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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.05.2018

Zeig Dein wahres Gesicht!

Die Staatsanwältin
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Nach dem brutalen Mord an ihrer Mutter kann Jamie Brock nicht anders: Sie will Staatsanwältin in Milton County werden und das schafft sie auch. Sie lässt sich auf keinerlei Kompromisse ein, nicht so wie ...

Nach dem brutalen Mord an ihrer Mutter kann Jamie Brock nicht anders: Sie will Staatsanwältin in Milton County werden und das schafft sie auch. Sie lässt sich auf keinerlei Kompromisse ein, nicht so wie es üblich ist; denn 95 % der Strafprozesse werden mit einem Deal zwischen Anklage und Verteidigung beendet. Jamie allerdings schließt ihre Fälle auch ohne Deal erfolgreich ab.

Doch der Mörder ihrer Mutter, der auf seine Hinrichtung wartet, kriegt immer wieder Aufschub. Jamie kann das nicht verstehen. Als dann der Staranwalt Caleb Tate in Verdacht gerät, seine Frau vergiftet zu haben, wittert Jamie ihre große Chance. Tate ist nämlich der Verteidiger des Mörders ihrer Mutter. Nun hat sie die einmalige Gelegenheit, ihn selbst vor Gericht zu stellen. Leider sind nicht Alle begeistert davon, denn Tate ist ein gerissener Anwalt und mit allen Wassern gewaschen. Ihm die Tat nachzuweisen, wird die schwierigste Aufgabe ihrer bisherigen Laufbahn werden. Dann meldet sich ein Zeuge, der Tate bei der Tat mit Drogen versorgt haben will. Aber eins ist klar, er ist ein vorbestrafter Dealer und die Aussage steht auf sehr wackeligen Beinen. Trotzdem wagt Jamie den großen Schritt und trägt den Fall der Grandjury vor. Es kommt zum großen Prozess.

Dann ist da noch der Anwalt Mace James, der nun den Mörder von Jamie´s Mutter vertritt und an seine Unschuld glaubt. Er versucht alles, um Antoine vor der Hinrichtung zu bewahren. Kurz davor bekommt der Angeklagte wieder einen Aufschub und Jamie und ihr Bruder Chris sind umsonst zum Hinrichtungsort gefahren. Langsam gehen Jamie die Nerven durch, ihr Bruder Chris versucht immer wieder sie zu beruhigen. Völlig am Boden zerstört nimmt sie die Hilfe von Dr. Gillespie an. Er kann ihr helfen und zeigt ihr auch Entspannungsübungen.

Dann beginnt der große Mordprozess und der eitle und völlig von sich eingenommene Staranwalt Caleb Tate vertritt sich selbst. Kann das gutgehen? Außerdem hat er noch ein großes Ass im Ärmel; denn der Hauptzeuge der Staatsanwaltschaft ist sein früherer Mandant und mit der Aussage entfällt die Verschwiegenheitsklausel.

Wie das Ganze weitergeht und wer Gut und wer Böse ist, werde ich jetzt nicht verraten. Lest selbst diesen überaus spannenden Justizthriller.

Fazit:

Der Autor Randy Singer nimmt uns mit in die Welt der Justiz. Hier werden Deals geschlossen und Urteile verkündet. Nicht Jeder ist ein wahrer Held; denn die Mühlen der Justiz mahlen langsam und nicht immer ist der Täter auch schuldig.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig lesbar. Am Anfang hatte ich Probleme mich in das Buch hineinzufinden, was sich dann relativ schnell gab und ich in die Tiefen der Skandale und Lügengeschichten versunken, das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen konnte. Die Spannung, die ganz langsam aufgebaut wird, gipfelt in einem völlig unvorhersehbaren Ende. Das hatte ich nicht erwartet und wäre auch mit keiner Faser meines Körpers auf so etwas gekommen. Ich konnte nicht glauben was ich las und dann wurde noch ein fettes Geheimnis oben drauf gesetzt. Wow, das war der absolute Spannungswahnsinn.

Den Figuren verleiht der Autor allen ein interessantes Gesicht. Hier mochte ich nicht nur die Guten, nein auch manch Böser war mir sympathisch. Jamie mochte ich sofort. Sie war so toll beschrieben, dass ich gleich mit ihr mitfühlen und leiden konnte. Nach außen hin stark und doch im Inneren eine traurige Frau, die über den Mord an ihrer Mutter auch nach 13 Jahren nicht hinweg ist. Anfangs fand ich Mace komisch, konnte ihn dann aber im Laufe des Buches immer besser leiden. Unsympathisch war mir von Anfang an der Staranwalt Caleb Tate. Völlig von sich eingenommen und sicher, dass er unantastbar ist.

