Lotta ist ein Kind der Liebe und doch zum Spielball ihrer Eltern geworden, die sich nur noch im blanken Hass gegenüberstehen. Wie eine Schiffbrüchige treibt sie auf den Eisschollen der Gefühle hin und her, die die Kluft zwischen Nina und Njal immer mehr vergrößern. Selbst das Jugendamt hat es schwer, zwischen beiden Elternteilen zu vermitteln, damit Lotta nicht noch mehr leiden muss. Einzig der gemeinsame Forschungsauftrag im Zentrum für Klimawandel scheint beide noch zu verbinden. Aber ist dieser Auftrag auch die Rettung für das zerrütte Familienverhältnis ?

"Wütende Bärin" ist kein gewöhnlicher Roman, sondern ein sehr feines Konstrukt aus psychologischen Spielchen, angedeuteten und unausgesprochenen Anschuldigungen, geplatzten Träumen und tiefen seelischen Wunden.

Die Autorin beschreibt manchmal sehr brutale Bilder (Ratte im Brotkasten, Köpfen der Schlange), die mit einer unglaublichen Aggressivität der Protas verbunden ist und das Dunkle in ihnen zum Vorschein bringt. Auch lässt sie ihren drei Figuren in einem wenig glanzvollen Licht erscheinen, in dem sie sämtliche Fehler, Vergehen und seelischen Untiefen vor den Leser:innen ausbreitet. Dadurch entsteht eine anhaltende bedrohliche Stimmung, die mit jeder Seite mehr wird und für ein ungutes Gefühl bei Lesenden sorgt. Holm vermeidet zwar das direkte Benennen, aber deutet trotzdem sehr direkt an, dass hier Formen von sexualisierter Gewalt, Machtmissbrauch, Demütigung, Zwangsgedanken und Vernachlässigung zu finden sind. Durch die drei Ich-Erzähler:innen erhalten die Lesenden einen sehr guten Einblick in die jeweilige Person, lernen ihre Gefühls- & Gedankenwelt kennen und werden ebenfalls zum Spielball im Netz der verletzen Eitelkeiten. Die toxische Dreiecks-Konstellation ist geprägt von subtilen Nadelstichen, die gezielt platziert werden, um zu manipulieren, zu verletzen und zu drangsalieren.

Bis zum Schluss bleibt unklar, wer hier wen vorführt, für seine/ihre Zwecke missbraucht und vor den Karren spannt. Es sind Kapitel, die schmerzhafte Erfahrungen (Fehlgeburten, medizinischen Diagnosen) und Entscheidungen beinhalten, die vom Klimawandel erzählen und die Elternrolle beleuchten. Über allem steht aber die Frage, wie weit ein Mensch zu gehen bereit ist, um das Liebste zu schützen, wenn aus Liebe Hass wird.

Ein außergewöhnlicher Roman, der für ein intensives Leseerlebnis steht und zum Nachdenken anregt.

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Unsere Sinne sind unverzichtbar wenn es darum geht, unsere Umgebung zu entdecken, wahrzunehmen, zu erfühlen und zu be-greifen. Schon im Kindergarten und in der Krippe wird die Wahrnehmung der Kleinsten gefördert und durch Mit-Mach-Spiele angeregt.

Mit dem Buch "Sinne erleben in der Krippe" öffnet Ingrid Biermann eine prall gefüllte Schatztruhe für pädagogisches Fachpersonal und Eltern, um ihnen mit den vorgeschlagenen Spielen und Übungen die Vermittlung und Förderung der Sinneswahrnehmungen für die Kleinsten zu erleichtern.

Es sind wunderbare Ideen, die sich ohne viel Aufwand und Materialbeschaffung spielend leicht in den KiTa-Alltag integrieren und umsetzen lassen. Tastsocken (hier können perfekt die "verwaisten" Einzelsocken eingesetzt und mit Reis, Erbsen, Perlen etc. befüllt werden) fordern zum Befühlen auf, Bierdeckel werden zu Fühltalern (mit unterschiedlichen Stoffen - glatt, rau, seidig, strukturiert - beklebt) oder mit Fingerspielen wird die Beweglichkeit der kleinen Gelenke gefördert.

Die Spielimpulse für Kinder bis 3 Jahren sind speziell auf die Bedürfnisse der Kleinsten abgestimmt und tragen zur ganzheitlichen Wahrnehmungsförderung bei. Die Kinder schulen Sprache, Motorik, Hand-Augen-Koordination, Hör- und Tastsinn und werden immer wieder zum aktiven Mitmachen und Ausprobieren angeregt.

Das Buch ist praxisnah, absolut alltagstauglich und geht auf die altersgerechten Bedürfnisse der Kinder ein. Ein mehr als gelungener Beitrag, um beim Erreichen der Entwicklungsziele des Kindes in der KiTa mitzuhelfen.

