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Veröffentlicht am 11.11.2023

Kurzweilig und unterhaltsam.

Man müsste mal – Nix gemacht und trotzdem happy
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„Lass uns doch einfach auch dumm werden!“
„Und wie soll das gehen?“
„Ja, keine Ahnung, aber noch sind wir ja schlau und können es herausfinden.“

Mit solchen und ähnlichen Ideen kann man seine Tage verbringen, ...

„Lass uns doch einfach auch dumm werden!“
„Und wie soll das gehen?“
„Ja, keine Ahnung, aber noch sind wir ja schlau und können es herausfinden.“

Mit solchen und ähnlichen Ideen kann man seine Tage verbringen, wenn man anerkannter Meister darin ist, nichts zu tun und trotzdem die Zeit rumzubringen.
In 16 kurzen Episoden lässt uns Tommy Jaud bereits zum zweiten Mal an seinem Alltag teilhaben. Ich habe mich bereits beim ersten Mal gut amüsiert und wollte deshalb gerne wieder mit ihm Stunden vertrödeln.
Und die Zeit lässt sich schön totschlagen, wenn sie damit verbringt, den Vogel zu jagen, der perfekt das Fertig-Geräusch der Waschmaschine nachpfeifen kann, oder die größten Schnäppchen jagt oder … einfach nur versucht, sich mit seinen vielbeschäftigten Freunden zu treffen um denen vorzujammern, wie wenig Zeit man hat.
Knappe 200 Seiten lang versüßt uns Tommy Jaud den Tag, gewohnt überzeichnet und sehr lustig!
Nichtsdestotrotz würde ich gerne wieder mal mit dem „Vollidiot“ meinen „Resturlaub“ verbringen, auch wenn er immer wieder einfließen lässt, dass sowas wohl nicht mehr passieren wird.

Fazit: Kurzweilig und unterhaltsam.

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Veröffentlicht am 11.11.2023

Ein unterhaltsamer Provinzkrimi, lustig und spannend!

Nur Hilde küsste wilder
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„Frau Kaiser, hören Sie bloß nie auf, zu erwähnen, wo sie das Comeback eingeläutet haben: hier bei uns, in Hirschweiler.“

Was für eine Aufregung, die Schlagerkaiserin feiert ihr Comeback auf dem Dorffest ...

„Frau Kaiser, hören Sie bloß nie auf, zu erwähnen, wo sie das Comeback eingeläutet haben: hier bei uns, in Hirschweiler.“

Was für eine Aufregung, die Schlagerkaiserin feiert ihr Comeback auf dem Dorffest in Hirschweiler. Doch nach einem eher misslungenen Auftritt sitzt sie erstmal in Untersuchungshaft. Ein Doppelmord ist geschehen und sie ist die Hauptverdächtige.

Definitiv eine Nummer zu groß für den Dorfpolizisten Jupp Backes. Aber die Hilde ist eine alte Jugendfreundin von ihm, und so ermittelt er wieder auf eigene Faust. Tapfer unterstützt ihn dabei seine Ehefrau Inge, ohne zu ahnen, was ihren Jupp und die Kaiserin verbindet.

Es ist nicht das erste Mal, dass ich Jupp, Inge und Oma Käthe begleiten darf, und es ist jedes Mal ein großer Spaß! Ihre Methoden sind etwas – ungewöhnlich, da kommt der Humor auf keinen Fall zu kurz. Der Fall ist spannend und verworren, Motive gibt es einige.

Was mir besonders gefallen hat: Jupp ist ja alles andere als ein moderner Mann. Aber auch vor ihm macht die Emanzipation nicht halt und so wirkt er etwas gemäßigter als früher. Auch seine Inge düst neuerdings mit dem Auto durch die Gegend und geht arbeiten. Langsam und glaubwürdig entwickeln sich die beiden. Und Oma Käthe? Sie ist wie immer mein skurriles Highlight der Geschichte und verliebt sich – dabei verstößt sie leider gegen Jupps Hausregeln und muss sich ordentlich den Kopf waschen lassen.

Nebenbei ist auch noch der Hund der Kaiserin zu beaufsichtigen und hält Familie Backes auf Trab!

