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Veröffentlicht am 04.02.2023

Eindrucksvolle und fantastische Bilder

Nordlicht 01
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Die junge Sonja langweilt sich etwas in ihrem Dorf irgendwo im Norden. Viel lieber würde sie ihren Onkel auf seinen fantastischen Reisen begleiten. Eines Nachts taucht plötzlich eine unheimliche Gestalt ...

Die junge Sonja langweilt sich etwas in ihrem Dorf irgendwo im Norden. Viel lieber würde sie ihren Onkel auf seinen fantastischen Reisen begleiten. Eines Nachts taucht plötzlich eine unheimliche Gestalt in Sonjas Haus auf und sucht nach der Brosche, die der Onkel ihr geschenkt hat. Der Junge Espen gibt sich zu erkennen und kurzentschlossen nimmt er die abenteuerlustige Sonja mit in die magische Dimension Jotundalen, die von Trollen, sprechenden Tieren und auch bösartigen Kreaturen bevölkert wird und der Gefahr durch angriffslustige Wikinger droht. Diese möchte Espen mit seinen Freunden unbedingt abwenden. Doch seit neuestem kommt auch Trym, der gefährlichste aller Trolle, immer näher.

Beim ersten Blick auf das Cover, dachte ich zunächst es handelt sich um einen Comic über Anna, die Schwester der Eiskönigin. Aber weit gefehlt. Nordlicht ist das erste Werk von Malin Falch, das als Buch erscheint. Die Geschichte ist nordisch, mythisch und hat viele Fantasy-Elemente, wie sprechende Tiere, Seeungeheuer, böse Trolle, dunkle Wälder und magische Zauber. Die Welt, die Falch entwirft ist wirklich beeindruckend und wunderschön, manchmal düster, manchmal in warmen Farben dargestellt. Die Figuren stehen klar gezeichnet im Vordergrund, während der Hintergrund oft auch mal unscharf bleibt, was ein wenig Räumlichkeit schafft. Das gefällt mir ganz gut. Man wird beim Lesen in die Welt hineingezogen, genau wie die Protagonistin Sonja.

Diese lernt man zunächst als etwas gelangweiltes Mädchen kennen, das gerne frei ist und auf ihrem Pferd durch die Gegend reitet, anstatt lästigen Verpflichtungen nachzukommen. Am liebsten würde sie mit ihrem Onkel zu fernen Orten reisen. Die Begegnung mit Espen erschreckt sie zwar zunächst, doch ist sie schnell beruhigt und die Neugier siegt. Dass sie gleich mit Espen nach Jotundalen reist, ohne einen Gedanken an ihre Familie zu verschwenden, finde ich etwas seltsam. Sie hat keine Ahnung was auf sie zukommt oder wie sie zurückkehren kann. Die Begegnungen mit den Figuren des Waldes verläuft unterschiedlich. Sehr schnell gewöhnt sie sich an die Gegend und ist überall dabei. Ein paar Situationen wirken bedrohlich, so dass es kurz spannend wird. Doch sind das nur kurze Momente. Plötzlich ist der Comic durch, ohne dass eine wirklich bahnbrechende Handlung stattgefunden hat. Das liegt vermutlich daran, dass es der erste Band ist, der eine Einführung ist und mich als Leser durchaus neugierig auf weitere macht. Im Anhang dürfen wir noch ein paar Skizzen der Autorin bewundern. Vor allem wegen der eindruckvollen Bilder/Zeichnungen gibt es 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 04.02.2023

Sehr schwarzhumoriger Comic

Die schreckliche Adele im Land der unerzählten Märchen
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Alles beginnt damit, dass Adele von ihrer Großmutter ein Märchenbuch geschenkt bekommt. Doch was soll sie damit? Diese Geschichten leben von niedlichen, wohlerzogenen Prinzessinnen, die nur selten die ...

Alles beginnt damit, dass Adele von ihrer Großmutter ein Märchenbuch geschenkt bekommt. Doch was soll sie damit? Diese Geschichten leben von niedlichen, wohlerzogenen Prinzessinnen, die nur selten die Helden der Geschichte sind. So träumt sich Adele ins Land der unerzählten Mädchen, wo gerade ein Wettstreit der feinen Königstöchter läuft. Doch was ist das? Den "braven" Teilnehmerinnen ist jedes Mittel recht, um den Sieg davonzutragen und damit den Preis, die Heldin ihrer eigenen Geschichte zu werden. Adele findet das total doof und setzt alles daran, die Heldin zu werden, um endlich Märchen neu zu erzählen.

Dies war unser erster Comic von Adele. Die normale Comic-Reihe hat mich nicht so gereizt, aber das Cover von diesem Sonderband war so besonders, dass ich dieses Märchenabenteuer lesen wollte. Zudem fand ich die Idee interessant, die Klischees aus Märchen zu verbannen. Eigentlich ist die Geschicht auch recht witzig gemacht. Vor allem die dauernden Streitereien unter den konkurrierenden Prinzessinnen sind lustig und die Versuche von Adeles Anstandselfe, Adele doch noch zu erziehen. Zum Brüllen wie sich die jungen Damen abrackern, während die Prinzen verhätschelt werden. Manchmal waren mir die Figuren für einen Kinder-Comic etwas zu gewaltbereit.