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Unsere Erde ist durch den Klimawandel in Gefahr und es droht der Kollaps. Es ist an der Zeit, aus Worten Taten werden zu lassen und auch unsere Kinder mit in den Umweltschutz einzubinden. Denn sie sind die nachkommende Generation, für die es gilt, die Schönheit unseres Planeten zu schützen und zu bewahren.

"Es werde Wald!" erzählt die wahre Geschichte des Inders Jadav Payeng in kindgerechten Worten und zeigt, was eine einzelne Person tatsächlich tun kann, um gegen die weltweite Zerstörung der Umwelt anzukämpfen.

Die Illustrationen sind beeindruckend, farbenfroh und künstlerisch wertvoll und entführen die Kinder sofort an Ort und Stelle, um gemeinsam mit Jadav die ersten Bambussetzlinge einzugraben. Die Hoffnung, die in jedem Setzling steckt, überträgt sich auf Lesende und Zuhörende. Die Kinder wachsen mit den Pflänzchen in die Geschichte hinein und lernen dabei, wie wichtig es ist, achtsam und respektvoll mit der Umwelt umzugehen, um sie zu erhalten und wieder aufzubauen. Die Artenvielfalt ist wichtig für ein gesundes Ökosystem und unsere Lebensgrundlage.

Ein sehr empfehlenswertes Buch, das mit vielen Details zum immer wieder Anschauen verführt, zum Nachdenken und Nachmachen anregt. Ein wertvoller Beitrag, um den Klimawandel zu stoppen und unsere Erde für noch viele nachkommende Generationen zu erhalten. Denn aus vielen einzelnen Personen, die sich für die Umwelt einsetzen und ihren kleine Wundern werden eine große Gemeinschaft, die die bedrohte Erde retten.

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Adam ist der Jüngste in der Artistenfamilie Purzlovski. und reist mit ihnen von Stadt zu Stadt. Egal wo sie ihr großes Zelt aufbauen und ihre Kunststücke zeigen, die Zuschauer.innen sind begeistert und spenden Applaus. Ihr Programm in der Manege ist auch wirklich atemberaubend und aufregend - Seiltanz, Feuer schlucken und Menschenpyramide. Bei der all der Begeisterung geht vollkommen unter, dass sich Adam unwohl fühlt und kein Interesse an der glitzernden Welt der Zirkusnummern hat. Doch dann erklingen wunderschöne Töne aus einem Zirkuswagen und alle aus der Familie hören Adam zu...


Mit "Adam und seine Tuba" öffnet sich der Vorhang im Zirkus der Artistenfamilie und entführt in die aufregende Welt in der Manege. Die Farben sind bewusst in Sepia gehalten und lenken den Blick mit Bedacht auf das Wesentliche.

Mit klaren Worten erzählt, entfaltet sich hier eine wundervolle Geschichte über verborgene Talente, die in jedem Kind schlummern und die es gilt, zu entdecken, zu fordern und zu fördern. Es ist eine spielerische Anleitung, auf das zu hören, was in uns steckt. Es erfordert nur ein bisschen Mut und den Glauben an sich selbst, um den ersten Schritt zu gehen. Es geht um das Erkennen und Wahrnehmen von Bedürfnissen, einander zuhören und unterstützen und sich auch einmal die Hand zu reichen, wenn es mal ruckelt und hakt.

Dieses Buch ist ein wundervoller Beitrag, um Kinder in ihrem Selbstvertrauen aufzubauen und ihnen den Weg zu einer starken, liebenswerten und selbstbewussten Persönlichkeit zu ebnen.

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Wenn es Nacht wird tauchen Myriaden von Sternen die Welt in ein magisches Licht. Zeit für kleine Käfer, Fledermäuse und Glühwürmchen, um aktiv zu werden und dem Ruf der verlockenden Stimme aus der Bibliothek der Dämmerung zu folgen. Denn dort spinnt die Erzählerin der Nacht ein wundervolles Netz aus Geschichten....

Dieses zauberhaft illustrierte Bilderbuch entführt von Beginn an in die magisch-mystische Nachtwelt und lässt Kinder wie Erwachsene sich ein Stückchen tiefer in die Bettdecke kuscheln und die wohlige Wärme einer liebevollen Umarmung spüren. Die Erzählerin aus der Bibliothek der Dämmerung lockt mit einer verführerischen Stimme und weiß, wie sie die Zuhörenden in ihren Bann zieht, denn ihre Schilderungen sind farbenprächtig, sprechen die Sinne an und verführen um Träumen.

Gebannt lauschen nicht nur die Tiere der Nacht dieser Geschichte, auch Jungen und Mädchen sind in regelrecht gefangen in dem magischen Zauber der Nachtwelt, denn sie sitzen mitten unter den Zuhörer:innen in der Bibliothek der Dämmerung.

Aber dann kommt ein so abruptes und schnelles Ende, das weder so vorhersehbar noch für die Kinder hinnehmbar ist. Enttäuschung macht sich breit, denn mitten aus einer so so zauberhaften Geschichte gerissen zu werden ist nicht nur schade, sondern lässt das Buch unvollständig wirken und den gerade vorher erlebten Zauber verblassen.

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