Komm ich heut nicht, komm ich morgen!
Zorn – Tod und RegenHauptkommissar Zorn ist wirklich ein Schande für seinen Beruf. Er ist faul, raucht Kette und hat überhaupt keine Lust, sich auch nur ein wenig zu bewegen oder einen Finger krumm zu machen. Ihm zu Seite ...
Hauptkommissar Zorn ist wirklich ein Schande für seinen Beruf. Er ist faul, raucht Kette und hat überhaupt keine Lust, sich auch nur ein wenig zu bewegen oder einen Finger krumm zu machen. Ihm zu Seite ist Kommissar Schröder gestellt, das genaue Gegenteil. Er ist fleißig, recherchiert gut, schreibt sich alles auf und hält außerdem noch seinem faulen Chef den Rücken frei. Ein tolles Team also, was wir hier kennenlernen. Alles ist ruhig und friedlich in der kleinen Stadt, bis eines Tages, tja: eine Gewaltwelle über sie hereinbricht.
Nicht nur ein Mord schreckt die Bevölkerung auf, nein auch ständiger Regen zermürbt die Stimmung in der Stadt. Nun ist es mit dem Frieden vorbei. Hautkommissar Zorn versucht, jegliche Arbeit von sich zu weisen und lässt Kommissar Schröder die ganze Arbeit allein machen. Als dann Staatsanwalt Sauer nach Ergebnissen fragt, muss wieder Schröder den Kopf hinhalten. Zorn hat sich schnell aus dem Staub gemacht und übernimmt die Ermittlung in einem eben geschehenen Selbstmord, das kann ja nicht so schlimm sein, denn eigentlich liegen die Fakten ja deutlich auf dem Tisch. Ja und dies nun ist Zorn´s großer Fehler, denn irgendwie passt hier was nicht zusammen. Henning Mahler, der Witwer ist völlig am Boden zerstört und erzählt Zorn seine Lebensgeschichte. Zorn ist völlig genervt und trotzdem ahnt er, dass irgendwelche Zusammenhänge nicht stimmen können. Als dann ein Toter vom Kirchturm fällt, ist schnell klar, dass es mit der Ruhe für Zorn ein Ende hat. Er muss tatsächlich Überstunden machen und arbeitet nun Hand in Hand mit Schröder zusammen. Aber noch ist kein Ergebnis greifbar und die Geschehnisse spitzen sich zu, als eine Frau entführt wird.
So mehr werde ich Euch jetzt nicht verraten. Lest selbst diesen überaus spannend geschriebenen Thriller.
Fazit:
Stephan Ludwig nimmt uns mit in eine Welt aus Regen und Brutalität, denn dieses Buch ist wirklich ein Thriller. Von Anfang bis Ende hält der Spannungsbogen und der Leser wird in einen tiefen schmutzigen Fall gezogen. „Es dauerte drei Stunden, bis sie den Verstand verlor, und weitere zwei, bis sie endlich sterben durfte“. Ja und genau so ergeht es dem Leser. Die Spannung ist kaum auszuhalten, denn eins kann man nicht, das Buch aus der Hand legen. Man muss einfach weiter lesen um zu erfahren, was hier eigentlich vor sich geht. Der Mörder ist schwer zu greifen und mir gelang es bis zum Ende hin nicht, ihn zu identifizieren. Genau so sollte ein guter Thriller sein. Für zartbesaitete Leser ist er allerdings nicht geeignet, denn es wird schon so manches Mal ins Detail gegangen, so dass es einem die Gänsehaut über den Rücken zieht.
Die Protagonisten hat der Autor hier fein gezeichnet. Hauptkommissar Zorn, der gutaussehende, faule, kettenrauchende und unzufriedene Egoist und Kommissar Schröder der unscheinbare, dickliche und wirkliche gutmütige Workalholic. Ich hatte sofort ein Gefühl für die Beiden und natürlich fand ich Zorn völlig unsympathisch. Schröder hingegen hatte ich sofort in mein Herz geschlossen. Der Regen der ständig vom Himmel fiel machte mich ein wenig depressiv, ich konnte mir aber doch gut vorstellen, wie die Ermittlungen in dieser düsteren Umgebung langsam voranschritten. Auch die anderen Personen wurden gut erklärt und man konnte sich ein ausreichendes Bild von ihnen machen.
Alles in allem ein absolut spannender Thriller, der zurecht diesen Genre-Namen verdient. Wie gesagt, er ist schon blutrünstig liest sich aber so spannend, so dass man einfach nicht aufhören kann.
Hier kommen von mir volle 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung.