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Veröffentlicht am 01.07.2024

Ein florales Märchenbuch

Die wunderbaren Gärten von Cornwall
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Einmal wie Alice im Wunderland durch ein blühendes Landschaftsgemälde spazieren gehen, zwischen verwunschene Mauergärten und Laubengängen vollkommene Schönheit entdecken, reizvolle Kontraste und fließende ...

Einmal wie Alice im Wunderland durch ein blühendes Landschaftsgemälde spazieren gehen, zwischen verwunschene Mauergärten und Laubengängen vollkommene Schönheit entdecken, reizvolle Kontraste und fließende Übergänge in üppige Blütenteppiche erleben... klingt wie in einem Märchen und genauso fühlt es sich auch an, wenn die Seiten des opulenten Bildbandes "Die wunderbaren Gärten von Cornwall" aufgeschlagen werden. Vor- & Nachsatzblatt wirken dabei wie einladende Gartenpforten, die in üppige Gartenparadiese führen.

Duftige Arrangements, steile und schroffe Felshänge und abwechslungsreiche Garten(t)räume bilden eine Sinfonie aus Farben und Düften, die verzaubern. Integrierte Skulpturen und Kunstwerke ziehen die Blicke auf sich und wirken, vor der im Wandel der Jahreszeiten sich verändernden Kulisse, immer wieder neu und anders. Es sind florale Wunderkammern der Fantasie, die zu Kraftorten werden und ihren Besucher;innen eine regelrechte Auszeit zum Aufblühen bescheren.

Gerade weil die vorgestellten Gärten noch nicht so bekannt sind wie touristischen Magnete Sissinghurst oder Lost Gardens of Heligant, bieten sie unglaublich viele beeindruckende Momente. Blütenbaldachine, mediterrane Terrassen und Oasen der Ruhe und Entspannung warten darauf, als blühendes Wunder entdeckt und bestaunt zu werden.

Grandiose Aufnahmen laden dazu ein, sich in diesem Buch immer und immer wieder zu verlieren und sich von den vielen Eindrücken berauschen zu lassen. Für Gartenliebhaber:innen ein absolutes M U S S.

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Veröffentlicht am 01.07.2024

Entfernung kann nur Körper trennen, aber niemals Herzen. (unbekannt)

Die Stauffenbergs
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Als sich Nina und Claus gegenüberstehen, ist es um beide geschehen. Ihre Herzen schlagen im Gleichklang und für beide steht fest, dass sie fortan ihren Lebensweg gemeinsam gehen wollen.Aus der jungen, ...

Als sich Nina und Claus gegenüberstehen, ist es um beide geschehen. Ihre Herzen schlagen im Gleichklang und für beide steht fest, dass sie fortan ihren Lebensweg gemeinsam gehen wollen.Aus der jungen, fast noch kindlichen wirkenden Frau wird die Frau an der Seite eines Mannes, der das Schicksal von Nazi-Deutschland verändern will. Nina weiß, dass sie Claus gehen lassen muss, auch wenn das ein Abschied für immer bedeutet...


Charlotte Roth gelingt es mit ihrem Roman "Die Stauffenbergs" eine große Liebesgeschichte zu erzählen und dabei ihre Leser;innen vergessen zu lassen, dass sie ein Buch in den Händen halten. Schon nach wenigen Seiten gehen die Lesenden eine Metamorphose mit den beiden Hauptfiguren ein und erleben das unsägliche Herzklopfen und die Schmetterlinge im Bauch, wenn sich zwei Menschen bedingungslos ineinander verlieben.

Nina, zunächst noch als kindlich naive junge Frau unterwegs, wächst mit jedem Tag, den sie mehr ans Claus' Seite verbringt, zu einer starken und in sich ruhenden Persönlichkeit heran. Claus trägt seine Nina auf Händen, gibt ihr alles, was er zugeben bereit ist - sein Herz.

Die Entwicklung der Geschichte fußt auf den wahren Ereignissen unter der Knechtschaft des braunen Gesocks. Roth zeigt, wie sich zunächst auch von Stauffenberg mit der Euphorie anstecken lässt, dann aber beginnt, klarer zu sehen und zum Regimegegner und Verschwörer zu werden. Die einzelnen Kapitel lesen sich flüssig und sind randvoll mit Emotionen einer tief empfundenen und ehrlichen Liebe, die in der dunkelsten Zeit Deutschlands für warmherzige Momente verantwortlich ist. Eine Liebe, die Halt gibt, die immer zu spüren ist und bei denen zwei Herzen im Gleichklang schlagen.

Nina, wächst mitunter über sich hinaus, weiß sie doch, dass sie den Liebsten gehen lassen muss, damit dieser immer wider zu ihr zurückkehren kann. Die Autorin erlaubt ihren Leser:innen, die Gefühls- & Gedankenwelt mit allen Höhen und Tief zu durchleben, an Ninas Seite Hoffen und Bangen und das große Glück zu erleben.

Die wechselnden Perspektiven schaffen die Möglichkeit, sämtliche Charaktere sehr genau zu studieren und sie kennenzulernen. Es ist, als würde man mit ihnen verwachsen. Ihre Beweggründe sind schlüssig dargelegt und es fällt schwer, auch nur einen von ihnen gehen zu lassen. Eine Romanze vor realpolitischer Kulisse, die tragisch und von einem Hauch Melancholie umgeben ist, und trotzdem - oder gerade deswegen - die Herzen berührt.

Die Handlung hat in ihrer Dringlichkeit nichts eingebüßt und ist aktueller denn je. Spannend und mitreißend erzählt, für die Nachwelt aufgeschrieben, damit Menschen, wie Claus und Nina von Stauffenberg niemals in Vergessenheit geraten.

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Veröffentlicht am 28.06.2024

Glück und Glas, wie leicht bricht das

Fräulein Liebe und der Traum vom Leben
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Eva schwebt auf Wolke sieben und ihr kleines großes Glück soll mit der Hochzeit regelrecht gekrönt werden. Mit allem hätte sie gerechnet, nur nicht mit dem, was ihr der Beamte im Rathaus eröffnet. Ist ...

Eva schwebt auf Wolke sieben und ihr kleines großes Glück soll mit der Hochzeit regelrecht gekrönt werden. Mit allem hätte sie gerechnet, nur nicht mit dem, was ihr der Beamte im Rathaus eröffnet. Ist Georg am Ende gar nicht der , für den sie ihn gehalten hat ? Eva beginnt zu zweifeln und flüchtet sich regelrecht in die Arbeit in der Buchhandlung. Aber auch hier stehen die Zeichen auf Sturm, denn während einer Lesung platzt ein mehr als wütender Mann in die Räume und versucht mit einer ungeahnten Vehemenz, seine Ansprüche geltend zu machen. Ob Eva ihre Träume verwirklichen kann ?


Susanne Esser öffnet erneut die Türen der kleinen Buchhandlung am Rhein und lädt ihre Leser:innen dazu ein, sich zwischen Geschichten aus dem Leben und in den Bücherregalen zu verlieren, Träumen und Sehnsüchten zu folgen und Entscheidungen aus Liebe zu treffen. Ihr Erzählstil ist gewohnt flüssig und sehr bildhaft, sodass es unglaublich leicht fällt, die Zeitreise anzutreten und sich zwischen schwingenden Petticoats, Pomade im Haar und VW Käfer wiederzufinden.

Die Autorin fängt den Zeitgeist der 1950er Jahre sehr schön ein und öffnet mit ihren plakativen Bilder ein imaginäres Fotoalbum, das die Leserschaft zu Quasiverwandten von Eva und Maria macht. Eva blüht immer mehr auf und hat gelernt, ihre Träume zu benennen und auch in die Tat umzusetzen. Die Liebe zu Georg gibt ihr Halt, wenn da nicht die unschöne Behauptung des Beamten aus dem Rathaus wäre...

