Profilbild von jamjam

jamjam

Lesejury Star
offline

jamjam ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit jamjam über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.08.2021

Ein netter Sommerroman über Bücher, Freundschaft und Liebe in einem herzerfrischenden Örtchen!

Das kleine Café der Bücherträume
0

„Ein Leben ohne Bücher ist wie ein Café ohne Getränk.“
Kapitel 4

Seit Frederikes Chefin Gertrude gesundheitliche Probleme hat, ist sie Teilhaberin des netten Cafés Sommerglück. Sie freut sich sehr über ...

„Ein Leben ohne Bücher ist wie ein Café ohne Getränk.“
Kapitel 4

Seit Frederikes Chefin Gertrude gesundheitliche Probleme hat, ist sie Teilhaberin des netten Cafés Sommerglück. Sie freut sich sehr über die Chance, ihre lange gehegten Ideen stückweise umzusetzen und den Gästen nicht nur Kaffee und Kuchen anzubieten, sondern auch Bücher in den Caféalltag zu integrieren. Und tatsächlich kann sie rasch einen Dichterclub begrüßen, doch der engagiert sich auch sehr politisch – zum Missfallen von Gertrude und anderen Gästen.
Und schneller als gedacht ist Frederike persönlich involviert…

Was für ein herrliches kleines Plätzchen, dieses traditionelle Café und daneben die malerische alte Mühle! Ich habe mich dort sehr wohl gefühlt, auch wenn ich zu Beginn mit den Protagonisten etwas gebraucht habe. Doch spätestens als aus dem Dichterclub Freunde wurden, habe auch ich sie alle ins Herz geschlossen. Gemeinsam wollen sie sich für den Erhalt der alten Mühle einsetzen, die verkauft wurde und einem Bürogebäude weichen sollte.
Auch Frederike liebt diesen geheimen Jugendtreff, aber sie hat vor allem Angst, dass die wenigen Gäste, die das Café begrüßen darf, auch noch ausbleiben wenn sie sich für den Erhalt und somit gegen regionale Arbeitsplätze, einsetzt. Und gerade das tat meiner Lesefreude etwas Abbruch. Es ist natürlich verständlich, aber gegen Ende des Buches wird sie gerade dafür hochgelobt und geliebt, dass sie die kleinen Freuden schätzt und sich nicht an die Gewinnorientierung verloren hat… Etwas, dem ich so nicht zustimmen würde. So schwankt sie zwischen Café und ihren neu gewonnenen Freunden. Aber als die Lage sich weiter zuspitzt, steht sie ihnen bei privaten Problemen und auch in Sachen Mühle zur Seite!
Mein geheimer Liebling dieses Buches aber ist Gertrude, die etwas altbackene Chefin, die von dem neuen Zeugs und den Hippies, die da auf einmal in ihrem Sommerglück sitzen, erst Mal nicht so angetan ist. Aber letzten Endes nicht nur ihr großes Herz zeigt, sondern auch, was sie drauf hat und welche tollen Ideen sie hat.
Die Liebesgeschichte verliert sich etwas vor diesem Hintergrund, vor allem habe ich das Gefühl, ein oder zwei Kapitel „versäumt“ zu haben, die begründen, wie aus kurzen gemeinsamen Momenten so eine tiefe Verbundenheit entstand, als würde man sich seit Ewigkeiten kennen.
Dafür ein kleines Minuspünktchen, aber dennoch:
Ein netter Sommerroman über Bücher, Freundschaft und Liebe in einem herzerfrischenden Örtchen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.06.2021

Zwei unterschiedliche Geschichten über Liebe, Familie und Zusammenhalt

Es geschehen noch Küsse und Wunder
0


„Sie war alles, wonach er nie gesucht hatte. Er war nach Fool´s Gold gekommen, um seine Karriere voranzutreiben, doch stattdessen hatte er etwas wesentlich Wichtigeres gefunden – den fehlenden Teil seines ...