Alles in Allem ein absolut spannender und interessanter Justizthriller den ich wirklich absolut gerne weiterempfehle.

Der Autor war mir bis dato völlig unbekannt, aber eins ist klar, dies ist nicht das letzte Buch, was ich von ihm gelesen habe.

Hier kommen von mir 5 hoch verdiente Sterne.

Veröffentlicht am 04.05.2018

Manchmal liegen die Dinge anders, als es scheint..

Seelenriss
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Die Polizeiprofilerin Lena Peters hat gerade ihren ersten Fall erfolgreich abgeschlossen, als sie erneut einen Anruf von ihrem Kollegen Wulf Belling erhält. Es wurde eine Frau tot auf dem Bürgersteig gefunden. ...

Die Polizeiprofilerin Lena Peters hat gerade ihren ersten Fall erfolgreich abgeschlossen, als sie erneut einen Anruf von ihrem Kollegen Wulf Belling erhält. Es wurde eine Frau tot auf dem Bürgersteig gefunden. Sie hat sich aus dem Fenster gestürzt. Als Lena am Tatort eintrifft, sieht sie sofort, dass die Tote schwanger gewesen ist. Warum stürzt sie sich dann aus dem Fenster? Eigentlich ist das doch eher unwahrscheinlich, sinniert Lena. Als dann festgestellt wird, dass die junge Frau ihr Gesicht mit Säure überschüttet hat, klingt der Fall gar nicht mehr nach einem Selbstmord. Der Kollege Vogt ist so überhaupt nicht begeistert, dass Lena wieder mit ihm Team ist. Er glaubt, dass sie den Sonntag noch schlechter machen kann, indem sie von Mord redet und nicht auf den Selbstmord eingeht.

Der Mörder macht aber nicht Halt, als die nächste tote junge Frau mit den gleichen Symptomen aufgefunden wird ist klar, dass hier ein Serientäter unterwegs ist. Tötet er aus Hass, denn bei diesem extremen Vorgehen, kann es ja keinen anderen Grund geben? Aber das scheint ein Irrtum zu sein; denn als nächstes wird ein Mann tot aufgefunden. Wieder ist die Vorgehensweise identisch.

Was geht hier vor? Nichts passt zusammen und warum tötet dieser Killer so überaus brutal und er schreibt auch noch Botschaften. Ja und jetzt wird es ganz gruselig; denn auch Lena hat diese Nachricht erhalten.

Kann Lena den Täter aufhalten oder wird sie selbst sein nächstes Opfer werden?

Fazit:

Die Autorin Hanna Winter schreibt hier den 2. Fall mit der Polizeiprofilerin Lena Peters in der Hauptrolle.

Der Schreibstil ist gut und lässt sich flüssig lesen, viel zu schnell ist man auf der letzten Seite angelangt.

Leider fehlt mir hier das gewisse Etwas, was einen Thriller ausmacht. Die Protagonisten haben hier alle nicht wirklich ein Gesicht. Sie sind mir nicht intensiv genug herausgearbeitet. Ob es die Opfer oder auch der Mörder ist, Keinen dieser Charaktere kann ich fühlen. Außerdem finde ich die Beschreibung der extrem brutalen Morde schon sehr grenzwertig. Hier wäre sicher weniger mehr gewesen. So blutrünstig und detailreich muss man diese grausigen Taten nicht beschreiben, um sie dem Leser nahe zu bringen.

Wir rasen eigentlich mit Lena und manches Mal auch mit ihren Kollegen durch die Seiten, aber Tiefgründiges erfahren wir kaum. Die Polizeiarbeit bleibt stets im Dunklen verborgen und nur manchmal blitzt ein wenig Hintergrundarbeit auf. Immer wieder kommen andere Personen mit ihren Taten ins Spiel und wir erfahren ein wenig über sie und dann verlieren sie sich in den Seiten.

