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Veröffentlicht am 15.10.2020

Mandelglück

Mandelglück
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Mandelglück

Meine Meinung

Mir haben bisher alle drei Teile der kalifornischen-Träume-Reihe gefallen. Mandelglück fand ich jedoch am schönsten. Neben viel Herz gibt es in diesem Band auch ein paar Krimi-Elemente. ...

Mandelglück

Meine Meinung

Mir haben bisher alle drei Teile der kalifornischen-Träume-Reihe gefallen. Mandelglück fand ich jedoch am schönsten. Neben viel Herz gibt es in diesem Band auch ein paar Krimi-Elemente. Der Schreibstil liest sich wie Butter.

Mit der manstollen Sophie hatte ich ein bisschen Schwierigkeiten am Anfang. Sie kommt oftmals ziemlich egoistisch und oberflächlich rüber. Verlässt ihre Heimat Kalifornien, um in Boston als Restaurantleiterin im Three Seasons Karriere zu machen. Das fand ich eigentlich ganz in Ordnung. Jedoch hat sie den Kontakt zu ihrer besten Freundin Lydia einschlafen lassen. Ihrer großen Liebe Jack hat sie noch nicht mal erzählt, dass sie ein College in einer anderen Stadt besuchen wird. Ihre heißgeliebte Oma Hattie hat sie Jahre schon nicht mehr gesehen. Vergisst ständig sie anzurufen. Dann bekommt sie einen Anruf. Hattie ist tot. Nach vielen Jahren fliegt sie zurück in ihre Heimat. Ihre Eltern Monty und Luanne sind sehr glücklich über ihre Rückkehr. Sophie muss erkennen, dass sie noch nicht mal daran erinnern kann, dass ihr Vater bereits in Rente ist. Ihr wird klar, wie wenig Anteil sie an ihrer Familie genommen hat.

Lydia hat als ganz junge Frau ein Kind bekommen. Sie liebt ihre Tochter Gracie abgöttisch, ist jedoch heillos überfordert. Ihr Freund Brandon verlässt sie, um Kariere in San Francisco zu machen. Ihre beste Freundin Sophie ist ihr absolut keine Stütze. Bei deren seltenen Besuchen in Davis merkt sie, dass Sophie kein Interesse mehr an ihrer Freundschaft hat.

Hattie ist die gute Seele in der Geschichte. Auf ihrer Mandelfarm in Davis ist sie glücklich. Ihre Enkelin Sophie fehlt ihr sehr. Hattie verfügt über hellseherische Fähigkeiten. Hat vielen Menschen in Not Trost gespendet. Auch Lydia hat in der alten Dame eine gute Freundin gefunden. Hattie hatte ein großes Problem. Irgendwas stimmt mit dem Vorarbeiter Emilio auf ihrer Mandelfarm nicht. Eine Mandelpflückerin aus Mexiko hat sich ihr anvertraut. Sie verspricht der jungen Frau Hilfe. Dann erliegt sie einem Herzinfarkt.

Alba ist eine junge mexikanische Frau. Sie stammt aus ärmlichen Verhältnissen. Ihr größter Traum ist eine besseres Leben in Amerika zu führen. Ihr Vater verkauft sie für 2000 Dollar und Zigaretten an den älteren Kriegsveteranen Hershel aus Amerika. Alba wird von ihrem Mann zwar nicht geschlagen, lebt aber auch in Kalifornien in ärmlichen Verhältnissen. Schuftet auf der Mandelfarm von Hattie und führt eine tristes Dasein bei ihrem Mann. Er verbietet ihr den Kontakt mit ihrer Familie. Arbeitet nicht. Auf der Farm macht ihr der Vorarbeiter das Leben schwer …

Besonders Alba konnte mich mit ihrer Geschichte berühren. Das junge Mädchen ist tapfer und fleißig. Muss viel ertragen. Nachdem ihr Hattie Hilfe versprochen hat, wird diese in ihrem Haus tot aufgefunden. Ich konnte zwischen den Zeilen ihr Heimweh spüren. Ihre Verzweiflung ist mir sehr nahe gegangen.


