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Veröffentlicht am 20.01.2024

Eine Frage der Moral

Belladaire Academy of Athletes - Liars
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Die Fechterin Nika beginnt ihr Studium an der Belladaire Academy in Monaco, um ihre Zukunft dem Sport zu widmen. Für sie wird somit ein Traum wahr, doch schlechte Erfahrungen aus ihrer Schulzeit machen ...

Die Fechterin Nika beginnt ihr Studium an der Belladaire Academy in Monaco, um ihre Zukunft dem Sport zu widmen. Für sie wird somit ein Traum wahr, doch schlechte Erfahrungen aus ihrer Schulzeit machen den Neustart in der Fremde beängstigend. Es ist ein unglücklicher Zufall, dass ausgerechnet eine kleine Notlüge ihr den Start erleichtert. Ehe sie sich versieht, hat Nika alle Hände voll zu tun, sich nicht in ihrem eigenen Netz aus Lügen zu verheddern. Doch ausgerechnet Ambrose, ein viel zu attraktiver, viel zu arroganter und viel zu undurchsichtiger Schwimmer, kommt ihr auf die Schliche. Er könnte sie auffliegen lassen – stattdessen schlägt er ihr einen Deal vor – doch das Risiko ist für beide viel höher, als sie zunächst glauben …

LIARS ist der erste Band der BELLADAIRE ACADEMY – Trilogie und mein erstes Buch von Maren Vivien Haase. Ich habe – vor allem in der Buchcommunity und bei Bookstagram – schon enorm viel Gutes von der Autorin gehört und von diesem Reihenauftakt wurde oft geschwärmt. Vom traumhaften Setting. Und dem Spice. Mein Eindruck war hingegen leider ein anderer …

Die ersten paar Seiten haben mir eigentlich ganz gut gefallen. Ich war nicht direkt in der Geschichte drin, aber ich habe mich auf die Story gefreut. Dann aber macht das Buch seinem Titel recht schnell alle Ehre und Nika greift zur ersten Notlüge. Ich war von Nika als Protagonistin etwas enttäuscht, aber es war noch nichts allzu Wildes und eigentlich wieder gut zu machen. Doch ich wurde enttäuscht und während Nika sich weiter in Lügen verstrickte, wurde ich zunehmend genervter. Von ihr und von der Storyline. Es ist einfach schwierig, wenn die Sympathie zu einer Figur noch nicht stark genug ist und die Figuren es den Lesenden bereits schwer machen. Außerdem war mir die Rechtfertigung für Nikas Verhalten zu schwach, denn viel von diesem Drama war nicht notwendig.

Das Buch wird allerdings mit wechselnden Perspektiven erzählt, also habe ich meine Hoffnung in Ambrose gesetzt. Schließlich hat man bei Pärchen öfter mal einen Liebling. Aber Ambrose hat sich in der ersten Hälfte des Buches auch nicht von seiner Schokoladenseite gezeigt und erst ab der zweiten Hälfte ein wenig Liebenswürdigkeit durchschimmern lassen. In der Bilanz haben sich die beiden nicht viel geschenkt, was ihr moralisch fragwürdiges Handeln und Denken betrifft.

Ich hatte bereits nach den ersten hundert Seiten einen Durchhänger, weil der erste Eindruck sehr gelitten hat. Ich habe ehrlich überlegt, das Buch abzubrechen, aber das ist normalerweise nicht mein Stil und ich wollte dem Buch nochmal eine Chance geben. Der Schreibstil macht es einem leicht, er liest sich unkompliziert und flüssig. Nur der Stil in den Dialogen hat meinen Geschmack durch die oberflächlichen, jugendsprachlichen Worte nicht ganz getroffen. Die Storyline blieb trotzdem anstrengend. Erst die letzten hundert Seiten waren stärker, aber es hat einfach an den Grundlagen gefehlt – sympathische Figuren, ansprechende Problematiken, ein Gefühl für die Geschichte. Insbesondere die Lovestory war enorm holprig und sprunghaft, sodass ich nicht mitgekommen bin und die starken Gefühle nicht nachvollziehen konnte.

