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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine besondere Reise, die nicht nur zu einem Ziel führt.

Weit weg und ganz nah
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Ich habe das Buch im Urlaub, während der Fahrt auf einer Rundreise und abends ca. 30 Minuten als Bettlektüre, gelesen.
Was sehr passend war, da die vier Hauptakteure auch in ca. 70% des Buches auf dem ...

Ich habe das Buch im Urlaub, während der Fahrt auf einer Rundreise und abends ca. 30 Minuten als Bettlektüre, gelesen.
Was sehr passend war, da die vier Hauptakteure auch in ca. 70% des Buches auf dem Weg sind.

Die Geschichte wird durchgehend erzählt, aber in mehreren Kapiteln ändert sich die Sichtweise.
Während es am Anfang nur die Sicht von Jess ist, kommen im Laufe des Buches auch die Sichtweisen von Ed, Tanzie und Nicky dazu. Da direkt am Anfang der Kapitel steht, aus welcher Sicht, ist das auch sehr gut nachvollziehbar. Als Leser hat man dadurch immer einen kleinen Informationsvorteil, da man die Gedanken und Gefühle aller kennenlernt.

Die taffe Jess, die wie eine Löwin darum kämpft, dass ihre Kinder nicht zu kurz kommen. Wobei eins der Kinder sogar „nur“ ihr Stiefsohn ist.
Die hochbegabte Tanzie, derentwegen der „Road Trip“ unternommen wird.
Der verschlossene Nicky, der von seinen leiblichen Eltern nacheinander verlassen wurde und sich nur ganz langsam öffnen kann.
Und schließlich der, in der EDV-Branche, erfolgreiche Ed, der die finanziellen Probleme der kleinen Familie erst nicht nachvollziehen kann.

Ed hilft der kleinen Familie, als der fast unerschöpfliche Optimismus von Jess, an ihre Grenzen gekommen ist und sie nicht mehr weiter weiß. Dabei handelt er aber nicht uneigennützig als Retter in der Not, sondern es ist für ihn eher eine Flucht, denn so muss er sich seinen eigentlichen Fehlern und Verantwortungen nicht stellen.

Dies war das 3. Buch, das ich von Jojo Moyes gelesen/gehört habe. Alle drei Bücher sind vollkommen eigenständig, aber alle drei haben mir sehr gut gefallen.
Die Schreibweise von Jojo Moyes nimmt einen von der ersten Seite an gefangen und man kann sofort ganz eintauchen in die Geschichte.
Von mir gibt es für dieses Buch: 4 ½ (auf 5 aufgerundete) Sterne.
den halben Stern Abzug, weil an ein paar Stellen dann doch etwas zu viele Zufälle konstruiert wurden, damit die Geschichte die gewünschte Wendung nimmt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

sensationeller Abschluss

Dämon der Spiegelkrieger
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Eigentlich gehöre ich zur Fraktion der Liebesromanleser und mache einen ganz weiten Bogen um alles, wo auch nur ansatzweise Blut raustropfen könnte.
Aus diesem Buch tropft das Blut nicht, nein, es fließt ...

Eigentlich gehöre ich zur Fraktion der Liebesromanleser und mache einen ganz weiten Bogen um alles, wo auch nur ansatzweise Blut raustropfen könnte.
Aus diesem Buch tropft das Blut nicht, nein, es fließt in Strömen. Aber trotzdem bin ich restlos begeistert.

Werner Karl hat es in dieser Trilogie meisterhaft verstanden seine LeserInnen ganz langsam heran zu führen.
Im ersten Buch sind wir noch sehr im historischen Genre unterwegs. Mit einigen unerwarteten Wendungen und Fantasy Elementen. Das hält sich aber noch im Rahmen und die Rollen zwischen Gut und Böse sind ziemlich eindeutig verteilt.
Im zweiten Buch nimmt der Fantasy Anteil deutlich zu und es wird schon sehr Dark und blutig. Auch die Rollen zwischen Gut und Böse sind längst nicht mehr so genau verteilt
In diesem dritten Buch überwiegt eindeutig er Dark Fantasy Teil, denn historisch belegbar ist die Story nicht mehr. Aus Feinden werden Freunde oder zumindest Verbündete. Der Dämon ist wahrlich dämonisch und seine menschlichen Ursprünge sind bald kaum noch zu erkennen.

Alle drei Bücher gemeinsam ist der absolut meisterhafte Schreibstil.
Es gibt weder Längen noch unlogische Begebenheiten. Durch immer neue überraschende Wendungen, bleibt die Spannung die ganze Zeit über erhalten. Auch wenn man zwischen verschiedenen Schauplätzen wechselt ist immer ein roter Faden zu erkennen. Als Leser hechelt man von Seite zu Seite um zu erfahren, was noch alles passiert und wie es weitergeht.

Ich bin froh, dass ich der Empfehlung zum ersten Buch gefolgt bin. Andernfalls wäre mir ein grandiose Trilogie entgangen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Der „rote Faden" fehlt

Holly. Die verschwundene Chefredakteurin
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So richtig warm geworden bin ich mit Holly nicht. Ständig wechselt die Erzählperspektive, weil ständig neue Personen auftauchen. Alle haben oder hatten irgendetwas mit der Zeitschrift zu tun, aber jeder ...

So richtig warm geworden bin ich mit Holly nicht. Ständig wechselt die Erzählperspektive, weil ständig neue Personen auftauchen. Alle haben oder hatten irgendetwas mit der Zeitschrift zu tun, aber jeder macht nur sein eigenes Ding. Die eigentliche Geschichte ist kaum zu erkennen und wird teilweise aus einer anderen Perspektive wiederholt.