Amerika, Amerika. Wieso hast du mich nur so enttäuscht? (Seite 102)


Lydia hat einen tollen Mann gefunden, mit dem sie die zwei Söhne Max und Randy hat. Ihr Mann Rex führt eine Mandelfabrik, in der sämtliche Leckereien hergestellt werden. Für ihn ist Gracie wie die eigene Tochter. Das pubertiernde Mädchen verspürt jedoch den Wunsch, bei ihrem Vater zu leben. Gracie macht ihren Elten das Leben schwer.

Diese Geschichte ist dieses mal so ganz anders. Herzlichkeit und Zusammenhalt sind auch dieses mal wieder präsent. Dennoch beinhaltet sie sehr schwierige Themen. Mexikanische Arbeiter ohne Aufenthaltsgenehmigung. Ein Vorarbeiter, der seine Schutzbefohlenen ausnützt. Das sehr oft auf eine Weise die strafbar ist. Eine Familie, die Probleme mit einer Tochter hat, die auf einmal den Mann, der sie großgezogen und stets wie sein eigenes Kind behandelt hat, nicht mehr als Vater anerkennen will. Eine Frau, die ihr Leben sehr oberflächlich gelebt hat, und nun erkennen muss, wie vielen Menschen sie damit weh getan hat.

Ja, Sophie konnte mich dann noch für sich einnehmen. Sie ist endlich erwachsen geworden. Nachdem Hattie ihr die Mandelfarm vermacht hat, nimmt sie die Herausforderung an, 3 Monate die Mandelfarm führen. Nähert sich ihrer Freundin Lydia wieder. Hattie hat ihr überall Briefchen hinterlegt, die Sophie positiv gestimmt haben. Nur an einem Brief erkennt sie, dass sie unbedingt auf der Mandelfarm bleiben muss. Sie muss eine Aufgabe weiter führen, die ihre Oma nicht mehr beenden konnte. Ja, und da ist doch auch noch Jack …….

Fazit

Mit dieser bezaubernden und spannenden Geschichte hat sich Manuela Inusa dieses mal selbst übertroffen. Mandelträume ist mein bisheriges Highlight aus der kalifornischen-Träume-Reihe. Sie enthält ein paar Krimi-Elemente. Die Protagonisten sind bildlich beschrieben, mit all ihren Ecken und Kanten. Im Anhang befinden sich wieder leckere Rezepte. Ich muss nicht erwähnen, dass ich nun unbändigen Appetit auf Mandeln habe. Gegen so einen leckeren Brotaufstrich hätte ich jetzt auch nichts. Ein bisschen Fernweh gehört auch dazu. Gerne würde ich die Mandelblüte in Davis mit eigenen Augen sehen.

Danke Manuela Inusa. Ich komm bald zum Erdbeeren pflücken.

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Veröffentlicht am 12.10.2020

Mozarts Geschichte aus dem Todestrakt

Seelen unter dem Eis
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Meine Meinung


Ich habe in dieses Buch nur mal kurz hineinlesen wollen, da ich gerade in ein anderes Buch vertieft war. Da hab ich aber nicht mit dem Sog gerechnet, den diese Geschichte auf mich ausübt. ...

Meine Meinung


Ich habe in dieses Buch nur mal kurz hineinlesen wollen, da ich gerade in ein anderes Buch vertieft war. Da hab ich aber nicht mit dem Sog gerechnet, den diese Geschichte auf mich ausübt. Ich habe es in einem Rutsch durchgelesen. Dazu nun mehr.


Satz: Mein Name ist Tom Döbbe, aber innerhalb der Mauern vom Paradies nennen sie mich Mozart, seit ich in der ersten Woche in der gefühlsarmen Leere des Innenhofs meine Runden gedreht und dabei ständig das Allegro aus Eine kleine Nachtmusik gepfiffen habe.


Aus der Sicht von Tom erleben wir den Alltag im Todestrakt. (Paradies) Nüchtern erzählt er uns, wie es so weit mit ihm kommen konnte. Wie ein Mann, der im Leben alles hat, innerhalb kürzester Zeit in einer kleinen Zelle landet und auf seinen Tod wartet.

