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Veröffentlicht am 29.09.2023

Bilder und Text leider nicht stimmig

Die Legende von Sankt Martin
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Jedes Jahr am 11. November ziehen die Kinder mir ihren Laternen durch die Straßen und feiern Martinstag. Fast schon feierlich klingen die kleinen Stimmchen, wenn sie die Laternenlieder und das Loblied ...

Jedes Jahr am 11. November ziehen die Kinder mir ihren Laternen durch die Straßen und feiern Martinstag. Fast schon feierlich klingen die kleinen Stimmchen, wenn sie die Laternenlieder und das Loblied auf Sankt Martin singen. Anselm Grün erzählt mit seinen Worten die Legende des Soldaten nach, den Nächstenliebe und christlicher Glaube durchs Leben geführt haben.

Die Geschichte ist uns allen gut bekannt und die Zeilen des Liedes im Ohr, wenn Martin durch Schnee und Wind reitet und durch das Teilen seines Mantels den Bettler vor dem sicheren Tod rettet. Auch hier im Buch teilt Martin seinen Mantel und gibt dem frierenden Bettler die andere Hälfte, aber so ganz schlüssig ist es Kindern wie Erwachsenen leider nicht, warum sich die Schlüsselszene - wir rufen uns in Erinnerung : Martin reitet an einem kalten Winterabend durch die Stadt und trifft dort auf den Bettler - im Buch bei gleißend hellem Sonnenschein und einem weiß-blauen Himmel abspielt. Hier wird das Buch absolut unglaubwürdig und stiftet mehr Verwirrung, statt als einprägsamer Moment in nachhaltig in Erinnerung zu bleiben. Auch die folgenden Doppelseite bietet ein Szenario bei Tageslicht und Sonnenschein, sodass hier das kindliche Verständnis mehr als strapaziert wird.

Jahreszahlen und mitunter schwierige Wörter, die durch die Vorlesenden erklärt werden müssen, erschweren auch das Zuhören und lassen die Konzentration der Kinder schwinden. Die Illustrationen sind an und für sich sehr schön anzuschauen, bieten auch viele liebevolle Details, und bringen richtig Farbe in das Buch. Aber sie geben leider nicht den Inhalt der Geschichte wieder, sondern sind widersprüchlich in ihrer Aussage. Schade : (

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Veröffentlicht am 29.09.2023

Trauern ist liebevolles Erinnern

Das Geschenk des Elefanten
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Bisher hat Elefant immer gemeinsam mit den anderen Tieren am Wasserloch gesessen, der Sonne entgegen gesehen und ganz viele schöne Dinge erlebt. Doch eines Tages ist Elefant nicht mehr da, denn er hat ...

Bisher hat Elefant immer gemeinsam mit den anderen Tieren am Wasserloch gesessen, der Sonne entgegen gesehen und ganz viele schöne Dinge erlebt. Doch eines Tages ist Elefant nicht mehr da, denn er hat sich auf seinen letzten Weg zum Elefantenwald gemacht. Als die Tiere wieder am Wasserloch sitzen, sind sie traurig. Doch nach und nach erkennen sie, dass ihnen Elefant ein wunderbares Geschenk hinterlassen hat...


Dieses einzigartige Kinderbuch ermöglicht Eltern einen sanften Umgang mit den Themen Tod, Trauer, Loslassen und Erinnern. Dabei gelingt es Tanja Wenz, eine sehr einfühlsame Geschichte zu erzählen die durchaus auch humorvolle Momente bereit hält. Sie fasst in kindgerechten Worten zusammen, was manchmal Eltern einfach nicht möglich ist und erklärt so Jungen und Mädchen, dass der Tod eines geliebten nahestehenden Menschen zwar weh tut und traurig macht, aber dass dieser Mensch uns das schönste Geschenk hinterlässt, in dem er/sie in unseren Erinnerungen einfach weiterlebt.

