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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Überzeugend und rasant

Siebenschön
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Da der Klappentext viel verspricht, musste ich dieses Buch unbedingt lesen.
Es handelt sich hier um das erste Buch rund um das Ermittlerduo Emilia Capelli und Mai Zhou, die auch zum ersten Mal in einem ...

Da der Klappentext viel verspricht, musste ich dieses Buch unbedingt lesen.
Es handelt sich hier um das erste Buch rund um das Ermittlerduo Emilia Capelli und Mai Zhou, die auch zum ersten Mal in einem Fall zusammen ermitteln.
Sehr gut fand ich, dass die beiden Frauen im Laufe des Buches ihre Beziehung während des Buches aufbauen und immer mehr zusammenwachsen. Diesen Prozess kann man als Leser super mitverfolgen.
Vor allem Mai Zhou war mir sofort sympathisch. Der Leser erfährt hier auch einiges über ihren Hintergrund. Sie ist nicht perfekt - genau das zeichnet sie aus.
Der Fall ist sehr spannend: Ein Serienmörder treibt sein Unwesen und die Ermittlerinnen tappen lange im Dunkeln, da sich kein Zusammenhang zwischen den Opfern herstellen lässt. Erst nach und nach setzt sich das Puzzle zusammen. Da macht das Miträtseln und Mitfiebern richtig Spaß.
Das Buch ist ein relativ kurze Kapitel eingeteilt, die sich sehr zum weiterlesen verleiten. Die Sprache ist flüssig, nicht zu blumig und trotzdem mit Gefühl. Das zeigt sich vor allem in den Passagen, in denen über die Gefühle der Ermittlerinnen geschrieben wird.
Insgesamt war das Buch viel zu schnell ausgelesen. Ich freue mich auf den nächsten Teil und einer Wiederbegegnung mit den Beiden.
Von mir gibt es eine Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Zum Schmunzeln

Tausche Ex gegen Sex
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Marlene ist seit 14 Jahren mehr oder weniger glücklich verheiratet, als sie ihren Mann mit einem Anfang 20jährigen betrügt. Diese eine Nacht verändert alles, denn nun will Marlene ausbrechen und endlich ...

Marlene ist seit 14 Jahren mehr oder weniger glücklich verheiratet, als sie ihren Mann mit einem Anfang 20jährigen betrügt. Diese eine Nacht verändert alles, denn nun will Marlene ausbrechen und endlich anfangen zu leben. Es beginnt ein wildes Abenteuer zwischen One-Night-Stands, zu viel Alkohol und Dating-Platformen.
Das Buch ist super witzig geschrieben, so dass ich an der ein oder anderen Stelle richtig lachen musste. Kruhl beschreibt die Abenteuer und Bruchlandungen ihrer Protagonistin bis ins kleinste Detail und lässt dabei kein Klischee und keine Übertreibung aus. Ein bisschen gestört hat mich die an der ein oder anderen Stelle etwas vulgäre Sprache - das passt einfach nicht wirklich zu diesem Buch.
Ansonsten sind die Figuren in diesem Buch sehr klar gezeichnet: Es gibt den langweiligen Ehemann, die nervige Mutter, die immer noch alles besser weiß, nervige Schwiegereltern, die Freundin mit Bilderbuchfamilie, die notorischen Fremdgänger, die sich selbst für unwiderstehlich halten, aber dann doch nicht so der Brüller sind und und und. Die Autorin spielt natürlich hier mit vielen Klischees, was aber nicht stört, sondern äußert passend ist.
Das Buch ist aber nicht einfach nur humorvoll, sondern an der ein oder anderen Stelle auch etwas gesellschaftskritisch, was mir persönlich besonders gut gefallen hat. So wird mehr als einmal in den Raum geworfen, warum eine Frau, die ein abwechslungsreiches Sex-Leben hat, eine Schlampe ist, ein Mann dagegen erst ein toller Hecht ist, wenn er möglichst viele Frauen abschleppt. Auch wird hinterfragt, warum es komisch ist, als Frau alleine in einen Club zu gehen - bei Männern findet man das normal.
Auch wenn diese Fragen nicht beantwortet werden, so regt es doch an der ein oder anderen Stelle zum Nachdenken an.
Das Buch lässt sich super gut und schnell lesen, da es sehr flüssig geschrieben ist. Die Geschichte wird chronologisch erzählt, es gibt keine Zeitsprünge oder Perspektivenwechsel.
Sehr gut fand ich auch das Ende - wer ein herzzereißendes Happy End erwartet, sollte dieses Buch besser nicht lesen.
Insgesamt kann ich das Buch weiterempfehlen, auch wenn es an der ein oder anderen Stelle etwas zu abgehoben ist - wahrscheinlich wäre es aber auch nicht so lustig, wenn es näher an der Realität wäre.
Deswegen: Lesen! :)

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wenn die Vergangenheit auf die Gegenwart trifft...

