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Veröffentlicht am 02.11.2018

Fly Girl

Starlight Nights - Immer wieder du
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„Ich schlinge die Arme um die Beine und ziehe sie näher an den Körper, als könnte diese Haltung das Loch in meiner Brust füllen, wo bislang mein Herz geschlagen hat.“

Früher war Calista ein Kinderstar, ...

„Ich schlinge die Arme um die Beine und ziehe sie näher an den Körper, als könnte diese Haltung das Loch in meiner Brust füllen, wo bislang mein Herz geschlagen hat.“

Früher war Calista ein Kinderstar, ihre letzte große Rolle war in der Serie Starlight an der Seite von Eric Stone, dem Sohn eines berühmten Hollywood-Produzenten. Nach einem Unfall und dem Bruch mit ihrem einstigen Leben sucht Calista Ruhe an einem College um zu studieren und versucht allem zu entfliehen, endlich außerhalb des Einflusses der Medien und ihrer herrischen Mutter. Doch eines Tages steht Eric bei ihr auf der Matte und versucht, sie für seine erste eigene Produktion abzuwerben. Sein unerwartetes Erscheinen löst längst verjährt geglaubte Gefühle bei Calista aus, er ist noch genau so selbstbewusst, schlagfertig und gutaussehend wie damals.. und obendrein vergeben.

Vorweg lässt sich vielleicht sagen, dass ich erst anhand der Leseprobe am Ende des Buches überhaupt festgestellt habe, dass es sich hier um einen Teil einer Reihe handelt, den man allerdings ohne Probleme auch alleinstehend lesen kann, wie ich es nun getan habe.

Eric und Calista erzählen abwechselnd aus der Ich-Perspektive, wie es für New Adult üblich ist. Als Leser fühle ich mich bei dieser Erzählweise immer am besten beteiligt, man liest die wichtigsten Gedanken und Gefühle mit, und kann sich eventuell auch mit dem Protagonisten identifizieren.
Die Sprache ist nicht gerade kompliziert oder anspruchsvoll, aber dafür lässt das Buch sich leicht lesen und man hat eine nette Abwechslung für zwischendurch.

Calista ist eigentlich Schauspielerin, gemanagt wurde sie bis zu ihrer Volljährigkeit von ihrer übergriffigen und vorlaut bestimmenden Mutter, die sie scheinbar mehr für einen Goldesel als eine Tochter hält. Wenn sie für sich allein oder mit Eric ist, macht die junge Frau einen toughen Eindruck, hat oft schlagfertige Erwiderungen parat und hat eine bemerkenswerte emotionale Stärke gemessen an dem Verlauf ihrer Karriere bis hin zur Beendung dieser. Doch wenn ihre Mama pfeift, springt Calista leider und auch wenn ich ihre Gründe dafür teils verstehen kann, hat es mich doch unfassbar aggressiv gemacht, wie sie sich andauernd hat herumschubsen und bevormunden lassen. Im Laufe des Buches macht sie immerhin eine Entwicklung durch, wenn auch eine längst überfällige.
Eric hat ebenfalls einiges an familiärem Ballast dabei. Sein Vater versucht mit allen Mitteln, die eigenständige Karriere seines Sohnes zu sabotieren, von Anerkennung keine Spur. Doch davon lässt sich Eric nicht aufhalten, er macht mit Calistas Hilfe sein Ding. Dass seine Gefühle für Calista weit über das Freundschaftliche hinausgehen, bemerkt er (typisch für einen Kerl) auch erst, als es schon fast zu spät ist. Ansonsten ist er auch nicht viel mehr als ein gutaussehender Typ, wie es sie zu Hauf in New Adult Büchern gibt, mir hat leider irgendwie etwas besonderes, spezielles an ihm gefehlt.

Die Love Story zwischen unseren beiden Protagonisten entwickelt sich zögerlich, da es schließlich auf Erics Seite auch noch das ein oder andere Hindernis zu überwinden gilt. Aber das gefiel mir auch, dass sich nicht wie manchmal direkt in körperlichem Verlangen aufeinander gestürzt wurde. Es gab einige spannende kleine Höhepunkte in der Geschichte, allerdings war das Drama mit Lori, Calistas Mutter, mir auf Dauer merklich zu anstrengend und auch etwas zu viel, bis es dann zum großen Knall kam. Davon abgesehen fühlte ich mich jederzeit gut unterhalten, auch das Thema Kinderstars generell war interessant zu lesen.

