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Veröffentlicht am 08.04.2024

Cozy Crime mal anders

Mayfair House
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„Schatten huschten über die Wand. Männer auf der Straße, Männer im Nebenraum. Im ersten Stock knackte ein Dielenbrett.“

🏛️ historical fiction
🍂 edwardian revenge heist
☕️ „cozy crime“-ish
🪨 female friendship

Acht ...

„Schatten huschten über die Wand. Männer auf der Straße, Männer im Nebenraum. Im ersten Stock knackte ein Dielenbrett.“

🏛️ historical fiction
🍂 edwardian revenge heist
☕️ „cozy crime“-ish
🪨 female friendship

Acht Frauen, jede mit eigenen Fähigkeiten, Interessen und Motiven: In 𝗠𝗮𝘆𝗳𝗮𝗶𝗿 𝗛𝗼𝘂𝘀𝗲 (engl. The Housekeepers) bekommen wir es mit einigen Charakteren zu tun. Sieben wittern einen Coup der Extraklasse, während die Achte nicht ahnen soll, dass sie bald nicht mal mehr einen silbernen Teelöffel besitzen wird.

Während ich es spannend fand, wie die Kapitel und Abschnitte zwischen den Charakteren wechseln und stets eine neue Schicht ans Licht bringen, war es für mich doch auch schwieriger in dem Durcheinander Figuren voneinander zu trennen, herauszufinden, wie sie ticken und generell ein tieferes Gefühl für sie zu bekommen. Auch die Bearbeitung eines dunklen Kapitels des Hauses hätte in meinen Augen etwas mehr Raum gut getan. Dafür war ich durchweg gespannt, ob der Raub gelingen wird & wie die Figuren und das Vorhaben miteinander verbunden sind.

Wenn es für euch etwas ruhiger (aber doch verstrickt) sein darf & ihr ein lockeres Buch für die nächste Bahnfahrt sucht, kann ich euch die Geheimnisse von Mayfair House ans Herz legen. Ihr müsst lediglich ein paar Abstriche bei der Tiefe der Charaktere machen, dann habt ihr einen Blockbuster zwischen Buchdeckeln!

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Veröffentlicht am 08.04.2024

Informativ & leicht zu folgen

Beklaute Frauen
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„Hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine starke Frau“. In 𝗕𝗲𝗸𝗹𝗮𝘂𝘁𝗲 𝗙𝗿𝗮𝘂𝗲𝗻 – 𝗗𝗲𝗻𝗸𝗲𝗿𝗶𝗻𝗻𝗲𝗻, 𝗙𝗼𝗿𝘀𝗰𝗵𝗲𝗿𝗶𝗻𝗻𝗲𝗻, 𝗣𝗶𝗼𝗻𝗶𝗲𝗿𝗶𝗻𝗻𝗲𝗻: 𝗗𝗶𝗲 𝘂𝗻𝘀𝗶𝗰𝗵𝘁𝗯𝗮𝗿𝗲𝗻 𝗛𝗲𝗹𝗱𝗶𝗻𝗻𝗲𝗻 𝗱𝗲𝗿 𝗚𝗲𝘀𝗰𝗵𝗶𝗰𝗵𝘁𝗲 wird der bekannte Spruch angepasst: „Hinter ...

„Hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine starke Frau“. In 𝗕𝗲𝗸𝗹𝗮𝘂𝘁𝗲 𝗙𝗿𝗮𝘂𝗲𝗻 – 𝗗𝗲𝗻𝗸𝗲𝗿𝗶𝗻𝗻𝗲𝗻, 𝗙𝗼𝗿𝘀𝗰𝗵𝗲𝗿𝗶𝗻𝗻𝗲𝗻, 𝗣𝗶𝗼𝗻𝗶𝗲𝗿𝗶𝗻𝗻𝗲𝗻: 𝗗𝗶𝗲 𝘂𝗻𝘀𝗶𝗰𝗵𝘁𝗯𝗮𝗿𝗲𝗻 𝗛𝗲𝗹𝗱𝗶𝗻𝗻𝗲𝗻 𝗱𝗲𝗿 𝗚𝗲𝘀𝗰𝗵𝗶𝗰𝗵𝘁𝗲 wird der bekannte Spruch angepasst: „Hinter jedem erfolgreichen Mann steht ein System, das ihn bestärkt; vor allen anderen steht ein System, das sie aufhält.“

Die Erzählungen & Ausführungen strecken sich über insgesamt sechs Kapitel:

🗳️ (k)eine Bürgerin
💍 Endstation: Ehe
🎨 Künstlerin wird mit er geschrieben
🏆 ohne Auszeichnung
🔌 Widerstand
🕳️ vergessen & ausgelöscht

Es geht entsprechend u. a. um politische, gesellschaftliche, künstlerische und wissenschaftliche Beiträge und Bestrebungen von Frauen, deren Namen vergessen sind und ihr Wirken nun entweder ebenfalls vergessen oder einem Mann zugeordnet wird. Wenn die Frauen nicht vergessen wurden, „wird meist mehr über ihr Wesen oder ihren Lebensstil diskutiert als über ihr Wirken“ – unter Abgleich der Erwartungen, die an ihre Geschlechterrolle geknüpft sind.