Tom verdient viel Geld als Werbemacher. Zum Ausgleich unterrichtet er Studenten. Die blutjunge Amal besitzt kein Talent. Hübsch ist sie auch nicht. Bei einer Auseinandersetzung mit Tom weint sie. Er wischt ihr eine von schwarzer Tusche verschmierte Träne vom Gesicht und leckt sie ab. Beginnt mit ihr eine Affäre. Wird von ihr regelrecht abhängig. Baut ein Lügennetz auf, um sich mit ihr zu treffen.

Seine Frau Helene verhält sich so kalt wie ein Eisschrank. Kommt mit ihrem unerfüllten Kinderwunsch nicht klar. Lässt Tom seine Bedürfnisse an ihr befriedigen, ohne sich emotional daran zu beteiligen. Warum auch? Wenn sie eh nicht schwanger wird.

Tom verkraftet den Tod seiner Mutter nicht. Sein Vater ist ihm keine große Hilfe, um mit seiner Trauer klar zu kommen. Sein Vater findet schon sehr bald wieder eine neue Frau. Verstreut ständig Zitate.


Zufriedenheit ist der Anfang von Unzufriedenheit. (Seite 47)


Der Titel dieses Thrillers ist sehr passend. Ich habe beim Lesen eisige Kälte verspürt. Die Protagonisten haben fast alle eine sehr sonderbares Wesen. In dieser Geschichte läuft kaum einer rund. Das Leben im Todestrakt ist sehr bildlich beschrieben. Tom träumt oft von Menschen aus seinem früheren Leben. Er nennt sie Zeitwanderer! Tom ist ein sehr egoistischer Mann. Hat stets die Menschen geblendet und für seine Zwecke benutzt. Besonders sein Verhalten Amal gegenüber ist einfach nur krank. Immer wieder betont er, wie hässlich sie ist. Immer wieder beschreibt er, wie er ihr verfallen ist. Das eine oder andere mal habe ich Amal bedauert. Dann wieder an ihrem Verstand gezweifelt.

Der Schreibstil ist sehr schön und flüssig zu lesen. Er wechselt zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Schon als kleiner Junge zeigte Tom einen Hang zur Brutalität. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Als Mann bevorzugt er jedoch lieber psychische Gewalt. Lässt Amal spüren, was er von ihrem Äußeren hält.


Nichts passte an ihr zusammen, als hätte sie irgendein Dämon aus den Teilen verschiedener Frauen zusammengeflickt. (Seite 196)


Stellenweise ist Toms Oberflächlichkeit durch nichts zu überbieten. Dennoch konnte ich das Verhalten von sämtlichen Besuchern im Todestrakt nicht verstehen. Keiner brachte Tom Mitgefühl entgegen. Obwohl ich keine Sympathie für Tom entwickeln konnte, tat er mir unheimlich leid. Meinem ärgsten Feind würde ich keine Todesstrafe wünschen. Sie gehört ganz einfach nur abgeschafft!

Fazit

Gute 270 Seiten lang lief mein Kopfkino auf Hochtouren. Dennoch sprengt der Gedanke, in einer kleinen Zelle auf den Tod zu warten, meine Vorstellungskraft. Der bildgewaltige Schreibstil unterstreicht die Authentizität der Protagonisten. Der Leser wird mit einem Ende konfrontiert, welches unmöglich vorher zu erahnen ist. Der Weg dort hin ist absolut spannend. Dieser gut durchdachte Thriller kommt ohne großes Blutvergießen aus. Das Drama beginnt mit einer schwarzen Träne …..

Danke Astrid Korten. Ich habe jedes einzelne Wort genossen.

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Veröffentlicht am 05.10.2020

Ein vielschichtiger Thriller, mit vielen ungeahnten Wendungen

Zerrissen
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Meine Meinung

Ein vielschichtiger Thriller, mit vielen ungeahnten Wendungen

Das ist das erste Buch, welches ich aus der Fred Abel-Reihe gelesen habe. Der Autor erspart dem Leser wirklich nichts. Der ...

