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Veröffentlicht am 17.05.2022

ausführlich und anschaulich aufgezeigt

Feuerkochen
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Chris Bay und Monika Di Muro betreiben die Firma chillfood, mit der sie auch Feuerkochanlässe und Feuerkochschule in der ganzen Schweiz und im Ausland anbieten. Viele Feuerkochreisen, auf denen sie beim ...

Chris Bay und Monika Di Muro betreiben die Firma chillfood, mit der sie auch Feuerkochanlässe und Feuerkochschule in der ganzen Schweiz und im Ausland anbieten. Viele Feuerkochreisen, auf denen sie beim Feuerkochen mit Einheimischen viele regionale Aspekte kennenlernten, prägen ihre Küche.

In diesem Buch geben sie eine Einführung ins Feuerkochen, stellen die Grundausrüstung, Grundlagen der Feuerküche, wie Holzschichten, Gewürze, Rauch sowie verschiedene Techniken für das Kochen über offenem Feuer vor. Die Techniken werden in den folgenden Rezepten aufgezeigt, beispielsweise Schmoren, Räuchern, Braten, Backen und das in Topf oder Pfanne, auf einem Stein, auf Spießen, Platten, Gittern. Gut erklärt fand ich die verschiedenen Wärmezonen und deren Verwendung, auch, wie man die Flammen mit Hilfe von Steinen vergrößert oder verkleinert. Die Einführung finde ich sehr anschaulich und leicht verständlich, genau wie die Rezepte, die jeweils durch ein großes Foto der fertigen Speise ergänzt wurde.

Die Rezepte sind abwechslungsreich gewählt und zeigen die verschiedenen Zubereitungsmöglichkeiten gut auf und lassen sich auch gut nacharbeiten. Von Suppe, Sauce, Gebäck und Brot über Fleisch, auch auf Spießen und Fisch sowie Räuchern ist alles dabei. Mit hat der geräucherte, geschmolzene Käse unter einer Haube besonders gut gefallen. Die Rezepte sind allesamt bodenständig; man kann sicherlich auch Zutaten austauschen und seine eigenen Lieblingsrezepte kreieren. Insgesamt gefällt mir gut, wie ausführlich und anschaulich verschiedene Techniken des Feuerkochens vermittelt werden, auch wenn man vieles davon vielleicht schon intuitiv genauso ausprobieren würde.

Veröffentlicht am 15.05.2022

humorvoller, genial erzählter Provinzkimi

Bülent Rambichler und der verliebte Bulle
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Bei dem Provinzkrimi „Bülent Rambichler und der verliebte Bulle“ von Anja Bogner handelt es sich um den dritten Fall für Bülent Rambichler, der mich köstlich amüsiert hat. Die Hauptakteure kennt man ja ...

Bei dem Provinzkrimi „Bülent Rambichler und der verliebte Bulle“ von Anja Bogner handelt es sich um den dritten Fall für Bülent Rambichler, der mich köstlich amüsiert hat. Die Hauptakteure kennt man ja bereits aus den ersten beiden Fällen, samt ihren Marotten und kommt so sehr leicht in die Handlung. Da es sich auch diesesmal um einen abgeschlossenen Fall handelt, muss man die beiden Vorgänger aber nicht gelesen haben um diesen Cozy Crime zu genießen.

Bülent Rambichler ermittelt wieder in seinem Heimatort Strunzheim: Beim Faschingfeiern fällt ihm eine Leiche direkt um den Hals – die Lehrerin, der der Dorftratsch eine Doppelmoral nachsagt. Die mir ans Herz gewachsenen Walder-Zwillinge haben wieder wichtige Beobachtungen zu vermelden und insgesamt scheint in Strunzheim Liebe und Libido manchen das Gehirn und Gemüt zu vernebeln, wie auch die schon bekannten Tüten des Dampfers Franz. Bei den Ermittlungen kommen ungeahnte Geheimnisse ans Tageslicht, manche von ihnen Jahrzehnte alt. Auch diesesmal wird mal wieder mit Klischees gespielt, Wortkreationen und derbe Sprüche rausgehauen..

Anja Bogner versteht es meisterlich, witzig und skurril, zum Teil in Mundart, den neuen Fall ganz salopp zu erzählen. Lange mussten die Leser auf den dritten Fall warten; umso größer ist meine Freude über diese wundervolle, humorvolle und gleichzeitig fesselnde Unterhaltung, die ich stärker fand als den zweiten Fall. Tja, viel zu schnell war dieser tolle Krimispaß ausgelesen und nun heißt es leider wieder Warten auf den nächsten Fall; ich hoffe, nicht so lange wie diesesmal.

