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Veröffentlicht am 23.08.2021

Düsterer, recht unterhaltsamer Jugendroman

Partem. Wie die Liebe so kalt
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Xenia ist 16 und ein besonderes Mädchen, das Nähe scheut, weil sie bei Berührung Geräusche in den Menschen hört. Das hält sie natürlich geheim. Auch mit ihrer Mutter kann sie nicht darüber reden, ihren ...

Xenia ist 16 und ein besonderes Mädchen, das Nähe scheut, weil sie bei Berührung Geräusche in den Menschen hört. Das hält sie natürlich geheim. Auch mit ihrer Mutter kann sie nicht darüber reden, ihren Vater kennt sie nicht. Im Zug trifft sie eines Tages den attraktiven Jael, der zunächst freundlich ist, nach einer zufälligen Berührung jedoch sehr schroff wird. Als Entleerer merkt er gleich, Xenia ist eine Immunati und stellt für ihn, seine WG und deren Auftrag eine große Gefahr dar. Zufällig ziehen die 5 Entleerer genau gegenüber von Xenia ein und gehen auf dieselbe Schule. Und mit ihrem Eintreffen ändert sich plötzlich alles.

Im Grunde genommen fand ich diesen ersten Band der Reihe "Partem" nach den ersten verwirrenden Kapiteln recht unterhaltsam, wenn auch ziemlich düster, denn wie man schon recht früh erfährt, sind Entleerer Personen, die anderen Menschen die Liebe entziehen. Zwar ist das Geschehen noch relativ unblutig, doch hat auch noch jeder Charakter seine eigenen, dunklen Geheimnisse und Familienprobleme gibt es obendrein. Die Autorin erzählt die Geschichte abwechselnd aus den unterschiedlichen Perpektiven der Protagonisten, so dass sich erst nach und nach ein etwas konkreteres Bild über den Konflikt Entleerer gegen Immunati ergibt. Teilweise wiederholen sich unnötigerweise die Szenen in unterschiedlichen Perspektiven. Was natürlich auch nicht (typisch Jugendfantasy) zu kurz kommt, ist ein bisschen Klischee (die Entleerer sehen alle blendend aus, muskulös etc.) und ein wenig romantischer Kitsch. Das gehört wohl dazu. Alles in allem war es aber doch eine nette Geschichte, die den ein oder anderen Jugendlichen zu fesseln vermögen dürfte. Ein bisschen schade ist, dass der Teil nicht wenigstens einen kleinen Abschluss am Ende hat, sondern eher eine Vorbereitung auf Band 2 ist. Gerade noch 4 Sterne!

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Veröffentlicht am 14.08.2021

Mit den Fingern die Baustelle erfahren

Meine Schiebebahn-Pappe: Fahr mit auf der Baustelle
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Im Apfelweg wird ein neues Haus gebaut. Zahlreiche Fahrzeuge stehen für den Bau bereit und kleine Helfer dürfen selbst Hand anlegen, bis das Haus fertig für den Einzug ist.
Dieses Buch aus der Reihe "Fahr ...

Im Apfelweg wird ein neues Haus gebaut. Zahlreiche Fahrzeuge stehen für den Bau bereit und kleine Helfer dürfen selbst Hand anlegen, bis das Haus fertig für den Einzug ist.
Dieses Buch aus der Reihe "Fahr mit" erzählt in einfachen, kindgerechten Sätzen von den Arbeiten auf der Baustelle und den dafür nötigen Fahrzeugen. Dabei geht es nur nebenbei um die Vermittlung von Sachwissen. Schon das Cover ist interaktiv. In vorgestanzten Rillen können kleine Kinderhände die auf den Seiten benötigten Fahrzeuge in Form von kleinen kreisförmigen Plättchen zum Einsatz bringen.
Jede Doppelseite ist dabei ähnlich aufgeteilt. Links gibt es ein großes Bild mit dem Fahrzeug und einem kurzen Text darunter. Im Text wird das Kind dazu aufgefordert mitzufahren. Rechts sieht man die komplette Baustelle aus der Ferne und kann das eingebettete Fahrzeug durch die gestanzten Spuren schieben. Meine Kinder waren dabei sehr motiviert am Werk und hatten sehr viel Spaß. Nebenbei trainieren sie Feinmotorik und die Hand-Auge-Koordination.
Durch das große, stabile Format können auch kleine Händchen bereits mithelfen. Sehr schön ist auch, dass die Rillen immer verschiedene Strecken darstellen. Besonders aufgefallen sind mir die vielen weiblichen Bauarbeiterinnen. Insgesamt überzeugt das Pappbilderbuch durch das große Format, die tollen Illustrationen und nicht zuletzt durch die tolle Idee mit den verschiebbaren Elementen.