Auch Maria findet ihr Lebensglück, muss aber feststellen, dass das Schicksal manchmal eigene Wege geht und für so manche Überraschung gut ist. Die Charaktere haben sich alle weiterentwickelt und gerade Ilse hat den größten Sprung gemacht. Aus ihr ist eine junge Frau geworden, die sich von nichts und niemand die Butter vom Brot nehmen lässt und sich zur Not auch mit einer kleinen Lüge gegen diejenigen durchsetzt, die ihr Steine in den Weg legen wollen.

Die Handlung des Romans ist schlüssig, wenngleich Esser manchmal etwas übers Ziel hinausschießt und auch mit ihren Andeutungen mehr verrät, als die Leser:innen zu diesem Zeitpunkt der Geschichte eigentlich wissen müssten. Dadurch liegt vieles auf der Hand und so sind die Wendungen recht vorhersehbar und deutlich zu erkennen. Der Roman scheint mit Band zwei in sich abgeschlossen, deutet aber gerade im Hinblick auf Ilses Liebesleben noch einen Cliffhanger an, der ungehört im Nichts verhallt. Es steht die Frage im Raum, ob nun doch ein dritter Band geplant ist, oder ob der Ausgang der Geschichte der Fantasie der Leserschaft überlassen ist.

Alles in allem gut zu lesen, aber doch deutlich schwächer als der erste Roman. 3, 5 Sternchen bleiben übrig, da vieles zu weichgespült und heimatfilmlastig erscheint.

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Veröffentlicht am 27.06.2024

Spannende Familiengeschichte

An den grünen Hängen des Vesuv
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Sergio Catalone stirbt, wie er gelebt hat - inmitten seiner Freunde in seiner geliebten Eisdiele in Wuppertal. Für Selina bedeutet der Verlust des Großvaters aber auch, dass sie ein Stück ihrer Wurzeln ...

Sergio Catalone stirbt, wie er gelebt hat - inmitten seiner Freunde in seiner geliebten Eisdiele in Wuppertal. Für Selina bedeutet der Verlust des Großvaters aber auch, dass sie ein Stück ihrer Wurzeln verloren hat. Aber sie weiß so wenig von der Lebensgeschichte des Mannes, der in den 1950er Jahren sein Land verlassen hat, um in Deutschland sein Glück zu finden. Für Selina steht fest, dass sie ihre italienische Herkunft kennenlernen muss, um zu zu verstehen und ihre eigene Identität zu finden...


Marie Matisek schreibt Roman, die sich schon nach wenigen Seiten direkt einen festen Platz im Herzen ihrer Leser:innen gesichert haben. Ihr Schreibstil ist auf positive Art einnehmend und und so gelingt es ihr spielend leicht, die jeweiligen Schauplätze zum Leben zu erwecken und ihre Leserschaft darin las Mitwirkende zu platzieren.

Der Geschmack der leckeren Eissorten tanzt auf der Zunge, wenn sich die Seiten fast schon von alleine umblättern und eine spannende Familiengeschichte aufdecken. Dabei erzählt die Autorin von den fiesen Machenschaften und langen Greifarmen der Camorra, die in der Gegend um Neapel in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts ein kleines Dorf fest in ihren Fängen hat.

Die Angst vor dem Don ist so groß, dass das Lebensglück der Bewohner:innen davon abhängt und Sergio zu einem Schritt treibt, der ihm meinen ganzen Respekt entgegen bringt. Um zu Überleben, bricht er alle Brücken ab und flüchtet, lässt alles zurück, woran sein Herz hängt und beginnt in Deutschland noch einmal ganz von vorn. Er hat einen großen Traum und er setzt alles daran, diesen zu verwirklichen. Die Rückblenden sind in eindringlich Worten verfasst und machen so das ganze Drama erlebbar.