Dany R. Wood schreibt gewohnt locker und unterhaltsam, ein rundes Vergnügen!

Fazit: Ein unterhaltsamer Provinzkrimi, lustig und spannend!

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Veröffentlicht am 15.10.2023

Interessantes Thema, nicht ganz auf den Punkt gebracht.

Ent-Eltert euch!
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"Niemand wird tot umfallen, wenn du dein wirkliches Selbst lebst - auch wenn du das befürchtest. Nur die Verdrängung richtet Schaden an."
Seite 17
Wir alle kennen die klassischen GU-Ratgeber. Klar strukturiert, ...

"Niemand wird tot umfallen, wenn du dein wirkliches Selbst lebst - auch wenn du das befürchtest. Nur die Verdrängung richtet Schaden an."
Seite 17
Wir alle kennen die klassischen GU-Ratgeber. Klar strukturiert, Bilder, bunte Kästchen mit den wichtigesten Infos, etc. Dieser hier ist anders, und ich habe mich selten beim Lesen gefragt, wie ich das Buch umstruktieren würde für mehr Verständnis - hier schon.
Der Beginn von "Ent-Eltert euch!" liest sich mehr wie ein Sach-, als ein Fachbuch und so viel mir der Einstieg nicht leicht. Dann bieten die Autoren ein Füllhorn an Selbsterfahrung: den eigenen Kreis erkunden, die Polyvagaltheroie. Danach folgt ein Kapitel, in dem die Elterntypen vorgestellt werden. Um diese zu verdeutlichen, wurden für die jeweiligen Elternarten typische Gespräche eingefangen. Bei mir fühlte es sich eher wie eine Aufgabe an, auf deren Lösung ich (zu) lange warten musste. Nach vielen andren Abschnitten, erst ganz am Ende kommen wir auf die anfänglichen Gespräche zurück und zu Vorschlägen, wie diese anders laufen könnten. Dadurch hatte ich irgendwie das Gefühl, mich im Kreis zu drehen.
Dazwischen sind auch Kapitel wie "Wo wohnt dein Nein? Wo wohnt dein Ja?" oder auch Übungen zur Selbstregulation oder ein kollaboratives Satzbüffet (Karin Kuschik lässt grüßen).
Ein zentraler Punkt des Buches ist der Mentalog, ein Tool, das - soweit ich recherchieren konnte - von den Autoren stammt. Und hier habe ich mich beim Lesen gefragt, ob ich den Punkt, an dem erläutert wird, wie er funktioniert, versäumt habe. Ich habe sogar im Inhaltsverzeichnichnis geblättert, wo dieser detailliert beschrieben wird und musste feststellen - ich bin tatsächlich grad in dem Kapitel der Erklärung, aber irgendwie kam die Message erst spät bei mir an.
Trotz aller Kritikpunkte ist einiges an mir hängengeblieben, angefangen bei der Polyvagaltheorie, ich frag mich öfter am Tag, wo ich gerade stehe zwischen "Ich kann" und "Ich kann nicht mehr".
Auch habe ich schon meinen Mentalog fürs nächste Gespräch mit einer bestimmten Person im Kopf, um den blauen Elefanten sichtbar zu machen.
Für viele Erkenntnisse bin ich sehr dankbar, und ich werde das Buch wohl noch öfter zur Hand nehmen, um einige Kapitel gezielt durchzulesen.
Fazit: Interessantes Thema, nicht ganz auf den Punkt gebracht.

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Veröffentlicht am 06.10.2023

Unterhaltsam und dennoch bereichernd!

Dear Dolly. Die besten Antworten auf die wichtigsten Fragen im Leben
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"Mir wird zunehmend klar, dass die Aufgabe einer Kummerkastentante (neben scheinheiliger Besserwisserei) darin besteht, sich in die Lage der Person zu versetzen, die im Zentrum einer Beschwerde steht, ...

