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Veröffentlicht am 13.06.2019

Trentino, Vino e Amore

Ein Sommer, der nach Liebe schmeckt
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Annas Himmel müsste normalerweise voller Geigen hängen, denn ihr Freund Lars hat ihr einen Heiratsantrag gemacht. Doch das alles fühlt sich falsch an, wenn Anna darüber nachdenkt, wie sich Lars ihr zukünftiges ...

Annas Himmel müsste normalerweise voller Geigen hängen, denn ihr Freund Lars hat ihr einen Heiratsantrag gemacht. Doch das alles fühlt sich falsch an, wenn Anna darüber nachdenkt, wie sich Lars ihr zukünftiges leben vorgestellt hat. Sie hat es satt,s ich immer von allen sagen zu lassen, was das beste für sie ist und bricht aus den eingefahren Schienen aus, flüchtet nach Italien und lernt dort auf eine Weingut, dass das Leben voller Sommer, sonne und Liebe steckt...

"Ein Sommer der nach Liebeschmeckt" entführt ins sonnige Trentino und lässt die wunderschöne, malerische Landschaft direkt vor dem inneren Augen entstehen. Man geht mit Anna durch die Weinberge, arbeitet mit ihr auf dem Weingut und hat Herzklopfen, wenn sie mit Marco Zeit verbringt.
Anna ist aber in meinen Augen eine sehr widersprüchliche Figur - auf der einen Seite wirkt sie unreif und extrem manipulierbar, auf der anderen Seite ist sie sehr herzlich und sympathisch . Es ist nur schwer, das in Einklang zu bringen, aber hin und wieder gelingt es der Autorin, dass eine Symbiose entsteht.
Lars ist ein Egomane, wie er im Buche steht und ich frage ich, wie Anna das die ganze Zeit über mit ihm ausgehalten hat. Der Typ muss noch nicht einmal den Mund aufmachen und schon ist er mir unsympathisch - nein, er und ich, wie werden keine Freunde.
Anders Marco -er ist feinfühlig, trägt einige Narben auf der Seele mit sich und das macht in sehr vorsichtig. Aber er kann sich Anna nach und nach öffnen und diese Veränderung lässt die Autorin schön in die Geschichte einfließen.
Der Roman kommt aber irgendwie nicht richtig in Fahrt, die Dialoge wirken gestelzt und den Personen in den Mund gelegt. Das lässt die Mitwirkenden hölzern und unbeholfen erscheinen und gerade Anna wird dadurch in ein schlechtes Licht gerückt. Man hat das Gefühl, Anna wird regelrecht von den mechanisch abgespulten Sätzen erdrückt und das lässt sie einfältig und verkrampft erscheinen. Dabei ist Anna doch nicht so, sie kann nur manchmal nicht aus ihrer Haut.
Ansonsten ein netter Sommerroman, der mit dem Flair der italienischen Weinberge bezirzt, einen Hauch von Liebe mit sich bringt und den man mit einem Glas Wein auf der Terrasse mal schnell zwischendurch lesen kann.

Veröffentlicht am 12.06.2019

Gibt es eine zweite Chance für die erste große Liebe ?

Strandkorbliebe
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Es ist schon irgendwie was dran, wenn alle sagen, dass man die erste große Liebe nie vergisst. Antje hat zumindest nie so ganz ihren ersten Liebeskummer mit Michael verarbeiten können. Diese Gefühle holen ...

Es ist schon irgendwie was dran, wenn alle sagen, dass man die erste große Liebe nie vergisst. Antje hat zumindest nie so ganz ihren ersten Liebeskummer mit Michael verarbeiten können. Diese Gefühle holen sie mit aller Macht ein, als sie seinen Namen auf der Buchungsliste ihrer Pension auf Norderney entdeckt.
Sie steht mit ihrem Gefühlschaos nicht alleine da, denn Michael ergeht es nicht anders.
Als sich beide nach Jahren wieder gegenüberstehen, schlägt die erneut ein wie ein Blitz. Gibt es eine zweite Chance für die erste große Liebe ?

