Was für ein tolles Buch
Von robby-lese gern
Hinter diesem Cover vermutet der Leser sicherlich eine seichte Geschichte ohne viel Tiefgang. Das Gegenteil wird sie erwarten, wenn sie dieses Buch lesen und warscheinlich werden sie ...
Von robby-lese gern
Hinter diesem Cover vermutet der Leser sicherlich eine seichte Geschichte ohne viel Tiefgang. Das Gegenteil wird sie erwarten, wenn sie dieses Buch lesen und warscheinlich werden sie es mit einem zufriedenen Lächeln schließen.
Mila Lippke hat mich mit ihrem Buch "Irgendwie mein Leben" schon sehr berührt,mit ihr neues Buch "Morgen bist du noch da"schafft sie es, sich in meine Erinnerung zu schreiben.Ein Buch über eine Mutter-Tochter Beziehung,über Freundschaft, eine Reise in die Vergangenheit und über die Fäden die zwei Leben zuusammenfügen und sie letztendlich zu einem Ganzen zusammenwachsen lassen, sind Themen dieses ausgesprochen berührenden Romanes, der aber an keiner Stelle kitschig daher kommt.
Lioba und ihre Mutter waren sich nie nahe, im Gegenteil, schon mit 18 verläßt Lio ihr zu Hause, das nur aus ihrer Mutter und ihr bestand, um der Person zu entfliehen, die ihr immer fremd blieb.Mit ihrer Freundin Tetra, die sie gleich bei ihrer Ankunft in Berlin kennenlernt, lebt Lio ein Künstlerleben, fern ab jeder Konvention.Mit Blockaden bei Neonazidemonstrationen und einer Beziehung zu einem verheirateten Mann demonstriert sie ihre Freiheit und lebt das Gegenteil von dem, was sie als Kind kennenlernte. Als sie eine Kunstausstellung in einer Berliner Galerie hat, lädt sie ihre Muter zu dieser Ausstellung ein, auch mit dem Hintergrund, sie nach dem Namen ihres Vaters zu fragen, da sie selbst ein Kind erwartet und die Löcher in ihrer Vergangenheit füllen will.Doch bevor ihre Mutter ihr eine Antwort geben kann ,wird sie durch einen Schlaganfall sprachlos.Als Lio nach Köln in die Wohnung ihrer Mutter fährt , um dort Kleidung für ihre Reha zu holen, begibt sie sich im Haus der Mutter auf Spurensuche, die sie weit in die Vergangenheit ihrer Mutter zurückführt.
Mila Lippke versteht es sensible Themen so aufzuarbeiten,dass sie den Leser tief berühren und sensibel machen für die Figuren in dieser Geschichte. An keiner Stelle dieses Romans hat man das Gefühl, dass diese Geschichte aufgesetzt ist und der Gedanke hochkommt"Ach nicht schon wieder dieses Thema."Dafür ist sie zu komplex und vielschichtig, ihre Personen so liebevoll beschrieben, dass man sich einfach wohlfühlen muss mit diesem Buch.Fäden und Sticken, aber auch Farben und Stoffe sind ein wichtiger Bestandteil dieses Romans und die Geschichte zu einem Ganzen zusammenwachsen lassen.
Danke Mila Lippke für dieses schöne Buch,das sich in meiner Erinnerung festsetzen wird.