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Veröffentlicht am 01.11.2024

Die etwas anderen Ermittlungen

Zorn – Der Fall Schröder
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Raimund Vanger stürzt sich in die Tiefe, seine Tochter Merle mußte tatenlos zusehen. Anschließend ruft sie Schröder an und möchte ein Gespräch mit ihm. So beginnt dieser außergewöhnliche Fall. Denn ab ...

Raimund Vanger stürzt sich in die Tiefe, seine Tochter Merle mußte tatenlos zusehen. Anschließend ruft sie Schröder an und möchte ein Gespräch mit ihm. So beginnt dieser außergewöhnliche Fall. Denn ab diesem Zeitpunkt ist Schröder verändert – gedanklich abwesend, zeigt keinerlei Interesse an der Aufklärung des Falles, taucht schließlich ab und ist auch telefonisch nicht mehr erreichbar. Nun muß Zorn der Sache selbständig und alleine nachgehen. Zur Unterstützung hat er Kollegen Brettschneider, dem er aber nicht voll und ganz vertraut und dem Zorn vorspielt, daß er mit Schröder in Kontakt steht und dieser nur unpäßlich ist. Als professionelle Mitstreiterin hat er seine Frau Frieda, Oberstaatsanwältin, die in der Klinik ist und dort ungeduldig mit dem Krankheitsverlauf ist, nervt und nichts zu tun hat. Dann kommt es zu zwei Morden und am Rande gibt es immer wieder kleine Indizien, die auf eine Beteiligung von Schröder sprechen. Die große Frage lautet: Was ist vorgefallen und wer steckt hinter allem?

In einem zweiten Strang gibt es Rückblicke in die Kindheit von Schröder in der DDR.


Ich bin ein überzeugter Fan von Zorn und Schröder, vor allem habe ich die Schauspieler vor Augen, das macht die Sache noch lebendiger. Zorn und Schröder waren bisher wie ein altes Ehepaar mit ihrem Geplänkel. Sie kennen sich so lange und so gut, jeder weiß wie der andere reagiert und auch privat sind sie befreundet. Aber kennt Zorn wirklich die Vergangenheit von Schröder? Die Frage muß er sich jetzt stellen. Aber weder Zorn, noch Frieda, noch Edgar glauben an die Schuld von Schröder. Nur was ist tatsächlich passiert?

Dieser Fall und der Plot waren etwas ganz Besonderes, ein echter Pageturner. Mich konnte der Autor mit der Story wieder richtig begeistern und ich kann nur sagen unbedingt LESEN LESEN LESEN!

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Veröffentlicht am 27.10.2024

Historische Geschichte zum Thema Orgel

Die Orgelbauerin
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Schauplatz Weimar
In der Orgelbauwerkstatt Bertram wachsen die Kinder Paula und Maximilian auf. Paula ist neugierig und am Handwerk sehr interessiert. Der Vater hat allerdings andere Pläne und will seine ...

Schauplatz Weimar
In der Orgelbauwerkstatt Bertram wachsen die Kinder Paula und Maximilian auf. Paula ist neugierig und am Handwerk sehr interessiert. Der Vater hat allerdings andere Pläne und will seine Tochter gut verheiratet und versorgt sehen, Sohn Maximilian soll seine Nachfolge antreten. Nichtsdestotrotz verfolgt Paula konsequent ihr Ziel, Orgelbauerin zu werden und diese auch selbst zu spielen. Man sieht, vor Paula liegt ein harter und steiniger Weg, um ihre Wünsche durchzusetzen. Bei diesem Vorhaben lernt sie auch andere Frauen kennen, die ihren Weg konsequent gehen und versuchen, sich in der Männerwelt zu behaupten.


Aufmerksam wurde ich auf das Buch durch eine Lesung des Autors zu seinem vorherigen Buch „Der falsche Karl Valentin“. Hier erwähnte er kurz sein nächstes Vorhaben. Wobei man bei beiden Büchern seine Liebe zu akribischer Recherche erkennen kann. Beim aktuellen Buch drehten sich diese logischerweise um das Thema Orgel, Orgelmusik sowie Bauhaus. Dieses außerordentliche Wissen fließt in den Roman ein und reichert die fiktive, historische Geschichte an. Die Figur der mutigen Paula wurde sehr gut charakterisiert, ebenso das Auf und Ab ihres Lebens mit allen Sorgen, die bewältigt werden mußten, aber schlußendlich auch den Erfolgen. Ebenso gut wurden die anderen Figuren beschrieben, allen voran Hans Meichelbeck. Gerne hätte ich noch mehr über die Künstlerinnen erfahren, die Paulas Weg kreuzten.

Das Cover bestich durch eine gewisse Schlichtheit und gerade das bringt einen Leser/Käufer zum näheren Hingucken.

