Antrag auf Verlängerung ist gestellt!
Yrsa. Journey of Fate (Yrsa. Eine Wikingerin 1)„Yrsa – Journey of Fate“, der Auftakt zu einer Dilogie um die junge Wikingerin Yrsa aus der Feder von Alexandra Bröhm, erschienen im Ullstein Verlag, begeistert zunächst durch eine wirklich wunderschöne ...
„Yrsa – Journey of Fate“, der Auftakt zu einer Dilogie um die junge Wikingerin Yrsa aus der Feder von Alexandra Bröhm, erschienen im Ullstein Verlag, begeistert zunächst durch eine wirklich wunderschöne Covergestaltung mit goldenen Prachtmotiven und Verzierungen auf pinkem Hintergrund. Bei dem knapp 600 Seiten dicken Buch wurde nicht an der Papierqualität gespart, es liegt gut in der Hand und blättert sich angenehm. Der Trend, dass deutschsprachige Autor:innen ihren Büchern englische Titel geben, ist nicht wirklich meiner, ich will dann immer auf den ersten Blick eine englische Ausgabe bestellen. Aber geschenkt, denn:
Mit „Yrsa“ legt Bröhm einen richtig guten Schmöker vor, der sich vorm Kamin ganz sicher genauso gut macht wie im Strandkorb. Die junge Wikingerin Yrsa, die ein eher unangepasstes Leben führt und davon träumt, als Kämpferin die Meere zu bereisen, begibt sich darin auf die Suche nach ihrem Bruder Sjalfi, der entführt wurde und erlebt auf dem Weg so viel Abenteuer, wie nur in 600 Seiten passen kann. Mehr zur Story will ich nicht verraten, denn es macht einfach viel zu viel Freude Yrsa auf ihrem Weg zu folgen. Ich habe das Buch verschlungen, es trifft genau die richtige Dosis an Spannung, wirklich gut geschriebener Slowburn-Romance, gemeinen Verwicklungen und Intrigen, lang gehegten Geheimnissen, Mystik und Magie, Historie und Plot-twists. Bröhm ist hier ein Pageturner gelungen, sie schreibt atmosphärisch stark und erfindet lebendige Charaktere, sie webt viel gut recherchiertes Wissen um die Wikingerzeit ein, ohne dass das je aufträgt und der Spannungsbogen trägt bis zum letzten Moment. Dabei schafft sie eine abgeschlossene Handlung, obwohl der Band zu einer Dilogie gehört, und dafür kann ich ihr gar nicht genug danken, denn auf den nächsten Band müssen wir nun leider ein Jahr warten. Das ist bitter, denn ich würde gerne direkt weiter suchten! Die rebellische Yrsa ist mir ans Herz gewachsen. So sehr, dass ich finde, eine Dilogie ist doch ein bisschen wenig? Kann man da noch was machen?
Einen Bonusstern würde ich gerne für das Nachwort vergeben können – dieses ist wirklich ganz besonders gelungen. Bröhm gibt dort eine umfängliche Einordnung ihres Schreibens in den historischen Kontext, und das liest sich noch einmal genau so spannend wie das ganze Buch. Dabei lässt sie auch die dunklen Themen wie Sklaverei (die es im Norden Europas auch gab, was vielen nicht bekannt ist) und Rassismus nicht außen vor. Ein solches Nachwort würde ich mir für jeden historischen Roman wünschen!
Alexandra Bröhm schreibt am Ende ihrer Danksagung, falls das Buch gute Unterhaltung und eine spannende Reise in die Vergangenheit böte, würde sie das sehr glücklich machen. Sie muss sehr sehr sehr sehr sehr glücklich sein. Holt euch den Schinken! Dann werdet ihr es auch.