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Veröffentlicht am 11.06.2024

Lieblingsbuch

In den Farben des Dunkels
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Zwei, drei Seiten hat es gedauert und dann hat mich dieses Buch eingesaugt in eine Welt mitten in der nordamerikanischen Provinz. Für die dreizehnjährige Saint bricht eine Welt zusammen, da ihr bester ...

Zwei, drei Seiten hat es gedauert und dann hat mich dieses Buch eingesaugt in eine Welt mitten in der nordamerikanischen Provinz. Für die dreizehnjährige Saint bricht eine Welt zusammen, da ihr bester und einziger Freund Patch entführt wird. Während sie daran verzweifelt, geht die Welt um sie rum bald wieder zur Normalität über. Saint streift Tag und Nacht umher, sucht nach Hinweisen, nach dem Täter, der wohl eigentlich ein Mädchen entführen wollte und der nicht zum ersten und nicht zum letzten Mal zugeschlagen hat.
Nach fast einem Jahr taucht Patch wieder auf. Das ist aber nur der dramatische Startschuss zu einer langen Reise der Freundschaft, die Saint und Patch verbinden wird. Einer Sehnsucht auf der einen Seite, vieler Verletzungen auf der anderen. Einer Liebe, die Jahrzehntelanges Warten überdauert, die alle Höhen und Tiefen, alle Dunkelheit übersteht. Zwei junge Menschen, gebeutelt vom Schicksal, vom Leben, von dunklen Ereignissen, finden Halt aneinander.

Mich hat umgehauen, mit welch klaren kraftvollen Worten Chris Whitaker erzählt. Die Gefühle der Darsteller werden für den Leser spürbar. Die Lebensumstände gerade der Kinder, berühren. Man leidet mit, spürt die feinen Verästelungen, die eine menschliche Gesellschaft verbinden aber auch die Gräben, die sich zwischen ihnen auftun können.

Für mich war es ein absolutes Lieblingsbuch, dass ich hier gefunden habe. Ich freue mich, dass ich noch zwei ungelesene Romane von Whitaker vor mir habe.

Veröffentlicht am 10.06.2024

mutige Frauen

Wir waren nur Mädchen
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Von gagamaus
"Wir waren nur Mädchen" werden sich Hannie Schaft und ihre beiden jüdischen Freundinnen gedacht haben, als die Deutschen im zweiten Weltkrieg in Amsterdam einmarschiert sind. Anfangs konnte ...

Von gagamaus
"Wir waren nur Mädchen" werden sich Hannie Schaft und ihre beiden jüdischen Freundinnen gedacht haben, als die Deutschen im zweiten Weltkrieg in Amsterdam einmarschiert sind. Anfangs konnte man noch die Augen verschließen und ganz leicht wegschauen aber irgendwann beginnen die Nazis ihr wahres Gesicht zu zeigen. Geboren aus dem Wunsch, den Freundinnen zu helfen, rutscht Hannie nach und nach in den Widerstandskampf hinein. Sie findet Menschen, die sie anleiten, die ihr Schießen beibringen und anderes, um sich dem Regime der Besatzer zu widersetzen.

In der Ich-Perspektive wird hier auf eindringliche Weise erzählt, was der ganz realen Hannie Schaft alles passiert ist, wie sie im Untergrund mit anderen mutigen Frauen gegen die Deutschen gekämpft hat und was aus ihr und ihren Mitstreiterinnen wurde.

Die Autorin schafft es nicht nur nach und nach den Spannungsbogen anzuziehen sondern auch, dass man einiges in neuem oder intensiverem Licht sieht. Ich denke, man kann nicht oft genug solche Bücher schreiben und erzählen was passiert ist. Nicht nur im Gedenken an die mutigen Menschen sondern auch mit der Hoffnung, dass so etwas nie wieder passierten wird.

