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Veröffentlicht am 13.02.2022

„Dafür werde ich dich einen hohen Preis zahlen lassen.“

Der Spion der Königin
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Im August des Jahres 1572 beginnt in der Bartholomäusnacht in Paris der Kampf um die Vormachtstellung Großbritanniens in der Welt. Blindlinks wird gemordet, dann getanzt und gebranntschatzt. Die Nacht ...

Im August des Jahres 1572 beginnt in der Bartholomäusnacht in Paris der Kampf um die Vormachtstellung Großbritanniens in der Welt. Blindlinks wird gemordet, dann getanzt und gebranntschatzt. Die Nacht färbt sich blutrot und die Mörder hören nicht auf zu töten.

Nur einer versucht sich nicht in den Kampf einzumischen, er hat ein ganz anderes Ziel vor Augen. Der englische Diplomat Francis Walsingham versucht an ein Dokument zu gelangen, das er sicher versteckt zu haben glaubt, nun aber ist es in Gefahr und er setzt alles daran, dieses Papier von unschätzbarem Wert wieder an sich zu bringen. Er ist bemüht, das Dokument zu Königin Elizabeth I. bringen zu lassen. Aber Walsinghams Spione werden überfallen und die Papiere geraubt. Nun kommt der Gelehrte John Dee ins Spiel, er kennt Elizabeth schon lange und soll nun das Dokument finden und zu ihr bringen. Kann er diesen schwierigen Auftrag ausführen?

Es gibt aber noch eine wichtige Person in diesem Spiel, und zwar Mary Stuart, sie sitzt im Tower und sinnt auf Rache. Denn sie möchte auf den Thron, auf dem Elizabeth I. sitzt. Wird ihr das intrigante Spiel gelingen?

Fazit:

Mit „Der Spion der Königin“ schreibt der Autor Oliver Clements einen historischen Roman, der uns nicht nur mit in die Bartholmäusnacht nimmt, sondern auch in die Intrigen am königlichen Hofe. Das gelingt ihm ganz gut, aber nicht alles kann mich überzeugen.

Der Schreibstil ist leicht und gut lesbar, teilweise sehr langezogen, aber auch mit spannenden Momenten. Nicht immer kann ich den ausführlichen Ausschweifungen folgen, denn es gibt so viele schnelle Perspektivwechsel in den Kapitelabsätzen, dass ich manchmal den Überblick zu verlieren scheine. Hilfreich wäre hier eine Überschrift gewesen. Die gibt es aber nur am Anfang. Sicher weiß man dann am Ende des Kapitels die ganzen Orts- und Perspektivwechsel zuzuordnen, aber das hätte man auch anders lösen können und so den Lesefluss nicht gestört.

Alle Charaktere sind vielschichtig, undurchsichtig und bleiben trotzdem blass. Überzeugen konnte mich hier weder Francis Walsingham, der immer irgendetwas im Schilde führte, noch der intelligente Dr. John Dee. Keiner von ihnen hat mein Herz berührt, weil sie einfach zu steif und ohne Empathie geschildert wurden.

Die Geschichte ist teilweise spannend und auch durchaus überzeugend, aber das Ende war nun wirklich hanebüchen. Die Königin und der Geheimdienst, das allein hätte doch gereicht und ist durch Walsingham ja auch aufgebaut worden. Aber dann noch 007 ins Spiel zu bringen, das war dann wirklich des Guten zu viel. Manchmal ist weniger mehr.

Ich kann leider nur 3 Sterne vergeben. Eine Leseempfehlung vergebe ich hier aber dennoch, denn das Buch ist durchaus interessant und historisch belegbar. Lest selbst, denn die ist ganz allein meine Meinung.

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Veröffentlicht am 29.01.2022

„Auge um Auge, Zahn um Zahn“

COLD CASE - Das gebrannte Kind
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In Österlen geht ein Feuerteufel um. Der Täter entfernt zuerst die Feuermelder, hinterlässt eine Ziffer und legt dann das Feuer. Gott sei Dank kommen nicht alle Hausbesitzer in den Flammen um, aber die ...

In Österlen geht ein Feuerteufel um. Der Täter entfernt zuerst die Feuermelder, hinterlässt eine Ziffer und legt dann das Feuer. Gott sei Dank kommen nicht alle Hausbesitzer in den Flammen um, aber die Todeszahl erhöht sich bei jedem neuen Feuer. Eine Überlebende berichtet, dass sie Musik gehört hat, während das Feuer ausgebrochen ist.