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Veröffentlicht am 14.08.2021

Nervenaufreibend!

Eskalation
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Dina Martin hat sich mit ihrer Freundin verquatscht. Als sie im Dunkeln und mit schlechtem Gewissen auf dem Weg nach Hause im Auto sitzt, erhält sie plötzlich über die Freisprecheinrichtung Anweisungen ...

Dina Martin hat sich mit ihrer Freundin verquatscht. Als sie im Dunkeln und mit schlechtem Gewissen auf dem Weg nach Hause im Auto sitzt, erhält sie plötzlich über die Freisprecheinrichtung Anweisungen eines Unbekannten. Sie soll an ihrer Ausfahrt vorbei weiterfahren. Vollkommen überrumpelt davon, dass der Täter ihre Handynummer und den Namen ihrer Tochter kennt, gehorcht sie. Doch als sie von der Autobahn fahren soll, gerät sie unverhofft in eine Polizeikontrolle. Die Rettung? Nein, denn der Täter schreckt vor nichts zurück und schießt!

Der Thriller beginnt gleich in einer schier ausweglosen Situation, die tatsächlich so passieren könnte. Ich war sofort im Geschehen gefangen und fühlte mit der Protagonistin, deren Angst und Beklemmung greifbar waren. Sehr gut gefallen haben mir die beiden Kriminalkommissare, die bei den Ermittlungen lange im Dunkeln tappen. Genau wie ich als Leser, denn die Anzahl der Verdächtigen ist groß. Zudem funkt den beiden immer wieder die Presse dazwischen, was den Fall noch erschwert. Denn auch der Täter verfolgt die sensationsheischenden Medien.
Auch wenn der Täter ziemlich brutal zu Werke geht, wird sein Vorgehen nicht zu blutig beschrieben. Eben gerade richtig. Mir gefiel, dass ich lange miträtseln und Vermutungen anstellen konnte, auch den ein oder anderen Verdacht fallen lassen musste. So war ich gefesselt von der Geschichte und es wurde ein richtiger Pageturner. Dabei spielten auch die kurzen Kapitel und die flotte Erzählweise eine große Rolle. Die Lösung des Falles konnte mich überraschen. Alles in allem ein spannender Thriller, der sicher bei der nächsten Autofahrt im Dunklen für Unbehagen sorgt.

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Veröffentlicht am 14.08.2021

Drei Frauen zwischen Nostalgie und Aufbruch

Wildtriebe
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Lisbeth, Erbin des bedeutenden Bethches-Hofes, kümmert sich zeitlebens aufopferungsvoll um diesen, seit ihre Brüder aus dem Krieg nicht zurückkehrten. Als ihr Sohn Konrad seine Auserwählte Marlies mitbringt, ...

Lisbeth, Erbin des bedeutenden Bethches-Hofes, kümmert sich zeitlebens aufopferungsvoll um diesen, seit ihre Brüder aus dem Krieg nicht zurückkehrten. Als ihr Sohn Konrad seine Auserwählte Marlies mitbringt, ist sie von der modernen Frau, die in einem Kaufhaus arbeitet, wenig begeistert. Auch Marlies hegt Vorbehalte gegen ihre zukünftige Schwiegermutter. So tragen sie nach der Hochzeit viele wortlose Konflikte aus. Marlies möchte mehr vom Leben, als die Arbeit auf dem Hof und Mutter sein. Immer wieder bricht sie aus, macht Dinge, die für Frauen untypisch sind. Als ihre Tochter Joanna nach dem Abitur statt zu studieren für ein Jahr nach Uganda gehen möchte, versteht Marlies die Welt nicht mehr.