Versunkene Gräber
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Wer einmal anfängt, legt dieses Buch nicht mehr aus der Hand.
Es beginnt ganz ungewöhnlich mit einem Brief von 1945, der von einem fahnenflüchtigen deutschen Soldat verfasst ist. Während des Lesens tauchen ...

Wer einmal anfängt, legt dieses Buch nicht mehr aus der Hand.
Es beginnt ganz ungewöhnlich mit einem Brief von 1945, der von einem fahnenflüchtigen deutschen Soldat verfasst ist. Während des Lesens tauchen immer mehr dieser Briefe auf, die nicht so richtig in das Buch zu passen scheinen.
Die Haupthandlung spielt nämlich in der heutigen Zeit: Joachim Vernau, ein relaitv erfolgloser Anwalt, erhält einen Hilferuf aus Polen: Sein früherer Freund sitzt in Untersuchungshaft und seine Freundin Marie-Luise wird wegen Mordverdacht mit internationalem Haftbefehl gesucht.
Was nun beginnt, ist die spannende Suche nach der Wahrheit. Dabei werden nach und nach immer mehr Verstrickungen aufgedeckt, die bis zum Kriegsende 1945 zurückreichen und ihre Wurzeln in Polen haben.
Aber nicht nur die Jagd nach dem Mörder geht unter die Haut: In diesem Buch wird die Geschichte von der Vertreibung und dem Leid nach Ende des Zweiten Weltkriegs erzählt, wie man sie nicht aus dem Geschichtsunterricht kennt. Schonungslos beschreibt die Autorin hier den unmenschlichen Umgang mit den Menschen nach Kriegsende - egal welcher Nationalität. Das hat mich beim Lesen sehr berührt.
Die Spannung steigt von Seite zu Seite und bleibt bis zum Schluss auf einem sehr hohen Level.
Die Sprache ist sehr gut und so lässt sich das Buch leicht lesen. Anfangs habe ich mir nur ein bisschen mit en polnischen Ortsnamen etwas schwer getan. Außerdem gibt es einige familiäre Verstrickungen, so dass ich auch etwas gebraucht habe, um mir zu merken, wer jetzt mit wem auf welche Weise verwandt ist. Dies zeigt aber, wie komplex und durchdacht dieser Krimi ist.
Insgesamt ist das Buch ein toller Krimi ohne viel Blutvergießen, dafür mit sehr viel Emotionen!
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannung pur! Klare Leseempfehlung!

Mörderkind
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Dieser Krimi hat mich mehr als begeistert. Ich konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.
Zum einen lag das an dem tollen Schreibstil von Inge Löhnig, den ich immer wieder super finde. Es lässt ...