Als Kommissarin Tess Hjalmarsson, die inzwischen ein Cold Case Team führt, von diesem Detail erfährt, erinnert sie sich sofort an ihren ersten Mordfall vor 15 Jahren, der aber nie aufgeklärt wurde. Ein junge Mutter wurde ermordet und verbrannt. Der 5jährige Sohn überlebte und erzählte, dass er Musik gehört hat. Ist der Mörder von damals jetzt wieder unterwegs?
Seite 243: „Sie konnte nicht sagen, was sie gestört hatte, aber es war eine Unbeseeltheit und Leere.“

Die Ermittlungen gestalten sich sehr umfassend und schwierig. Das ganze Team arbeitet mit Hochdruck, doch sie kommen dem Täter nicht einen Schritt näher. Als sich dann die Ereignisse überschlagen, schwebt plötzlich Tess selbst in Lebensgefahr.

Fazit:

Die Autorin Tina Frennstedt nimmt uns in ihrem Kriminalroman „Das gebrannte Kind“, mit nach Österlen in Schweden. Das gelingt ihr sehr gut. Dies ist schon der 3. Fall der Cold Case-Reihe um Kriminalkommissarin Tess Hjalmarsson, für mich ist es der erste.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig lesbar, dabei aber auch detailgenau und brutal in den Gewaltszenen. Was mich ein wenig gestört hat, ist, dass hier anfangs immer wieder von anderen Fällen berichtet wurde. Das musste gar nicht sein, denn der Fall des Feuerteufels hat mich voll mitgerissen und beschäftigt.

Schon von Anfang an war der Spannungsbogen hoch, das blieb auch das ganze Buch über so. Manchmal gab es einen kleinen Hänger, wenn wieder sehr intensiv über das Privatleben dieser oder jener Person erzählt wurde.
Seite 326: „...sie fühlte sich wie eine Patientin, die eingeliefert, herumgefahren, behandelt und wieder entlassen werden würde.“

Die Charaktere zeichnet die Autorin mit sehr viel Feingefühl. Ich konnte mit ihnen fühlen, leiden und Schmerzen empfinden. Meine Lieblingsfigur war hier ganz klar Marie, die Kollegin von Tess. Ihre aufmüpfige und teilweise aufbrausende Art, aber im Gegenzug auch ihre ruhige Herangehensweise, wenn es gefährlich wurde, hat mir sehr gut gefallen. Auch dem Täter durften wir über die Schulter schauen, er war gefühlskalt berechnend und äußerst brutal.

Ich wusste schon sehr früh, wer der Täter ist, aber das ist gar nicht tragisch, denn es ist ja interessant zu erfahren, warum er so geworden ist und weshalb er mordet. Das Ende war mir viel zu lang und konnte mich nicht wirklich überzeugen. Eine gestandene Kriminalkommissarin so an der Nase herumzuführen, war mir dann doch ein wenig zu übertrieben und nicht nachvollziehbar. Schade, hier hätte ich mir mehr gute Ermittlungsarbeit gewünscht.
Seite 99: „Der Kluge lernt aus den Fehlern anderer. Der Dumme aus seinen eigenen.“

Ich vergebe hier dennoch 4 Sterne und eine klare Leseempfehlung, denn der Krimi ist schon sehr spannend und hat mich sehr gut unterhalten. Lest selbst, denn dies hier ist ganz allein meine Meinung.

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Veröffentlicht am 24.01.2022

Rufe ich die Polizei, die Feuerwehr oder einen Krankenwagen?

Hör zu und fahr mit zum Einsatz!
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Ein Wespennest am Haus, was muss man tun und wer kommt um zu helfen? Der Unfall genau vor der Polizeistation mit zwei Autos, die dann einfach umkippen, ist schnell aufgenommen. Und auch ein Brand wird ...

Ein Wespennest am Haus, was muss man tun und wer kommt um zu helfen? Der Unfall genau vor der Polizeistation mit zwei Autos, die dann einfach umkippen, ist schnell aufgenommen. Und auch ein Brand wird gemeldet, hier schreitet dann die Feuerwehr ein. Zuletzt fährt dann die Feuerwehr und beseitigt den umgefallenen Baum.

Fazit:

Alle diese Einsätze werden in dem Pappkinderbuch „Hör zu und fahr mit zum Einsatz“ aus dem Hause Ravensburger illustriert von Christoph Schöne und geschrieben von Bernd Penners, beschrieben.
Hier sollen die Kinder spielerisch lernen, wen rufe ich beim Unfall. Wann rufe ich die Feuerwehr zu Hilfe und wann die Polizei.

