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Veröffentlicht am 26.06.2024

Spannender Jugendthriller

Thin Air
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Gemeinsam mit elf weiteren Jugendlichen nimmt Emily an einem Wettbewerb um ein Stipendium teil, dafür werden sie mit dem Privatflugzeug der ausrichtenden Stiftung nach Europa gebracht. Niemand ahnt, wie ...

Gemeinsam mit elf weiteren Jugendlichen nimmt Emily an einem Wettbewerb um ein Stipendium teil, dafür werden sie mit dem Privatflugzeug der ausrichtenden Stiftung nach Europa gebracht. Niemand ahnt, wie dringend Emily auf dieses Stipendium angewiesen ist, denn sie und ihre Mutter leben im Auto. Bereits kurz nachdem der Flieger gestartet ist, spitzt sich die Situation allerdings zu, die Jugendlichen müssen in Spielen gegeneinander antreten, die offensichtlich manipuliert worden sind - und es dauert gar nicht lange, bis es den ersten Toten gibt. Emily, die emotional zwischen zwei Jungen steht, versucht heraus zu finden, wer ihnen Böses will, doch schon bald wird sie selbst von ihren Mitstreitern verdächtigt, so dass sie nicht nur um ihr Leben fürchten, sondern auch noch Beweise für ihre Unschuld erbringen muss.

"Thin Air" von Kellie M. Parker ist ein spannender Thriller für Jugendliche. Dabei ist Emily keine perfekte Protagonistin, um in die Endauswahl um das Stipendium zu kommen, musste sie betrügen, was nicht nur ihr Gewissen belastet, sondern auch dem unbekannten Täter Material bietet, mit dem er ihr schaden kann. Obwohl die gesamte Handlung aus ihrer Perspektive geschrieben ist, hatte ich beim Lesen den Eindruck, erst nach und nach kleine Einblicke in ihre Persönlichkeit zu erhalten, eventuell um die Spannung zusätzlich zu schüren. Alle anderen Figuren konnte ich lediglich durch Emilys Augen betrachten, so dass ich keinen von ihnen wirklich einschätzen konnte - damit war es mir trotz des einen oder anderen Verdachtsmoments nicht möglich, sie als Täter zu überführen bzw. auszuschließen. Authentisch fand ich sie allesamt dargestellt, ich habe sie von Anfang an als reale Personen angesehen.

Den Schreibstil kann ich nur als fesselnd bezeichnen, die Spannung hat sich für mich auf einem konsequent hohen Niveau durch das gesamte Buch gezogen, wobei mich die Autorin geschickt mal in die eine und mal in die andere Richtung gelenkt hat. Dadurch habe ich immer mal wieder eine andere Person verdächtigt, dennoch wurde ich von der Auflösung schlussendlich sehr überrascht. Vielleicht könnte man hier bemängeln, dass die Autorin kaum Hinweise zum Motiv des Täters gezeigt hat, so dass es so gut wie unmöglich war, ihn zu enttarnen, für den Plot eines Jugendbuches fand ich das aber ganz passend. Die emotionalen Irrungen und Wirrungen, die Emily während des Fluges durchläuft, habe ich ebenfalls als recht Teenager-typisch empfunden, dem Lesevergnügen hat das meiner Meinung nach keinen Abbruch getan. Insgesamt habe ich mich von diesem Roman gut unterhalten gefühlt, so dass ich dafür gern eine Leseempfehlung (nicht nur an Jugendliche) ausspreche.

Fazit: Trotz einiger emotionaler Irrungen und Wirrungen, wie ich sie bei einer Gruppe Teenager nicht anders erwartet hätte, hielt sich die Spannung für mich auf einem hohen Level und ich habe (vergeblich) gerätselt, wer der Täter sein könnte. Dieses äußerst fesselnde Jugendbuch empfehle ich gern weiter.