Mein Fazit:
LIARS ist ein Roman, der mich leider ziemlich enttäuscht hat. In meinen Augen ist das Buch nicht wirklich eine Sports-Romance und viel mehr eine Drama-Romance, wobei das Drama einfach too much und wirklich gar nicht meins war. Eigentlich interessiert mich das Thema von Band zwei, doch ich werde wohl davon absehen, die Reihe weiter zu verfolgen. Der Autorin werde ich aber definitiv nochmal eine Chance geben. Für diesen Roman gibt es von mir nur 2 Sterne.

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Veröffentlicht am 18.01.2024

Gewinnen ist nicht alles

From Lukov with Love - Wenn Liebe das Eis zum Schmelzen bringt
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Eiskunstlauf ist Jasmines Leben. Sie kann nicht ohne und ist bereit, alles dafür zu geben. Doch trotz der vielen Opfer, die sie seit etlichen Jahren erbringt, zahlt es sich für sie nicht aus – im Gegensatz ...

Eiskunstlauf ist Jasmines Leben. Sie kann nicht ohne und ist bereit, alles dafür zu geben. Doch trotz der vielen Opfer, die sie seit etlichen Jahren erbringt, zahlt es sich für sie nicht aus – im Gegensatz zu ihrem Feind Nummer eins, Ivan Lukov, dem Fan-Liebling der Eiskunstlaufszene, der ständig Gold holt. Als Ivan sie bittet, für eine Saison als seine Partnerin einzuspringen, ist das Jasmines Chance. Nicht nur eine Chance auf den verdienten Erfolg. Auch eine Chance auf ein Leben, in dem sie nicht alles – Familie, Freundschaft, Liebe – für ihren Traum aufgeben muss.
Aber wird ihr das gelingen – an der Seite von dem Mann, mit dem sie es liebt zu streiten?

Wenn ich BookTok und Romance höre, dann habe ich meist einen speziellen Typ Buch im Kopf: Tempo, Drama und Spice. Dass es aber auch ganz andere Lieblingsliebesromane gibt, das beweist nun FROM LUKOV WITH LOVE.

Der Einstieg ins Buch ist mir nicht einfach gefallen. Es dauerte drei, vier Kapitel, bis ich mich an den Schreibstil gewöhnt hatte. Nicht, dass Zapatas Stil in irgendeiner Form problematisch ist. Es ist einfach so, dass dies eines dieser Bücher mit einem ganz eigenen Erzählstil ist, der vom Mainstream, sprich viele, schnelle Dialoge und ganz viel Handlung, abweicht. Dieser Roman geht mehr ins Detail, das Tempo ist gemächlich und entschleunigt. Die Geschichte wird vollkommen aus Jasmines Perspektive erzählt und als Leser:in erhält man ausführliche Einblicke in ihre Gedanken- und Gefühlswelt. Ein Dialog, den andere Autor:innen auf zwei Seiten abhandeln, dauert hier sechs Seiten, weil es dazwischen viele Überlegungen, Erinnerungen und Vorausdeutungen gibt. Womöglich ist dieser Schreibstil gewöhnungsbedürftig, aber es lohnt sich definitiv, sich daran zu gewöhnen, weil er mit ein Grund für die Besonderheit dieses Romans ist.

Wie bereits erwähnt, steht Jasmines Figur deutlich im Fokus. Und da hatte ich überhaupt nichts dagegen, weil sie ein toller Charakter ist. Sie ist nicht einfach, nicht süß, nicht nett (zumindest nicht immer), zu stur und einfach eigen. Aber genau das macht sie zu einer so perfekten Figur, weil sie eben ihre Ecken und Kanten hat. Außerdem ist Jasmine eine Protagonistin, die das ist, was ich mir von einer Protagonistin einfach wünsche. Sie ist schlüssig. Was sie sagt, was sie denkt, wie sie handelt – es ergibt immer Sinn, es passt einfach. Auch wenn sie alles andere als vorhersehbar ist, konnte ich ihr doch immer folgen. Und das ist sehr viel Wert, insbesondere bei einem Roman mit fast 550 Seiten.
Schade fand ich nur, dass Ivans Charakter neben ihrem etwas verblasste und in den Hintergrund rückte. Man kann zwar ganz viel zwischen den Zeilen lesen, ihn so kenne-, verstehen- und definitiv lieben lernen. Trotzdem hätte ich mir gewünscht, mal in seinen Kopf schauen zu dürfen oder zumindest am Ende noch ein paar Erklärungen zu früheren Andeutungen zu erhalten.