Auch Lena´s Kollege Wulf Belling hat ein Geheimnis und zum Schluss stellt sich heraus, dass es eine Überwachung ist. Nun gut, das lenkt vom Serienmörder ab, aber warum Wulf das tut, erfahren wir leider nicht wirklich. Auch um Lena werden Dinge gestrickt, die für mich nicht hätte sein müssen. Das sie Kopfschmerzen hat und sich ständig händeweise Tabletten in den Hals wirft, gipfelt dann in einem Gehirntumor.

Das Ende hat mich auch nicht zufriedengestellt, aber wie gesagt, dies hier ist mein ganz persönlicher Eindruck und soll den Leser nicht davon abhalten das Buch selbst zu lesen. Er könnte es ganz anders sehen als ich.

Hier kommen von mir 3 Sterne, zu mehr reicht es leider nicht.

Veröffentlicht am 04.05.2018

Wir wollen, was wir wollen!

Schöne Ruinen
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Der abgehalfterte, aufgespritzte und inzwischen erfolglose Regisseur Michael Deane träumt von vergangenen Zeiten. Erfolgreich und berühmt war er und zu seinen Freunden zählten auch Liz Taylor und Richard ...

Der abgehalfterte, aufgespritzte und inzwischen erfolglose Regisseur Michael Deane träumt von vergangenen Zeiten. Erfolgreich und berühmt war er und zu seinen Freunden zählten auch Liz Taylor und Richard Burton. Sie machten zusammen den Film „Cleopatra“. Eine der Schauspielerinnen ist Dee Moray und sie wird krank. Um sich zu erholen und dann weiter in die Schweiz zur Behandlung zu fahren, schickt sie Michael Deane nach Porto Vergogna.

Pasquale Tursi übernimmt, als sein Vater stirbt, die Pensione in Porto Vergogna einem verschlafenen Ort an der ligurischen Küste im Jahre 1962. Nichts wünscht sich Pasquale mehr, als amerikanische Gäste bei sich aufzunehmen. Jährlich kommt ein Autor aus Amerika für zwei Wochen zu Besuch, um sein Buch zu schreiben. Aber dann geschieht das Außergewöhnliche, die amerikanische Schauspielerin Dee Moray kommt nach Vergogna, nein kein Irrtum, wie sich herausstellt; denn sie will tatsächlich in die Pensione „Zur ausreichenden Aussicht“. Pasquale ist total hingerissen von der amerikanischen Schönheit und trotz einiger Verständigungsschwierigkeiten gelingt es, dass sich Dee und Pasquale auf Anhieb verstehen. Sicher nicht jedes Wort wird richtig interpretiert, aber er versteht, dass Dee an Magenkrebs leidet und nach einem Treffen mit ihrem Freund weiter zur Behandlung in die Schweiz reisen will.

Das ganze Dorf ist in Aufruhr, eine Schauspielerin, die in „Cleopatra“ mitspielt, befindet sich im Ort und es soll noch ein Gast folgen. Mutter und Tante reden Pasquale ins Gewissen, die Schöne doch sofort zu heiraten und dann nach Amerika zu gehen.

Als dann aber der Freund nicht auftaucht ist Dee traurig. Pasquale reist nach Rom, um den Freund aufzusuchen und auch in seine Vergangenheit, um seine große Liebe Amedea zu sprechen. Er trifft sie, aber sie will nichts von ihm wissen. Dann endlich trifft er auf Michael Dean und der erzählt ihm, was wirklich mit Dee los ist und gibt ihm Geld, damit sie in die Schweiz reisen kann, auch Pasquale kriegt eine Art Schweigegeld.

Als er zurück im Dorf ist, ist Dee fort und er konnte sich nicht einmal von ihr verabschieden.

Dann taucht auf einmal der betrunkene Richard Burton auf.

So mehr verrate ich jetzt nicht vom Inhalt, lest selbst, wie es mit Pasquale Tursi, Richard Burton, Michael Dean und Dee Moray weitergeht.

Fazit:

Der Autor Jess Walter schreibt hier eine tolle Liebesgeschichte, die wir von 1962 bis ins jetzt verfolgen dürfen. Die verschiedenen Fäden, die uns durch die Jahre und Geschichten führen werden am Ende ganz geschickt zu einem großen Knäuel zuammengeführt und wir erfahren, was genau geschehen ist.