Veröffentlicht am 24.06.2024

Jugendliche Sommerromanze

Could it be Love?
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Obwohl die siebzehnjährige Bonnie schon des Öfteren verliebt war, hatte sie noch keine Beziehung, denn sie ist viel zu schüchtern, um tatsächlich Kontakt zu ihren Crushes aufzunehmen. Als sie eines Nachmittags ...

Obwohl die siebzehnjährige Bonnie schon des Öfteren verliebt war, hatte sie noch keine Beziehung, denn sie ist viel zu schüchtern, um tatsächlich Kontakt zu ihren Crushes aufzunehmen. Als sie eines Nachmittags eine der Playlists anhört, die sie seinerzeit für einen heimlichen Schwarm erstellt hatte, wird sie unvermittelt in eine Parallelwelt gerissen, in der sie offensichtlich mit ihrer früheren Sommerliebe zusammen ist. im Lauf des Sommers folgen noch weitere Sprünge in alternative Realitäten, die immer mit einer der Personen zusammenhängen, in die Bonnie heimlich verliebt war. Doch kann sie die Erkenntnisse aus diesen Reisen in ihrem echten Leben anwenden, z.B. um auf Dee zu zugehen, mit der sie während der Ferien gemeinsam in einem Plattenladen jobbt?

"Could it be Love?" von Lea Kaib ist ein Jugendroman über Verliebtheit und Selbstfindung von dem ich mich trotz kleinerer Längen zwischendurch recht gut unterhalten gefühlt habe. Die schüchterne Bonnie war mir schnell ans Herz gewachsen, sie selbst und auch die Figuren in ihrem Umfeld habe ich authentisch und lebensecht dargestellt empfunden. Die Protagonistin ist in meinen Augen ein typischer Teenager, unsicher in ihren Entscheidungen und gerade erst am Beginn ihrer Selbstfindungsphase - ich hatte viel Freude dabei, sie auf einem Stück ihres Weges zu begleiten.

Der Schreibstil hat mich locker und entspannt durch die Geschichte gleiten lassen, das fand ich genau passend für ein Jugendbuch. Die Leichtigkeit der sich langsam anbahnenden Romanze, die immer noch vordergründige Trauer um Bonnies Vater und ihre intensive Beschäftigung mit den Ursachen ihrer Parallelweltsprünge fügten sich zu einer unterhaltsamen Sommerlektüre zusammen. Dieses Buch eignete sich meiner Meinung nach wunderbar als Urlaubslektüre, beim Lesen habe ich beinahe die Sonne auf der Haut und den Sand unter den Füßen gespürt, am Ende war es gar nicht weiter schlimm, dass es kaum eine Erklärung für Bonnies Reisen gab. Für den Roman spreche ich daher gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Trotzdem es in Bonnies Leben auch ernstere Themen gibt, hat mich diese Geschichte mit Leichtigkeit und etwas Romantik gut unterhalten, dieses sommerliche Lesevergnügen empfehle ich gern weiter.

Veröffentlicht am 17.06.2024

Vergnügliche Unterhaltung

Ehemänner
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Eines Nachts kommt Lauren vom Junggesellinnenabschied ihrer besten Freundin nach Hause und obwohl sie Single ist, findet sie in ihrer Wohnung einen Fremden, der behauptet, ihr Ehemann zu sein. Sämtliche ...

Eines Nachts kommt Lauren vom Junggesellinnenabschied ihrer besten Freundin nach Hause und obwohl sie Single ist, findet sie in ihrer Wohnung einen Fremden, der behauptet, ihr Ehemann zu sein. Sämtliche Freunde und auch die Fotos im Handy bestätigen, dass sie bereits einige Jahre mit Micheal verheiratet ist. Als der allerdings auf den Dachboden steigt, kommt zu Laurens Erstaunen ein anderer Ehemann herunter, auch die Wohnungseinrichtung hat sich geringfügig verändert. So wie ein Zauberer die rosaroten Kaninchen aus dem Hut zieht, so schnell bringt Laurens Dachboden immer wieder neue Ehemänner hervor - doch welcher wird am Ende der Richtige für sie sein?