Die Handlung an sich lässt sich Zeit. Sie umfasst knapp ein Jahr und lässt sich in jeglicher Hinsicht als Slow-Burn bezeichnen. FROM LUKOV WITH LOVE kann man zwar als Sports-Romance bezeichnen, aber dies kann in die Irre führen. Der Sport wird im genau richtigen Maß thematisiert und wird nie unwesentlich. Dabei werden keine Schattenseiten, Niederlagen, Rückschläge und Opfer verschwiegen. Es ist ein sehr ehrliches Buch, das eben weit mehr ist als eine Lovestory, in der die Sportler:innen attraktive Schönlinge zum Hinterhersabbern sind ;) Der Roman ist zudem kein klassischer Liebesroman, würde ich sagen. Die Geschichte ist eine der berührendsten Lovestorys, die ich je gelesen habe, ohne dass die Liebe im Mittelpunkt steht. Diese Liebesgeschichte ist eben nicht kitschig, prickelnd oder gar spicy. Ich muss sogar zugeben, dass ich gegen ein bisschen mehr Liebesthematik nichts einzuwenden gehabt hätte. Aber ich bin mir sicher, dass das Buch genau so ist, wie es sein soll. Denn es ist eine Geschichte über die Liebe, die zeigt, dass Liebe eben nicht das Körperliche ist. Dass Liebe viel tiefer geht. Und nicht (erst) in dem Moment beginnt, wenn man sich das erste Mal küsst oder miteinander schläft. Das ist eine von ganz vielen Botschaften, die in diesem Buch schlummern.

Und dabei wird dieses Buch nie langweilig. Stattdessen ist es ein Buch zum Schmunzeln und Lachen. Es ist eine grandiose Unterhaltung, gerade weil Jasmine und Ivan als Feinde beginnen und ihre Streitlust ein so fester Teil ihres Charakters ist, dass diese nie verloren geht. Das Buch war ein wahrer Pageturner für mich und es ist seit wirklich langer Zeit ein Buch, das mich wirklich alles um mich herum hat vergessen lassen.

Mein Fazit:
FROM LUKOV WITH LOVE ist vielleicht nicht mein Für-immer-Lieblingsbuch, aber zumindest ein Lieblingsbuch und eindeutig ein richtiges Highlight für mich. Es ist ein Buch, dass Bookhangover auslöst. Ein Buch, mit einem Bookboyfriend zum neidisch werden. Und ein Buch, das mich so sehr für das Thema Eislauf begeistert hat, dass ich am liebsten nur noch Bücher zu dem Thema lesen würde. Aber dann wird mir wieder klar, dass dieser Roman so genial ist, dass sämtliche Bücher mit diesem Thema FROM LUKOV WITH LOVE nicht gerecht werden könnten. Und das beweist nun wirklich, wie sehr ich diesen Roman liebe. Absolute Leseempfehlung und volle Sternzahl!

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Veröffentlicht am 15.01.2024

Ein Regency-Romance-Highlight

Wie man eine Lady verführt (Regency Romantics 2)
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Diana Templetons Plan, reich zu heiraten und jung zur Witwe zu werden ist aufgegangen. Nur Abwechslung und Aufregung fehlen in ihrem Leben. Gut, dass sie dafür ihren Freundeskreis hat. Besonders mit Jeremy ...

Diana Templetons Plan, reich zu heiraten und jung zur Witwe zu werden ist aufgegangen. Nur Abwechslung und Aufregung fehlen in ihrem Leben. Gut, dass sie dafür ihren Freundeskreis hat. Besonders mit Jeremy Willingham hat Diana jederzeit einen würdigen Diskussionspartner zur Seite, der sich für keine Herausforderung zu schade ist und sich mindestens so gerne provozieren lässt, wie sie selbst. Kein Wunder also, dass die beiden sich nicht nur in einer humorvollen Wette rund um Jeremys mögliche Heirat verstricken, sondern kurz darauf eine Affäre der besonderen Art beginnen. Doch je mehr Zeit sie miteinander verbringen, desto deutlicher wird, dass sie weit mehr als Herausforderer füreinander sind.