Mein Fazit:
Stellenweise sehr an den Nerven zerrend, aber dennoch aufregend und stellenweise auch amüsant. Eine sympathische Protagonistin, ein etwas langweiliger Protagonist und eine vielversprechende Idee, wenn auch nicht perfekt umgesetzt.
Ein nettes Buch für zwischendurch, aber kein Must-Read, würde ich sagen.

Veröffentlicht am 28.10.2018

Liebe wie Glas, wunderschön und zerbrechlich

All In - Tausend Augenblicke
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„Ich sah vielleicht nach Rock'n'Roll aus, aber ich fühlte mich wie zerbrochenes Glas, das überall verstreut war. Ich wusste nicht mehr, wer oder was ich war, aber ich glitzerte hübsch im Rampenlicht.“ ...

„Ich sah vielleicht nach Rock'n'Roll aus, aber ich fühlte mich wie zerbrochenes Glas, das überall verstreut war. Ich wusste nicht mehr, wer oder was ich war, aber ich glitzerte hübsch im Rampenlicht.“ (S.16)

Kacey und Jonah könnten unterschiedlich nicht sein. Sie ist ein Rockstar, Gitarristin in einer Band und lebt ein Leben jenseits jeder Normalität zwischen Partys, Alkohol und Exzessen. Er arbeitet hart und strikt nach Zeitplan, führt einen bescheidenen und gesundheitsbewussten Alltag und ist dankbar, überhaupt noch am Leben zu sein, und das nur wegen des Herzens eines anderen, das in seiner Brust schlägt.
Als sie sich begegnen, wissen sie noch nicht, auf was sie sich einlassen, denn ihre Liebe wird zugleich Herausforderung wie Bereicherung sein, Glück und Schmerz.. und sie beide für immer verändern.

Das Cover dieses Buches ist wunderschön. Man sieht ein Streichholz, an dem eine kleine Flamme brennt, was ein größeres Feuer zu entfachen oder farbigen Rauch zu bilden scheint. Die Farben harmonieren perfekt miteinander, warme Töne wie Rot, Orange und Gelb bilden eine Einheit mit Violett und Magenta, es ist einfach ein Hingucker schlechthin, an dem ich im Laden auf keinen Fall einfach vorbeigehen könnte.

Die beiden Protagonisten erzählen jeweils aus ihrer Ich-Perspektive, so kann man immer am besten an Gedanken und Gefühlen teilhaben, finde ich. Die Sprache ist modern und jugendlich, passend zu den beiden Protagonisten, an vielen Stellen auch umgangssprachlich und ein wenig unanständig.
Das Buch las sich wie im Fluge, am liebsten hätte ich überhaupt keine Pausen gemacht, was aber leider nicht möglich war.

Kacey ist zu Beginn des Buches noch ein Rockgirl, was keine Hemmungen hat, zu Alkohol und Kippen zu greifen, wenn ihm mal was zu viel wird. Im Laufe der Zeit wird sie allerdings zahmer und vernünftiger, sie macht eine beeindruckende Wendung durch und das nur wegen Jonah. Jonah hingegen lebt anfangs nur für seine Arbeit, die Glaskunst. Mehr und mehr merkt er aber, dass Kacey ihm wichtig ist und ihm etwas geben kann, von dem er nicht mehr erwartet hatte, es zu finden: Liebe.

Die Geschichte der beiden ist herzzerreißend, im wahrsten Sinne des Wortes. Jonahs gesundheitliche Verfassung ist allgegenwärtig und es ist im Vorfeld schwierig zu sagen, wie das Buch enden wird. Man hofft auf ein Happy End, befürchtet aber zugleich auch, dass es eine ungute Richtung einschlagen kann, doch das muss jeder für sich selbst sehen. Das Schöne war, zu verfolgen, wie Jonah und Kacey sich gegenseitig zum Besseren verändern und ihre Leben sehr viel mehr Qualität bekommen, weil sie jemanden haben. Ihre gemeinsame Geschichte startete Knall auf Fall und etwas unrealistisch, und doch ließen sie sich Zeit damit, sich näherzukommen. Als es dann so weit ist, denkt man sich als Leser: „Na also, warum nicht gleich so!“ Aber ich fand alles gut so, wie es ist.
Aber nicht nur die beiden Protagonisten gefallen mir, sondern auch die besten Freunde von Jonah sind mir total ans Herz gewachsen, genau wie sein Bruder Theo, der zwar einen etwas finsteren und brummigen Eindruck macht, aber ein wirklich loyaler und beschützender Mensch ist.

