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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.11.2024

Düster und gefühlvoll

Empire of Sins and Souls 1 - Das verratene Herz
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Schlicht, aber edel wirkt das Cover dieses düsteren Fantasy Romans.
Zoé Durand hat ein elendes Leben als Diebin und Hure geführt, als sie einen gewaltsamen Tod sterben muss. Sie landet im Vorhof der Hölle, ...

Schlicht, aber edel wirkt das Cover dieses düsteren Fantasy Romans.
Zoé Durand hat ein elendes Leben als Diebin und Hure geführt, als sie einen gewaltsamen Tod sterben muss. Sie landet im Vorhof der Hölle, im Reich Xanthia, wo blutrünstige Xathyre sich auf die Sünder stürzen, um sich von ihrem Blut zu ernähren.
Zoé hat Glück, denn der mächtige Graf Alexei nimmt sie unter ihren Schutz. Sie muss nur drei magische Relikte für ihn stehlen.
Man lernt Zoé sehr gut kennen, vor allem als man zusammen mit ihr das fremde, gewalttätige Xanthia erkundet. Für die vielen schrecklichen Schicksale, auch Kinder sind betroffen, braucht man starke Nerven. Überhaupt lauert überall Gefahr auf sie. Mit ein Grund, warum man beim Hören, beziehungsweise Lesen, ungern eine Pause einlegen will.
Die Autorin hat auch ein Auge auf ihre Nebencharaktere, die sie fein herausarbeitet. Dadurch wird die Handlung sehr detailreich, aber ohne sich in Nebensächlichkeiten zu verlieren.
Mir hat der Roman gut gefallen, aber die hervorragende Leistung der beiden Sprecher Rebecca Veil und Elias Emken hat auch ihren Teil dazu beigetragen.

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Veröffentlicht am 04.11.2024

Die Diva

Aus dem Haus
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Für dieses quirlige Hörbuch hätte ich mir ein bunteres als dieses unscheinbare, blassblaue Cover gewünscht.
Als Ich-Erzählerin beschreibt Miriam Böttger ein Aufwachsen in Kassel. Dabei fokussiert sie sich ...

Für dieses quirlige Hörbuch hätte ich mir ein bunteres als dieses unscheinbare, blassblaue Cover gewünscht.
Als Ich-Erzählerin beschreibt Miriam Böttger ein Aufwachsen in Kassel. Dabei fokussiert sie sich auf das von ihren Eltern erbaute Haus, das Anlass zu ständigen Wehklagen gibt, ein Sinnbild nicht wahr gewordener Träume. Bis zur vierten Klasse lebte die Familie in Weinheim. Hier war die Welt noch vollkommen, doch der berufliche Aufstieg des Vaters erforderte den Umzug in den Norden und damit dem Beginn allen Unheils.
Dreh- und Angelpunkt ist die schillernd egozentrische Figur der Mutter, die mit nichts mehr zufriedengestellt werden kann. Zwar ist sie finanziell so gut gestellt, dass sie sich extravagante Wünsche erfüllen kann, aber es reicht nicht, um in der gehobenen Kasseler Gesellschaft Fuß zu fassen. Ihre Unzufriedenheit manifestiert sich in Beschwerden über die Unvollkommenheit ihres Zuhauses. Man kann sich Mutter sehr gut vorstellen, wie sie sich immer gekonnt in Szene setzt, Ansprüche geltend macht und sich doch immer vom Pech verfolgt sieht. Wie kann man immer nur das Negative im Leben sehen? Doch als sich nach langen Jahren der Unzufriedenheit tatsächlich ein Käufer findet, dreht sich das Blatt und die Mutter sieht das Haus nur noch durch die rosarote Brille der Wehmut.
Gerade diese schwierige Person, ich möchte sie mir gar nicht in ihrer Funktion als Mutter vorstellen, macht den Roman so einzigartig. Zwar bekommen auch andere Familienmitglieder mit ihren absonderlichen Eigenarten ihr Fett weg, aber keiner reicht an Mutters Persönlichkeit heran, die von der Autorin mit pointierten Formulierungen wunderbar skizziert wird. Auch ihre Spitzen gegen die Stadt Kassel und deren Bewohner haben hohen Unterhaltungswert.
Kurz gesagt, die Autorin weiß mit Worten umzugehen, aber die Wahl von Inka Löwendorf als Sprecherin rundet den Hörgenuss erst richtig ab. Sie findet mit ihrer Stimme den richtigen Grad zwischen Humor und Ernsthaftigkeit, sodass die Handlung nicht in bösen Klamauk absinkt.

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Veröffentlicht am 03.11.2024

Mörderisch schöne Inselgruppe

Mord auf den Färöern
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Das Cover zeigt ein Haus auf Färöer in genau den leuchtenden Farben, die einen auf dieser touristisch noch nicht sehr erschlossenen Inselgruppe erwarten. Politisch gehört sie zwar zu Dänemark, aber die ...