„Sie war alles, wonach er nie gesucht hatte. Er war nach Fool´s Gold gekommen, um seine Karriere voranzutreiben, doch stattdessen hatte er etwas wesentlich Wichtigeres gefunden – den fehlenden Teil seines Herzens.“
7. Kapitel
Mit dem Buch „Es geschehen noch Küsse und Wunder“ dürfen wir gleich zwei Paare auf dem Weg zum großen Glück begleiten, denn dieses Buch beinhaltet zwei Kurzromane.
Roman 1: Abby ist eigentlich völlig ausgelastet mit den Vorbereitungen der Hochzeit ihrer Schwester, da bittet sie diese um einen großen Gefallen: Joaquin, der ihr zukünftiger Schwager und berühmter Chirurg, kommt 3 Wochen früher in die Stadt und sie soll sich um ihn kümmern. Was soll sie mit diesem hochbegabten Mann so lange machen?
Und Joaquin hat ganz andere Gründe, die ihn in die Stadt führen, doch die bodenständige Abby versteht ihn und zeigt ihm, wie ein normales Leben aussehen kann.
Roman 2: Stephanie ist alleinerziehende Mutter, das letzte, was sie brauchen kann, sind die Komplikationen, die ein Mann mit sich bringt. Da zieht Nash Harmon in ihre Frühstückspension, um seiner neu gefundenen Familie im Ort nahe zu sein – und kommt auch Stephanie näher…
Erst war ich etwas überrascht über die doch sehr unterschiedlichen Geschichten, die hier in ein Buch gepackt wurden. Abby und Joaquin, die Hochzeitsvorbereitungen, das gemeinsame Basteln war so fröhlich, so lebendig… und dann Stephanie, die sich als Witwe mehr schlecht als recht über Wasser hält, dazu Nash, der gerade erst seine vielen Halbgeschwister kennenlernt und einen gefährlichen Beruf und eine dramatische Vergangenheit hat… Der Beginn der zweiten Geschichte kam mir so düster und traurig vor.
Doch je mehr ich in die Geschichte eintauchte, umso mehr habe ich gemerkt, dass beide Kurzromane genau das beinhalten, was ich an Susan Mallerys Geschichten so mag: Liebe, Familie und Zusammenhalt, auch gerade dann, wenns schwierig wird… Da jeder Roman für sich knapp über 100 Seiten hat, kommen die Geschichten flott voran, bleiben aber glaubwürdig.
Es sind dies zwei ältere Romane, die im Original schon vor Jahren erschienen sind. Man merkt es der Aktualität der Geschichten nicht an, sehr wohl aber dem Stil. Sie sind bodenständig und liebevoll, nicht so – für europäische Verhältnisse – übertrieben wie leider manche ihrer neueren.
So habe ich mich gut abgeholt und aufgehoben gefühlt und ein paar gemütliche Stunden verbracht!
Fazit: Zwei unterschiedliche Geschichten über Liebe, Familie und Zusammenhalt – für einen gemütlichen Tag in der Sonne zum Wegträumen genau richtig!




  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.06.2021

Eine interessante Erfahrung

Französisch von unten
0

„Was geschieht, wenn die Hand des Handelns gute Gründe findet und aus einem ganz normalen Menschen ein Schlächter wird? Aus einem Arnauder. Direkt unter allen. In einer kleinen Stadt?“

Seite 113



Denn ...

„Was geschieht, wenn die Hand des Handelns gute Gründe findet und aus einem ganz normalen Menschen ein Schlächter wird? Aus einem Arnauder. Direkt unter allen. In einer kleinen Stadt?“

Seite 113



Denn in Arnaud, einem kleinen, verschlafenen Dorf in Frankreich ist ein Mord passiert. Das Opfer? Der ungeliebte Bürgermeister, weshalb es genug Verdächtige und Motive gibt. Und die Polizei sich nicht allzu viel Mühe mit der Aufklärung gibt. Um sie zu unterstützen, kommt ein Ermittler aus Paris.

