Der Schreibstil erstickt jegliches Interesse
Ein falsches WortAm Ende geht es immer nur ums Geld...oder vielleicht doch nicht ? Bergljot versucht durch den entbrannten Erbstreit so etwas wie Gerechtigkeit zu erfahren, um mit ihrer Kindheit abschließen zu können. ...
Am Ende geht es immer nur ums Geld...oder vielleicht doch nicht ? Bergljot versucht durch den entbrannten Erbstreit so etwas wie Gerechtigkeit zu erfahren, um mit ihrer Kindheit abschließen zu können. Denn durch ihre Vergangenheit ist Bergljot geprägt - für immer. Aber wie verschafft man sich Gehör, wenn selbst die eigene Mutter Augen und Ohren immer wieder vor der Wahrheit verschließt ?
Sexualisierte Gewalt gegen Kinder, Missbrauch in der eigenen Familie und der verzweifelte Versuch, endlich die Wahrheit verarbeiten zu können, stehen im Mittelpunkt dieser Geschichte. Ein Familiendrama, das in sich so komplex und abstoßend ist, das fast alle Charaktere mit irgendeinem Makel, einer Narbe oder Traumata gekennzeichnet sind.
Bergljots Seele wird in ihrer Kindheit regelrecht zerfetzt, weil sie vom Vater sexuell missbraucht wurde. Eine Meisterin der Verdrängung ist aus ihr geworden und doch versucht sie immer wieder, die Mutter mit ins Boot zu holen. Aber genau diese Mutter ist es, die noch selbstzerstörerischer und penetranter in ihrem Auftreten ist, nur um nicht wahrhaben zu müssen, was nicht wahr sein darf. Sie beherrscht fast in Perfektion das Inszenieren von suizidalen Handlungen, die bei ihr schon zum "normalen "Alltag gehören.
Als wäre das noch nicht genug, verliert sich die Autorin in schier endlosen Tatzelwurmsätzen, die mitunter über fast eine ganze Seite gehen und unnötige Wiederholugen des bereits Gesagten beinhalten. So werden zwar die Seiten gefüllt, aber sie haben keinen wirkliche Inhalt, bleiben in ihrer Aussage banal und eher oberflächlich.
Jegliches Interesse wird durch den Schreibstil erstickt und das ist mehr als schade. Die Thematik ist so unglaublich wichtig, um nicht nur Betroffenen die Möglichkeit zu geben, sich endlich zu öffnen und ans Tageslicht zu bringen, was ihnen angetan wurde. Es ist ein immerwährender Kampf, um den psychischen Belastungen, dem jahrelangen Martyrium endlich zu entfliehen. Aber mit "Ein falsches Wort" gelingt es der Autorin leider nicht, eben jenen eine Stimme zu geben, die immer noch schweigen - aus Angst, aus Verzweiflung oder aus emotionaler Abhängigkeit.