Na ja, ich finde, dass die Schreibweise in Reimform nicht wirklich kleinkindgerecht ist, hier hätte ich mir kindgerechtere Sprache gewünscht.

Das Beste ist, dass es hier neben dem Vorlesen auch noch die akustische Untermalung gibt. Die Idee ist sehr gut durchdacht und das Filzauto, was auf der einen Seite ein Polizei- und auf der anderen ein Feuerwehrfahrzeug ist, hat seine Garage im Buch und lässt sich sehr gut entnehmen und wieder verstauen. Fährt man mit dem Fahrzeug die Straße entlang, macht es passende Geräusche. Natürlich geht das nicht von Geisterhand, sondern durch Batterien, die auf der Rückseite des Pappbuchs an- und ausgestellt werden können.

Unser Enkel hatte Spaß und hat schnell verstanden, wenn das Fahrzeug über die Straße geschoben wird, dass dann ein Martinshorn, Hupe und Quietschen an einigen Stellen zu hören ist. Von mir kommen hier 4 Sterne und eine Vorleseempfehlung.

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Veröffentlicht am 20.01.2022

Wenn zwei Kater Weihnachten feiern!

Rabauke und Biene feiern Weihnachten
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Weihnachten steht vor der Tür. Rabauke und Biene, zwei weiße Kater, freuen sich schon diebisch auf dieses Fest. Rabauke, das sagt der Name ja schon aus, ist ein Draufgänger und Biene ist eher der Schmusekater.

Dieses ...

Weihnachten steht vor der Tür. Rabauke und Biene, zwei weiße Kater, freuen sich schon diebisch auf dieses Fest. Rabauke, das sagt der Name ja schon aus, ist ein Draufgänger und Biene ist eher der Schmusekater.

Dieses Jahr will Rabauke ein braver Kater sein und alles machen, was seine Mama und sein Bruder Biene, von ihm verlangen. Biene ist der Ruhepol der Beiden und schmust viel lieber, als dass er Dummheiten ausheckt.

Biene, der älter Bruder, erzählt nun Rabauke, der ja sehr neugierig und wissbegierig ist, was es mit Weihnachten auf sich hat. Am 24. Dezember ist der Heiland in einem Stall in Bethlehem geboren. Langsam und sehr gut und leicht verständlich erklärt Biene, die Weihnachtsgeschichte. Er erwähnt dann am Schluss auch, das Weihnachten das Fest der Liebe ist.

Die Bescherung, die die beiden Kater dieses Jahr erleben dürfen, ist toll. Oma und Mama haben sich wieder die größte Mühe gegeben, das Fest so schön zu machen, dass Alle glücklich sind.

Fazit:

Die Autorin Anna Maria Kuppe hat in ihrem Buch „Rabauke und Biene feiern Weihnachten“ liebevoll durch die beiden Kater erzählt, wie das Fest der Liebe entstanden ist. Eine Geschichte die Jeder kennen sollte, aber Kindern auf diese Weise wirklich mit viel Liebe rübergebracht wird.

Rabauke und Biene, sie heißen eigentlich David und Dennis, sind sehr schön beschrieben. Jeder hat seine Eigenart und so lieben wir Katzen ja auch. Sie kuscheln, spielen und gehen auch gerne einmal raus. Sie erzählen selbst von ihrer Liebe zu ihren Menschen und wie sie den Alltag und vor allem das Weihnachtsfest genießen.

Mir hat dieses Weihnachtsbuch ausgesprochen gut gefallen. Es ist zum Vorlesen sehr gut geeignet. Die Bebilderung ist passend gewählt und auch mich, als erwachsene Leserin, hat sie überzeugt. Unser Enkel war begeistert, denn er liebt, so wie wir auch, Katzen. Er strahlte über das ganze Gesicht, wenn wir zusammen die Bilder angeschaut haben.

Von mir kommt hier eine klare Vorleseempfehlung und für ältere Kinder natürlich eine Leseempfehlung. Das herzerwärmende Buch hat volle 5 Sterne verdient.

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Veröffentlicht am 17.01.2022

„Leg dich auf die Couch Püppchen!“

Die falsche Zeugin
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Calliope und Harleigh sind noch Kinder, als sie feststellen müssen, dass sie nur allein stark sind, denn ihre Mutter ist brutal und hartherzig. Sie fangen früh an, sich mit Babysitten Geld zu verdienen, ...