Ein riesiger Pluspunkt sind die Emotionen, die die Autorin übermittelt. Man fühlt unglaublich mit Jonah und Kacey mit, es ist beeindruckend, wie Emma Scott den Leser gefangen nimmt und ihn berührt. So etwas muss man erst mal schaffen, bei vielen Büchern wird da leider nur auf leere Klischees und schöne Worte gesetzt. Doch in diesem Buch fahren die eigenen Gefühle Achterbahn, man fühlt, lebt die Geschichte als wäre man selbst Teil davon. Noch dazu gibt es einen Haufen wundervolle Zitate, wovon ich eines an den Anfang und eines an das Ende der Rezension gesetzt habe.

Mein Fazit:
Nach dem Beenden des Buches war ich erst mal sprachlos und musste das Gelesene sacken lassen. Ich bin hellauf begeistert, war berührt wie schon lange nicht mehr. Diese Geschichte ist ein Volltreffer in jeder Hinsicht und New Adult auf extrem hohen Niveau, umso mehr freue ich mich auf den zweiten Teil der Dilogie, der im Frühjahr 2019 erscheinen wird.
Ich kann gar nicht anders, als eine unbedingte Leseempfehlung auszusprechen.

Zum Schluss noch ein Zitat von Jonah:
„Sterben, das hatte ich gelernt, war kein Mannschaftssport. Es war ein einsames Unterfangen. Alle, die ich liebte, standen am trockenen Ufer, während ich allein in einem Boot saß, das sich langsam von der Küste entfernte, und niemand konnte etwas tun.“

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  • Gefühl
Veröffentlicht am 27.10.2018

Ein Mops für alle Fälle

Sitz, Platz, Plätzchen
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„Hören Sie nicht auf, an sich zu glauben, nur weil ein Teil Ihres Lebens nicht so ist, wie Sie es sich erhofft hatten. Die Stärke fürs Leben findet man immer im Leben selbst.“

Hauptsache eine Wohngelegenheit, ...

„Hören Sie nicht auf, an sich zu glauben, nur weil ein Teil Ihres Lebens nicht so ist, wie Sie es sich erhofft hatten. Die Stärke fürs Leben findet man immer im Leben selbst.“

Hauptsache eine Wohngelegenheit, denkt sich Brydie, als sie die Gelegenheit bekommt, kostenlos im Haus einer alten Dame unterzukommen, vorausgesetzt sie passt auf den pummeligen, faulen Mops Teddy Roosevelt auf. Nach ihrer Scheidung und dem Umzug aus der Kleinstadt in der sie aufgewachsen ist, braucht sie etwas frischen Wind und findet einen Job, bei dem sie ihrer Passion, dem Backen, nachgehen kann und nach einiger Zeit bekommt auch der tierische Mitbewohner regelmäßig frisch gebackene Köstlichkeiten. Die kommen auch bei Brydies befreundeten Hundebesitzern gut an, von denen einer sich in ihr Herz geschlichen hat..

Das Cover greift den Inhalt des Buches gut auf, es geht um Kuchen und Kekse und den Mops, der hier sehr viel schlanker dargestellt ist als in meiner Vorstellung, und wenn ich es recht sehe, kann man im Hintergrund einen geschmückten Weihnachtsbaum erahnen, selbst wenn das Buch nur zu einem Drittel im Dezember spielt.

Erzählt wird aus der Sicht auf Brydie (wobei mein Kopf immer Byrdie gelesen hat, weiß der Teufel wie man stattdessen Brydie aussprechen sollte), spannend wären sicher auch einige Kapitel aus der Sicht von Nathan, einem anderen Hundebesitzer gewesen. Ich persönlich habe mich sehr schnell mit der Protagonistin anfreunden können und es hat mir Spaß gemacht, sie auf ihrem Weg zu begleiten. Eingeteilt ist das Buch in drei große Abschnitte in die Monate Oktober, November und Dezember, wobei der Epilog ein Jahr später ebenfalls im Dezember spielt.
Zu meinem Erstaunen hatte ich das Buch nach zwei Nachmittagen fertig gelesen, die Seiten flogen nur so dahin und es las sich so angenehm, dass ich es gar nicht beiseite legen mochte.