"Mir wird zunehmend klar, dass die Aufgabe einer Kummerkastentante (neben scheinheiliger Besserwisserei) darin besteht, sich in die Lage der Person zu versetzen, die im Zentrum einer Beschwerde steht, und mir ihre Sicht der Dinge vorzustellen."
Und genau das macht "dear dolly" so anders. Die Themen, die sie behandelt, sind Dating, Freundschaft, Beziehungen, Familie, ... (ihr wisst, wofür das steht, aber ich möchte nicht, dass die Rezension wegen dieses Wortes gesperrt wird ;) ) , Trennungen, Körper & Seele - also ganz alltägliche Situationen, die die meisten von uns betreffen.
Anhand ausgewählter Leserbriefe gibt sie Antwort auf Fragen zu diesen Themen. Fragen, die wohl bei den meisten von uns immer wieder auftauchen. Und ihr Job könnte einfach sein. Den Leuten sagen, dass sie im Recht sind und der andere böse. So leicht macht sie es sich (und uns) aber nicht! Sie versucht, alle Seiten eines Themas zu beleuchten, die Hintergründe zu erkennen und zu einen.
Trotzdem liest sich ihr Buch leicht und unterhaltsam.
Dabei formuliert sie stets wertschätzend und gibt auch Einblick in ihre Leben. Mit ihrer Art zu antworten, hat sie wohl auch meine Art, Ratschläge zu geben (denn jeder von uns wird hin und wieder um Rat gefragt) geändert!
Fazit: Unterhaltsam und dennoch bereichernd!

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Veröffentlicht am 03.10.2023

Etwas dramalastiger Ostsee-Roman über ein unerwartetes Erbe und eine interessante Farbmühle, leicht und unterhaltsam erzählt.

Die kleine Farbmühle an der Möwenbucht
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Es kam Annalotta so vor, als würde Isolde ihr über die Schulter schauen und sie sanft berühren. "Ich werde in Gedanken immer bei dir sein, denk daran, egal wo du bist " (...)
Und Annalotta ist in Paris ...

Es kam Annalotta so vor, als würde Isolde ihr über die Schulter schauen und sie sanft berühren. "Ich werde in Gedanken immer bei dir sein, denk daran, egal wo du bist " (...)
Und Annalotta ist in Paris bei ihrem Kunststudium, als sie die Nachricht vom Tod ihrer geliebten Großmutter Isolde erhält. Rasch reist sie nach Pelzerhaken, um sich zu verabschieden ... und um zu erfahren, dass sie die Farbmühle ihrer Großmutter geerbt hat. Also muss sie doch länger als geplant bleiben und die Dinge regeln.
Sehr zur Freude des Zinoberclubs, einer Damenrunde, die in der Farbmühle regelmäßig Malunterricht bei Isolde genommen hat. Und auch zur Freude Leonards, ein Restaurantbesitzer, der Interesse an der Mühle hat - und rasch auch an Annalotta.
Es braucht nicht viel, um mein Leserherz zum Hüpfen zu bringen. Hier ist auf den ersten Blick alles vorhanden: ein netter Ort an der Ostsee, eine Frauenrunde, die zusammenhält, eine sich anbahnende Liebesgeschichte - und als Zuckerguss noch eine Farbmühle, Pigmente, wie schön!
Und wir bekommen sie, die Ostsee, Lübeck, den Strand, tolle Frauen, alles locker und flüssig erzählt.
Doch leider hat die Autorin kaum ein künstliches Drama auf dem Weg zum unweigerlichen Happy End ausgelassen. Sabotage in der Mühle, unerwartete Ansprüche, Missverständnisse, die mit wenigen Sätzen aus dem Weg geräumt wären aber lieber ewig aufrecht bleiben. Das war mir etwas zu viel, ein Strudel aus sich teilweise wiederholenden Schwierigkeiten. Dabei wurden die Herausforderungen, die die Übernahme eines Objektes nach einem Todesfall mit sich bringt, komplett außer acht gelassen. Dadurch verliert die Geschichte Glaubwürdigkeit.
Ich hätte mir ein wenig mehr Pigmente und Ostseeflair, dafür weniger Drama erhofft.
Fazit: Etwas dramalastiger Ostsee-Roman über ein unerwartetes Erbe und eine interessante Farbmühle, leicht und unterhaltsam erzählt.

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