Jedem Protagonisten verleiht der Autor mit viel Einfühlungsvermögen ein Gesicht. Dee Moray mochte ich hier wirklich am liebsten. Ihre Geschichte reißt mich mit und ich bin in ihr gefangen. Auch alle anderen Charaktere, ob wichtig oder unwichtig, werden hier ausnahmslos mit allen Details und ihren Ecken und Kanten beschrieben. Ich konnte mit ihnen lachen, weinen, fluchen und leiden. Das hat mir wirklich sehr gut gefallen.

Viele Orte lernen wir kennen und auch die Schilderungen hierzu sind sehr präzise, so dass man sich wirklich mitten im Geschehen befindet.

Der Schreibstil ist gut und lässt sich flüssig lesen. Jedes Kapitel hat eine Überschrift mit der dazugehörigen Jahreszahl, damit der Leser sofort weiß, wo genau er sich befindet. Das ist aber auch wichtig, denn sonst käme man schnell durcheinander bei dieser Zeitreise.

Einzig störte mich dieses Übersetzungsgemetzel, das musste nicht sein.
Sicher konnte Pasquale nicht perfekt englisch sprechen, aber es dann
auch so abgehackt zu schreiben, gefiel mir gar nicht. Das ist aber auch
wirklich das Einzige, was ich bemängele.

Alles in allem ein wirklich gelungenes Buch, was ich gerne weiterempfehlen werde.

Hier kommen von mir volle 5 Sterne, trotz des kleinen Mangels, den ich erwähnte.

Veröffentlicht am 04.05.2018

„Sie wollte nicht hinsehen, aber gleichzeitig gelang es ihr nicht, den Blick abzuwenden..“

Optimum - Blutige Rosen
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Rica, ein junges zufriedenes Mädchen wird aus ihrer Umgebung gerissen und von ihren Freunden getrennt, als ihre Mutter eine neue Arbeitsstelle antreten muss. Sie ist Lehrerin und unterrichtet nun an der ...

Rica, ein junges zufriedenes Mädchen wird aus ihrer Umgebung gerissen und von ihren Freunden getrennt, als ihre Mutter eine neue Arbeitsstelle antreten muss. Sie ist Lehrerin und unterrichtet nun an der Daniel-Nathans-Akademie, einer Eliteschule für hochintelligente Kinder. Auch Rica soll diese Schule nun besuchen und kann gar nicht verstehen, wieso; denn ihre Leistungen entsprechen so gar nicht den Anforderungen.

Schnell freundet sich Rica mit Jo und Eliza an. Beide absolute Spitzenschülerinnen. Jo, ist nach außen hin offen und scheint teilweise etwas aggressiv zu sein. Eliza dagegen ist mehr die ruhige und in sich gekehrte, die auch schüchtern zu sein scheint. Als Rica dann am ersten Schultag eine Schlägerei vorfindet, kann sie nicht anders, sie greift ein. Janina scheint völlig weggetreten und lässt nur von ihrem Opfer ab, als Rica und noch zwei weitere Schüler sie von diesem losreißen. Dann kommen Lehrer zu Hilfe und auch eine Schultherapeutin, die Janina anschnauzt und sie in ihr Zimmer bittet. Aber das reicht nicht, auch Rica wird zum Gespräch gebeten. Warum nur? Sie wollte doch schließlich nur helfen. Frau Jansen stellt Rica dann Fragen, die eigentlich mit der Schlägerei gar nichts zu tun haben. Wieso tut sie das? Rica kann sich daraus keinen Reim machen. Die Therapeutin macht ihr klar, dass sie Probleme hat und auch eine gewisse Aggressivität kann sie Rica nicht absprechen. Sicher hat das mit ihrem Vater zu tun, an den Rica sich aber überhaupt nicht erinnern kann. Frau Jansen schlägt vor, dass Rica nun regelmäßig zu ihr kommen soll, aber das lehnt sie ab.

Nach einigen Gesprächen mit ihren Freundinnen erfährt Rica, dass eigentlich alle Schüler zu dieser Schultherapeutin gehen und auch, dass viele Schüler ein Stipendium haben. Jo´s Eltern aber sind recht wohlhabend und könnten die Privatschule auch selbst bezahlen, warum also das Stipendium? Irgendetwas Merkwürdiges hat diese Schule an sich, aber Rica kann noch nicht sagen, was es ist.