Die Illustrationen waren für mich etwas gewöhnungsbedürftig. Adele ist schon manchmal wirklich schrecklich, aber auch die anderen Prinzessinnen ziehen manchmal ganz schöne Gesichter. Das Märchenland hingegen ist bunt und fantasievoll, da gibt es einiges zu entdecken. Im Großen und Ganzen war dieses "Anti-Märchen" eine schöne Unterhaltung für Freunde des schwarzen Humors. Auf jeden Fall eher für ältere Kinder. 4 Sterne

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Veröffentlicht am 04.02.2023

Schule aus Sicht einer Katze

Luki träumt von der Schule
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Dem kleine Findelkater Luki gefällt es sehr bei seiner Familie. Nur wenn die Kinder Lili, Emma und Mila in die Schule gehen ist ihm zu Hause langweilig. Deshalb versteckt er sich eines Tages in Milas Schultasche, ...

Dem kleine Findelkater Luki gefällt es sehr bei seiner Familie. Nur wenn die Kinder Lili, Emma und Mila in die Schule gehen ist ihm zu Hause langweilig. Deshalb versteckt er sich eines Tages in Milas Schultasche, um diesen geheimnisvollen Ort kennenzulernen und erlebt ein paar aufregende Stunden im Klassenzimmer.

Bei der Geschichte in diesem Bilderbuch handelt es sich um eine zarte und witzige Erzählung einer frechen und abenteuerlustigen Katze, die sich heimlich ins Klassenzimmer schmuggelt. Aus ihrer Sicht berichtet sie dem kleinen Leser oder Zuhörer, was sie dort alles erlebt. Die Geschichte ist besonders geeignet für wissbegierige Kindergarten- und Vorschulkinder, die wissen wollen, wie es in der Schule so ist. Aber auch zur Vorbereitung auf die Einschulung finden wir diese Katergeschichte besonders gelungen, weil die Schule als Wohlfühlort dargestellt wird, dabei aber auch bestimmte Regeln, die eingehalten werden müssen nicht ausgeklammert werden.

Die Illustrationen sind sehr hell und freundlich gehalten, fast schon zart. Die dargestellten Szenen wirken beruhigend, manchmal witzig und überhaupt nicht Angst einflößend. Sie wecken die Vorfreude auf einen spannenden neuen Lebensabschnitt. 5 Sterne

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Veröffentlicht am 31.01.2023

Ein Kinderbuch-Highlight zum Weltentdecken

Die Welt schmecken und entdecken – eine kulinarische Weltreise für Kinder von 6 - 11 Jahren
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Die Idee hinter diesem tollen Kinderbuch hat mir sofort gefallen, denn hier können die jungen Leser*innen die Welt nicht nur lesend entdecken, sondern auch durch die Augen einheimischer Kinder, die ihre ...

Die Idee hinter diesem tollen Kinderbuch hat mir sofort gefallen, denn hier können die jungen Leser*innen die Welt nicht nur lesend entdecken, sondern auch durch die Augen einheimischer Kinder, die ihre Lebensweise vorstellen. Und wie könnte man ein Land besser kennen lernen, als durch den Duft und Geschmack der typischen Speisen. Das Titelbild lässt die Kinder gleich auf Weltreise gehen und zeigt schon einige Inhalte des Buches. Das macht neugierig auch das Innere zu erkunden.

Schon die Inhaltsübersicht ist richtig toll und übersichtlich gestaltet, man sieht die Kinder, die im Buch zu Wort kommen, ein Pfeil zeigt auf einer Weltkarte, wo sie leben und auch die entsprechende Seitenzahl ist angegeben. Im Folgenden werden 13 Länder der Erde vorgestellt. Dabei gibt es immer eine Doppelseite mit einer Karte und allgemeinen Informationen zum Land, zu dessen Größe, besonderen Orte, Geschichtlichem, Sehenswürdigkeiten, berühmten Persönlichkeiten, geographischen Besonderheiten, der Fauna, Feiertagen uvm. Die Informationen sind kurz gehalten, aber dennoch sehr kindgerecht formuliert. Die Schrift ist etwas klein, aber trotzdem macht es richtig Spaß hier gemeinsam Neues zu entdecken.

Auf einer weiteren Doppelseite wird das Kind vorgestellt, dass wir in sein Heimatland und durch einen typischen Tag begleiten. Supertoll findet meine sprachbegeisterte Tochter den kleinen Vokabelkasten, der nützliche Wörter und Sätze in der jeweiligen Landessprache bereithält. Einige sind gar nicht mal so einfach. Zu jedem Kind gibt es einen Steckbrief. Hier durften die Kinder u. a. erzählen, was sie gerne essen, was nicht so gern und was sie als Pausenbrot mit in die Schule nehmen. Hier kann man auch staunen, was für andere Kinder ein Festessen darstellt. Hochinteressant! Auch das Essen in der Familie wird interessant beschrieben: Wann wird gegessen, was gibt es dann und wer kocht?

