Seelische Abgründe und panische Krähen
KrähentageMeine Meinung:
Seelische Abgründe und panische Krähen
Das Ermittlerduo Jakob Krogh und Mila Weiss, aus der Ermittlergruppe 4, haben wahrlich nicht genug Zeit, sich erstmal richtig kennenzulernen. Ein ...
Meine Meinung:
Seelische Abgründe und panische Krähen
Das Ermittlerduo Jakob Krogh und Mila Weiss, aus der Ermittlergruppe 4, haben wahrlich nicht genug Zeit, sich erstmal richtig kennenzulernen. Ein Serienmörder treibt sein Unwesen. Seine Opfer bekommen erst K.-o.-Tropfen, bevor sie bestialisch ermordet werden. Bei jedem Mordopfer befinden sich Krähen, die total verzweifelt in den Wohnungen der Opfer herumflattern. Sie versuchen auch die Ermittler anzugreifen. Aber warum wird jedes Todesopfer von sämtlichen Menschen nach ihrem Tod gesehen? Warum verhalten sich Krähen dermaßen panisch?
Der Schreibstil liest sich wie Butter. Von Anfang herrscht eine düstere Atmosphäre. Man weiß von Anfang an, wer die Verbrechen begangen hat. Das Wieso treibt einen durch die Seiten. Jakob und Mila haben beide ihr Päckchen zu tragen. Das fand ich sehr klischeehaft, da fast in jedem Thriller oder Krimi Ermittler ihre geheimen Sorgen haben, die sie erstmal verschweigen.
Jakobs Frau ist Künstlerin und lebt mit ihrem gemeinsamen Sohn in seinem Haus am Meer. Beide akzeptieren eine vorübergehende Trennung, um ihren Berufen nachzugehen. Telefonieren fast täglich miteinander. Mila hat im Kofferraum ihres Autos ein Cello. Seiner Frage, ob sie darauf noch spielt, weicht sie aus. Viel Zeit für persönliche Belange bleibt eh nicht, da sich die grausamen Mordfälle häufen. Mit immer mehr Krähen ...
Es gab einige Szenen, die mir das Blut in den Adern gefrieren lassen haben. Manchmal wurde mir richtig übel. Es scheint sich um einen Verwandlungskünstler zu handeln. Ein Mensch, der jedem seiner Opfer bis aufs Haar gleicht und exakt ihre Stimmen imitieren kann. Ein Muster ist bei den Morden erstmal nicht zu erkennen. Derdie Täterin scheint unwillkürlich auszuwählen.
Die Auflösung der Morde ist superspannend. Die Geschichte entwickelt eine Eigendynamik, der ich mich nicht mehr entziehen konnte. Doch nicht alles kam so, wie ich vermutet hätte. Die Auflösung könnte raffinierter nicht sein. Einzig Jakob hat mich ziemlich am Ende sehr enttäuscht. Ich fand seine persönliche Geschichte an den Haaren herbeigezogen.
Fazit:
Ein rasanter Thriller, auf dessen Fortsetzung ich sehr gespannt bin. Danke Benjamin Cors.