Nach dem ich "Leuchtturmleibe" von Lotte Römer gelesen habe, habe ich natürlich neugierig auf die Fortsetzung gewartet.
Doch schon nach wenigen Seiten ist klar, dass die Fortsetzung leider nicht an die Qualität des ersten Bandes herankommt
Die Figuren sind für mich nicht richtig greifbar, rutschen mir quasi beim Lesen durch die Finger, weil ihre Darstellung mich nicht vom Hocker haut. Mir fehlt es an Gefühl, Schmetterlingen im Bauch, Herzklopfen und Kribbeln - all das, was man erwartet, wenn man plötzlich wieder der einstigen großen Liebe gegenübersteht.
Sie wirken dadurch recht einfach gestrickt und austauschbar.
Manchmal würde ein klares Wort zur richtigen Zeit einfach helfen und man sieht in diesem Roman wieder, dass man mit einem guten Gespräch, auch wenn es Konflikte oder Missverständnisse gibt, einiges lösen könnte, wenn die Protagonisten nur dazu bereit gewesen werden. Schweigen ist nie die richtige Alternative.
Was mir hingegen sehr gut gefällt ist Darstellung der unterschiedlichen Lebensweisen auf Norderney als auch in Bayern - die Autorin hebt die Vorzüge der jeweiligen Landstriche schön hervor, weckt die Reiselust und die Neugier, um sowohl die Bergwelt als auch die Insel zu erkunden und näher kennenzulernen. Ihre Landschaftsbeschreibungen , gerade von Norderney, sind einfach traumhaft schön und lassen das richtige Inselfeeling beim Lesen entstehen.
Alles in allem ein netter Liebesroman, der mit einer seichten Geschichte um die Ecke kommt und mir ein bisschen zu gewöhnlich erscheint. Das Potential für einen romantischen, stimmungsvollen Roman ist da, aber die Umsetzung wirkt in meinen Augen ein bisschen oberflächlich und schlicht.

Veröffentlicht am 10.06.2019

Interessante Geschichte

Nächstes Jahr in Havanna
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Marisol mach sich auf den Weg nach Kuba, um den letzten Wunsch ihrer verstorben Großmutter zu erfüllen – sie soll die Asche der Toten in das Land bringen, in dem sie einst Zuhause war.
Marisol ahnt nicht, ...

Marisol mach sich auf den Weg nach Kuba, um den letzten Wunsch ihrer verstorben Großmutter zu erfüllen – sie soll die Asche der Toten in das Land bringen, in dem sie einst Zuhause war.
Marisol ahnt nicht, dass sie auf der Suche nach dem richtigen Platz sich auch auf eine Reise in die Vergangenheit begibt, in der die Träume ihrer Großmutter zum Scheitern verurteilt waren.
Ein junger Mann namens Luis erobert Marisols Herz in Kuba und es scheint so, als würde sich die Geschichte von damals wiederholen…