Es sind liebevolle Worte und Gedanken, die in farbenfrohen Zeichnungen vollkommen die Schwere der Thematik vergessen lassen und so die Kinder sanft an der Hand nehmen und ihnen den Weg zum Loslassen und Erinnern zeigen. Eine fast schon poetische Geschichte, die sich wie eine tröstende Umarmung anfühlt.

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Veröffentlicht am 29.09.2023

Melancholische Texte zur Weihnachtszeit

Die schönste Zeit
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"Die schönste Zeit" ist ein liebevoll illustriertes kleines Büchlein, das zum Innehalten, Nachdenken und in Erinnerung schwelgen einlädt. Mit melancholischen Texten von Andersen, Rilke und Storm rückt ...

"Die schönste Zeit" ist ein liebevoll illustriertes kleines Büchlein, das zum Innehalten, Nachdenken und in Erinnerung schwelgen einlädt. Mit melancholischen Texten von Andersen, Rilke und Storm rückt der Kommerz in den Hintergrund und führt den Leser:innen das Wesentliche an Weihnachten vor Augen.

Auch wenn die Erzählungen mitunter wehmütig und traurig sind, so stecken sie doch voller Hoffnungen und Lichterglanz, die die besinnliche Atmosphäre einer festlich geschmückten Stube in die eigenen vier Wände transportiert. Spätestens, wenn die bekannten Worte des Gedichts "Knecht Ruprecht" gelesen werden, tauchen ganz viele Erinnerungen an Weihnachtsfeste der Kindheitstage vor dem inneren Auge auf und wärmen wie eine liebevolle Umarmung.

Maren Briswalter fühlt sich in die Geschichten ein und lässt aus diesen Gefühlen zauberhafte Zeichnungen entstehen, die von längst vergangenen Zeiten,Träumen, Wünschen und Hoffnungen erzählen.

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Veröffentlicht am 29.09.2023

Ein Trompe-l’œil in Buchform

Die Gouvernanten
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Sie sind wie kleine Vogerl, gefangen in einem goldenen Käfig. Doch wenn sich die goldene Tür zum Garten der Villa öffnet, gibt es für die Gouvernanten kein Halten mehr. Alle Sehnsüchte, wilden Fantasien ...

Sie sind wie kleine Vogerl, gefangen in einem goldenen Käfig. Doch wenn sich die goldene Tür zum Garten der Villa öffnet, gibt es für die Gouvernanten kein Halten mehr. Alle Sehnsüchte, wilden Fantasien und Gelüste drängen plötzlich wie ein wildes Tier nach draussen und lassen die jungen Frauen ihr gesittetes Dasein vergessen. Jeder Fremde, der ihnen begegnet, muss sich willenlos den Forderungen und Zärtlichkeiten ergeben. Aber die Gouvernanten sind nicht unter sich, sondern das Auge des Nachbarn ist immer allgegenwärtig...


"Die Gouvernanten" von Anne Serre ist ein Trompe-l’œil in Buchform, das sinnlich und ekstatisch zugleich ist, verführt und die Leser;innen zu Verbündeten des voyeuristischen Nachbarn macht. Serre hat eine sehr plastische Schreibweise, die aus einem altertümlich anmutenden Gemälde eine bewegte Szenerie werden lässt. Der feine Stoff der Stiefeletten glänzt in der Sonne, das verheißungsvolle Rascheln der Röcke klingt wie ein geflüstertes Versprechen nach mehr und die sinnliche Verführung spricht aus jedem Wort, das aus der Feder der Autorin fließt.

Serre ist eine Wortpoetin, die mit den heißen wilden Gedanken und Sehnsüchten der ansonsten so züchtigen und fast schon gelangweilt wirkenden Gouvernanten spielt, lässt erotische Fantasien aus den Seiten steigen und verwandelt ihr Gouvernanten in Sirenen. Auch spielt sie mit der Leserschaft, genauso wie die Gouvernanten mit den Männern spielen, setzt die weiblichen Reize gekonnt ein und kurbelt das Kopfkino mit erotischen Bildern ab.
Der träge heiße Sommertag lässt nicht nur die Hitze im Garten flirren, sondern kokettiert mit nackten Schenkeln, weichen Rundungen und liebreizenden Lippen, die immer wieder verführerisch locken.