Daneben ein kleines Bistro mit einer verliebten Wirtin, die locker weiterlieben will, ein gläubiger Verliebter, der nicht ohne Trauschein kann, ein Engländer, der eigentlich keiner ist, ein kleiner frauenfeindlicher Kater, der es sich mit der Katzengöttin Isis vertan hat und deshalb von Plagen heimgesucht wird. Und eine Kirche, die aufgrund einer Spende so aufwendig renoviert wird, dass das Geld leider nicht für den geplanten Kindergarten reicht…



„Sieben Mal geplagt“ ist der zweite Band einer Trilogie, ich habe den Vorgänger nicht gelesen. Auch wenn man dieses Buch unabhängig lesen kann, so hat mir zum Einstieg trotz kurzer Zusammenfassung etwas gefehlt. Der Autor schreibt verschlungen, blumig, poetisch, was wunderschön ist, für mich aber manchmal auch verwirrend und ein wenig anstrengend zu lesen.

Es sind viele Themen, die er aufgreift, die Rolle der Kätzin im Leben eines Katers, Herkunft, Glaube, schlechte Taten aus guten Gründen. Und in diesem Teil kam ich der Auflösung, wie all diese Dinge miteinander verschlungen sind, noch nicht wirklich nahe. Es gibt viele Nebenschauplätze, deren Wichtigkeit ich nicht einordnen kann, wie einen reumütigen Ehemann, der Jesus findet.

Der Mord selber gerät so in den Hintergrund, bis ein Bewohner sich mehr damit auseinandersetzen muss, als ihm lieb ist. Und genau an der Stelle hat mir wohl auch das Wissen aus dem ersten Band gefehlt.

Mittendrin Kater Merlin, der eigentlich ein lieber Kater sein will, aber irgendwie doch immer die Kätzinnen und seine Göttin Isis beleidigt, weshalb diese ihm auch Respekt vor weiblichen Wesen beibringen will. Was ihr, zumindest in diesem Band, noch nicht so gelingen will, denn er ist ein unbelehrbarer Macho der mir mit seinen abwertenden Gedanken einiges abverlangte. Manchmal tat er mir dann doch ein wenig leid, obwohl ihm viele Zweibeiner zur Rettung eilen. Dadurch ist er mittendrin im Geschehen. Und letzten Endes schafft er es sogar, göttliche Hilfe zu erlangen.

Was bleibt, ist eine auf schräge Art interessante Geschichte, die ein wenig verwirrend war.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.06.2021

Eine locker-leichte Liebesgeschichte mit urigem Schwarzwaldflair!

Stadt, Land, Mann
0

10 Punkte, warum Sie Ihre beste Freundin brauchen: (…)

9. Nichts im Leben kann so schlimm sein, dass Sie es Ihr nicht erzählen würden.

Seite 192



Wirklich?! Gerade als Ina mit Nathalies Hilfe den ...

10 Punkte, warum Sie Ihre beste Freundin brauchen: (…)

9. Nichts im Leben kann so schlimm sein, dass Sie es Ihr nicht erzählen würden.

Seite 192



Wirklich?! Gerade als Ina mit Nathalies Hilfe den Barkeeper Nick kennenlernt, um sich über ihr letztes Beziehungsfiasko hinwegzutrösten, erfährt sie, dass ihre geliebte Oma gestorben ist. Also geht es schnurstracks zurück in den Schwarzwald, wo sie deren Gasthof geerbt hat. Gut, dass ihr Bekannter Olli Makler ist und ihr hilft.

In der Zwischenzeit hadert Nathalie in Berlin mit ihrer in die Jahre gekommenen Beziehung und kümmert sich etwas zu intensiv um Nick...



So unterschiedlich wie das pulsierende Berlin und das kleine, verschlafene Örtchen im Schwarzwald, so verschieden sind auch die beiden Freundinnen. Während Ina sich beruflich mit Artikeln über Mundhygiene beschäftigt, schreibt Nathalie für ein Lifestylemagazin und ist immer hinter dem neuesten Trend her. Regelmäßig werden ihre Liste für das Magazin, „10 Punkte,…“ gedruckt, die auch immer wieder ins Buch eingebaut sind und die Geschehnisse abrunden und auflockern.