„Nächstes Jahr in Havanna“ ist ein gesellschaftskritischer Roman, der die politischen Verwicklungen in Kuba zum Thema hat und diese in die Familiengeschichte der Perez und Ferrara einbindet.
Chanel Cleeton beschreibt in ihrem Buch ein Kuba der Zwänge, der Knechtschaft und der Unterdrückung, das fernab von jeglichem Touristenkitsch um seine Existenz kämpft. Sowohl im Jahr 1958 als auch im Jahr 2017 sind die Arme der Unterdrücker lang und erreichen Ausmaße, die man sich lieber nicht vorstellen möchte.
Die Geschichte um Elisa besteht aus Pomp und Protz, sowie Standesunterschieden und gibt den Einblick in den Alltag einer jungen Frau wieder, die mit viel Geld und Einfluss aufgewachsen ist, deren einziger Lebensinhalt aber darin besteht, einfach nur schön auszusehen und zu schweigen.
Erst als die Liebe in ihr Leben Einzug hält, blüht Elisa auf und sie öffnet nicht nur ihr Herz, sondern geht auch mit anderen Augen durch „ihr“ Kuba.
Als die politischen Ereignisse ihre Zukunft verändern, blutet ihr Herz und ihre Erinnerungen im Exil an ihre Heimat verblassen nie.
Die Autorin zeigt die romantisierten Bilder von Elisa sehr farbenfroh und lebendig, aber irgendwie fehlt mir manchmal das gewisse Etwas, um gänzlich in Elisas Haut schlüpfen zu können. So bleibe ich außen vor und bin nur stiller Beobachter, was sehr schade ist, denn gerade Elisas Lebensgeschichte könnte bewegender und dymamischer gestaltet sein.
Genauso ergeht es mir bei Marisol – die junge Frau durchlebt zwar eine emotionale Achterbahnfahrt, aber ihre Gefühle wirken auf mich leider nicht mitreißend. Manchmal hat man beim Lesen das Gefühl, dass Marisol selbst nicht mit sich und dem Erlebten klarkommt und sich deswegen in eine Art Kokon verschließt, der die Ereignisse nur in abgeschwächter Form an sie heranlässt. Sie wirkt wie ein Statist in ihrer eigenen Geschichte.
Wenn ich an Kuba denke, fällt mir Leidenschaft, flirrende Hitze, Erotik und starke Gefühle ein- doch von genau diesen Empfindungen fehlt es hier an allen Ecken und Enden. Die Erzählung wirkt getragen, an manchen Stellen emotionslos, obwohl der Inhalt und die damit verbundene Handlung doch genügend Zündstoff für einen Roman bietet, der einen vor Begeisterung aus dem Sessel haut.
Lediglich die letzten 150 Seiten bieten an Emotionen genau das auf, was ich mir zu Beginn des Buches erhofft habe…so kann ich leider nur 3 von 5 Sternen vergeben, da die Idee des Buches gut ist, das Potential aber an einigen Stellen nicht ganz ausgeschöpft wurde.

Herzlichen Dank an Corinna Schindler und den Heyne Verlag für die kostenfreie Bereitstellung dieses Belegexemplares. Diese Tatsche hat jedoch nicht meine ehrliche Lesermeinung beeinflusst.

Veröffentlicht am 01.05.2019

Nette Lektüre für den Urlaub, mehr aber auch leider nicht

Oliven zum Frühstück
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Kreta - ein Traum für jeden Archäologen. Lisa kann gar nicht glauben, dass sie endlich die vielen Schätze zum Vorschein bringen darf, die zwischen den Olivenbäumen verborgen sind.
Doch der Traum platzt ...

Kreta - ein Traum für jeden Archäologen. Lisa kann gar nicht glauben, dass sie endlich die vielen Schätze zum Vorschein bringen darf, die zwischen den Olivenbäumen verborgen sind.
Doch der Traum platzt wie eine Seifenblase, denn die Behörden stellen sich stur, drehen den Geldhahn zu und der Besitzers des Olivenhains ist auch verbohrt und hat so seine Prinzipien.
Lisa muss sich wohl oder übel den Gegebenheiten beugen und plötzlich ist alles gar nicht mehr so übel, denn nicht nur der Zauber der Insel lässt Lisas Herz höher schlagen...

