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Veröffentlicht am 27.06.2022

Unerhört gut

Der Markisenmann
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Die Hauptfigur Kim ist eine Außenseiterin, sie hat keine Freunde. Ihr Stiefvater bezeichnet sie als eine andere, eine Pappel - das ist der Nachname ihres richtigen Vaters. Sie kommt mit ihrem Stiefvater ...

Die Hauptfigur Kim ist eine Außenseiterin, sie hat keine Freunde. Ihr Stiefvater bezeichnet sie als eine andere, eine Pappel - das ist der Nachname ihres richtigen Vaters. Sie kommt mit ihrem Stiefvater nicht zurecht, weil sie das Gefühl der Zugehörigkeit zur Familie nicht hat. Nach einer fast unrealistischen und unangenehmen Situation muss Kim ihre Sommerferien bei ihrem Vater verbringen, den sie noch als kleines Baby gesehen hat und daher keine Erinnerungen an ihn hat.

Bei ihrem Aufenthalt lernt sie neue Leute kennen und das Wichtigste - sie lernt ihren Vater besser kennen und dadurch sich selbst. Zwischen den beiden entsteht eine enge Verbindung, die über Jahre in ihrem Leben präsent bleiben wird. Diese außergewöhnlichen Ferien prägen Kim. Als sie zurück nach Hause kommt, wirkt sie anders, ein wenig gewachsener oder überlegener. Auch am Ende des Romans, als Kim eine erwachsene Frau ist, erfährt sie eigene Geheimnisse ihres Vaters. Man wird aufmerksam auf die Tatsache gemacht, dass wir unsere Eltern nicht gut genug kennen. Wir wissen zwar über sie alles mögliche, aber nicht alles.

Den Roman konnte ich irgendwo zwischen der Realität und Fiktion wahrnehmen. Manche Abschnitte der Handlung kamen mir zu absurd vor. Die Beziehung zwischen Kim und ihrer Mutter und ihrem Stiefvater fand ich an manchen Stellen übertrieben. Jedoch gibt es im Roman auch das Reale: die lebendigen Figuren, die lustigen Dialoge und die reale Beziehung zwischen Kim und ihrem Vater.

Die Sommerferien, die einen verändern. Das Buch hat mir viel Spaß bereitet. Es ist ein Roman über das Erwachsenwerden, in dem Familienwerte im Zentrum der Erzählung stehen. „Der Markisenmann“ kann ich euch herzlich empfehlen.

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Veröffentlicht am 22.06.2022

Über die menschliche Natur

Der Mann, der vom Himmel fiel
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Für mich war es eine ungewöhnliche Geschichte, in der die Charaktere sehr menschlich erscheinen. Der Leser weiß von Beginn, wer Newton ist, bzw. was er ist. Die anderen Figuren sehen ihn aber als einen ...

Für mich war es eine ungewöhnliche Geschichte, in der die Charaktere sehr menschlich erscheinen. Der Leser weiß von Beginn, wer Newton ist, bzw. was er ist. Die anderen Figuren sehen ihn aber als einen reichen und exzentrischen Mann mit vielen innovativen Ideen.

Der Roman erschien 1963. Die Bücher über Außerirdischen waren damals sehr originell. Die im Roman beschriebenen Innovationen sind heutzutage nicht mehr aktuell. Das Buch bleibt immer noch interessant, in dem wir eine Möglichkeit haben, die menschliche Natur aus der Sicht eines Aliens zu beobachten und festzustellen, wie grausam die Menschen sind.

Der Roman besteht aus drei Teile. Der erste Teil heißt „Ikarus versinkend“ wie das gleichnamige Bild von Bruegel, das im Roman mehrmals auftaucht. Es ist sehr symbolisch, weil es tatsächlich um einen Helden geht, der sich für seine Idee opfert.

Ich wusste am Anfang nicht, was ich von diesem Buch erwarten sollte. Und dieses Buch hat mich positiv überrascht. Mit einem tieferen Sinn als gedacht werden die philosophischen Überlegungen und die Wahrheit über unsere Natur geschildert. Im Roman bleibt eine leichte Melancholie und Sehnsucht. Ich bin froh, dieses Buch gelesen zu haben.

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Veröffentlicht am 22.06.2022

Melancholisch schön

Das Holländerhaus
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Dieser Roman erinnert mich an ein Märchen, in dem eine böse Stiefmutter herrscht, so dass die Kinder auf sich allein gestellt sind. Die 2 Hauptfiguren, Danny und Maeve, Bruder und Schwester hatten Pech ...

