Eine Frau
Als ob man ihr bei einer Pressekonferenz, in einem Interview oder bei einem Politiktalk zuhört. Man bekommt als Leser was man erwartet, da sie selber über ihr Leben, ihre Karriere, ihre politischen Ambitionen ...
Als ob man ihr bei einer Pressekonferenz, in einem Interview oder bei einem Politiktalk zuhört. Man bekommt als Leser was man erwartet, da sie selber über ihr Leben, ihre Karriere, ihre politischen Ambitionen und Erfolge berichtet. Sachlich ohne große Emotionen berichtet sie zum Beispiel über die Tage des Mauerfalls, ihre Kindheit und Jugend in der DDR, im ersten Teil des Buchs. In den folgenden Kapiteln geht es überwiegend um ihre politische Karriere. Vieles weiß man aus der medialen Berichterstattung, aber es mit ihren Worten und Beschreibungen zu lesen ist anders, persönlicher als ob man diesmal im Hintergrund dabei ist. Die Großem der Politik sind auf einmal in Greifweite. Das Buch ist und war für mich immer schon das Medium mit dem ich mich intensiver beschäftigen kann. TV rauscht mehr oder weniger an mir vorbei. Außer die Nachrichten schaue ich sehr wenig.
Der Schreibstil ist wie erwartet: nüchtern, sachlich, da kann auch ihre langjährige Büroleiterin de als Co Autorin fungiert wenig Einfluss nehmen. Ich habe allerdings auch nichts anderes erwartet. Gefühle gehören anscheinend ins Privatleben, was wir als Menschen unbedingt akzeptieren müssen. Sie erklärt nicht, sie entschuldigt sich nicht. Sie findet auch im Nachhinein ihre Entscheidungen richtig. Das ist ihr gutes Recht. Die Nachwelt wird über sie und alle anderen richten, wie immer bei Menschen die in der Öffentlichkeit stehen..