WIE MAN EINE LADY VERFÜHRT ist der zweite Band der REGANCY ROMANTICS-Dilogie von Martha Waters. Obwohl beide Teile je in sich abgeschlossen sind, möchte ich die Empfehlung aussprechen, den ersten Band im Voraus gelesen zu haben. Zum einen, weil ich diesen (WIE MAN EINEN LORD GEWINNT) ebenfalls wärmstes empfehlen kann. Zum anderen, weil einige Anspielungen, Figuren und Beziehungen aus dem ersten Band in diesem hier aufgegriffen werden, ohne dass alles nochmal bis ins Detail erläutert wird.

Nun aber zum eigentlichen Inhalt dieser Rezension: Diana und Jeremys Geschichte. Kurz gesagt ist es ein ganz typisches Regency-Romance-Buch. Die Geschichte wird in der dritten Person erzählt, beide Perspektiven werden betrachtet. Der Schreibstil ist altertümlich angehaucht und in jedem einzelnen Satz schwingt eine Prise Sarkasmus mit. Auch abgesehen davon steckt die Geschichte voller Humor und man kann das Buch problemlos mit einem Dauergrinsen im Gesicht lesen. Neben der Haupthandlung gibt es ein paar Nebenhandlungen, die mal mehr, mal weniger ausführlich behandelt werden. Wer Band eins kennt, kann sich hier auf einige Wiedersehen freuen. Die Themen zeugen von Tiefgang, wenngleich es sich eben typisch Regency-Romance nicht um allzu Weltbewegendes handelt. Trotzdem kann ich ganz klar sagen, dass mich die Thematik sehr begeistert hat, weil Martha Waters in ihren Romanen die Liebe zu jener Zeit von einer ganz anderen Seite her betrachtet. Es geht um Beziehungsprobleme, die man zu jener Zeit als skandalös angesehen hat und die heute nicht weniger relevant sind. Man vergleicht andere Regency-Romane häufig mit dem Paradebeispiel Bridgerton. Wer davon ein Fan ist, wird dieses Buch zweifelsohne lieben. Wer aber das so häufig verwendete Debütantinnen-Thema mit naiven Jungfrauen in der Hauptrolle zu genügen gelesen hat, sollte WIE MAN EINE LADY VERFÜHRT umso mehr Beachtung schenken.

Und dann gibt es noch diese eine Sache, die diesen Roman nicht nur von Romanen desselben Subgenres, sondern generell von vielen Liebesromanen abheben lässt. Und das ist die Chemie. Es ist kein Geheimnis, dass Regency Romance voller Prickeln und Knistern und Spice steckt. Dieser Roman hebt die Spannung aber auf ein ganz neues Level. Jede einzelne Seite, von der allerersten bis zur allerletzten besitzt diese prickelnde Atmosphäre und macht das Buch zu einer äußerst amüsanten Unterhaltung. Und das liegt voll und ganz an diesen großartigen Charakteren. Die beide sind unglaublich stur und selbstbewusst, nie um einen Kommentar verlegen und die liebevollsten Streithähne, die ich kenne. Diana ist eine beeindruckende junge Frau, sehr, sehr reif und weise für ihr Alter. Jeremy hat den Ruf eines Herzensbrechers, in Wirklichkeit ist er ein liebenswerter Herzensdieb. Beide Charaktere sind einzeln großartig und harmonisieren einfach wundervoll.

Mein Fazit:
WIE MAN EINE LADY VERFÜHRT ist ein herrlich unterhaltsamer Liebesroman, den sich niemand mit einer Schwäche für Regency Romance entgehen lassen sollte. Mich konnte dieser Band sogar noch mehr überzeugen als sein Vorgänger – und das soll wirklich was heißen. Die Geschichte ist ein richtiges 5-Sterne-Highlight, etwa weil die Chemie zwischen den Charakteren herausragend gelungen ist. Oder auch, weil der Roman thematisch ganz eigene Wege geht. Kurzum, ein vollkommen gelungenes Buch, dem ich eine riesengroße Leseempfehlung geben kann.

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Veröffentlicht am 15.01.2024

Leidenschaft im Herzen

Die Rebellinnen von Oxford - Unerschrocken
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Lady Lucinda ist vieles, aber definitiv keine Lady, wie sie die Gesellschaft sehen will. Denn Lucie leitet die Ortsgruppe der Suffragetten in Oxford und kämpft für die Freiheit der Frauen. Dabei stößt ...