Meine Meinung

Ein vielschichtiger Thriller, mit vielen ungeahnten Wendungen

Das ist das erste Buch, welches ich aus der Fred Abel-Reihe gelesen habe. Der Autor erspart dem Leser wirklich nichts. Der Gerichtsmediziner Fred Abel gerät in einen Gewissenskonflikt. Er muss ein Gutachten erstellen, welches die Fakten zu Kindesmissbrauch enthält. Das zweijährige Mädchen wurde schwer verletzt und liegt im Koma. Bei dem Kind handelt es sich um die Nichte seiner langjährigen Kollegin Sabine Yao. Sabine weiß, dass Fred seine Arbeit machen muss. Dennoch nimmt sie ihm übel, dass er mit ihr nicht gesprochen hat.

Der Privatermittler Lars Moewig findet im Kickboxclub eine übel zugerichtete Leiche in einem Boxsack. Sein guter Freund Fred sieht Zusammenhänge zu sämtlichen anderen Morden.

Bei diesem Thriller merkt der Leser sofort das Fachwissen des Rechtmediziners Michael Tsokos. Von der erste Silbe an wird man in das Geschehen hineingezogen. Ich bin beim Lesen mehrmals an meine Grenzen gestoßen. So viel Spannung habe ich schon lange nicht mehr bei einem Thriller erlebt. Besonders die Passagen um die libanesischen Drogen-Clans fand ich schockierend. Das mag der Tatsache geschuldet sein, dass es diese wirklich gibt. Wie so ziemlich alles in diesem True Crime-Thriller gab es diese Vorfälle auch im realen Leben. Diese Infos habe ich dem sehr interessanten Nachwort entnommen. Die Komplexität der Rechtsmedizin kommt in diesem Pagetuner groß zu tragen. Die Authentizität der Protagonisten und der flotte Schreibstil machen es unmöglich, das Buch auf die Seite zu legen.

Fazit

Ein Pagetuner, der seinesgleichen sucht, hat mir eine schlaflose Nacht beschert. Meiner Meinung nach ist dieser True Crime-Thriller nichts für schwache Nerven. Die Geschichte und Protagonisten sind gut ausgearbeitet. Die verschiedenen Mordfälle scheinen nichts miteinander zu tun haben. Hab ich gedacht. Wie mir das Ende gefallen hat? Ich hätte es so nicht erwartet. Mit meinen Vermutungen lag ich falsch.

Eine absolute Empfehlung von mir, für diesen gutdurchdachten Thriller. Danke Michael Tsokos.

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Veröffentlicht am 29.09.2020

Ein Fursuit kann Leben verändern! Entdecke das Krafttier in dir!

Brumm!
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Meine Meinung

1. Satz: Brumm


Nach diesem tiefsinnigen ersten Satz folgen noch einige Brummer. Ehrlich, Anfangs dachte ich mir, was hab ich mir denn da angetan. Das Buch wieder zur Seite gelegt. Brumm! ...



Meine Meinung

1. Satz: Brumm


Nach diesem tiefsinnigen ersten Satz folgen noch einige Brummer. Ehrlich, Anfangs dachte ich mir, was hab ich mir denn da angetan. Das Buch wieder zur Seite gelegt. Brumm! Da der Autor mir aber das Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat, habe ich es nochmal versucht. Brumm! Nach den ersten Brummern nimmt die Geschichte an Fahrt auf und hat bei mir richtige Lachsalven ausgelöst. Intelligenter Witz, gepaart mit schwarzem Humor, hat mich bestens unterhalten.

Dr. Urs A. Podini stürzt vor dem Laden Transitions. Seine Aufmerksamkeit galt einem Pandakostüm. Tender Evelyn stützt ihn, bringt ihn in ihren Laden und verarztet ihn. Urs kommt mit der freundlichen Evelyn ins Gespräch. Urs zeigt Interesse an dem Pandakostüm. Probiert es an, tanzt durch den Laden und ist glücklich wie schon lange nicht mehr. Er kauft es nicht gleich. Bei einem leckeren chinesischen Mittagessen bekommt er Infos über Pandabären. Urs zurück zu Transitions. Kauft das Kostüm. Die beste Entscheidung seines Lebens!