Bei einem Spaziergang trifft Rica dann auf Lars. Er ist Kletterlehrer und lädt sie ein, doch an seinem Kurs teilzunehmen. Rica probiert gleich aus, ob das Klettern ihr überhaupt liegt. Nach der ersten Angst klettert sie los und scheint ein Naturtalent zu sein. Auch Jo besucht diesen Kurs und ist so gut, dass sie sogar an einem Wettkampf teilnehmen soll. Das spornt Rica an; denn das Klettern macht ihr riesigen Spaß. Als dann Jo in einer Übungsstunde Rica sichern soll, passiert etwas furchtbares, Jo bricht zusammen und Rica hängt ungesichert weit oben in der Wand. Lars kann den Absturz verhindern und als dann ein Schüler kommt und intensiv auf Jo einredet, sie solle sofort zu Frau Jansen kommen, hat Rica ein ungutes Gefühl. Dann verschwindet Jo, niemand weiß, wo sie ist.

Was geht an dieser Schule vor und als Rica dann eine Leiche findet, kann sie nicht glauben, was gesagt wird. Ein Selbstmord! Nein, das kann nicht sein. Rica ist sich sicher, dass es Mord war und versucht, herauszufinden, was passiert ist. Dann wird noch eine Leiche gefunden, und auch Rica befindet sich in großer Gefahr.

Mehr werde ich jetzt nicht verraten, lest selbst.

Fazit:

Die Autorin Veronika Bicker schreibt hier einen Jugendthriller. Der Schreibstil ist gut und lässt sich flüssig und zügig lesen. Viel zu schnell ist die letzte Seite erreicht und lässt den Leser mit einem Fragezeichen zurück. Da es sich um eine Trilogie handelt, erfahren wir schon, wer der Mörder ist, aber warum er das tut bleibt offen.

Allen Protagonisten verleiht Frau Bicker ein eindeutiges Gesicht. Es gibt gute und böse und auch diese kann ich mir gut vorstellen. Eliza ist hier meine absolute Lieblingsfigur. Sie ist schüchtern, intelligent und strahlt eine gewisse Ruhe aus. Wenn aus ihrer Sicht geschrieben wird, ist eine andere Schriftart gewählt, das gefällt mir gut, weiß man doch sofort, dass nun Eliza in ihrer leisen und stillen Art über die Geschehnisse und über sich selbst berichtet. Rica ist mir ein wenig sprunghaft, mal ist sie lieb und nett und manchmal blitzt schon ein wenig Aggressivität auf und auch ihre Unternehmungen sind teilweise etwas hanebüchen. Frau Jansen ist mir von Anfang an absolut unsympathisch. Diese Therapeutin strahlt nicht Ruhe und Großherzigkeit aus, was in ihrem Beruf ja eigentlich vorrangig sein sollte. Nein, sie ist linkisch und unfreundlich.

Das Buchcover ist ein absoluter Eyecatcher und auch der Seitenschnitt ist mit Rosenranken versehen. Auch gut gefallen hat mir, dass alle Kapitel mit einer Überschrift und auch mit Ranken versehen sind.

Der Spannungsbogen, der von Anfang an aufgebaut wird, hält eigentlich das ganze Buch über. Sicher gibt es zwischendurch einige Längen, aber die stören das Lesevergnügen eigentlich eher weniger.

Alles in allem ein toller Jugendthriller, den ich gerne weiterempfehlen werde und der Lust auf mehr macht. Ich jedenfalls werde die Nachfolgebänder auch lesen; denn ich möchte schon wissen, was an dieser Eliteschule vor sich geht.

Hier kommen von mir 4 wohlverdiente Sterne.

Veröffentlicht am 04.05.2018

Niemand kann verlieren, was er nie hatte!

Blinde Seele
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Detective Sam Becket und sein Partner Martinez ermitteln in einem extrem brutalen Fall. Noch ist der Serienmörder nicht in ihrem Zuständigkeitsbereich tätig geworden, aber da sie gerade vor Ort sind, als ...

Detective Sam Becket und sein Partner Martinez ermitteln in einem extrem brutalen Fall. Noch ist der Serienmörder nicht in ihrem Zuständigkeitsbereich tätig geworden, aber da sie gerade vor Ort sind, als wieder ein Mord geschieht, schauen sie sich die völlig entstellte Frauenleiche an. Der ermittelnde Special Agent Joe Duval hat sie gebeten, sie sich anzusehen. Sie haben schon viel gesehen, aber das hier übertrifft alles.