Etwas leid tat mir ihr Freund Hannes, der sich dem Kochen verschrieben hat und nicht ahnt, dass Nathalie unzufrieden ist. Sie spielt mit dem Feuer, setzt sowohl ihre Beziehung als auch ihre Freundschaft zu Ina aufs Spiel. Als es ihr zu viel wird, verzieht auch sie sich zu Ina in den Schwarzwald.

Dort hat es mir so richtig gefallen! Der alte Gasthof mit urigen Schildern in Mundart, rotweiß karierte Bettwäsche, die markigen Einwohner, der Schnapsbrunnen,… all das hatte ich vor meinem inneren Auge. Ich hätte den beiden Freundinnen nur zu gerne geholfen, den Gasthof etwas aufzupeppen für den möglichen Verkauf!

Als dann auch noch Nick dort auftaucht, wird Nathalie und die Freundschaft zu Ina erst richtig auf die Probe gestellt. Und für mich als Leserin ging es unterhaltsam drunter und drüber!

Aber letzten Endes siegt doch immer die Freundschaft!

Mir hat´s Spaß gemacht mit den beiden und ich bin gerne wieder mit dabei, wenn es von der Stadt aufs Land geht, egal ob mit oder ohne Mann!

Fazit: Eine locker-leichte Liebesgeschichte mit urigem Schwarzwaldflair!



  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.04.2021

Gemeinsam auf dem Weg...

Miteinander durch die Pubertät
0

„Wir stehen nicht immer auf der gleichen Seite, aber wir finden Kompromisse und darauf kommt es doch an, oder?“
Seite 66

Miteinander durch die Pubertät, nicht gegeneinander, unter diesem Motto hat Inke ...

„Wir stehen nicht immer auf der gleichen Seite, aber wir finden Kompromisse und darauf kommt es doch an, oder?“
Seite 66

Miteinander durch die Pubertät, nicht gegeneinander, unter diesem Motto hat Inke Hummel diesen Ratgeber verfasst. Ihre Basis ist die beziehungsorientierte Erziehung. Egal, wie schlimm es ist, wenn man in Beziehung bleibt, kann man es lösen.
Für Neu- oder Wiedereinsteiger in Erziehungsratgeber habe ich zu Beginn ein wenig die Grundlagen vermisst.
Auf knapp 170 Seiten erklärt die Autorin leicht verständlich, was die Pubertät überhaupt ist, wie sich in dieser herausfordernden Zeit die Elternrolle verändert und wie man möglichst in Kontakt zueinander durch diese Zeit kommt, ohne den Heranwachsenden dabei einzuengen.
Für mich persönlich war einiges Neues dabei, ein paar Tipps, die ich sicher beherzigen werde. Ob es mir nach der Lektüre leichter fällt, immer ruhig zu bleiben? Ich weiß es nicht, aber ich weiß jetzt, dass mein Teenager nicht immer die Kontrolle über seinen Tonfall hat, das macht es schon leichter, gelassen zu reagieren, wenn man mal angeschnauzt wird - Und vielleicht nicht immer gleich zurückbellt, sondern später in Ruhe darüber spricht!
Die Absätze sind immer wieder durchzogen von Einschüben „Was sagen andere Eltern?“, in denen die Autorin berichtet, wie andere Eltern mit herausfordernden Situationen umgegangen sind. Diese Teile fand ich besonders hilfreich, weil sie anschaulich gezeigt haben, wie man es besser machen kann.
Ein schönes Fazit für mich: Auch wenn wir nicht immer Hand in Hand gehen, so sind wir doch gemeinsam auf dem Weg – und mit den Tipps werden wir auch weiterhin zusammen in Richtung Erwachsenwerden marschieren!