Nicht nur in seinem Berufsleben muss er sich durchsetzen. Auch sein Privatleben verträgt einige Veränderungen. Was Urs sich alles gefallen lässt, tut manchmal richtig weh. Seine beste Arbeitskollegin Alexa rät ihm eindringlich, seine Freundin (Trittbrettfahrerin) endlich aus der Wohnung zu schmeißen. Mit der kettenrauchenden Alexa führt er oft sehr tiefsinnige Gespräche in ihrem Büro. (Lespenaquarium!) Als Kreativdirektor in einer Werbeagentur hat Urs es schließlich nicht nötig, sich so schlecht behandeln (misshandeln) zu lassen. Urs hat sein inneres Krafttier entdeckt. Als Panda bewältigt er sämtliche Probleme und setzt sich beruflich und privat durch. Lässt sich auch von einem Rotzlöffel, dessen Vater geschätzter Kunde der Werbeagentur ist, nichts gefallen. Schmeißt den Lendenfehlschuss nebst empörten Vater aus der Agentur! Brumm! Ob in Politik, Sport und Spiel, im Pandakostüm erlebt Urs noch sehr viel. Frohen Mutes spaziert der Panda nun durchs Leben. Das zu verfolgen hat sehr großen Spaß gemacht. Was ist nun mit der Liebe? Ja, das erzähle ich Euch gleich. Das war so ……..

Fazit

Ich konnte bei dieser schrägen Geschichte herzhaft lachen. Ernste Themen sind hier mit köstlichem schwarzen Humor gepickt. Der Wortwitz ist unschlagbar. Der Schreibstil liest sich wie Butter. Ein Problem habe ich aber jetzt. Ich habe übergroßen Appetit auf Bambussticks bekommen. Die kann man in einem Gerichtssaal genauso genießen, wie in einem gemütlichen Lesesessel. Brumm!

Eine absolute Empfehlung von mir. Danke Helmut Barz. Ich habe die Geschichte sehr genossen. Wenn es keine Fortsetzung gibt, werde ich aber brummig! Dann sperre ich sie in einen Zoo!

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Veröffentlicht am 29.09.2020

Nach dem Krieg war noch lange nicht Schluss ...

Die Schwestern vom Ku'damm: Jahre des Aufbaus
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Meine Meinung

Prolog erster Satz: Das Schönste, was sie jemals gesehen hat!


Der Prolog beginnt in Berlin 1932. Das Mädchen Ulrike Thalheim lässt den Leser an ihrer Begeisterung für dem Umbau des Kaufhauses ...

Meine Meinung

Prolog erster Satz: Das Schönste, was sie jemals gesehen hat!


Der Prolog beginnt in Berlin 1932. Das Mädchen Ulrike Thalheim lässt den Leser an ihrer Begeisterung für dem Umbau des Kaufhauses Thalheim & Weisgerber teilhaben. Ein Glasdach, welches ein wunderbares Licht auf die teure Bekleidung zaubert, zieht das Mädchen in ihren Bann. Ihre kleinen Zwillingsgeschwister Oskar und Silvie tollen unbeschwert durch das Kaufhaus. Friederich Thalheim ist sehr stolz auf den gelungenen Umbau. Alma Thalheim steht dem ganzen Prunk skeptisch gegenüber. Der Teilhaber Markus Weisgerber ist Jude. Ulrike verehrt ihre wunderschöne Mutter, die ein paar Jahre später Opfer eines Unfalls wird …

