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Veröffentlicht am 25.02.2019

Nordseeroman mit zu vielen Nebenschauplätzen, die die Liebesgeschichte übertünchen

Die Liebe der Halligärztin
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Ein Jahr ist vergangen und Wiebke und Maxi fühlen sich auf Pellworm schon richtig wohl. Nicht zuletzt deswegen, weil Wiebke ihr Herz an Schwimmmeister Tamme verloren hat, der nicht nur in Not gekommene ...

Ein Jahr ist vergangen und Wiebke und Maxi fühlen sich auf Pellworm schon richtig wohl. Nicht zuletzt deswegen, weil Wiebke ihr Herz an Schwimmmeister Tamme verloren hat, der nicht nur in Not gekommene Badegäste rettet, sondern auch Wiebkes kleines geschundenes Herz repariert.
Es könnte alles so schön sein, wenn nicht plötzlich eine geheimnisvolle Epidemie um sich greifen und die Bewohner der Insel und der Halligen dahin raffen würde...

"Die Liebe der Halligärztin" ist ein in sich abgeschlossener Roman und kann auch unabhängig vom ersten Teil gelesenen werden, ohne dass große Lücken entstehen. Es wird immer wieder in kleinen Rückblenden auf die Ereignisse des ersten Teils eingegangen und ermöglicht so auch Nichtlesern von Band 1 den glatten Einstieg in die Geschichte.
Wiebke und Maxi sind der Autorin hervorragend gelungen und man schließt beide sofort in sein Herz. Auch die anderen Bewohner von Pellworm und den Halligen har Johannson schön kreiert und ihnen viel Herz und Seele mitgegeben.
Ihre Figuren reichen vom mysteriösen Nachbarn bis hin zur herzigen Oma Momsen und sind alle wirklich an Originalität nicht zu überbieten.
Und genau da fangen die Probleme an - damit man jedem Charakter irgendwie gerecht wird, hat die Autorin ganz viele Nebenschauplätze entstehen lassen, die mit einer eigene Geschichte belegt sind und diese kleinen Geschichten und Episoden übertünchen die eigentliche Romanze zwischen Wiebke und Tamme.
Es herrscht viel Aufregung im Schwimmbad bei Tamme, Oma Momsen bekommt ihren großen Auftritt, Klimaschutz und Mikroplastik werden auch aufs Tablett gebracht und nicht zuletzt die ominöse Erkrankung, die wild um sich greift.
Das macht das Buch in meinen Augen sehr unruhig, nimmt viel vom Insel- und Halligfeeling weg und lässt die Erzählung übervoll wirken.
Einige wenige ruhige Szenen lassen dann nicht nur Wiebke als Ärztin, sondern auch mich als Leser zur Ruhe kommen und ich merke , wie ich ebenso gehetzt durch die Seiten flitze wie Wiebke von einem Donnerschlag zum nächsten.
Da hätte ich mir mehr Wellenglitzern, mehr Inselromantik und mehr Sand zwischen den Zehen erhofft- so ist es ein netter Roman für zwischendurch, der zwar viele liebevolle Persönlichkeiten hervorbringt, aber von der Fülle der Themen regelrecht erschlagen wird.

Herzlichen Dank an den Verlag, der mir dieses Leseexemplar kostenfrei über NetGalley zur Verfügung gestellt hat. Diese Tatsache hat jedoch nicht meine ehrliche Lesermeinung beeinflusst.

DieLiebeDerHalligärztin

NetGalleyDE

Veröffentlicht am 13.02.2019

Es fälltm ir schwer, die Geschichte der Figuren zu akzeptieren -sehr bedrückend

Die Frauen von Själö
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Själö ist eine kleine Insel im Schärengarten Finnlands. Was sich wie ein romantisches Kleinod anmutet, entpuppt sich beim näheren Hinsehen als Insel der Ausgestoßenen, denn dort befindet sich eine Nervenheilanstalt. ...

Själö ist eine kleine Insel im Schärengarten Finnlands. Was sich wie ein romantisches Kleinod anmutet, entpuppt sich beim näheren Hinsehen als Insel der Ausgestoßenen, denn dort befindet sich eine Nervenheilanstalt. Wer einmal dort ist, verlässt die Insel nie wieder.
So auch Kristina, die 1891 ihre Kinder im Meer ertränkt und für diese Tat nach Själö verbannt wird.
Vierzig Jahre später wird die Insel für Elli das Schicksal besiegeln, denn Elli hat genug von Konventionen und vorgefertigtem Denken. Sie läuft von Zuhause weg und landet auf Själö - der Insel, auf der die Zeit konserviert ist...