"Ehemänner" von Holly Gramazio ist eine unterhaltsame Geschichte, die die Ansprüche bei der Partnersuche auf humorvolle Weise beleuchtet. Beim Lesen habe ich ziemlich häufig geschmunzelt, zwischendurch hat sich die Geschichte zwar einmal ein wenig gezogen, aber vom Großteil des Buches habe ich mich doch recht gut unterhalten gefühlt. Manchmal hatte ich beim Lesen den Eindruck, dass es mir von den ständig wechselnden Männern regelrecht schwindelig werden könnte. Lauren dagegen stellt sich überraschend gelassen auf jede neue Situation ein, mir war die Protagonistin schnell sympathisch und ich habe es genossen, an ihrer Seite sämtliche skurrilen Situationen mit zu erleben.

Der Schreibstil hat mich leicht und locker durch die Geschichte gleiten lassen, zwar hatte ich lange Zeit überhaupt keine Vorstellung, worauf die Handlung letztendlich hinaus laufen könnte, das Lesevergnügen wurde dadurch aber keineswegs geschmälert. Und das ist es, was meiner Meinung nach dieses Buch ausmacht, die humorvoll geschriebene Komödie nimmt zwar durchaus das heutige Datingverhalten auf´s Korn, dient in meinen Augen aber in erster Linie der Unterhaltung. Wer sich auf darauf einlassen kann, den erwarten vergnügliche Lesestunden, diesen Roman empfehle ich gern weiter.

Fazit: In humorvollem Schreibstil parodiert die Autorin die Ansprüche bei der modernen Partnersuche, wer locker-leichte Unterhaltung mag, dem wird dieses Buch das eine oder andere Schmunzeln ins Gesicht zaubern. Für die äußerst amüsante Lektüre spreche ich gern eine Leseempfehlung aus.

Veröffentlicht am 05.06.2024

Fesselnde Fortsetzung der düster-magischen Geschichte

Dark Heir
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Nachdem die Halle der Stewards ihren magischen Schutz verloren hat, ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis Sinclairs Truppen die Überlebenden angreifen werden. Will ist sich dieser Gefahr bewusst und ...

Nachdem die Halle der Stewards ihren magischen Schutz verloren hat, ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis Sinclairs Truppen die Überlebenden angreifen werden. Will ist sich dieser Gefahr bewusst und sucht nach einem Ausweg - nach ihrer Flucht entdecken er und seine Freunde eine weitere Bedrohung, die vom Palast des dunklen Königs ausgeht. Währenddessen kämpft Will mit dem Geheimnis seiner Vergangenheit, das er niemandem anvertrauen kann - nicht einmal James, zu dem er sich immer stärker hin gezogen fühlt.

"Dark Heir" von C.S. Pacat ist der zweite Band einer spannend-düsteren Fantasy-Trilogie, der mich genau so gefesselt und begeistert hat wie sein Vorgänger. Neulesern empfehle ich dringend, zunächst "Dark Rise" zu lesen, da die Handlung fortlaufend aufgebaut ist und ohne Kenntnis des ersten Teils wesentliche Ereignisse der Geschichte fehlen würden. Für mich lagen zwischen den beiden Büchern zwei Jahre, umso dankbarer war ich für das Verzeichnis der Personen, das mir den Einstieg in die Fortsetzung deutlich erleichtert hat. Will und seine Mitstreiter waren mir bereits ans Herz gewachsen, diese Sympathie blieb unverändert, auch wenn die Figuren sehr verschiedene Wege eingeschlagen haben. Sie alle, wie auch die neu dazu gekommenen Charaktere, fand ich umfassend und authentisch dargestellt, ich habe sie als reale Personen empfunden, so dass ich emotional intensiv an dem Geschehen beteiligt war.

