Präzise beleuchtet, ehrlich hinterfragt
Markus Söder - Der SchattenkanzlerNicht erst seit Beginn der Corona-Pandemie ist Markus Söder d e r Macher in der CSU, man nimmt ihn aber erst seit dieser Zeit erst so richtig wahr und kein anderer verkörpert Macht, Stärke und Vertrauen ...
Nicht erst seit Beginn der Corona-Pandemie ist Markus Söder d e r Macher in der CSU, man nimmt ihn aber erst seit dieser Zeit erst so richtig wahr und kein anderer verkörpert Macht, Stärke und Vertrauen wie er.
Mit der Biographie "Markus Söder - Der Schattenkanzler" geben die beiden Autoren einen sehr ehrlichen und intimen Einblick in die politische und auch private Welt des Menschen Markus Söder, der schon immer nur ein Ziel verfolgt hat - Macht. Dabei ist er kein verbissener Kämpfer, der sich wie ein giftiger Hund in die Waden seiner Gegner verbeißt, sondern er lenkt seine Ziele bewusst, setzt sich immer wieder gekonnt in Szene und sucht geradezu das Licht der Öffentlichkeit. Dass er dadurch aneckt, sich bei vielen unbeliebt macht, scheint ihn nicht wirklich zu stören, denn klappern gehört nun mal zum Handwerk. Unkenrufen zum Trotz hat er konsequent seinen Weg verfolgt und der jetzt eingetretene Erfolg gibt ihm recht. Es kann also nicht alles so falsch gewesen sein, was er im Verlauf der Jahrzehnte auf den Weg gebracht hat.
Die Schreibenden haben ihr Buch in vier Abschnitte eingeteilt in, denen der Werdegang Söders und seine daraus resultieren Entwicklung präzise beleuchtet und ehrlich hinterfragt wird. Söder ist kein Mann, der sich durch Niederschläge entmutigen lässt, sondern sich dadurch eher noch angestachelt fühlt, es beim nächsten Mal einfach noch besser zu machen. Sein anhaltender Machtkampf mit Horst Seehofer scheint ihn nur noch in seinen Grundeinstellungen zu stärken, anstatt ihn auf weite Strecken zu zermürben.
Von vielen zuerst als Selbstdarsteller, Provokateur und Macher bekrittelt, erfindet sich Markus Söder immer wieder neu und bleibt sich doch selbst in seinen eigenen Prinzipien treu. Fest verwurzelt mit dem Bayernland präsentiert er stolz als Heimatminister die Vorzüge des Freistaates, hebt die Privilegien Bayerns (manchmal allzu deutlich) hervor und steht hinter seiner Aussage , dass sein Platz in Bayern ist.
Spätestens mit der Gesprächseinladung an Angela Merkel, den gemeinsamen Dialog im Speiegelsaal von Schloss Herrenchiemsee stattfinden zulassen, werden die ersten Rufe nach dem Kanzlerkandidaten Söder wach.
Doch erst mit der Corona-Krise scheint auch die gesamte Bevölkerung - auch die kritischen Stimmen, die sich einst gegen Söder gerichtet haben - sich einig zu sein, dass Söder der Mann der Stunde ist und somit auch das Zeug dazu hat, nicht nur sein Bundesland, sondern die gesamte Bundesrepublik zu vertreten und zu repräsentieren.
Doch will und kann er das wirklich ? Kann er aus dem großen Schatten heraustreten und kann Kanzler sein ? Die Antwort auf die Frage ist im Buch nicht zu finden, aber ich glaube, der Anreiz, dass jeder Leser für sich diese Frage beantwortet, ist gegeben und die Autoren dieses Buchen setzen wunderbare Impulse, sich mit dem Mann, der als Vertrauens- & Respektsperson aus der weltweiten Krise geht, einmal näher zu beschäftigen .
Sehr lesenswert !