Mein Fazit – es ist ein flüssig geschriebener, historischer Roman, der viel Wissen über das Thema Orgel vermittelt .

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Veröffentlicht am 22.10.2024

Spannender dritter Teil

Blutbuße
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Hanna Ahlander und ihr Team müssen den Mord an Charlotte Wretlind aufklären. Der 56jährigen wurde in ihrem Zimmer im Hotel Copperhill Mountain Lodge die Kehle durchtrennt und ihr Körper mit Messerstichen ...

Hanna Ahlander und ihr Team müssen den Mord an Charlotte Wretlind aufklären. Der 56jährigen wurde in ihrem Zimmer im Hotel Copperhill Mountain Lodge die Kehle durchtrennt und ihr Körper mit Messerstichen durchbohrt. Charlotte war ein schwieriger Charakter, egoistisch, selbstsüchtig und wohlhabend. Sie wollte sowohl in Erinnerung an ihren Vater als auch an ihre Kindheit, ein mittlerweile verfallenes Hotel in Storlien abreißen und dafür ein exklusives, neues Hotel errichten. Dafür brauchte sie aber unbedingt einen Investor. Ihre Pläne finden bei der Bevölkerung nicht überall Zustimmung, viele möchten das Hotel erhalten und saniert sehen. Ist der Mörder in diesem Kreis zu suchen oder ist er eventuell unter den Hotelangestellten/-gästen? Dann kommt es zu einem zweiten Mord, und zwar an der einzigen Zeugin (mehr verrate ich nicht). Die Ermittlungen werden sehr realistisch und nachvollziehbar beschrieben.

In einem zweiten, kursiv gedruckten Strang aus dem Jahr 1973 erfährt man von den Sehnsüchten einer Serviererin in dem eleganten Hochgebirgshotel in Storlien. Monica hatte Tagträume über eine Zukunft mit einem Gast, einem Familienvater, der ihre Liebe allerdings nicht erwiderte.


Ich kenne alle Bücher der Autorin und bin deshalb mit ihrem Schreibstil vertraut. Es ist wie Heimkommen. Die Bücher lesen sich durch die Bank flüssig, packend und man kann gut mit rätseln. Über einige Längen kann man gut hinwegsehen. Ihre Figuren sind alle sehr gut beschrieben, die Charakter differenziert und jeder hat seine eigene Geschichte. Das trifft vor allem auf das Team zu. Hier hat jeder sein ganz persönliches Privatleben, in das der Leser einen kleinen Einblick bekommt und das macht die Geschichte menschlicher. Gerade bei der Zusammenarbeit von Hanna mit Daniel prickelt es unter der Oberfläche, aber noch bleibt es kollegial.

Obwohl man als Leser relativ früh weiß, wer der Täter ist, bleibt es weiterhin spannend und die Auflösung birgt noch eine Überraschung. Außerdem gefällt mir, daß die Autorin auch Gesellschaftskritisches in ihre Krimis einfließen läßt, hier z.B. die Themen Massentourismus, Korruption und die Probleme berufstätiger Eltern.


Ich bin gespannt, was die Autorin sich zu dem Team noch einfallen läßt. Beim nächsten Fall bin ich bestimmt wieder dabei und spreche eine Leseempfehlung für diesen Band aus!

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Veröffentlicht am 10.10.2024

Spannender Regio-Krimi, der starke Nerven erfordert

Steirerzorn
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In ihrem 14. Fall werden die Abteilungsinspektorin Sandra Mohr und Chefinspektor Sascha Bergmann ins Schilderland zum Reinischkogel gerufen. Dort wurde an einem Lost Place ein schwer verletzter Mann geborgen, ...

In ihrem 14. Fall werden die Abteilungsinspektorin Sandra Mohr und Chefinspektor Sascha Bergmann ins Schilderland zum Reinischkogel gerufen. Dort wurde an einem Lost Place ein schwer verletzter Mann geborgen, neben ihm lag eine Leiche. Der Hobbyfotograf Christian Zwettler stürzte durch eine morsche Falltür in die Tiefe und konnte sich aufgrund seiner Verletzungen nicht mehr selbst befreien, nur durch Hilferufe konnte er sich bemerkbar machen.

Das verfallene Haus gehört einer Familie Leinzinger, die schon vor langer Zeit nach Amerika ausgewandert ist. Der Förster Georg Steinbauer hat die Schlüssel und schaut ab und zu vorbei.

Zur Leiche selbst – weiblich, sie wurde nackt aufgefunden, hatte multiple Verletzungen und Tierfraßspuren, ist 2-3 Wochen vor dem Tod mißhandelt worden, der Fundort und Tatort sind identisch. Einzige vermißte Person in der Umgebung ist die geistig verwirrte, demente Elisabeth Fleischanderl, 83 Jahre, abgängig aus einem Seniorenheim. Der Zahnarzt bestätigt die Identität.