Veröffentlicht am 13.05.2022

Sammlung an traditionellen Rezepten, die jeder kennen sollte/dürfte

Schöne Heimat
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Kit Schulte, als Kind der 70er Jahre in Deutschland aufgewachsen, lebte 16 Jahre lang in den USA, kam zurück nach Deutschland, wo sie die traditionelle Küche „wiederentdeckte und neu interpretierte“; dieses ...

Kit Schulte, als Kind der 70er Jahre in Deutschland aufgewachsen, lebte 16 Jahre lang in den USA, kam zurück nach Deutschland, wo sie die traditionelle Küche „wiederentdeckte und neu interpretierte“; dieses Buch ist daraus entstanden.

Das Buch wurde, wie man es von Callwey kennt, sehr schön und hochwertig gestaltet; ich muss gestehen, dass mir das weiße Cover mit Blindprägung am besten gefällt. Viele schöne Fotos von Nora Novak der fertigen Speisen und Zeichnungen von Claire Cook im Lehrkapitel über Obst und Gemüse runden die schöne Illustration ab.

Auf dem Vorsatzblatt findet sich ein Druck eines Tellerausschnittes mit Zwiebelmuster, was mir gut gefallen hat, bis ich den Kommentar der Autorin dazu gelesen habe. Nach ihren Angaben entstammt sie einer priveligierten Familie, was sie auch später im Text immer wieder hervorhebt. Unter einem Familienfoto aus den 70ern, am gedeckten Frühstückstisch, mit Geschirr mit Zweiebelmuster erklärt sie dann, dass „seit den 1860-Jahren“ „deutsche Familien der Oberschicht „und auch solche, die danach streben, zur Oberschicht zu gehören), „an Sonn- und Feiertagen“ eben solches Geschirr verwenden. Das kommt bei mir nicht gut an, auch nicht, dass es in dieser Art weitergeht; erzählt wird von den Koch“künsten“ der Mutter – so ziemlich das Übliche in den 60 und 70er Jahren, mit halbem Schwein in der Tiefkühltruhe. Andere Mütter, so mein Eindruck, haben anscheinend nicht so viele Konserven verwendet, sondern frischer gekocht. Man erfährt, dass in Deutschland Gemüse schon immer zu Brei verkocht wurde und die Autorin Dank ihrer kulinarischen Erfahrungen in den USA, wo sie einen Bauernmarkt kennengelernt hat, nun, nach ihrer Ankunft in Deutschland durch ihre wiederentdeckten und neu interpretierten Rezepte in diesem Buch die Leser zu einer Neuentdeckung unserer Eßkultur inspirieren werde. Ferner hat sie sich zum Ziel gesetzt, das durch die Nazis missbrauchte Wort „Heimat“ durch Ihre Verwendung in ein anderes Licht zu rücken. Wow, was für ein hohes Ziel – und ich dachte, in den Jahrzehnten nach diesem Missbrauch wäre in diesem Land in dieser Richtung schon einiges passiert und kann nicht fassen, dass jemand allen Ernstes durch ein Wort im Titel eines Kochbuches uns Deutschlands Vergangenheit aufarbeiten lassen will. Leider gibt es immer wieder im Buch diesen Ansatz und viele andere Äußerungen, die ich mit selbstgefällig und selbstbewußtübersteigert bezeichnen würde.

Die Rezepte sind in der Tat traditionell, für, so würde ich es einschätzen, eine kleine Randgruppe neu entdeckt. Eigentlich gehe ich davon aus, dass die Generation meiner Großmutter, meiner Mutter und auch meine sie fast alle kennt; sogar meine Tochter kennt die klassischen Rezepte, die hier enthalten sind, beispielsweise ausgebackene Holunderblüten, Holunderblütensirup, Sirup von Mahonienbeeren, Hagebuttengelee, Wildkräuterpesto (oder -butter), Brennesselblätter als Tee oder in Teig ausgebacken, Soleier, Frankfurter Grüne Sauce, Rumtopf, Sauerteigstarter und -brot, klassischer Gurkensalat, Königsberger Klopse, Kaiserschmarrn, Schokopudding oder Kalter Hund (Kalte Schnauze). Die Rezepte wurden ausführlich beschrieben, lassen sich leicht nacharbeiten. Manchmal begleiten kleine Fotostrecken das Rezept,; so wird beispielsweise gezeigt, wie eine Maultasche gefüllt, zugeklppt, der Rand angedrückt und mit den Gabelzinken versiegelt wird. Die Rezepte sind also insgesamt für absolute Kochanfänger gut vermittelt worden. Auch bei den Rezepten stolpere ich immer wieder über Aussagen, die mir ob ihrer Überheblichkeit nicht gut ankommen, beispielsweise beim versunkenen Obstkuchen auf S.186: „Ich nenne diese diese Rührkuchen mit Obstzusatz „Versunkene Obstkuchen“. Ja, genauso werden diese Kuchen bereits seit mehreren Generationen allgemein bekannt benannt.