Vielleicht erinnert ihr euch, dass ich kürzlich sehr überrascht war, dass Van Gogh bzw. dessen Kunst ohne seine Schwägerin nicht so ein beliebtes Postkartenmotiv und vor allem nicht zu so einer Berühmtheit gelangt wäre. Auch in 𝗕𝗲𝗸𝗹𝗮𝘂𝘁𝗲 𝗙𝗿𝗮𝘂𝗲𝗻 hat für mich neues Wissen geschlummert, z. B.: Die Dreigroschenoper & Leben des Galilei stammen von Brecht – oder fehlt da ein Name?

Was mir im Kontext des vergessene Wissens am besten gefallen hat: Das Buch ist sehr eingängig geschrieben & dürfte Leser:innen jeglichen Vorwissens mitnehmen. Außerdem sind die Ausführungen intersektional angelegt – wie ggf. beim oben zitierten Spruch bereits aufgefallen, d.h. Mehrfachdiskriminierungen werden nicht ausgeklammert.

Insgesamt ein sehr lohnenswertes Buch. Ich hätte große Lust euch noch viel mehr über die einzelnen Frauen zu berichten, wer weiß, vielleicht ist ja ich etwas Neues für euch dabei!

📃 Wenn Content Notes ein Thema für euch sind, achtet bitte beim Übergang vom zweiten aufs dritte Kapitel auf die Hinweise.

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Veröffentlicht am 08.04.2024

„One doesn’t need magic if one knows enough stories.“ 🌙🍄

Emily Wildes Enzyklopädie der Feen
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Emily ist klug, ambitioniert und belesen – was ihr nicht nur einmal zugutekommt und zeigt, dass unsere Berge an Büchern Teil unseres Survival Trainings sind, falls wir Drachen, Feen oder Geistern begegnen ...

Emily ist klug, ambitioniert und belesen – was ihr nicht nur einmal zugutekommt und zeigt, dass unsere Berge an Büchern Teil unseres Survival Trainings sind, falls wir Drachen, Feen oder Geistern begegnen sollten. (Es kann aber auch nicht schaden Holz hacken zu können.) Sie hat Ecken und Kanten, ein Ziel vor Augen und ihre Motive sind nicht immer nur Nächstenliebe. Ich fand’s erfrischend.

Die zusätzlichen Erzählungen zum Feenvolk und die Fußnoten – immerhin lesen wir die Aufzeichnungen ihrer Expedition – waren für mich gelungene Einschübe, um ein Gefühl für Emilys Forschungsfeld zu bekommen. (Ich habe jetzt einen neuen Berufswunsch.)

Kurz bevor sich die Einträge zum ersten Mal ändern, hatte ich zufällig aufs Hörbuch gewechselt, was – ich gestehe – zu einem „giggling, kicking my feet“-Moment geführt hat. Zuneigung und Wertschätzung gespickt mit Neckerei und dem „You must allow me to tell you how ardently I admire and love you“-Vibe zwischen den Zeilen war einfach schön. Vor allem, weil es nur ein kleiner Zusatz ist. Außerdem musste ich an einigen Stellen zwischen den beiden laut lachen.

„Nun, ich war vorher noch nie angeschossen worden, also kann ich das auf die Liste der Vergnügungen setzen, die ich dank deiner Bekanntschaft erleben durfte. Du hast geschrien, was ich zu schätzen wusste, und Shadow wurde zum Berserker, was ebenfalls nett war, allerdings kaum hilfreicher.“

Damit es nicht zu lang wird: Emily Wildes Enzyklopädie der Feen ist atmosphärisch, herzlich und manchmal etwas gruselig, glänzt mit Found Family, Freundschaft und liebenswerten Charakteren. Ich lieb's. Die nächsten beiden Teile der Reihe werde ich ganz sicher ebenfalls lesen. Habe die wilde Meute sehr ins Herz geschlossen.

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Veröffentlicht am 08.04.2024

Vincent van Gogh kennt fast jede:r, aber wieso eigentlich?

Die Entflammten
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In „Die Entflammten“ lenkt Simone Meier den Blick auf eine Frau, die trotz ihrer erfolgreichen Bestrebungen eher weniger bekannt ist: Johanna van Gogh-Bonger, die ihren Schwager berühmt gemacht hat.

Gina ...

In „Die Entflammten“ lenkt Simone Meier den Blick auf eine Frau, die trotz ihrer erfolgreichen Bestrebungen eher weniger bekannt ist: Johanna van Gogh-Bonger, die ihren Schwager berühmt gemacht hat.

Gina ist Kunsthistorikerin und stößt über hundert Jahre später auf Jos Geschichte. In ihrem Umfeld scheint Gina von Menschen umgeben zu sein, die ihren Weg „einfach so“ gefunden haben, wohingegen sie ihre Stimme noch immer sucht und ihr Vater seit zwanzig Jahren an einem zweiten Buch scheitert – der ausbleibende Erfolg Nährboden für verschiedene Konflikte.