Es gibt Szenen, die richtig unter die Haut gehen, Herzschmerz inklusive. Die Suche nach der Wahrheit bedeutet auch die Suche nach der eigene Identität und es schön zu lesen, wie sich Selina entwickelt. Aus der jungen Frau, die ihren Platz im Leben noch nicht gefunden hat, wird, je mehr sie sich der Wahrheit nähert, eine selbstbewusste Frau, die weiß, was wie will.

Wundervolle Landschaftsbilder von der Amalfiküste steigen aus den Seiten, vermitteln eine Hauch von Italien in den heimischen vier Wänden und der Vesuv als landschaftsprägender Mittelpunkt ist immer präsent. Große Gefühle, facettenreiche Charaktere und zwei Handlungsstränge, die sich miteinander verbinden wie die wie Stränge eines geflochtene Zopfes...wunderbar zu lesen und ganz großes Sommerkino

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Veröffentlicht am 26.06.2024

Alles Gute kommt von oben ?

Marburger Mörderspiel
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Wer hätte ahnen können, dass ein ganz normales Erinnerungsfoto plötzlich zu einem wichtigen Beweisstück wird ? So idyllisch es auf den ersten Blick erscheint, so erschreckend sein Inhalt. Denn zwischen ...

Wer hätte ahnen können, dass ein ganz normales Erinnerungsfoto plötzlich zu einem wichtigen Beweisstück wird ? So idyllisch es auf den ersten Blick erscheint, so erschreckend sein Inhalt. Denn zwischen den Bäumen und notdürftig mit Laub bedeckt ist das Gesicht eines Toten zu erkennen. Der Spiegelslustturm wird somit nicht mehr beliebtes Ausflugsziel, sondern Tatort und die Ermittelnden stehen vor einem Rätsel. Denn der Kreis der Verdächtigen ist groß, sehr groß und das macht das es nicht einfacher...


Der zweite Fall des unkonventionellen Ermittler-Trios hat es in sich, denn der Tote war zu Lebzeiten ein richtig fieser Knopp. Wo er auftauchte, gab es Ärger und er hinterließ nichts als verbrannte Erde. Es ist, als habe man einen Stein ins Wasser geworfen, der nur langsam, aber beständig seine Kreise zieht.

Die Ermittlungen und Gespräche mit den Verdächtigen gleichen einem abwechslungsreichen Tennismatch, bei dem die Bälle nur so übers Netz fliegen. Schlagabtausche, Lügen, Intrigen und viele unterschiedliche Charaktere prallen aufeinander und manchmal wirkt es dadurch etwas zu chaotisch und hektisch, um wirklich immer den Überblick zu behalten.

Die kleinen freundlichen Spitzen, die sich Momberger, Bill und Zassenberg entgegenschleudern, sind wie das Slaz in der Suppe und entlocken den Lesenden schon den ein oder anderen Schmunzler. Irgendwie können sie nicht wirklich miteinander, wobei das Momberger ein bisschen anders sieht :), und fehlt einer oder eine, vermissen sie sich doch gegenseitig.

Marburg und seine sehenswerte Umgebung bekommen wieder den für Scholz typischen Stempel aufgedrückt und dürfen erneut mörderisch gut glänzen. Der Plot bietet der Universitätsstadt genügend Freiraum, um Oberstadt, kleine Gässchen und die Sehenswürdigkeiten in wohltuenden Bildern zu präsentieren, die eben nicht wie aus dem Werbeprospekt wirken.

Die Figuren sind allesamt glaubwürdig und es gelingt dem Autor, seine Leser:innen bis zum Schluss an der Nase herumzuführen. Hier mal eine falsche Verdächtigung gestreut, da mal einen kritischen Satz fallen gelassen und schon zieht sich die Schlinge vermeintlich zu. Aber Scholz wäre nicht Scholz, wenn er nicht mit einer großen Überraschung zum Schluss aufwarten würde.

Spiel, Satz und Mord - spannende und kurzweilige Krimiunterhaltung mit Flair.

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