Dieser Roman erinnert mich an ein Märchen, in dem eine böse Stiefmutter herrscht, so dass die Kinder auf sich allein gestellt sind. Die 2 Hauptfiguren, Danny und Maeve, Bruder und Schwester hatten Pech mit den Eltern. Ihre Mutter hat sie verlassen, als sie noch klein waren, weil sie nicht mehr im Holländerhaus aushalten konnte. Die Stiefmutter hat sie nach dem Vaters Tod rausgeschmissen. Da Maeve schon in diesem Moment berufstätig war, hat sie sich um Danny und seine Ausbildung gekümmert und ihr Privatleben geopfert. Wie beobachten das Leben von Danny und Maeve Jahrzehnte lang. Obwohl sie nicht mehr im Holländerhaus leben, bleiben sie für immer mit dem Haus verbunden. Sie kommen ab und zu zu diesem Haus und beobachten es vom Auto. Sie erleben immer wieder in ihren Erinnerungen ihre Kindheit und Jugend dort. Das Holländerhaus zieht sie an wie ein Magnet. Die Charaktere hier sind lebendig und authentisch. Das Holländerhaus steht im Mittelpunkt der Geschichte. Leute werden älter, es kommt eine neue Generation und das Holländerhaus steht immer noch dort unverändert. Die Protagonisten spüren in sich Ärger und Gleichgültigkeit gegenüber dem Haus und der Stiefmutter. Obwohl sie älter werden, bleiben sie in manchen Aspekten wie Kinder von damals, als ihr Leben noch im Holländerhaus war.

Es war für mich eine unvergessliche Reise durch das Leben der ganz normalen Protagonisten. Es ist ein wunderschöner Roman über Familienwerte und Komplexität der Beziehungen mit einer melancholischen Stimmung.

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Veröffentlicht am 14.06.2022

Magisch

Erste Person Singular
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Murakamis kurze Geschichten sind eine Mischung aus der Realität und Phantasie, wobei der Leser sich selbst entscheiden darf, wo die Fiktion und wo die Wahrheit ist. Der Autor schildert uns einen Alltag ...

Murakamis kurze Geschichten sind eine Mischung aus der Realität und Phantasie, wobei der Leser sich selbst entscheiden darf, wo die Fiktion und wo die Wahrheit ist. Der Autor schildert uns einen Alltag mit vielen Details, die manchmal komisch sind. In jeder Geschichte steckt eine andere Bedeutung. In jeder Geschichte stehen ganz unterschiedliche Themen im Vordergrund, wie Liebe, Hobby, Zufälle, die uns verändern und natürlich die Musik. Es wird uns eine Welt gezeigt, in der es mehr Sinn gibt, als es auf den ersten Blick aussieht. Der Leser versteht manchmal nicht viel, aber er wird trotzdem von der Erzählungen begeistert sein. Murakami spielt mit dem Leser, wobei er Geschichten schreibt, die uns treiben, über viele Sachen nachzudenken. Seine kurze Erzählungen haben keinen bestimmten Anfang und Ende. Sie lassen einem einen freien Lauf.

„Erste Person Singular“ ist ein unterhaltsames und herzerwärmendes Buch, in dem die Imagination des Lesers auf die Probe gestellt wird. Ich habe bis jetzt nicht viele Bücher von dem Autor gelesen, aber jedes Mal konnten mich seine Bücher faszinieren.

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Veröffentlicht am 11.06.2022

Freund oder Feind?

Wenn du mir gehörst
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Phil gerät zwischen ihrer Familie, die als Gangster bezeichnet werden, und der Polizei, die sie nicht wirklich wahrnehmen. Sie hat sich vor lange Zeit von ihrem Vater distanziert und ihrem Traum gefolgt, ...

Phil gerät zwischen ihrer Familie, die als Gangster bezeichnet werden, und der Polizei, die sie nicht wirklich wahrnehmen. Sie hat sich vor lange Zeit von ihrem Vater distanziert und ihrem Traum gefolgt, eine gute Polizistin zu sein. Die Protagonistin ist zwiespältig. Mit dem Tempes Auftauchen wird ihr Leben auf den Kopf gestellt. Sie kann ihrer Familie nicht trauen, weil es immer Ungesagte zwischen ihnen bleibt. Sie kann den korrupten Polizisten nicht trauen, die von ihr abgesehen haben. Sie kann nicht ihrer Freundin trauen. Innerlich zerrissen versucht Phil das Richtige zu tun. Nun kann sie nicht mehr die Wahrheit von Lügen unterscheiden.

Die Hauptfigur wurde prima dargestellt. Die Taten anderer Charaktere konnten mich leider nicht überzeugen. Mir fehlte außerdem an Spannung und Überraschungen. Es gab Wendungen, nur nachdem ich sie schon vermutet habe. Das Buch liest sich schnell. Die Story konnte besser ausgearbeitet werden, dass es am Ende keine offenen Fragen mehr gibt. Ich habe viel Positives über den Autor gehört. Vielleicht sollte man mit dem anderen Buch von ihm anfangen.

Das war mein erstes Buch der Autors und definitiv nicht das letzte.

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