, bereis heute und nicht erst in ein paar Tagen zu den Ferien die Schule zu verlassen. ...

"Der Fänger im Roggen" erzählt von Holden Caulfield, der mal wieder von einer Schule fliegt und in einer Nacht beschließt, bereis heute und nicht erst in ein paar Tagen zu den Ferien die Schule zu verlassen. Somit streunt er ein paar Tage durch New York, bevor er den Beschluss fasst, nicht mehr nach Hause zu gehen, was er jedoch am Ende nicht durchzieht.
J.D. Salingers Klassiker hat mich leider nicht berührt. Für die Erscheinungszeit mag die Sprache und die Geschichte an sich eine Art Revolution gewesen sein, heutzutage kann das niemanden mehr "schocken". Diese Denkweise und mangelde Zielstrebigkeit des Protagonisten hätte mir "damals" in meiner Pubertät genauso wenig zugesagt wie heute. Ich habe es gelesen, um eine "Bildungslücke" zu schließen, aber es war mir eher eine Qual als ein Vergnügen.

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Veröffentlicht am 30.03.2022

Traurig und berührend

Die Königin des Ritz
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Hier wird die (Liebes)geschichte von Blanche und Claude Auzello erzählt. Er ist der Geschäftsführer des berühmten Hotel Ritz in Paris, sie wird zur "Königin des Ritz". Es ist ein Roman, der die Geschichte ...

Hier wird die (Liebes)geschichte von Blanche und Claude Auzello erzählt. Er ist der Geschäftsführer des berühmten Hotel Ritz in Paris, sie wird zur "Königin des Ritz". Es ist ein Roman, der die Geschichte des real existierenden Ehepaares Auzellos erzählt, von der Kennenlernzeit in den Zwanzigern über die Besetzung der Nazis bis zu ihrem Tod.
Melanie Benjamin ist ein berührender Roman gelungen, der nie kitschig wird oder zu arg auf die Tränendrüse drückt. Sie beschreibt die Grauen des 2. Weltkriegs, aber zwischendurch wünscht man sich, in den Glanzzeiten des Ritz vor der Besatzung dort gewesen zu sein und die Pracht mit eigenen Augen gesehen zu haben. Toll geschrieben, gut recherchiert.

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Veröffentlicht am 22.03.2022

Wofür die Mühe?

Serotonin
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Ein Mann, der ein Antidepressiva nimmt, was ihm seine Libido raubt. Er verlässt sein altes Leben und geht auf Abschiedstour - zu alten Studienfreunden und ehemaligen Geliebten. Das ist kurz zusammengefasst ...

Ein Mann, der ein Antidepressiva nimmt, was ihm seine Libido raubt. Er verlässt sein altes Leben und geht auf Abschiedstour - zu alten Studienfreunden und ehemaligen Geliebten. Das ist kurz zusammengefasst der Inhalt.
Der Anfang von "Serotonin" liest sich noch gut, auch wenn einen bald die geschilderten Sexszenen zunehmend verstören. Aber irgendwann kommt die Langeweile und dazu diese verschachtelten Mammut-Sätze! Schwere Kost. Und der Schluss, ich habe mich tatsächlich bis zum Ende durchgekämpft, ist das überhaupt ein Schluss oder hatte der Autor keine Kraft mehr dafür? Von Michel Houellebecq hatte ich mir mehr versprochen, sehr schade.

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Veröffentlicht am 19.03.2022

Liebeserklärung an die Bretagne

Bretonische Verhältnisse
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Kommissar Dupin hat einen Mord im ehemaligen Künstlerdorf Pont Aven aufzuklären. Aber wer bringt einen 91-jährigen Mann um? Noch dazu kommt heraus, dass der Mann nur noch kurz zu leben hatte. Und weshalb ...

Kommissar Dupin hat einen Mord im ehemaligen Künstlerdorf Pont Aven aufzuklären. Aber wer bringt einen 91-jährigen Mann um? Noch dazu kommt heraus, dass der Mann nur noch kurz zu leben hatte. Und weshalb musste er sterben? Erst nach weiteren Ereignissen kommt Dupin drauf, worum es bei dem Mord wirklich geht.
"Bretonische Verhältnisse" ist eine Liebeserklärung des Autors an die Bretagne. Wenn er die Farben und den Geruch des Meeres beschreibt, möchte man direkt auch in die Bretagne fahren um zu schauen, ob es wirklich so ist. Ansonsten bleiben die Figuren seltsam farblos. Und warum muss ein Kommissar immer chronisch schlecht gelaunt und ein Eigenbrötler sein? Das sind mir zu viele Stereotypen. Das Buch war gut zu lesen und auch ganz unterhaltsam, aber ich muss jetzt nicht zum nächsten Band greifen, um mehr davon zu lesen.

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