Swing-Widerstand
Swing HighKlappentext / Inhalt:
Hamburg, Sommer 1939. Während der Zweite Weltkrieg immer näher rückt, versuchen der 16-jährige Henri und seine Freunde, den Alltag auszublenden. Man trifft sich im Schwimmbad oder ...
Klappentext / Inhalt:
Hamburg, Sommer 1939. Während der Zweite Weltkrieg immer näher rückt, versuchen der 16-jährige Henri und seine Freunde, den Alltag auszublenden. Man trifft sich im Schwimmbad oder im Park, einer hat immer ein Grammophon dabei – und dann wird gehottet bis zum Abwinken! Die neue Jazzmusik begeistert die »Swingheinis« mit ihrer ausgelassenen Lebensfreude. Den Nazis ist sie allerdings ein Dorn im Auge.Schon bald wird die Polizei auf die unangepassten Jugendlichen aufmerksam. Eines Nachts schnappt die Falle für Henri zu und er findet sich im Dunkeln eines Gestapokellers wieder …
Der Roman fußt auf Berichten über die Hamburger Swingjugend 1939 bis 1941 und erzählt packend von einem Aufwachsen inmitten des Zweiten Weltkriegs.
Cover:
Das Cover überzeugt durch seine Formen und seinen besonderen Touch. Der Titel ist klar erkennbar und recht gut umgesetzt. Ein interessantes Cover, ob es mich in einer Buchhandlung angesprochen hätte, vermutlich eher nicht, aber ich bin sehr froh, es dennoch Gelsen zu haben.
Meinung:
Auch wenn ich allein vom Cover vermutlich nicht zugegriffen hätte so konnte mich der Klappentext überzeugen und ich bin sehr froh, es gelesen zu haben.
Es handelt von Henri und seinen Freunde, welche der Swing Musik frönen, jedoch stoßen sie im dritten Reich dabei auf einige Grenzen und lernen schnell die Bedrohung der Nazis für ernst zu nehmen. Die SwingJugend in Hamburg um 1939. Eine Jugend mitten im zweiten Weltkrieg, Freiheiten nachgehen zu wollen, die nicht gestattet sind und Träume zu haben, die mutig, aber auch sehr riskant sind. All das und vieles mehr wird hier sehr anschaulich rüber gebracht.
Zu viel vom Inhalt möchte ich hier jedoch nicht verraten, da ich nichts vorweg nehmen möchte und auch inhaltlich nicht zu viel Spoilern will.
Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Die Dialoge aber auch der erzählende Charakter ist hier sehr gut gemischt und man kann sich schnell in die Zeit und die Situationen hinein versetzen. Besonders in Henri kommt man schnell hinein. Die Erzählung aus der Sicht von Henri ermöglicht es den Leser, mit diesem sehr nah in Beziehung zu stehen und seine Gefühle und Emotionen sehr gut nachzuempfinden. Auch zu Robert baut man schnell und gut eine Verbindung , durch die Dialoge, auf. Man erfährt mehr über die Zeit, über einen kleinen Widerstand, auf den Drang nach Freiheit und eigene Wünsche zu verwirklichen, nach Swing und ein wenig Normalität.
Ich fand es sehr interessant die Geschichte zu lesen und habe hier sehr viel erfahren, was mir bisher so noch nicht bewusst über diese Zeit war. Die Swingheinis waren sehr mutig und stark, einiges aber auch recht riskant und waghalsig.
Die einzelnen Abschnitte hatte eine angenehme Länge und auch die verschiedenen Perspektiven durch Dialoge und erzählende Perspektive hat das Ganze sehr interessant gemacht. Mir hat die Erzählweise gut gefallen und auch eine andere Sicht über die Zeit des Zweiten Weltkriegs vermittelt. Auch das Nachwort am Ende fand ich sehr aufschlussreich und gut gewählt. Ein tolle Geschichte, die eine andere Perspektive anspricht und auf eine besondere Jungend aufmerksam macht.
Fazit:
Eine Geschichte, über die Jugend in Hamburg 1939, Jazzmusik, Widerstand und mutige Charaktere, die einiges riskierten.