Nachdem nun vier Opfer gefunden wurden, schlägt der Serientäter auch in Sam´s und Martinez Bereich zu. Wieder ist das Bild, das sich ihnen bietet, grauenvoll. Aber es ist ganz klar, dass hier wieder der „Black Hole“- Mörder am Werk war. Leider gibt es keinerlei Spuren, die auf den Täter hinweisen. Alles ist sauber, nur ein komischer Geruch liegt in der Luft. Sam ist sich sicher, dass er diesen Geruch kennt. Noch schlimmer aber ist, dass die sechzehnjährige Tochter verschwunden ist. Hat der Täter sie mitgenommen? Die Suche läuft auf Hochtouren.

Sam, der in seiner Freizeit in einer Theatergruppe mitsingt, probt mit seinen Kollegen eine „Carmen-Aufführung“. Als dann die Hauptdarstellerin plötzlich verschwindet, macht sich Sam große Vorwürfe, hat Billie ihn doch vorher angerufen und wollte ihm dringend etwas erzählen. Leider hat Sam ihr nicht zugehört, völlig überarbeitet durch die vielen Morde, wollte er erst am Abend bei der Probe mit ihr reden. Zu dieser kam sie dann aber nicht mehr.

Sam´s Frau Grace ist Psychologin und könnte bei diesem Fall behilflich sein, gäbe es da nicht einen Interessenkonflikt. Sie ist die Psychologin des letzten Opfers bzw. der Tochter Felicia.

Dann ist da noch der junge Franzose Thomas Chauvin, den Grace bei ihrer Tagung in Zürich kennenlernt. Immer wieder läuft er ihr über den Weg. Ist das Zufall? Als Grace dann wieder daheim ist und Thomas plötzlich vor ihrer Tür steht, weiß sie, dass das kein Zufall sein kann. Was ist mit diesem jungen Mann nur los? Ist er eine Bedrohung? Oder sogar noch etwas Schlimmeres?

Dann ist da noch Sam´s Stiefmutter, die am grauen Star operiert werden soll und fürchterliche Angst hat. Aber irgendetwas stimmt mit diesem Augenarzt auch nicht. Er ist ein Spezialist, aber sympathisch macht ihn das noch lange nicht. Sein Assistenzarzt, Dr. Wiley hingegen ist sehr nett und umsichtig mit Grace. Nach der Operation aber ist er seltsam und bei der Untersuchung scheint er irgendetwas Unheimliches und gefährliches vorzuhaben.

So mehr verrate ich jetzt nicht, lest selbst diesen wahnsinnig spannenden Thriller.

Fazit:

Die Autorin Hilary Norman hat hier einen Thriller geschrieben, der einem das Blut in den Adern gefrieren lässt. Sie beschreibt die Taten ausführlich und recht blutig, sie nimmt kein Blatt vor den Mund. Für zartbesaitete Leser ist das nichts, mich allerdings hat es nicht wirklich gestört. Ich mag schon Thriller, die blutig sind.

Der Schreibstil der Autorin ist klar und lässt sich absolut flüssig lesen. Viel zu schnell ist das Buch ausgelesen. Der Spannungsbogen, der am Anfang aufgebaut wird, hält das ganze Buch über, nein: Eigentlich steigert sich die Spannung bis zum Siedepunkt. Dem Täter bin ich dabei absolut nicht auf die Schliche gekommen, ich war nicht mal in seiner Nähe. Das macht für mich einen guten Thriller aus. Immer wieder ließ ich mich von einer Sackgasse in die nächste führen und war dann überwältigt, als ich dann schwarz auf weiß lesen konnte, was hier vorgefallen ist. Wow, absolut genial.

Die Protagonisten beschreibt die Autorin sehr feinfühlig und klar. Zu Jedem konnte ich mir ein eindeutiges Gesicht vorstellen. Auch die Bösen wurden sehr gut herausgearbeitet. Ich ließ mich fallen und war mitten drin in den Ermittlungen. Mein Lieblingsprotagonist war hier eindeutig Sam. Mit ihm habe ich ermittelt, konnte mit ihm lachen, trauern und mich fürchten. Das mag ich.

Der Autorin gelingt es sehr geschickt, die vielen losen Fäden zu einem großen Knäuel zusammenzuführen und es bleibt nicht ein Detail ungeklärt.

Alles in allem ein hervorragender Thriller, den ich gerne weiterempfehlen werde. Mein absolutes Thrillerhighlight 2013 bisher.

Hier kommen von mir 5 hochverdiente Sterne.