Beim Lesen war ich mir nicht immer sicher, ob mir die Art der Erzählung gefällt. Grenzen verschwimmen, Teile gehen fließend ineinander über, die zum Teil nüchterne Darstellung steht im deutlichen Gegensatz zu einigen geschilderten Erlebnissen und dem Dialog im Fiebertraum… Außerdem hatte ich erwartet mehr darüber zu erfahren, wie Jo der Durchbruch als Frau in der Kunstwelt gelungen ist, dass der Tod der Brüder (da im Klappentext genannt) der Ausgangspunkt sein wird und dass Ginas Recherchen mehr im Fokus stehen würden.

Nichts davon hat sich erfüllt, aber: Letztendlich hat mich die Geschichte trotzdem eingefangen! 🙌🏼 Gina, die Vignetten aus ihrem Leben teilt und gleichzeitig Teile aus Jos Vergangenheit erkundet und Jo, die im Vergleich stärker und mutiger wirkt – oder liegt das nur daran, dass wir bereits wissen, dass ihre Bestrebungen Früchte tragen werden?

Auch wenn der Roman eher mit Liebe und Kunst wirbt, für mich war es vor allem eine Geschichte über Inspiration. Wir haben Jos Geschichte, die Interesse weckt sich näher mit ihr zu befassen, die Gina aber am Ende doch nicht überschattet. Stattdessen ist sie der Anstoß ihre Geschichte zu Papier zu bringen, über eigene Erfahrungen zu reflektieren und Mut zu fassen. Vielleicht hat mich das Buch auch einfach in einem passenden Moment erwischt, rückblickend bin ich sehr angetan von dem Buch und den verschiedenen Ebenen. 📖

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Veröffentlicht am 14.03.2024

Wunderbar verdrehte Geschichte!

Wie man einen Prinzen tötet
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Treffen sich eine Prinzessin, ein Knochenhund, eine gute Fee, ein besessenes Huhn, ein Ritter und eine Nekromantin in einer Bar…

Wie wäre es zur Abwechslung mal wieder mit einem ungewöhnlichen Buch? Nettle ...

Treffen sich eine Prinzessin, ein Knochenhund, eine gute Fee, ein besessenes Huhn, ein Ritter und eine Nekromantin in einer Bar…

Wie wäre es zur Abwechslung mal wieder mit einem ungewöhnlichen Buch? Nettle & Bone bzw. Wie man einen Prinzen tötet ist ganz anders & damit genau mein Ding. 🌱

»ʜᴀʙᴇɴ ᴀʟʟᴇ ɴᴏᴄʜ ɪʜʀᴇ sᴇᴇʟᴇɴ? sɪɴᴅ ᴇᴜʀᴇ sᴄʜᴀᴛᴛᴇɴ ɴᴏᴄʜ ᴅᴀʙᴇɪ? ᴅᴀɴɴ ʟᴀssᴛ ᴜɴs ɢᴇʜᴇɴ, ʙᴇᴠᴏʀ sɪᴄʜ ᴅᴀs äɴᴅᴇʀᴛ.«

⚔️ Let’s go on a quest!
☕️ quirky characters
🍂 dark/twisted fairytale
🐓 team of misfits

Alle Bücher, die Ursula Vernon unter ihrem Pseudonym T. Kingfisher veröffentlicht, landen bei mir direkt auf der Wunschliste. Die Charaktere sind liebenswert schräg, die Geschichten oft ein wenig gruselig mit einer Prise Witz und – wie ich finde – durchaus Tiefgang.

Das ist auch hier der Fall. Das Buch fängt in meinen Augen etwas düsterer an als es – trotz der Thematik – am Ende ist, genau das hat mich aber damals im Englischen als auch jetzt im Deutschen direkt eingefangen. Außerdem schafft es der kleine Trupp rund um Marra, dass es sich sowohl cozy als auch spooky anfühlt. Eine großartige Mischung. 🥹

„Sie fragte sich, ob all die alten Geschichten von Helden, die Monster töteten und in Türmen eingesperrte Jungfrauen befreiten, eigentlich lange, mühsame Versuche beinhalteten, die Monster zu finden oder die Türme überhaupt erst zu bauen. Wahrscheinlich. Nein, fast sicher. Doch wer will schon die langweiligen praktischen Teile hören? Ich. Ich will es. Dann hätte ich nicht das Gefühl zu versagen.“

Lediglich beim Alter einiger Figuren bin ich etwas zwiegespalten. Manchmal habe ich mich doch gewundert, ob das Verhalten zum Alter passt, auf der anderen Seite haben die Lebensumstände der Charaktere hieran sicher ihren Anteil & gemessen daran, dass ich ebenfalls zügig auf die 30 zugehe & manchmal vergesse, dass ich im Notfall „die Erwachsene“ bin… Passt schon!

Wenn’s etwas ruhiger, aber auch verdrehter, sein darf, kann ich euch das Buch sehr ans Herz legen. Ich mag’s sehr! 🧡

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