Ein kleine Lustspiel mit dezenter Komik, ästhetischer Erotik und dem ein oder anderen Seitenhieb auf unsere Gesellschaft, die sich allzu leicht verführen lässt.

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Veröffentlicht am 28.09.2023

Sie kennen dich! Sie haben dich ! Sie steuern dich! (Markus Morgenroth)

Todsicher verschlüsselt
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Annalena ist bekannt dafür, sich lautlos wie ein Schatten zu bewegen und genau das ist ihre Lebensversicherung. Doch ein Klingeln ihres Handy bedeutet zunächst nicht nur höchste Gefahr für sie, sondern ...

Annalena ist bekannt dafür, sich lautlos wie ein Schatten zu bewegen und genau das ist ihre Lebensversicherung. Doch ein Klingeln ihres Handy bedeutet zunächst nicht nur höchste Gefahr für sie, sondern lässt ihre Welt zusammenbrechen. Viel Zeit zum Trauern bleibt ihr nicht, denn Annalena will wissen, wer ihren Bruder auf dem Gewissen hat.Sie muss zurück nach Berchtesgaden reisen, um am Ort ihrer Kindheit zu ermitteln. Vor Ort trifft sie auf Helga Herbertsen die auch nicht ganz freiwillig ihre Tätigkeit am Fuße des Watzmanns ausführt. Beide Frauern ermitteln zunächst unabhängig voneinander und stoßen dabei in ein echtes Wespennest....


Arno Wilhelm lässt in "Todsicher verschlüsselt" zwei wirklich grundverschiedene Ermittlerinnen ihre Spürnasen einsetzen, um den Leser;innen zu zeigen, wie einfach es in der Welt der Cyberkiminalität ist, Daten und Informationen zu sammeln, den digitalen Fußabdruck als Grundlage für Manipulation und Verbrechen zu nutzen und trotzdem meist unerkannt im Hintergrund zu bleiben.

Annalena ist eine echt coole Socke und immer, wenn sie auftaucht, habe ich die Musik von "Mission Impossible" im Ohr. Sie ist von ihren Ermittlungsmethoden her eher eine, die es gerne flexibel mag, lässt sich nicht gerne in die Karten schauen und mit dem Gesetz...sie weiß wohl, dass es so was gibt, aber dran halten...eher weniger :) Helga ist eher gemächlich unterwegs, hat aber trotzdem richtig Pfeffer im Hintern, um ihrer mitunter recht aufmüpfigen Truppe die Obacht anzusagen.

Wilhelm bewegt sich sicher auf dem Parkett der Informatik, denn beruflich ist er dort Zuhause und kann so sein breites Fachwissen an die Leser;innen weitergeben. Dies geschieht jedoch nicht trocken und spröde, sondern wirklich aufregend, fesselnd und kurzweilig. Und genau dieses fundierte Wissen ist es, dass den Leser;innen vor Augen führt, wie leicht das Abgreifen von Daten wirklich ist und was daraus entstehen kann, wenn der Datenklau floriert und für miese Machenschaften und Erpressungen genutzt wird.

Der Fall baut sich logisch auf und wird von Kapitel zu Kapitel immer rasanter. Es gibt Szenen, in denen das Grinsen von einem Ohr zum anderen wandert, der Atem vor Aufregung in der Kehle stecken bleibt der Puls regelrecht galoppiert. Immer mittendrin - Annalalena und Helga, die ein wirklich geniales Team bilden, um gemeinsam ans Ziel zu kommen.

Vom Schmierlappen bis falscher Fuffzigger ist alles vertreten, was es an abwechslungsreichen Charakteren in einem guten Krimi braucht. Auch wenn die Thematik sehr ernst ist und nachdenklich stimmt, vergisst der Schreibende nie, ein bisschen Augenzwinkern zwischen den Seiten aufblitzen zu lassen.

Ich hoffe sehr, dass Annalena und Helga keine Eintagsfliegen bleiben und noch viele gemeinsame Fälle lösen dürfen :)

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