Veröffentlicht am 10.06.2024

solider Carter

Der Totenarzt (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 13)
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Chris Carter gehört zu den Thrillerautoren, die es gerne blutig mögen. Ich bin immer wieder überrascht, dass dem Autor noch neue Todesarten einfallen. Seit einer Lesung mit ihm weiß ich, dass er von Fach ...

Chris Carter gehört zu den Thrillerautoren, die es gerne blutig mögen. Ich bin immer wieder überrascht, dass dem Autor noch neue Todesarten einfallen. Seit einer Lesung mit ihm weiß ich, dass er von Fach ist. Selbst mal Forensiker war und durchaus aus dem Nähkästchen plaudert. Dennoch denke ich, seine Morde sind schon oft sehr speziell.

Auch diesmal geht es so richtig zur Sache. Seine beiden Kommissare, aus Vorgängern wohlbekannt, ermitteln gewohnt routiniert. Das Privatleben der beiden spielt nur eine untergeordnete Rolle und dennoch sind einem die beiden sympathisch.

Der Fall an sich hält nicht unbedingt Neues parat ist aber solide und nach ein paar kleinen Längen im Mittelteil nähert man sich einem sehr spannenden Finale. Am Ende ist man froh, dass der Fall gelöst ist und der Täter entlarvt. Und unsere Ermittler heil und lebend. Was will man mehr.

Veröffentlicht am 10.06.2024

superschlau

Krähentage
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Der Autor Benjamin Cors war mir gänzlich unbekannt. Neugierig bin ich eher über sein Portfolio geworden, dass das eines ernsthaften Politjournalisten ist. Umso gespannter war ich also auf dieses Buch.

Die ...

Der Autor Benjamin Cors war mir gänzlich unbekannt. Neugierig bin ich eher über sein Portfolio geworden, dass das eines ernsthaften Politjournalisten ist. Umso gespannter war ich also auf dieses Buch.

Die Einsatztruppe, die hier ganz neu ins Leben gerufen wird, wird erst mal dem Leser ausführlich vorgestellt. Da es sich wohl um einen ersten Band handelt, fand ich das in Ordnung war aber erfreut, dass es dann doch zügig mit dem Fall voran ging.

Was mir auch sehr gefallen hat war, dass die Grundstimmung sehr düster und fast ein wenig horrormäßig daherkam. Die Krähen haben eine verschiedene Bedeutungen in der Geschichte und so eine Doppeldeutigkeit mag ich.

Ebenfalls hervorheben muss man, dass es wirklich überraschende Plottwists gibt. Das erinnert fast ein wenig an Nesbo zu besten Zeiten und da hatte mich der Autor dann endgültig. Ich hoffe also auf mehr.

Veröffentlicht am 10.06.2024

schöne Geschichte

Das Licht in den Birken
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Ich bin ein großer Fan von Romy Fölck. Vor allem von ihrer aktuellen Krimireihe um die Ermittlern Frida. Aber im letzten Jahr hat Frau Fölck begonnen, sich ein zweites Standbein mit Romanen zu schaffen. ...

Ich bin ein großer Fan von Romy Fölck. Vor allem von ihrer aktuellen Krimireihe um die Ermittlern Frida. Aber im letzten Jahr hat Frau Fölck begonnen, sich ein zweites Standbein mit Romanen zu schaffen. Das Licht der Birken ist das zweite Buch ganz ohne Mord und Todschlag.

Es spielt in der Lüneburger Heide und wie immer in Fölcks Büchern ist die Natur ein wichtiges Stilmittel. Die Heldin kehrt in die Heimat zurück und sucht mit Mitte 50 nochmal einen Neuanfang. Damit hatte mich die Autorin, da mir ähnliches passiert ist.

Die Gefühle der Darsteller entwickeln sich nachvollziehbar, die Dialoge sind realistisch und man möchte nur allzu oft dabei sein, wenn das Licht in den Birken scheint. Ich habe mich wohlgefühlt in der Geschichte auch wenn die Spannung sehr verhalten für mich war und das letzte Fitzelchen zu 5 Sternen gefehlt hat. Ich mag, wie Romy Fölck schreibt.