"Die Frauen von Själö" ist ein Roman, der durch die schwere der Themen sehr bedrückend wirkt. Mit leisen, eindringlichen Tönen erzählt Johanna Holmström vom Schicksal dreier Frauen, die auf der Insel gefangen sind und dort wie konserviert in einer Art Blase leben. Denn wen die Insel einmal aufgenommen hat, den gibt sie nicht mehr frei.
Die immerwährende Eintönigkeit nagt nicht nur an den Patienten auf der Insel, sie fordert mir als Leser auch einiges ab und ich merke, wie die melancholische Stimmung des Buches beim Lesen auf mich abfärbt und von mir Besitz ergreift.
Die Geschichten der Schlüsselfiguren sind einzeln und jeder für sich erzählt, werden aber nicht wirklich miteinander verbunden und bleiben so als Einzelschicksale im Raum hängen. Hier hätte ich mit ein bisschen mehr Zusammenspiel gewünscht, denn die Insel ist doch das verbindende Glied zwischen den Frauen. So bleiben ihre Erzählungen zwar interessant, finden aber nicht den Einklang, den ich mir erhofft habe.
Die Landschaftsbeschreibungen des Schärengartens lockern das Bild sehr schön auf und es ist für mich wie ein Aufatmen zu spüren, wenn diese Bilder beschrieben werden.
Ansonsten ein Buch, bei dem es mir schwer fällt, die Geschichte der Figuren zu akzeptieren, da sie sehr bedrückend und schwer wiegt.
Ansonsten ein recht solide erzählter Roman, der sicherlich seine Liebhaber finden wird.

Herzlichen Dank an den Verlag, der mir über NetGalley dieses Leseexemplar kostenfrei zur Verfügung gestellt hat. Diese Tatsache hat jedoch nicht meine ehrliche Lesermeinung beeinflusst.

DieFrauenVonSjälö

NetGalleyDE

Veröffentlicht am 10.02.2019

Wenn Geheimnisse ans Licht drängen...

Sturmtöchter
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Elisabeth hat einen neuen Auftrag - ihre Recherchen betreffen diese Mal sogar ihre eigene Familie und so reist sie nach Currawong Manor, ein Ort voller Geheimnisse und wilder Spekulationen.
Es heißt, dass ...

Elisabeth hat einen neuen Auftrag - ihre Recherchen betreffen diese Mal sogar ihre eigene Familie und so reist sie nach Currawong Manor, ein Ort voller Geheimnisse und wilder Spekulationen.
Es heißt, dass ihr Großvater ein Mörder gewesen sei und Elisabeth will Ginger, die immer noch im Haus lebt, zu diesen Vorwürfen befragen.
Doch je tiefer Elisabeth gräbt, desto weniger öffnet sich Ginger - sie brütet an etwas, dass sehr schwer wiegen muss. Doch irgendwie schafft es Elisabeth, zu ihr vorzudringen. Ginger erzählt Dinge, die besser im Verborgenen geblieben wären...

Mich faszinieren Romane, deren Geschichten auf zwei Zeitebenen erzählt sind. Es ist wie das Eintauchen in längst vergessene Zeiten und so werden die Personen und Schauplätze wieder zum Leben erweckt. Doch irgendwie springt hier der Funke nicht ganz über und ich brauche zu Begin des Romans recht lange, um überhaupt in die Geschichte hineinzufinden.
Die Erzählung schweift manchmal in zu detaillierten Schilderungen ab, die Szenen wirken dadurch künstlich aufgebauscht und verlieren so ihren Reiz.
Die beiden Schlüsselfiguren sind sehr unterschiedlich ausgearbeitet und können nur teilweise überzeugen. Ginger ist mir sofort ans Herz gewachsen und ich mag ihre Art, wie sie ihre Erlebnisse schildert und dabei das Wesentliche nicht aus den Augen verliert.
Bei Elisabeth habe ich immer wieder Stimmungsschwankungen und Meinungsänderungen feststellen müssen, was mich sehr verwirrt hat, da ich so ihrer Entwicklung nicht wirklich folgen kann.
Die Aufklärung der Geheimnisse ist zwar spannend geschildert, aber es fehlt das gewisse Etwas, um mich restlos zu begeistern. Ich habe immer irgendwie das Gefühl, etwas überlesen zu haben und mir so ein wichtiges Puzzlestück fehlt.
Des Ende stellt mich auch nicht wirklich zufrieden, denn die Auflösung hinterlässt doch mehr Fragen als Aufklärung und das verwirrt mich mehr, als mir lieb ist.
Alles in allem eine beeindruckend Lektüre, die stellenweise richtig mitreißend ist, aber im Großen und Ganzen nicht richtig überzeugen kann.

Herzlichen Dank an den Verlag, der mir dieses Leseexemplar kostenfrei über NetGalley zur Verfügung gestellt hat. Diese Tatsache hat jedoch nicht meine ehrliche Lesermeinung beeinflusst.

Sturmtöchter

NetGalleyDE

Veröffentlicht am 28.01.2019

Solider Roman mit etwas mehr Handlung, aber nicht ganz stimmig

Das kleine Theater am Meer
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Faye fragt sich gerade, ob es das tatsächlich gewesen sein soll – ihr Studium ist beendet, der Job ist weg, die Zukunft scheint alles andere als rosig zu sein.
Da kommt das Angebot ihrer Freundin gerade ...