Brydie ist die Hauptfigur dieser Geschichte. Sie ist eine typische Protagonistin in Liebesromanen, eine Frau Anfang der Dreißiger, frisch getrennt von der großen Liebe und auf der Suche nach dem eigenen Selbst und einem Neuanfang. Anfangs noch ein wenig trübsinnig findet sie bald zu ihrer fröhlichen, spritzigen Art zurück und gewöhnt sich auch mit Freude an den Mops Teddy.
Neben Brydie gibt es auch noch zahlreiche Nebencharaktere, die ich in mein Herz geschlossen habe, beispielsweise die Arbeitskollegen von Brydie, Lillian, Rosa und Joe, ebenso wie Pauline, die eigentliche Besitzerin von Teddy.

Dieses Buch ist kein typischer Weihnachtsroman, wie ich zu Beginn angenommen habe, sondern spielt im Herbst und der (Vor-)Weihnachtszeit. Damit liegt der Fokus nicht zu sehr auf dem Feiertagstrubel, sondern vielmehr Brydies alltäglichen Problemen im Job, mit Haus und Hund, und der Liebe. Das Drama, die Missverständnisse und das Hin und Her mit Nathan waren manchmal etwas übertrieben, da wirkte es dann oft so, als wollte die Autorin unbedingt noch einen Streit hineinschreiben, um ihnen die Dinge nicht zu leicht zu machen und wieder aufzuwühlen.
Den Klappentext finde ich extrem ungünstig gewählt. Es geht meiner Meinung nach in diesem Buch keinesfalls hauptsächlich um die Eröffnung eines Ladens, so wie es dort dargestellt wird, sondern vielmehr den Weg, der überhaupt erst zu dieser Idee führt, und Brydies zwischenmenschliche Beziehungen und Erfahrungen währenddessen. Erst im letzten Drittel des Buches circa wird eine potenzielle Ladeneröffnung überhaupt erst in ihren Anfängen thematisiert.

Mein Fazit:
Eine kurzweilige Geschichte mit liebevoll gestalteten Charakteren, leider an einigen Stellen etwas zäh oder unnötig fabriziertes Drama. Ansonsten ein wunderschönes Buch, perfekt für die jetzige Zeit, da es auch Oktober bis Dezember spielt. Eine Leseempfehlung spreche ich für alle aus, die etwas leichte Lektüre fürs Herz suchen.

Veröffentlicht am 26.10.2018

Freund oder Feind?

Spiel der Macht (Die Schatten von Valoria 1)
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„'Für dich mag ich keine Freundin sein', sagte Kestrel zu Arin. 'Aber für mich bist du ein Freund.'“

Das Land Herran wird von den Valorianern geführt. Kestrel, die Tochter des Obersten Generals der Valorianer, ...

„'Für dich mag ich keine Freundin sein', sagte Kestrel zu Arin. 'Aber für mich bist du ein Freund.'“

Das Land Herran wird von den Valorianern geführt. Kestrel, die Tochter des Obersten Generals der Valorianer, muss sich mit ihren 17 Jahren einem Brauch folgend entscheiden, entweder zum Heer zu gehen oder zu heiraten. Keines von beiden kommt für sie in Frage, liebt sie doch die Musik mehr als alles andere auf der Welt. Eines Tages ersteigert sie aus einem Gefühl heraus einen Herrani-Sklaven auf dem Markt, für den sie wider besseren Wissens Gefühle entwickelt. Doch der Sklave Arin hat ein Geheimnis, das Kestrel ihr Herz kosten wird.

Erzählt wird das Buch abwechselnd aus der Sicht auf Kestrel und Arin, leider nicht aus der Ich-Perspektive, das hätte mir sehr gut gefallen. Aber auch so habe ich mich schnell mit den Charakteren angefreundet, mich in sie hineinversetzen und mitfiebern können.
Die Sprache ist einfach, auch wenn die Valorianer aufgrund ihrer Stellung in der Gesellschaft oft etwas gehobener reden als die Herrani-Sklaven. Das Buch fällt in das typische Raster Jugendbuch mit ein wenig Fantasy und einer Lovestory, „Romantasy“.