Das Cover zeigt ein Haus auf Färöer in genau den leuchtenden Farben, die einen auf dieser touristisch noch nicht sehr erschlossenen Inselgruppe erwarten. Politisch gehört sie zwar zu Dänemark, aber die Sprache, vor allem aber die Namen gehen doch stark ins Isländische und sind für uns deutsche Leser sehr umständlich.
Und genau diese Namen, auch wegen der Vielzahl der auftretenden Personen, machen es schwer, der Handlung des Hörbuchs zu folgen. Leider fehlt hier im Vergleich zum Print die Möglichkeit, vorweg ein Namensregister zu listen.
Kaja Sesterhenn als Sprecherin meistert sogar die färöerischen Redewendungen ohne Schwierigkeiten. Starke Leistung!
Die Handlung ist sehr spannend, denn ein gefährlicher Mörder tötet seine Opfer aufs Grausamste und deponiert die Leichen malerisch an touristischen Hotspots. Nach einem spannenden Finale hofft man, dass Carola Christiansen noch weitere Folgen in petto hat.

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Veröffentlicht am 02.11.2024

Flache Story

Dark Venice. Deep Water (Dark Venice 1)
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Neben einem wunderschönen Cover lockt der Klappentext mit einer Familienlüge, die aufgedeckt werden soll und verspricht Romantik im zauberhaften Venedig. Na klar, das will man lesen.
Merle geht für ein ...

Neben einem wunderschönen Cover lockt der Klappentext mit einer Familienlüge, die aufgedeckt werden soll und verspricht Romantik im zauberhaften Venedig. Na klar, das will man lesen.
Merle geht für ein Auslandssemester nach Venedig und landet dort unfreiwillig in einer merkwürdigen WG. Ihre Mitbewohner verhalten sich sehr abweisend und sind auch leider bei Merles Kommilitonen nicht sonderlich beliebt. Es umgibt sie ein düsteres Geheimnis.
Ein ganz anderes Geheimnis treibt Merle um, denn sie hat im Nachlass ihres Großvaters Briefe an eine Venezianerin gefunden. Diese Dame möchte sie nun unbedingt finden, doch bedauerlicherweise wird gerade dieser Handlungsstrang nach der Hälfte des Buches nicht mehr weiterverfolgt. Das Interesse konzentriert sich jetzt völlig auf die aufkeimende Romanze zwischen Merle und ihrem Mitbewohner Matteo. Auch detaillierte Schilderungen des Liebeslebens fehlen nicht.
Allerdings ist die junge Liebe, wie zu erwarten, nicht frei von Problemen, die sich wahrscheinlich im Folgeband auflösen werden. Den werde ich dann schon nicht mehr lesen, denn mich hat Dark Venice eindeutig unterfordert. Die Charaktere sind nur klischeehaft, Geheimnisse werden aufgebauscht und übertrieben. 
Hätte Merle sich mal bei ihren Kommilitonen über ihre Mitbewohner erkundigt, dann hätte sie nicht so lange im Ungewissen in dieser merkwürdigen Atmosphäre aushalten müssen. Alle wären viel offener miteinander umgegangen.
Und wo bleiben die schönen Orte in Venedig? Die Handlung hätte genauso in jeder x-beliebigen italienischen Universitätsstadt spielen können, bis auf die wenigen Male, wo Merle in einem Boot sitzt.
Selbst für einen Young Adult-Roman ist mir die Handlung zu flach. Ich mag dieses Buch nicht weiterempfehlen, aber vielleicht sehen jüngere Leser das mit ganz anderen Augen.

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Veröffentlicht am 30.10.2024

Tori findet ihren Weg

Zwei Hexen und ein Whiskey
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Tori, die mehr oder minder zufällig den Barkeeper-Job in der magischen Gilde bekommen hat, muss sich auf unbestimmte Zeit zurückziehen, denn sie hat als nicht magisches Wesen eigentlich keine Arbeitsgenehmigung. ...

Tori, die mehr oder minder zufällig den Barkeeper-Job in der magischen Gilde bekommen hat, muss sich auf unbestimmte Zeit zurückziehen, denn sie hat als nicht magisches Wesen eigentlich keine Arbeitsgenehmigung. Das droht gerade aufzufliegen. Sie vermisst ihre Arbeit sehr und langweilt sich den lieben langen Tag. Da haben zwei raffinierte Hexen leichtes Spiel, Tori und ihre ganze Gilde in einen gefährlichen Machtkampf hineinzuziehen.
Wie immer gibt es wunderbar fantasievolle magische Wesen, Zaubersprüche und atemberaubende Kämpfe. Ja, auch die Romantik kommt nicht zu kurz, weil Tori sich zu einer Entscheidung durchringen muss.
Das Buch ist flott geschrieben. Humor blitzt auf allen Seiten auf und das Ende ist in sich rund. Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung.

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