Mir ist keine Person nahe gekommen, dafür wurde einfach zu viel hin und her gewechselt. Man erfährt einerseits zu wenig wichtige Dinge, wird aber gleichzeitig mit oberflächlichen Details zu getextet. Was interessiert es mich, von welchen Designer die Klamotten sind, die eine Person trägt und warum sie gerade diesen bevorzugt, wenn das für die Story komplett überflüssig ist.

Insgesamt ist dieses erste Buch eigentlich nur der Anfang einer Serie. Am Ende kennt man die beteiligten Personen nur ganz oberflächlich, hat nur eine ganz wage Idee von ihren Motivationen und eine ganze Menge unbeantworteter Fragen. Um daraus ein Gesamtbild zu machen muss man wahrscheinlich die ganze Serie lesen.

Ich bin mir nicht sicher, ob ich das überhaupt möchte und vergebe für dieses Buch 2 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Liebe, Glaube, Hoffnung in einer trost- und hoffnungslosen Zeit

Der Geschichtensammler
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Berlin 1945: In den letzten Kriegstagen versucht der junge Rasmus seine Freundin Emmi zu retten. Bevor es sicher ist, ob sie wirklich überleben wird, wird er gefangengenommen und kommt in russische Gefangenschaft. ...

Berlin 1945: In den letzten Kriegstagen versucht der junge Rasmus seine Freundin Emmi zu retten. Bevor es sicher ist, ob sie wirklich überleben wird, wird er gefangengenommen und kommt in russische Gefangenschaft. Zusammen mit dem Mitte 40 jährigen Erwin, den er kurz vor seiner Gefangennahme kennengelernt hat und er in einer Art Tagebuch Geschichten gesammelt hat. Die Kriegsgefangenschaft ist hart und unmenschlich. Auf dem Weg ins Gefangenenlager in Russland leiden alle Gefangenen an Hunger, Durst und diverse Krankheiten. Es hat den Anschein, dass nur die stärksten oder skrupellosesten Gefangenen überleben werden. Doch in all der unmenschlichen Düsternis gibt es immer wieder kleine Lichtblicke in Form von tiefgründigen, wunder- und hoffnungsvollen Geschichten, Metaphern und Gleichnissen.

Ich habe dieses Buch extrem langsam gelesen, denn es ist kein Buch für „nebenbei“.
Um es wirklich zu würdigen und zu begreifen, muss man es sehr genau lesen, um den tieferen Sinn und die leisen Zwischentöne zu erkennen. Nach jedem Kapitel habe ich erst mal etwas drüber nachgedacht. Dadurch war es aber umso schöner und „wertvoller".
Vordergründig geht es hier um Rasmus und seine Erlebnisse und seine Liebe zu Emmi. Aber eigentlich geht es um ganz viele andere Dinge, die auch heute noch von Bedeutung sind, denn eigentlich fragt sich doch jeder wie oder was er glaubt.

Wegen der wunderbar bewegenden und tiefgründigen Geschichten in der Geschichte und dem sehr schönen flüssigen Erzählstil vergebe ich 5 von 5 Sternen. Und eine Leseempfehlung für jeden, der bereit ist sich auf eine literarische Suche nach Leben und Glauben zu begeben.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Friederike – das bewegte Leben einer preußischen Prinzessin

Friederike. Prinzessin der Herzen
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Der Roman handelt vom bewegten Leben der Prinzessin Friederike von Mecklenburg-Strelitz. Die, wie ihrer älteren Schwester Luise, Weihnachten 1793 mit einem Preußen Prinz verheiratet wird. Die ältere Luise ...

Der Roman handelt vom bewegten Leben der Prinzessin Friederike von Mecklenburg-Strelitz. Die, wie ihrer älteren Schwester Luise, Weihnachten 1793 mit einem Preußen Prinz verheiratet wird. Die ältere Luise wird mit dem älteren Kronprinz Friedrich Wilhelm relativ glücklich. Die Ehe von Friederike und dem jüngeren Prinzen Ludwig steht unter einem nicht ganz so guten Stern. Die anfängliche Abneigung Ludwigs gegenüber seiner Frau ändert sich erst mit der Geburt des ersten Kindes. Aber nach seinem frühen Tod ist Friederike plötzlich eine sehr junge Witwe mit kleinen Kindern. Luise ehrgeiziger Wunsch Königin zu werden, wird relativ leicht erfüllt. Friederikes eigentlich recht bescheidene Sehnsucht nach lieben und geliebt zu werden, ist dagegen viel schwerer zu erfüllen.

Das Verhältnis der beiden Prinzessinnen ist, zeitlebens von Hoffnungen, Enttäuschungen, Eifersuchten aber auch einer innigen Geschwisterliebe geprägt. Wobei die Eine von den Männern sehr geachtet und die Andere sehr umschwärmt wird.
Die Biographie der beiden Schwestern ist naturgemäß sehr ähnlich, aber zeitweise auch wieder sehr verschieden.

Bettina Henning hat es geschafft mir einen Teil preußischer Geschichte nahe zu bringen, der mir zuvor nicht sehr bekannt war. Da mir auch die Personen und ihr verwandtschaftliches Verhältnis zueinander nicht geläufig waren, hatte ich damit zu Anfang etwas Probleme. Ein entsprechender Stammbaum hätte da sehr geholfen und wird es ja vielleicht in der nächsten Auflage geben.

Man merkt, dass die Autorin sehr viel historische Recherche betrieben hat und sich möglichst genau an Daten und Fakten hält. Es ihr aber gelungen daraus einen sehr lebendigen Roman zu verfassen. Der einen das aufregende und ereignisreiche Leben einer besonderen Frau um 1800 miterleben lässt. Und die Erkenntnis, dass Prinzessin zu sein, nicht immer bedeutet auch glücklich zu sein.

Von mir bekommt das Buch 4 von 5 Sternen.