Ein fastt unmöglicher Raubzug
𝙈𝙖𝙮𝙛𝙖𝙞𝙧 𝙃𝙤𝙪𝙨𝙚 steht schon länger auf meiner Liste und auch wenn ich ihn mir selbst kaufen wollte, konnte ich nicht widerstehen, als ich ihn in der Bibliothek stehen sah.
Geschichten über Dienstboten in ...
𝙈𝙖𝙮𝙛𝙖𝙞𝙧 𝙃𝙤𝙪𝙨𝙚 steht schon länger auf meiner Liste und auch wenn ich ihn mir selbst kaufen wollte, konnte ich nicht widerstehen, als ich ihn in der Bibliothek stehen sah.
Geschichten über Dienstboten in herrschaftlichen Häusern lese ich immer wieder gerne. Und auch Geschichten über raffinierte Diebe.
Frisch entlassen aus dem Dienst im Mayfair House, denkt Mrs. King gar nicht daran Trübsal zu blasen. Einen waghalsigen Coup bereits im Hinterkopf, engagiert sie eine Gruppe von bekannten und verwandten Frauen, um das ganz große Geld zu machen. Im Deckmantel eines Balls soll Mayfair House, bis unter‘s Dach mit Schätzen gefüllt, komplett ausgeräumt werden.
Es liest sich wirklich wie 𝘖𝘤𝘦𝘢𝘯‘𝘴 8 im alten Gewand (der Bruder von der Ganovin heißt sogar Danny), aber das fand ich alles andere als schlimm, denn ich mag den Film.
Der Roman spielt 1905, eine Zeit die ich wegen ihrer herausragenden Ästhetik einfach liebe. Aber auch die starken, unabhängigen Frauenfiguren in diesem Buch, waren ein großer Pluspunkt.
Der Plan von Mrs. King ist mehr als gewagt, das finden auch ihre Mitstreiterinnen. Bei aller Vorbereitung, wer schon mal umgezogen ist, weiß wie lange verpacken und verladen dauert. Und das alles in einer Nacht? Insofern bleibt die Geschichte ein absoluter Pageturner, denn es liegt durchaus im Bereich des möglichen, dass es mit einem Scheitern des Raubzugs endet.
Natürlich tauchen während des lesens immer wieder Fragen auf. Warum wurde Mrs. King gefeuert? Wie sehen die verwandtschaftlichen Verhältnisse aus? Was ist das Geheimnis von Mr. De Vries, dem verstorbenen Hausherren? Es fügt sich alles gut zusammen, auch da habe ich nichts zu meckern.
Das einzige was ein bisschen Fehl am Platz angefühlt hat, war der Skandal um den Handel mit den Dienstmädchen. Ich finde das Thema nicht unwichtig, aber es hat für mich nicht in die Handlung gepasst. Gestört hat es aber auch nicht.
Ich hatte super viel Spaß beim lesen und hoffe, der Autor bleibt dieser Zeit treu, denn ich finde, es gibt viel zu wenig Romane, die in der wunderbaren Belle Epoque spielen.