Beginn: 1945

Diese spannende Geschichte beschreibt die Umstände, in denen Menschen unmittelbar nach dem Krieg leben mussten. Ulrike (Rike), Silvie, Florie und Claire Thalheim haben alles verloren. Das prunkvolle Kaufhaus Thalheim & Weisgerber liegt in Schutt und Asche. Ihr Haus mussten sie verlassen. Sie ziehen in das Haus ihrer Oma Frida in der Bleibtreustraße und leben dort in beengten Verhältnissen. Friederich Thalheim ist noch nicht vom Krieg zurück gekehrt. Auch von seinem Sohn Oskar gibt es kein Lebenszeichen. Rike übernimmt für alle Frauen die Verantwortung. Sie verdienen sich ihre Lebensmittelmarken als Trümmerfrauen. Als ihr geliebter Vater endlich zurück kommt, hat sie ein großes Ziel. Sie will das Kaufhaus wieder aufbauen. Von ihrem Bruder Oskar gibt es auch weiterhin kein Lebenszeichen.

Hunger! Dieses Wort zieht durch die ganze Geschichte. Es gibt kaum Lebensmittel. Der Schwarzmarkt blüht. Kälte! Mit kaum Gas, Heizöl und Brennholz müssen die Menschen bitterkalte Winter überstehen. Nicht alle überleben. Dennoch lassen sich die Thalheim Frauen nicht unterkriegen. Zwischen all der Armut spielt Bekleidung eine große Rolle. Hoffnung! Die optimistischen Frauen organisieren eine Modeschau mit einfachsten Mitteln, zwischen den Trümmern von Berlin. Sie findet großen Anklang. Liebe! Trotz der katastrophalen Umstände kommt auch die Liebe nicht zu kurz.

Der bildliche Schreibstil hat mein Kopfkino aktiviert. Ich konnte mir alle Protagonisten gut vorstellen. Wir erleben das Geschehen aus der Sicht von Rike. Rike kommt durch ihre Ernsthaftigkeit manchmal etwas spröde rüber. Sie sorgt sich um alles und jeden. Hält das Getriebe am laufen. Durch eine Erbschaft wird sie zu einer vermögenden Frau. Aber auch ein Familiengeheimnis gehört zu ihrem Erbe. Ein Geheimnis, das sie erschüttert. Silvie nimmt das Leben von der lockeren Seite, was ihr manchmal Ärger mit ihrer Schwester Rike einbringt. Die bildhübsche junge Frau verliebt sich schnell und oft. Doch auch sie ist in den schweren Zeiten oftmals eine große Hilfe. Claire ist die zweite Frau von Friederich Thalheim. Die sensible Frau wächst über sich selbst hinaus. Florentine ist Friederichs und Claires gemeinsame Tochter. Sie hat schon als kleines Kind viel Schlimmes erlebt. Konnte ihren geliebten Hund retten. Wird in der Geschichte noch alle überraschen. Es gibt noch viele weitere Protagonisten, die die Geschichte wunderbar komplementieren.

Bei Friederich Thalheim wusste ich lange nicht, wie ich ihn einordnen soll. Wie viele Geheimnisse er haben könnte, die der Familie großen Schaden zufügen würden. Sein jüdischer Partner Markus Weisgerber musste Berlin verlassen. Von 1945 – 1951 erleben wir den Wiederaufbau Berlins. Auch 1951 liegt noch vieles im Argen. Deutschland ist gespalten. Den Menschen ist gutes Essen wichtiger, als teure Kleidung. 1951 findet erstmals die Berlinale statt.

Fazit

Dieser gut recherchierte Roman hat mich bestens unterhalten. Er hat mir wieder einmal vor Augen geführt, wie gut wir es eigentlich haben. Nach dem Krieg war noch lange nicht Schluss. Häuser wurden von den Alliierten besetzt. Viele Soldaten lebten unter katastrophalen Bedingungen in Gefangenschaft. Fast alle litten unter großen Hunger. 1946 herrschte einer der kältesten Winter in Deutschland, den viele Menschen nicht überlebten. Viele kämpften um ihr Eigentum, welches ihnen enteignet wurde. Erwähnenswert ist auch der Anhang. Von 1945 – 1951 werden wichtige Geschehnisse aufgelistet. Von mir eine absolute Empfehlung!

Danke Brigitte Riebe

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