"Oliven zum Frühstück" ist ein netter kleiner Urlaubsroman, der das Gefühl von Sommer, Sonne und Sirtaki verbreitet und mich auf die wunderschöne Insel Kreta entführt.
Doch irgendwie springt der Funke nicht so ganz über und die Geschichte wirkt ein wenig staubig, was ja auch kein Wunder ist, wühlt doch die Hauptfigur Lisa in der staubigen kretischen Erde.
Die Informationen rund um das Thema Ausgrabungen und seine archäologischen Funde sind zwar recht interessant, aber sie nehmen für mich hier eine viel zu große Rolle ein. Es wirkt zwar nicht wie Fachliteratur, aber mir nimmt das Thema zu viel Platz ein und so bleibt kaum Luft für die Protagonisten, sich wirklich zu entfalten. Sie laufen eher in der Geschichte mit, als dass sie sie gestalten und so plätschert die Erzählung ein wenig unaufgeregt vor sich hin. Die Liebesgeschichte reißt mich jetzt auch nicht wirklich von Hocker und den Sinn des Titels habe ich hier vergeblich gesucht - warum ausgerechnet "Oliven zum Frühstück" ? Es hätte auch genauso gut "Liebe unter Olivenbäumen" heißen können...aber sei es drum.
Das Buch liest sich mal eben schnell weg, um sich an Kretas Strände zu träumen, evtl mit einem Schälchen gefüllter Oliven als kleiner Snack und das war es dann aber auch schon. Nette Lektüre für den Urlaub, mehr aber auch leider nicht.

Veröffentlicht am 24.04.2019

Schwachelt leider etwas und kommt nicht an seine Vorgägner heran

Das bedrohte Glück
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Mittlerweile schreiben wir das Jahr 1894 und Luise hat dann doch kleinbei gegeben und Hans Petersen geheiratet. Doch Glück sieht anders aus, deshalb stürzt sie sich in Arbeit, um somit ihrem Mann aus ...



Mittlerweile schreiben wir das Jahr 1894 und Luise hat dann doch kleinbei gegeben und Hans Petersen geheiratet. Doch Glück sieht anders aus, deshalb stürzt sie sich in Arbeit, um somit ihrem Mann aus dem Weg zu gehen. Luise trägt nicht nur ein Kind unter dem Herzen, sondern auch ein großen Geheimnis mit sich herum, das alles, aber auch wirklich alles was ihre Zukunft betrifft, mit einem Schlag vernichten könnte.
Auch Onkel Karl trägt schwer an seinem Geheimnis, das ausgerechnet ein Kleinkrimineller gelüftet hat und ihn nun in das Hand hat...

"Das bedrohte Glück" ist der dritte Teil der Hansen-Saga und für mich leider auch bisher der schwächste Teil, sodass ich leider noch nicht mit Bestimmtheit sagen kann, ob ich mir den vierten und letzten band als Abschluss gönnen werde.
Die Geschichte hat sich zwar von band zu Band weiter entwickelt, aber die Figuren treten irgendwie auf der Stelle und es fehlt ihnen irgendwie der Schritt in die richtige Richtung, damit auch sie mich wieder vollends von sich begeistern können.
Gerade was Luise betrifft, hätte ich mir hier von der Autorin wesentlich mehr erwartet. Ihre Zerrissenheit und ihr wohl gehütetes Geheimnis bieten so viel Potential für eine mitreißende Geschichte, aber Carsta wickelt alles so unglaubwürdig ab, dass mir Luise schon fast unsympathisch dadurch wird.
Wie kann sie auf der einen Seite mit Herzblut und Tatendrang all ihre Energie in den Erhalt des Kontors stecken und auf der anderen Seite akribisch ihre Flucht nach Kamerun vorbereiten, damit sie endlich in den Armen ihres Geliebten glücklich werden kann ? So ganz will das nicht zusammenpassen und das macht in meinen Augen die Geschichte kaputt.
Hier werden auch die Fäden der ersten beiden Teile weiter gesponnen und zu einem doch recht stimmigen Bild verknüpft, aber es fehlt an Spannung, an überraschenden Wendungen und so fühlt sich dieser dritte Teil leider an wie ein typisches Sandwichkind- er ist da, aber irgendwie bekommt er nicht die richtige Aufmerksamkeit geschenkt, um zu einem echten Reißer zu werden.
Da nützen auch die Machenschaften und die Umtriebigkeit mancher Figuren nicht viel, die hier das Salz in der Suppe sind.
Schade, denn die Geschichte an und für sich ist wirklich gut, aber hier fehlt eindeutig die Raffinesse, um mich in Begeisterungsstürme ausbrechen zu lassen.