Kestrel ist schwer zu durchschauen. Einerseits wirkt sie auf außenstehende wie eine verwöhnte, überhebliche Göre aus dem Adel, andererseits empfindet sie auch Mitleid und ein wenig Sympathie mit den Sklaven, die sie umgeben, insbesondere ihrer ehemaligen Kinderfrau, und sie liebt die Musik. Sie ist gerissen und intelligent, eine perfekte Strategin.
Arin ist allerdings auch nicht zu unterschätzen, er macht den Eindruck eines normalen, folgsamen Sklaven, und doch birgt er ein gefährliches Geheimnis. Irgendwas an ihm fasziniert Kestrel und ganz langsam nähern die beiden sich an. Als Arin schließlich die Hüllen von dem, was er verheimlicht hat, fallen lässt, ist es längst um Kestrel geschehen und sie muss sich entscheiden. Liebt sie den Sklaven mehr oder sich selbst?

Die Hintergrundgeschichte, die die Geschichte inne hat, finde ich sehr faszinierend. Einst waren die Herrani die Herrscher auf Herran, bis die Valorianer das Gebiet unter ihre Kontrolle brachten und die vorigen Bewohner versklavten. Teilweise schufteten die Herrani in ihren eigenen Häusern, jetzt als Leibeigene derjenigen, die ihnen ihren kompletten Besitz abnahmen, und man kann sich gar nicht vorstellen, welche Last das für die Menschen darstellen muss, zuzusehen wie jemand anderes sein Leben so sorglos übernimmt und weiterlebt.
Man sollte meinen, dass die Valorianer dankbarer wären und ihre neu gewonnenen Reichtümer und Annehmlichkeiten zu schätzen wüssten, in Anbetracht der Tatsache, dass sie vorher weniger hatten. Doch stattdessen sieht man überhebliche Adelskinder und pietätlose Geschäftsleute in Hülle und Fülle, denen man am liebsten mal ordentlich die Köpfe waschen wollen würde.

Die zarte Beziehung zwischen Kestrel und Arin entwickelt sich sehr langsam, was ich gut und vor allem auch realistisch finde, schließlich müssen erst mal sie Standesgrenzen übertreten und der Stolz abgelegt werden, damit man einsieht, was man für den anderen empfindet. Das Pflichtgefühl dem eigenen Volk gegenüber spielt auch eine entscheidende Rolle, schließlich kann man seine Leute nicht verraten, indem man sich mit dem Feind verbindet. Es gab kein kitschiges Drama, dafür aber jede Menge Überraschungen und Wendungen, die die Geschichte konstant spannend gehalten haben.

Mein Fazit:
Ein überaus gelungener Reihenauftakt! Sympathische Charaktere, eine spannende Geschichte mit vielen aufregenden Twists und einem Ende, was definitiv nach der Fortsetzung verlangt.
Von mir gibt es eine klare Empfehlung für dieses Buch!

Veröffentlicht am 26.10.2018

Dream Maker - Unlust

Dream Maker - Lust (The Dream Maker 2)
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„Schöne Momente sind manchmal wie Sand, der einem durch die Finger rinnt. Wenn man das erlebt, ist es größte, tollste Gefühl der Welt. Und dann ist es so schnell, wie es gekommen ist, schon wieder vorbei.“

Der ...

„Schöne Momente sind manchmal wie Sand, der einem durch die Finger rinnt. Wenn man das erlebt, ist es größte, tollste Gefühl der Welt. Und dann ist es so schnell, wie es gekommen ist, schon wieder vorbei.“

Der zweite Teil der Dream Maker Reihe führt Parker, Bo und Royce nach Mailand, San Francisco und Montreal. Mal wieder gilt es, mehr oder weniger hilflosen Frauen in bestimmten Bereichen unter die Armen zu greifen, sei es nun die Liebe, die Karriere oder im privaten Leben. Die Beziehung zwischen Skyler und Parker entwickelt sich weiter und es kommt zu mehreren unvorhergesehenen Ereignissen, die ihrer aller Leben nachhaltig verändern können..

Im Vorfeld muss ich sagen, dass die beiden ersten Reihen der Autorin, insbesondere Trinity, mich echt begeistert haben. Die Ernüchterung kam dann beim ersten Dream Maker Band, er wirkte eher wie „unbedingt noch was herausbringen, bevor der Hype um mich abebbt“ als wie „ich habe eine gute Idee für eine neue Reihe“, und dieser Teil hat mich leider auch nicht mehr begeistert als der vorige.

Das Cover ist hübsch, passend zum ersten Teil mit Blumen, genauer Orchideen, im Hintergrund. Die Farbgestaltung mag ich wirklich sehr gern, auch wenn ich nicht genau weiß, inwiefern man anhand der Blumen einen Bogen zur Geschichte schlagen könnte, vermutlich gar nicht und es ist einfach nur nett anzusehen, wie bei den meisten New Adult Büchern.