Wer mag, darf einige erwähnte kulinarische Genüsse auch gleich selbst testen. Hierfür hat die Autorin immer mindestens drei Rezepte, oft mit geschmacklichen Abwandlungen ausgesucht, die nicht nur landestypisch sind, sondern auch interessant für Kinder. Meine Tochter möchte so viele ausprobieren, dass wir sicher eine Weile mit durch die Welt essen beschäftigt sein werden. Einiges was aus den USA oder der Türkei kommt, ist vielleicht schon bekannt, doch die Mehrheit der Speisen kennt meine Tochter nicht. Ich kann nur sagen das Buch ist genau das richtige für sie, denn sie ist sehr interessiert daran, wie Kinder anderswo auf der Welt leben, schaut sich dazu auch gern Sendungen im Fernsehen an. Diesen steht das Buch durch die vielen tollen Illustrationen und Fotos in nichts nach. Spiel- und Ratespaß bringen die Rätsel zu Kräutern, Gewürzen und Früchten in jedem Kapitel.

Eine außergewöhnlich tolle Weltreise mit vielen kulinarischen Einblicken, die nicht nur Kindern gefällt, sondern auch Erwachsenen. Highlightverdächtige 5 Sterne

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Veröffentlicht am 31.01.2023

Sehr später Spannungsbogen

Das College
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Hannahs Traum geht in Erfüllung, als sie in Oxford ihr Studium beginnt. Schnell findet sie eine Freundin in der etwas exzentrischen April. Mit der gemeinsamen Clique könnte es eine tolle Zeit sein, doch ...

Hannahs Traum geht in Erfüllung, als sie in Oxford ihr Studium beginnt. Schnell findet sie eine Freundin in der etwas exzentrischen April. Mit der gemeinsamen Clique könnte es eine tolle Zeit sein, doch dann findet Hannah April ermordet auf. Durch ihre Zeugenaussagen wird ein Pförtner verurteilt. Jahre später, Hannah lebt inzwischen in Edinburgh, ist mit dem Ex-Freund von April verheiratet und erwartet ihr erstes Kind, hat sie den Mord und das darauffolgende Interesse an ihrer Person immer noch nicht überwunden. Die Nachricht, dass der Mann, den sie ins Gefängnis gebracht hat, dort gestorben ist, bringt sie völlig aus der Bahn. Erst recht, als ein Reporter seine Schuld anzweifelt. Hatte sie einen unschuldigen belastet? Und wenn der Pförtner es nicht gewesen ist, wer hat dann ihre Freundin umgebracht?

Ich liebe solche rätselhaften Bücher, in denen es um alte Fälle geht, die aufgeklärt oder neu aufgerollt werden müssen, daher wollte ich auch "Das College" unbedingt lesen. Die Inhaltsbeschreibung war vielversprechend, auch wenn das Cover recht typisch und nichts Besonderes für derlei Thriller ist. Die Autorin beginnt mit dem Auffinden der Leiche. Von hier aus wechselt der Text zwischen "Davor", also was geschah vom ersten Collegetag bis zum Mord, und "Danach", dem Leben, das Hannah nun führt, beginnend mit dem Tag, an dem sie vom Tod des inhaftierten Täters erfährt. Die Protagonistin würde ich damals als recht unsicher und in der Gegenwart als überfordert und teilweise traumatisiert bezeichnen. Man entwickelt Mitgefühl für sie. Die Zimmergenossin April hingegen war mir sofort eher unsympathisch, ihr Verhalten manchmal fast grenzwertig.

Es ist interesssant, wie sich "Davor" die Beziehungen in der Clique entwickeln, wie Hannah auf den Pförtner als Täter kommt. All das wird mal locker, mal sehr düster und beklemmend geschildert. Das "Danach" ist eher Hannah Problemen, Gewissensbissen und Ängsten geprägt, wenngleich ihr Mann Will versucht, sie zu beruhigen. So dauert es recht lange, bis man an den Kern der Geschichte vordringt, wo sich dann langsam ein richtiger Spannungsbogen aufbaut und die Autorin geschickt den Verdacht mal auf den einen, mal auf jemand anderen lenkt, bis es endlich zu einem passablen Showdown kommt. Meiner Meinung nach, hätte dem Buch ein paar Seiten weniger vielleicht ganz gut getan. Zwar waren die Personenkonstellationen usw. schon ganz interessant, ein ungeduldiger Leser könnte allerdings frühzeitig abbrechen. Das Ende hat zwar gepasst, hätte aber auch noch etwas dramatischer sein können. 3,5 Sterne

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