Calliope und Harleigh sind noch Kinder, als sie feststellen müssen, dass sie nur allein stark sind, denn ihre Mutter ist brutal und hartherzig. Sie fangen früh an, sich mit Babysitten Geld zu verdienen, um aus dieser Gewaltschleife zu entkommen. Leider sind sie noch zu jung und wissen nicht, in welch eine Gefahr sie sich begeben.

Als dann eines Abends Callie bei Leigh anruft und ihr erzählt, was vorgefallen ist, brennen bei Leigh alle Lampen durch und sie tut etwas, was sie ihr ganzes Leben lang mit sich herumschleppen wird. Verzweifelt versuchen Beide zu vergessen, was ihr junges Leben geprägt hat.

Leigh wird Rechtsanwältin, auch wenn sie hart dafür kämpfen musste. Sie ist verheiratet und hat eine tolle Tochter. Ihr Leben scheint wirklich in die richtigen Bahnen gelaufen zu sein.

Callie konnte sich aus dem Trauma ihrer Kindheit leider nicht befreien und ist in einen Drogensumpf gefallen. Sicher spielte auch ihre schwere Verletzung nach einem Sturz als Cheerleaderin, wobei sie sich zwei Halswirbel brach, eine große Rolle, aber das allein war es nicht.

Leigh soll die Verteidigung eines mutmaßlichen Vergewaltigers übernehmen. Ihr Chef höchstpersönlich bittet sie darum. Als sie erkennt, wen sie vertreten soll bricht ihre heile Welt zusammen, denn der Beschuldigte kennt Callies und ihre Geschichte.
Zitat: „Du kannst kein Spiel mit jemanden Spielen, der nicht mitmacht.“

Fazit:

In ihrem Thriller „Die falsche Zeugin“ nimmt uns die Autorin Karin Slaughter mit in eine Welt, die für Jeden unvorstellbar sein sollte. Aber es gibt sie und sie ist so brutal und verabscheuungswürdig, dass ich immer wieder Tränen in den Augen habe und beim Lesen Pausen einlegen muss, als von den brutalen Übergriffen erzählt wird.

Der Schreibstil der Autorin ist leicht und flüssig zu lesen, dabei aber auch tiefgründig und sehr brutal. Langsam aber sicher baut Karin Slaughter ihre Story auf und erzählt sie in zwei Zeitebenen. Einmal erfahren wir im Hier und Jetzt, was aus den Schwestern geworden ist, was sie erreicht haben und wie es ihnen geht. Im zweiten Erzählstrang erfahren wir aus ihrer gemeinsamen Kindheit, die von Brutalität und Überlebenskampf geprägt war und Mutterliebe haben sie nicht erfahren dürfen.

Die Charaktere beschreibt die Autorin sehr genau. Sie verleiht jedem Einzelnen eine Persönlichkeit und ich kann mit ihnen leiden, fühlen und weinen. Hier war eindeutig Callie die Figur, die mich am meisten berührt hat. Ihre Geschichte ist traurig und zugleich so liebevoll, dass ich sie am liebsten drücken und sie von ihrer Sucht befreien möchte. Aber auch die bösen Protagonisten bekommen hier ein Gesicht, sie sind widerlich und so brutal, dass ich schreien könnte, wenn von ihnen berichtet wird.

Von Anfang an ist Spannung vorhanden, sie steigt stetig an und wird zum Ende hin fast greifbar. Ich leide mit und wische mir die Tränen aus dem Gesicht, denn das, was ich lese ist so furchtbar, dass ich immer schlucken muss um weiter zu lesen. Karin Slaughter nimmt kein Blatt vor den Mund, sie geht schon bei den Taten sehr ins Detail, für schwache Nerven ist dieser Thriller eindeutig nicht geeignet.
Zitat: “Du wirst von meiner Hand sterben, und ich werde es genießen, dabei zuzusehen.“

Das Ende ist so spannend, dass ich keine Pausen einlegen kann, auch wenn ich gar nicht wirklich wissen will, wie es ausgeht. Alle losen Fäden werden zusammengeführt und aufgeklärt, wie alles zusammenhängt. Ein Thriller der unter die Haut geht und dort erst mal kleben bleibt. Ich bin geschockt, traurig und konnte doch meinen Frieden mit dem Buch schließen. Die Autorin richtet im Nachwort die Aufmerksamkeit auf dieses brisante Thema. Ich denke, sie will uns damit sagen: Schaut niemals weg, sondern handelt. Ich vergebe hier 5 hoch verdiente Sterne und eine klare Leseempfehlung kommt auch von mir. Aber Vorsicht, für Zartbesaitete ist dieser Thriller nicht zu empfehlen, weil schon sehr detailliert berichtet wird.

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