Faye fragt sich gerade, ob es das tatsächlich gewesen sein soll – ihr Studium ist beendet, der Job ist weg, die Zukunft scheint alles andere als rosig zu sein.
Da kommt das Angebot ihrer Freundin gerade zur rechten Zeit, dass sie sich um deren Hotel aus Sardinen kümmern soll.
Was Fay nicht ahnt, es steckt eigentlich viel mehr dahinter. Aus dem Housesitting entwickelt sich nämlich der Job ihres Lebens. Faye soll ein kleines, verfallenes Theater restaurieren und wieder zum Leben erwecken. Doch irgendwie scheinen die Bewohner des kleines sardischen Ortes nicht ganz damit einverstanden zu sein….

„Das kleine Theater am Meer“ lockt schon mit seinem sommerlichen, sonnigen Cover und verführt regelrecht dazu die ersten Zeilen zu lesen.
Was anfänglich nach einem „normalen“ Liebesroman aussieht, entpuppt sich schon nach wenigen Seiten zu einer Geschichte, die einiges mehr zu bieten hat.
Geheimnisse ranken sich um das kleine Theater, kleine Zwischengeschichten geben dem Ganzen noch ein wenig mehr Hintergrund und so werden ich Teil einer Erzählung, die es in sich hat, aber nicht so ganz auf den Punkt kommt. Es gibt insgesamt drei Erzählstränge, die wie ein Mehrakter im Theater angelegt sind und jede Geschichte für sich hat gut angelegte Figuren, die sich in diesen Szenen bewegen – Faye, die das Herz auf dem rechten Fleck hat und durch diesen Auftrag lernt, das Vertrauen die Basis von allem ist.
Pasquale, der wie ein weißgesichtiger Clown eine tragische Rolle im Stück spielt.
Alessandro, der Schönling, der mit Herz und Verstand die Geschicke lenkt.
Und noch viele, viele Persönlichkeiten mehr, die mit ihren kleinen und großen Erlebnissen das Ganze auflockern, interessant und sehr vielschichtig gestalten.
Wenn Faye die Pläne für den Umbau offen legt und sich in das Theater begibt, erlebt man als Leser den verblichenen Glanz der alten Tage, sieht in sepiafarbenen Bildern alles vor sich und kann sich vorstellen, wie alles einmal werden soll.
Nach und nach fügen sich die einzelnen Sequenzen zu einem Gesamtbild zusammen, das nicht ganz rund wirkt und hier und da nach ein wenig Ausarbeitung benötigt hätte. Vieles wird angerissen und manches zu breit getreten.
Tragik, Herzschmerz und viel Gefühl würzen die einzelnen Abschnitte und sind hier wie das Salz in der Suppe.
Alles in allem ein solider Liebesroman mit etwas mehr an Handlung, die aber nicht ganz so stimmig ist.
Ein toller Ausflug nach Italien mit schönen Bildern, aber irgendwie nicht das Gelbe vom Ei – daher 3 Sterne.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.12.2018

Mehr Sachbuch als Roman, aber sehr informativ

Das Haus an der Elbchaussee
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Dieses Buch ist kein Roman im eigentlichen Sinne, es ist eher ein Sachbuch, welches auf die Geschicke der Reederfamilie Godeffroy, die in Hamburg eher unter den Teppich gekehrt und totgeschwiegen wird, ...

Dieses Buch ist kein Roman im eigentlichen Sinne, es ist eher ein Sachbuch, welches auf die Geschicke der Reederfamilie Godeffroy, die in Hamburg eher unter den Teppich gekehrt und totgeschwiegen wird, obwohl man dieser Familie doch so viel zu verdanken hat.

Die Autorin taucht tief in die Anfänge der Reederei ein, schildert den Alltag der Familie und vor allen Dingen, wie sie sich ihr Imperium stetig ausgebaut haben.
Es geht um Politik, man schnuppert in Hamburgs Geschichte und bekommt so einen Einblick in das Leben und Wirken des Clans. Die Autorin erweckt das Leben des letzten Jahrhunderts wieder und so bekommt man eine gutes Bild von dem regen Treiben der Kaufleute, dem Kolonialwesen und der Schifffahrt.
Was am Anfang noch informativ und interessant ist, wirkt mit Fortschreiten des Buches eher erdrückend - es reihen sich Jahreszahlen, Namen und Fakten aneinander und ich vermisse hier den Roman. ich glaube, ich bin beim Aussuchen des Buches von falschen Voraussetzungen ausgegangen und habe einen historischen Roman erwartet - das ist hier leider nicht der Fall. Für Sachbuchliebhaber und Freunde der Hamburger Stadtgeschichte sicherlich das Non-plus-Ultra , für mich leider nicht das Gelbe vom Ei, aber trotzdem sehr informativ.

Herzlichen Dank an den Verlag, der mir dieses Leseexemplar kostenfrei über NetGalley zur Verfügung gestellt hat. Diese Tatsache hat jedoch nicht meine ehrliche Lesermeinung beeinflusst.