Lady Lucinda ist vieles, aber definitiv keine Lady, wie sie die Gesellschaft sehen will. Denn Lucie leitet die Ortsgruppe der Suffragetten in Oxford und kämpft für die Freiheit der Frauen. Dabei stößt sie auf viel Widerstand – nicht nur bei Männern, sondern auch bei zahlreichen Frauen und sogar bei ihrer Familie. Wer Lucie nicht verachtet, der oder die fürchtet sie. Nur einer entzieht sich dieser unausgesprochenen Regel: Tristan Rochester. So sehr Lucie Tristan loswerden will, so wenig gelingt ihr dies. Immer mehr drängt er sich in ihr Leben, mischt sich in ihre Pläne ein und provoziert sie bis aufs Äußerste. Es sollte so einfach sein, ihn zu hassen, doch zugleich ist er immer für Lucie da, wenn sie in der Klemme sitzt.
Beide, Lucie und Tristan, haben weitaus genug Probleme, auch ohne sich gegenseitig im Weg zu stehen. Und doch können sie einander nicht ausweichen.

UNERSCHROCKEN ist der zweite Band von vier in der DIE REBELLINNEN VON OXFORD-Reihe. Jeder Band ist in sich abgeschlossen, enthält aber den ein oder anderen Bezug zum Vorgängerband. Ich habe den ersten Band zuvor gelesen und kann ihn absolut weiterempfehlen, weil es sich um eine großartige, gut recherchierte Geschichte mit ganz vielen Gefühlen handelt. Wer generell vorhat, die gesamte Reihe zu lesen, denjenigen würde ich ausdrücklich empfehlen, die chronologische Reihenfolge einzuhalten, weil es so spannender und logischer ist. Wer sich dagegen nicht für Band eins und nun eben für Band zwei interessiert, diejenigen kann ich beruhigen, denn meiner Meinung nach kann man auch erst mit Lucie und Tristans Geschichte in die Reihe einsteigen und Vorwissen ist nicht zwingend notwendig.

Nun aber zum eigentlichen Inhalt. DIE REBELLINNEN VON OXFORD spielt im Jahr 1880 – und damit deutlich nach bekannten Regency Romance-Romanen. Insgesamt ist diese Reihe auch nicht mit Regency Romances zu vergleichen. Denn die historischen Bezüge sind ausgeprägter, die Recherche detaillierter, der politische Bezug stärker – aber die Liebesgeschichte leidet darunter nicht. Es ist nur eben so, dass die Thematik teilweise etwas theoretischer und ja, bisweilen auch trockener oder langatmiger wird. Man braucht also stellenweise etwas Ausdauer, aber diese lohnt sich definitiv. Denn die Reihe sowie dieses Buch bieten Unterhaltung und Information in einem.

Thematisch geht es viel um die Rechte von Frauen zu jener Zeit. Der Roman spielt nur wenige Jahre vor der Gesetzesreform zum Eigentum verheirateter Frauen, auch über politische Mitbestimmung und das Wahlrecht für Frauen wird bereits diskutiert. Aber es gilt auch, alltäglichere Normen aufzubrechen. Der Damensattel, die wenigen Rechte, die Mode, die Figur und vieles, vieles mehr. Es ist absolut beeindruckend darüber zu lesen, wie dankbar wir Frauen wie Lucie sein sollten. Beim Lesen dieser Reihe wird mir erst so richtig bewusst, wie viele Rechte und Freiheiten wir genießen dürfen, ohne dass wir uns dessen vollkommen bewusst sind. In UNERSCHROCKEN sind diese Erkenntnisse umso häufiger, weil Lucie derart verbunden mit dem Thema ist. Sie ist eine alte Jungfer und bereit, für immer eine solche zu bleiben – wenn es bedeutet, dass sie ihr Leben dafür der Frauenrechtsbewegung schenken kann. Lucies Arbeit ist beeindruckend, wenn auch auf den ersten hundert Seiten des Buches noch etwas trocken. Es lohnt sich aber, durchzuhalten und weiterzulesen, denn es folgen viele beispielhaften Einblicke in ihre Arbeit und von denen konnte ich gar nicht genug bekommen.