Die Geschichte ist aufgebaut wie der erste Band, drei große Abschnitte zu den drei Auftragszielorten der International Guy Crew, dann eingeteilt in mehrere Kapitel, von denen jeweils das letzte immer aus Skylers Sicht statt aus der von Parker geschrieben ist. Die Protagonisten erzählen aus ihrer Ich-Perspektive, gerade dass diese Reihe hauptsächlich aus der Sicht eines Mannes verfasst ist, hatte sie so reizvoll und neuartig für mich gemacht.
Die Sprache ist jedoch keinen Deut anspruchsvoller geworden und hat das gleiche Kellerniveau mit scham- und geschmacklos platten Kommentaren und Dialogen wie der erste Band, was ich wirklich extrem schade finde. Ich hatte mir etwas mehr Gefühl gewünscht, wirklich tiefe Gefühle, die ich leider erst im letzten Drittel des Buches so richtig bekam.

Parker Ellis ist wie eh und je ein Charmebolzen vom Dienst. Auch wenn er sich auch wegen Skyler bei anderen Damen zurückhält, was das sexuelle betrifft, so behandelt er doch immer noch jede Frau gleich, nennt sie alle seine „Süßen“, bezeichnet sie als sexy und was weiß ich nicht noch alles. Seine „Bestie“ (im Ernst, ich wusste nicht, ob ich an dieser Stelle lachen oder mich übergeben sollte) im Zaum zu halten, erscheint nach wie vor als eine echte Herausforderung, besonders wenn er Skyler begegnet. Die Treffen der beiden sind selten romantisch oder etwas dergleichen, sondern meist nur vom Körperlichen geprägt, sodass ich große Abschnitte übersprungen habe beim Lesen, denn die ständigen Sexszenen waren ehrlich anstrengend und kein bisschen geschmackvoll.
Bo, der Love Maker, war mir im ersten Teil noch sympathisch, es war witzig wie er sich immer auf die Frauen gestürzt hat. In diesem Band allerdings entwickelte er sich eher in Parkers schleimige Richtung, also ist Royce, der Money Maker, mittlerweile der einzige der drei Wahl-Brüder, dem ich noch was abgewinnen kann.
Wendy, die Assistentin der drei, ist neben Royce mein absoluter Lichtblick in diesem Buch gewesen. Sie ist eine wundervolle Frau, aufgeweckt, witzig und intelligent, jemanden wie sie hätte man gern zur besten Freundin. Außerdem kümmert sie sich rührend um ihre drei Chefs.

Der erste Auftrag zieht die Jungs nach Mailand, wo sie Models für eine Modenschau coachen sollen. War nett zu lesen, aber auch nichts wirklich besonderes. Der zweite Auftrag kam von einer Geschäftsfrau, die auf der Suche nach einem Partner ist, ungewöhnlich aber war amüsant zu verfolgen, insbesondere weil Royce hier zum ersten Mal weiter in den Vordergrund rückt. In Montreal gilt es abschließend, einen Maulwurf in einer Firma zu entlarven, der Infos an die Konkurrenz weitergibt. Leider werden dabei noch ganz andere Abgründe auftegan..
Die letzten zwei Fälle der IG Crew ähneln sich meiner Meinung nach in einigen Punkten, es geht bei beiden um Eifersucht und beide enden ähnlich, wobei der dritte Auftrag einen weitaus dramatischeren Ausgang hat, bei dem ich endlich mal die Züge der vorigen Reihen von Audrey Carlan erahnen konnte. Dieses Drama und die drastischen Wendungen habe ich immer gesucht, und jetzt ENDLICH kommen sie. Das Ende des Buches ist ziemlich fies, also werde ich um den dritten Teil auch nicht herumkommen.

Mein Fazit:
Keine Verbesserung zum ersten Teil ersichtlich, gleiches plattes Niveau, allerdings mit aufregendem letzten Drittel. Mister Ellis kann ich noch weniger leiden als vorher, allerdings mag ich die Schauplatzwechsel, und die Nebencharaktere haben es mir ebenfalls angetan.
Nach dem fiesen Ende werde ich um den dritten Teil nicht herumkommen, allerdings nicht wegen Parker sondern nur für Wendy.
Leseempfehlung für Harcore-Carlan-Fans und solche, die ungern Serien abbrechen wie ich, Neulesern rate ich eher zu anderen Reihen.