Den Fortgang der Tochter Joanna nutzt die Autorin geschickt, um Lisbeth und Marlies ihre Vergangenheit und ihre Entscheidungen überdenken zu lassen. Hätte man etwas anders machen können im Leben? Wie wäre es dann geworden? Oft erfährt man, dass viele Entscheidungen gar nicht auf eigenen Wünschen beruhten, sondern durch ungeschriebene gesellschaftliche Zwänge in einem kleinen Dorf beeinflusst wurden. Viele dieser Gesetzmäßigkeiten erinnerten mich an meine eigene Kindheit, manchmal spürte ich Ablehnung (z.B. Dorftratsch), manchmal ließ mich das Buch aber auch nostalgisch werden, weil zwar nicht alles, aber doch einiges früher einfach schön und klarer geregelt war. Ein immer wieder aufgegriffenes Familien"geheimnis" war für mich leider eher unglaubwürdig.
Ute Mank verwendet eine herrlich unaufgeregte Sprache, lässt den Leser Fragen auch mal selbst zuende denken, weil sie sowieso nicht anders zu stellen sind. Man hat den Eindruck, die Gedanken kommen so schnell, dass sie sich überlagern. Und obwohl nichts wirklich außergewöhnlich Spannendes passiert, ist man dennoch gefesselt vom Leben der drei Frauen aus völlig verschiedenen Generationen. Auch das Wiedererkennen von bestimmtem Verhalten im eigenen Lebenslauf birgt seinen Reiz. Das Ende des Buches überraschte mich dann auch mit hoffnungsvoller Aufbruchsstimmung.

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Veröffentlicht am 10.08.2021

Tolles, actiongeladenes Abenteuer

LEGO® NINJAGO® – Der Fluch des Katzenauges
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Beim Training schleppt Ninja Jay einen geheimnisvollen Regenschirm an. Doch Meister Wu warnt ihn sofort davor, diesen zu benutzen. So kommt es, dass er seinen Schülern die Geschichte hinter dem Schirm ...

Beim Training schleppt Ninja Jay einen geheimnisvollen Regenschirm an. Doch Meister Wu warnt ihn sofort davor, diesen zu benutzen. So kommt es, dass er seinen Schülern die Geschichte hinter dem Schirm erzählt. Er und sein Bruder Garmadon wurden seinerzeit von ihrem Vater auf eine Reise geschickt, um eine wichtige Mission zu erfüllen. Doch überall auf dem Weg lauern Gefahren, die selbst für zwei Ninja wie Wu und Garmadon bedrohlich werden. Mehrmals hilft ihnen eine geheimnisvolle Katzenfrau aus der Patsche. Damit sie stärker werden gehen sie einen Handel mit ihr ein. Sie bringt ihnen eine neue Kampftechnik bei, wenn die Brüder ihr im Gegenzug ein gestohlenes Artefakt wiederbringen. Klingt fair, doch können sie der Katzenfrau vertrauen?

Ich habe das 144 Seiten starke und mit vielen tollen schwarz-weiß Illustrationen bebilderte Abenteuer meiner 7-jährigen Tochter vorgelesen und sie war hellauf begeistert und fühlte bei jeder Gefahr und jedem Kampf total mit. Beides wird aber auch wirklich sehr gut und für Kinder verständlich beschrieben. Die Reise führt manchmal in gruselige Gegenden. Die Kämpfe sind sehr actiongeladen und genau richtig für kleine Ninja-Fans. Besonders gut fanden wir wieder die witzigen Dialoge und die kleinen Slapstick-Einlagen. Wir haben zusammen beim Lesen viel gelacht und gemutmaßt, wie es denn wohl mit den beiden Brüdern weitergehen könnte. Die Illustrationen passen super zur Geschichte und sind sehr lebendig. Obwohl meine Tochter die Serie kaum ansieht, hat ihr das Buch wieder total Spaß gemacht. Das motiviert zum Selberlesen. Gerne mehr davon!

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