Im Lehrkapitel über Obst und Gemüse gibt es jeweils ein Paar Informationen zur vorgestellten Art, beispielsweise, dass es sich bei Rhabarber um ein Gemüse handelt, dass Aprikosen auf einem Baum wachsen oder wo Stachelbeeren verbreitet sind, es es sie in rot, grün und gelb gibt, sie an einem Strauch wachsen und, dass die Dornen das Pflücken erschweren; man kann sie roh essen im Kuchen backen oder zu Aufgesetztem verarbeiten. Derart allgemein bekannte Informationen erhält man auch zu anderen Obst- und Gemüsesorten; ich gehe davon aus, dass die meinsten Informationen denen, die sie lesen können, bekannt sein dürften; für eine Wissensvermittlung sind mir diese Ausführungen viel zu trivial.

Die Rezepte wurden allesamt gut erklärt und man kann sie damit problemlos nacharbeiten. Es handelt sich um allgemein bekannte Rezepte, echte Klassiker, die eigentlich jeder kennen sollte. Für mein Empfinden hat die Autorin weitaus mehr versprochen, als sie geliefert hat; viele ihrer Äußerungen waren mir zu selbstgefällig und überheblich, ganz besonders auch ihr persönlicher, politischer Ansatz zum Them „Heimat, den sie in zwei Sätzen erklärt (s.o.). Ich muss gestehen, dass mich viele Äußerungen abgestoßen haben und ich mit mehr gekämpft habe, ob ich wegen der schönen und hochwertigen Gestaltung auf 3 Sterne aufrunden würde; dass ich das Buch aber insgesamt betrachtet, nicht weiter empfehlen würde, hat dann aber doch den Ausschlag gegeben.

Veröffentlicht am 12.05.2022

sehr interessant

Der Kosmos im Garten
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Wolf Dieter Storl vermittelt eine ganzheitliche Sicht auf die Natur, indem er Blickweisen von der Antike bis zur Neuzeit aufzeigt und in Zusammenhang bringt. Biodynamische Landwirtschaft, Salphor, Elementenlehre, ...

Wolf Dieter Storl vermittelt eine ganzheitliche Sicht auf die Natur, indem er Blickweisen von der Antike bis zur Neuzeit aufzeigt und in Zusammenhang bringt. Biodynamische Landwirtschaft, Salphor, Elementenlehre, planetare Einflüsse oder die Möglichkeiten der Bodenbearbeitung und -verbesserung sind nur wenige Themen dieses Buches. Bei „Der Kosmos im Garten“ handelt es sich um die aktualisierte Neuauflage von „Der Garten als Mikrokosmos“.

Das ist nicht mein erstes Buch von Wolf Dieter Storl; seine vielschichtige Betrachtungsweise habe ich schon kennengelernt. Dennoch haben mir manche Abschnitte einiges abverlangt und ich mußte sie mehrmals lesen. Verstanden habe ich dennoch immer noch nicht alles und werde das Buch also noch mehrmals lesen. Gerade die außergewöhnlichen Blickweisen und hergestellten Zusammenhänge finde ich sehr interessant, und häufig stellt sich eine „ganz neue“ Strömung als wiederentdeckt heraus. Ich finde die Bücher des Autors immer wieder interessant und aufschlussreich, kann aber nicht allem folgen.

Veröffentlicht am 09.05.2022

interessant, aber nicht so zauberhaft wie erwartet

Zauber der Gewürze
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Nik Sharma ist nicht nur als begeisterter Koch tätig, sondern in den USA bekannt für seine Kolumne „A Brown Kitchen“ sowie seinen Blog „A Brown Table“, in denen er Rezepte weitergibt. Zudem hat er sich ...

Nik Sharma ist nicht nur als begeisterter Koch tätig, sondern in den USA bekannt für seine Kolumne „A Brown Kitchen“ sowie seinen Blog „A Brown Table“, in denen er Rezepte weitergibt. Zudem hat er sich in den USA einen Namen als Foodfotograf gemacht und dieses Kochbuch wurde von einigen Zeitungen in den USA und UK als bestes Kochbuch hochgelobt.