Den Schreibstil habe ich nach wie vor als äußerst fesselnd empfunden, die Spannung hat an keiner Stelle nach gelassen, zwischenzeitlich mochte ich den E-Reader kaum aus der Hand legen. Pacats Figuren fand ich tiefgründig angelegt, nicht alle lassen sich von Anfang an in die Karten schauen, so dass es immer wieder überraschende Wendungen gab, die der Handlung zusätzliche Würze verliehen haben. Die düstere Grundstimmung des ersten Buches habe ich hier wieder gefunden, der natürlich zu erwartende Cliffhanger hat mich ungeduldig und voller Neugier auf das finale Leseerlebnis zurück gelassen. Insgesamt habe ich mich prächtig unterhalten gefühlt, so dass ich für diese Romanfortsetzung gern eine Leseempfehlung ausspreche.

Fazit: Der zweite Teil dieser düster-magischen Geschichte hat mich auf ganzer Linie überzeugt, ich hatte von Anfang bis Ende ein fantasievolles, sagenhaft fesselndes Lesevergnügen, das ich gern weiter empfehle.

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  • Charaktere
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  • Fantasy
Veröffentlicht am 28.05.2024

Unterhaltsames Finale der dystopischen Dilogie für Jugendliche

Solartopia – Bis zum Ende der Zeit
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Obwohl Nova glücklich ist, wieder bei ihrem Garten in Turris zu sein, weiß sie, dass ihr Aufenthalt gemeinsam mit Jett, Harlin und Euly nur eine kurze Verschnaufpause sein kann. Denn der Gärtner will Solartopia ...

Obwohl Nova glücklich ist, wieder bei ihrem Garten in Turris zu sein, weiß sie, dass ihr Aufenthalt gemeinsam mit Jett, Harlin und Euly nur eine kurze Verschnaufpause sein kann. Denn der Gärtner will Solartopia und den Großteil der Bewohner dem giftigen Smog überlassen, während er sich selbst und einige ausgewählte Helfer in ein neu errichtetes Hochhaus rettet. Um das zu verhindern, geht Nova mit ihren Freunden in die Stadt zurück, an der Solaris-Akademie hofft sie, die genauen Pläne des Gärtners in Erfahrung zu bringen. Was hat es mit den seltsamen Pflanzen auf sich, die neuerdings überall in Solartopia wachsen, warum wirken ihre Pheromone so träge und warum kann Nova nicht mit ihnen kommunizieren?

"Solartopia - Bis zum Ende der Zeit" von Victoria Hume ist der zweite Band einer spannenden Jugenddystopie, zum Verständnis sehe ich es als unabdingbar an, zunächst den ersten Teil gelesen zu haben, da die Geschichte fortlaufend erzählt wird. Obwohl es bereits einige Monate her ist, seit ich den Vorgänger gelesen hatte, war ich schnell wieder in Novas Welt versunken, auch wenn es im Mittelteil kleinere Längen gab. Die Protagonistin Nova war mir bereits in Band 1 ans Herz gewachsen und es hat mir gefallen, sie erneut zu begleiten. Die Handlung wird komplett aus ihrer Perspektive beschrieben, so hatte ich beim Lesen den Eindruck, mich gut in Nova hinein versetzen zu können.

Der Schreibstil hat mich wieder locker und leicht durch die Geschichte geführt, auch die Spannung war meiner Meinung nach genau im richtigen Maß eingesetzt, die Altersempfehlung (Jugendliche ab 12 Jahren) finde ich angemessen. Das Thema Umgang mit der Umwelt, das den Hintergrund dieser Buchdilogie bildet, fand ich hier noch intensiver heraus gearbeitet, neben dem fesselnden, fantasievollen Leseerlebnis bietet diese Fortsetzung auch genügend Denkanstöße, ohne dabei besserwisserisch oder belehrend zu wirken. Insgesamt habe ich mich fantastisch unterhalten gefühlt, so dass ich für diesen Roman, genau wie für seinen Vorgängerband, gern eine Leseempfehlung ausspreche.

Fazit: Schreibstil und Spannungsbogen fand ich passend auf die jugendliche Zielgruppe zugeschnitten, die kleinen Längen im Mittelteil waren schnell überwunden und schlussendlich hatte ich ein angenehmes, fantasievolles Leseerlebnis, das ich gern weiter empfehle.