Dieser Krimi hat mich mehr als begeistert. Ich konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.
Zum einen lag das an dem tollen Schreibstil von Inge Löhnig, den ich immer wieder super finde. Es lässt sich angenehm lesen, die Kapitel haben die richtige Länge und man fliegt nur so über die Seiten.
Zum anderen lag es aber auch daran, dass es mal ein Krimi der anderen Art war. Hier steht nicht etwa ein Serienmörder und ein Ermittlerteam im Mittelpunkt, die das Verbrechen aufklären, sondern eine junge Frau: Fionas Vater saß im Gefängnis, weil er seine damalige Geliebte ermordet haben soll. Nachdem seiner Freilassung stirbt er in einem Feuer. Augenscheinlich ein Unfall.
Fiona ist eine tapfe, starke Hauptperson, die allerdings im Laufe des Buches auch immer wieder ihre schwache Seite zeigt. Trotzdem kämpft sie wie eine Löwin, denn sie hatte es im Leben bisher nicht leicht. Inge Löhnig hat es hier verstanden, eine wirklich außergewöhnliche und sympathische Hauptfigur mit Leben zu füllen.
Geschrieben ist das Buch aus unterschiedlichen Perspektiven. Zum einen erfährt man, was im Jahr 2014, also aktuell geschieht. Dann gibt es aber auch immer wieder Rückblenden in die Zeit vor dem augenscheinlichen Mord. Leider wechseln die Passagen natürlich immer dann, wenn man es am wenigsten erwartet, was natürlich erheblich die Spannung steigert.
Es handelt sich hier nicht um einen Krimi zum Miträtseln, bei dem der Leser erst am Ende erfährt, wer wen ermordet hat. Eigentlich weiß man die ganze Zeit, was passiert - aber eben die Hauptpersonen nicht. Deswegen ist es spannend, wie sie die Spuren verfolgen und letztendlich die Lösung erfahren. Zum Schluss allerdings gibt es nochmal eine sehr überraschende Wendung, sodass der "Aha-Effekt" nicht fehlt.
Für mich ein tolles Buch, für das ich hiermit eine ausdrückliche Leseempfehlung ausspreche!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Viel zu viel Hin und Her...

After passion
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Ich weiß, dass ich mit meiner Bewertung etwas aus der Reihe schlage, aber mehr als zwei Sterne kann ich diesem Buch wirklich nicht geben.
Kurz gesagt: Für mich ist es eine softe Version von "Shades of ...

Ich weiß, dass ich mit meiner Bewertung etwas aus der Reihe schlage, aber mehr als zwei Sterne kann ich diesem Buch wirklich nicht geben.
Kurz gesagt: Für mich ist es eine softe Version von "Shades of Grey" mit jüngeren Charakteren, aber ohne Überraschungen.
Leider konnte ich den beiden Hauptfiguren Tess und Hardin nichts abgewinnen.
Tess ist eine naive junge Frau, anscheinend ohne jegliches Selbstbewusstsein, dafür aber total eifersüchtig, gelinde gesagt in ihrem Verhalten sehr kindisch, natürlich eine super, super Studentin, die alle Aufgaben schon Wochen vorher erledigt und (natürlich natürlich) noch Jungfrau - Sex will sie erst in ihrer Hochzeitsnacht. Hardin dagegen ist der Rebell, kommt aus gutem Haus, hat Tattoos, Piercings, ist ein Frauenschwarm, der mit jeder ins Bett hüpft, aggressiv, aufbrausend, hat seine Fäuste nicht unter Kontrolle und ist auch tierisch eifersüchtig und herrschsüchtig. Natürlich liegt das nur an schlechten Erfahrungen, wahrscheinlich in seiner Kindheit, so ganz kommt das im ersten Band noch nicht raus. Für mich gibt es hier aber eindeutig Parallelen zu Christian Grey.
Aber zurück zu diesem Buch: Dass Tess und Hardin zusammenkommen müssen, ist ja irgendwie logisch. Aber was dann folgt, ist eine Aneinanderreihung von Streit, Versöhnung, wieder Streit (diesmal will ich dich wirklich NIE NIE wieder sehen), Versöhnung, ein bisschen rummachen, Streit, Trennung, Versöhnung, Sex,... und so weiter. Eine wirkliche Handlung gibt es in dem Buch nicht. Dieses ewige Hin und Her nervt einfach nur und man denkt nicht, dass die beiden erwachsen sind und studieren.
Was mich wirklich gestört hat: Warum werden Frauen in den meisten Romanen dieser Art als so unglaublich naiv und dumm dargestellt???
Die erotischen Szenen hielten sich in Grenzen. Wenn dann war es aber auch immer das gleiche: Eigentlich traut sie sich nicht, aber sie kann dann doch nicht widerstehen und so weiter.
Als auf einmal ein sehr suspekter "Freund" von Hardin auftaucht, dachte ich, es gibt ein bisschen Action - dem war aber nicht so. Das Buch endet, wie es begonnen hat: Mit Streit und einer vermeintlichen Trennung der Beiden. Ohne Band 2 zu kennen, ist davon auszugehen, dass diese nicht von Dauer ist.
Zwei Sterne gibt es von mir, weil mir der Schreibstil gefallen hat und ich die Beschreibungen der verschiedenen Schauplätze gut fand.
Band 2 werde ich höchstwahrscheinlich nicht lesen.