Schon beim ersten Durchschauen wirkt das Kochbuch sehr hochwertig, mit den goldenen Lettern und Streifen auf dem Cover, dem goldgelben Lesebändchen und den vielen hochwertigen Fotos. Ich mag es, das die gezeigten Speisen im Vordergrund stehen und der Hintergrund, meist schwarz gehalten, auch in eben diesen rückt. Einige, farbige Fotos zeigen Szenen indischer Straßen und Märkte und geben eine gute Einstimmung, genau wie die Fotos einzelner Zutaten und Gewürze. Persönliche kurze Geschichten, beispielsweise über seine Großmutter in Indien und ihre Kochkünste runden für mich das Gesamtkonzept ab, denn es geht hier nicht einfach nur um Rezepte, sondern auch darum, wie Nik Sharma zum Kochen kam und mit wieviel Begeisterung er es ausführt. Das Aromaglossar gefällt mir sehr gut, denn es gibt einen kleinen Einblick in verschiedene Geschmacksrichtungen.

Die über 100 Rezepte sind kapitelweise eingeteilt in. Vorspeisen und Snacks, Salate und Suppen, Getreide und Gemüse, Meeresfrüchte, Eier und Geflügel, Fleisch, Süßspeisen, Getränke und Grundnahrungsmittel. Mich hat der große Anteil an nicht vegetarischen Rezepten verwundert, da ich gerade mit der indischen Küche etwas anderes verbinde. Aber das Buch soll ja indische und westliche Küche neu kombinieren; ich muß gestehen, dass mir vor Lesen des Buches nicht bewußt war, dass damit eher die Küche der USA gemeint war. Es finden sich Fast Food Rezepte wie Chicken Nuggets, mit besonderer Würze genauso in diesem Buch wie aufwändige Rezepte. Die Rezepte wurden jeweils sehr gut erklärt und, wie schon erwähnt durch ein professionelles Foto ergänzt. Zu jedem Rezept gbt es auch Extra Tipps & Tricks. Wir lieben internationale Rezepte und haben eine große Gewürzsammlung; die meisten verwendeten Gewürze haben wir eh zu Hause, einzelne müssten wir vielleicht besorgen oder durch eine andere Zutat ersetzen. Es kommt sogar vor, dass in den Rezepten oder bei der Vorstellung einzelner Zutaten direkt ein Austauschprodukt vorgeschlagen wird. Ich hätte bei einem Rezept beispielsweise Schwierigkeiten Granatapfelmelasse und Anardam (Granatapfelkernpulver) zu besorgen, würde es von mir aus dann durch Granatapfelsaft oder -sirup als Würze ersetzen. Manchesmal benötigt man Jaggery oder Muscovadozucker; da würde ich den vorrätigen Palmzucker nehmen. Statt Kokosessig wird im Buch die Verwendundung von Apfelessig vorgeschlagen. Die Zutaten stellen also insgesamt eher keine Hürde beim Nachkochen dar.

Die Rezepte finde ich schon zu einem guten Teil ansprechend; eben die vielen Fleischrezepte hätten es für mich nicht sein müssen. Auch habe ich den Eindruck, dass viele grundlegenden Zubereitungen geübteren Kochenden geläufig sind, lediglich die Würzung neu interpretiert wurde. Für mich fallen dann schon mal die Details und manchmal auch ganze Gerichte besonders spannend aus: das süße Tamarindendressing zum Capresealat, die gegrillten Garnelen in Weinblattpäckchen, die Krabbenküchlein mit Zitronengras und grüner Mango, die Lammhack-Kartoffeltaler mit Sambal Olek, der Dattel- und Tamarindenkuchen und, ganz besonders, die wunderbaren Getränke wie Ingwer-Tamarinden-Limonade, Rhabarber-Scharbat mit Rosenwasser und Kardamon oder die Safran-Kardamon-Milch (mit Mandeln). Das sind allesamt Rezepte, die ich so niemals selber ausprobiert hätte; bei vielen anderen sieht das schon anders aus, beispielsweise bei gebratenem Speck, bei einer Lammkeule, Hühnersuppe, einer Naan-Pizza oder Würzhackbraten. Sehr gut gefällt mir, dass es ein Rezept für selbstgemachte Chorizo gibt, die man bei einem Rezept gegen eine fertige austauschen kann.

Insgesamt finde ich die Rezepte schon recht abwechslungsreich, halte sie aber besonders für etwas unroutiniertere Kochende geeignet, die sich vielleicht noch gar nicht an eigene Experimente oder direkt indische Rezepte herantrauen und hier sehr gut an die Hand genommen werden. Für mich persönlich habe ich ein paar interessante Rezepte gefunden.