Bei den Nachforschungen kommen grausame Dinge zum Vorschein. Das verfallene Haus war in früheren Jahren ein Gasthaus mit Fremdenzimmern und später Kinderheim für schwer erziehbare Mädchen, das in den 80er Jahren wegen technischer Mängel geschlossen wurde. In einem zweiten Strang erfährt man durch das Tagebuch von Gitti über die Leiden der Mädchen, die sie dort ertragen mußten.


Ich kenne die Vorgängerbände und wußte was mich erwartet. Die Autorin schreibt spannend, flüssig und ihre Dialekteinschübe geben der Story Authentizität. Auch die Liebe und die Verbundenheit zur Steiermark spürt man. Das Glossar am Ende kann manchem Leser helfen, als Süddeutsche hatte ich damit keine Probleme.

Was in diesem Fall zu Tage gefördert wird, ist unglaublich. Ich finde es sehr gut gelungen, das Thema in einen Krimi zu verpacken. Es ist richtig, es öffentlich zu machen und anzuprangern. Die Tagebücher haben in diesem Fall entscheidende Informationen gebracht. Es war nicht einfach zu lesen. I hatte des Öfteren einen Kloß im Hals, war wütend, aber natürlich auch traurig, so etwas lesen zu müssen. Mehr möchte ich hierzu nicht schreiben, das sollte jeder selbst lesen.

Natürlich kann der Mord am Ende von Sandra und Sascha gelöst werden. Sie sind ein eingespieltes Team, das konstruktiv zusammen arbeitet, sich genau kennt, vertraut und auch Humor einfließen läßt. Daneben kommt bei Sandra immer mal wieder das Privatleben ins Spiel und man darf abwarten, wie es hier weitergeht.

Das Cover ist bei dieser Reihe wirklich ausgesprochen toll gewählt, stimmig und treffend. Das könnte man nach meinem Dafürhalten nicht besser machen – Chapeau!

Von mir gibt für diesen Band natürlich wieder eine unbedingte Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 07.10.2024

Solider Reihenstart

Kein Land in Sicht
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Der Albtraum beginnt in La Spezia. Eine junge Frau wacht ohne jegliche Erinnerung auf. Sie ist auf einem Kreuzfahrtschiff, obwohl sie das Wasser und derartige Schiffe haßt. Außerdem findet sie einen Ausweis ...

Der Albtraum beginnt in La Spezia. Eine junge Frau wacht ohne jegliche Erinnerung auf. Sie ist auf einem Kreuzfahrtschiff, obwohl sie das Wasser und derartige Schiffe haßt. Außerdem findet sie einen Ausweis nach welchem sie Stephanie Mayrhofer heißt und 1982 geboren ist, aber auch das hilft ihr nicht weiter. Sie ist offensichtlich als Animateurin engagiert. Immer wieder hat sie Gedankenblitze und es kommt die Erinnerung zurück, sie ist Kommissarin aus Konstanz und undercover an Bord. Sie hat zusammen mit ihrem Kollegen Michael alias Servicekraft Bernd Krammer die Aufgabe, einem Schleppernetzwerk auf die Spur zu kommen. Nur wo ist ihr Kollege? Kursiv gedruckt ist der zweite Strang um den Kollegen, der in einem Käfig gefangen ist zusammen mit einigen Kindern. Im Folgenden wechseln sich die beiden Stränge ständig ab.


Es ist das Krimi-Debüt der Autorin. Das Cover des Buches fand ich sehr stimmig getroffen. Der Plot und die Figuren sind für mich ausbaufähig und haben Luft nach oben. Eine durchgängige Spannung fehlte mir, es war teils auch sehr verwirrend wie Sarah durch dieses Schiff gelaufen ist. Kreuzfahrtschiffe sind nicht meine Art zu reisen, deshalb war das Umherlaufen, rauf und runter, kreuz und quer mir schlichtweg zuviel. Sarah Peters war mir oft zu vertrauensselig und gerade bei ihrem Beruf nicht mißtrauisch genug den anderen Figuren gegenüber. Der Part des Kollegen war natürlich überaus wichtig, aber er selbst blieb blaß. Das Thema ist absolut brisant und schockierend, ich hatte des Öfteren einen Kloß im Hals. Die Idee, dieses Millionengeschäft in einem Krimi zu thematisieren fand ich gut. Mehr verrate ich nicht, um nichts vorwegzunehmen.

Da es der erste Band ist kann ich mir vorstellen, daß die Autorin aus der Figur von Sarah Peters noch mehr machen kann, Luft nach oben ist jedenfalls vorhanden. Als Fazit für mich: Solider Krimi und ich würde Band 2 lesen, um die Entwicklung sowohl von der Autorin als auch der Kommissarin abzuwarten.

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