Eine ganz andere Komponente ist die Verbindung zwischen Lucie und Tristan. Mit dem Wissen, wie eng verwurzelt Lucie mit der Frauenrechtsbewegung ist, scheint es geradezu unmöglich, dass eine Frau wie sie sich verlieben kann. Die Autorin hat mit dieser Geschichte also das Unmögliche geschafft und das mit Bravour. Was Lucie und Tristan verbindet und für mich ausmacht, dass kann ich sogar mit nur einem einzigen Wort ausdrücken: Leidenschaft. Die Dynamik zwischen ihnen besteht aus Entwicklungen. Mit jeder Entwicklung wächst das Gefühl, das zwischen den Zeilen vermittelt wird und eindeutig beweist, dass diese Figuren füreinander bestimmt sind. Die Geschichte wird abwechselnd aus beiden Perspektiven erzählt; man lernt beide Positionen zu verstehen und erkennt, weshalb die beiden über 500 Seiten für ihre Geschichte brauchen. Es ist bei dieser Länge unvermeidlich, dass es ein, zwei Szenen gibt, die etwas langatmig geraten. Aber die Geschichte leidet nicht darunter. Die anfängliche Feindseligkeit zwischen den ProtagonistInnen sorgt für Unterhaltung. Die spitzen Kommentare und herausfordernden Dialoge sorgen für Amüsement. Und die allmähliche Annäherung sorgt für ganz viel Gefühl.

Mein Fazit:
Der erste Band der Reihe hat die Messlatte ziemlich hochgesetzt, doch UNERSCHROCKEN konnte meiner Meinung nach mit dem Niveau mithalten. Nicht nur bekannte und liebgewonnene Charaktere nehmen einen von Anfang an für sich ein, auch Lucie und Tristan wachsen einem sehr ans Herz. Dabei ist die Geschichte voller Leid und Freud und ich persönlich habe jede Phase mitfühlen können und sehr oft sehr mitgelitten. UNERSCHROCKEN ist der perfekte Roman für all jene, die bei einem historischen Liebesroman weder auf eine ergreifende Liebesgeschichte, noch auf ausführliche historische Bezüge verzichten möchten. Von mir gibt es auch dieses Mal 4,5 von 5 Sternen und eine ausdrückliche Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 02.01.2024

Ein Weihnachtsschmöker

Wenn Weihnachten so einfach wär
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Weihnachten ist das Fest der Familie. Sarahs Familie weicht zwar von dem typischen Familienbild ab, doch das ändert nichts daran, dass Weihnachten ihr alles bedeutet. Nur dass dieses Weihnachten deutlich ...

Weihnachten ist das Fest der Familie. Sarahs Familie weicht zwar von dem typischen Familienbild ab, doch das ändert nichts daran, dass Weihnachten ihr alles bedeutet. Nur dass dieses Weihnachten deutlich anders wird, als es für sie Tradition ist. Unter dem Vorsatz, ein von ihrer Reiseagentur vertretenes Resort inmitten des verschneiten Kanadas unter die Lupe zu nehmen – und im besten Fall wieder zu altem Glanz zu verhelfen – reist sie über die Feiertage über den Atlantik. Insgeheim muss sie sich aber eingestehen, dass sie ganz andere Gründe für diese Reise hatte. Es ist an der Zeit sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen – oder? Glücklicherweise liefern die vielen Baustellen im Resort und die beiden Brüder, die es betreiben, genügend Ablenkung.

Die Geschichte beginnt einige Zeit vor der Abreise nach Kanada. Man erfährt von schlechten Bewertungen des Shooting Star Resorts und Sarahs wenig erfolgreichen Kontaktaufnahmen mit dem Miteigentümer Will. Es wird schnell klar, dass Sarah ein sehr schräger Charakter ist. Sie ist wirklich ein verrücktes Huhn. Über das Buch hinweg hat sich daran auch nicht wirklich viel geändert, was die Geschichte natürlich sehr amüsant gestaltet. Manchmal waren Sarahs unendlich verzweigte Gedankengänge aber auch etwas langatmig oder unpassend, was gerade den ersten Abschnitt sehr in die Länge gezogen hat.

Angekommen in Kanada treffen wir auf Will, der schrecklich grummelig ist. Es ist also eine typische Grumpy x Sunshine-Geschichte, aber Will hat natürlich seine Gründe und eine eigene Geschichte zu erzählen. Die Dynamik zwischen Sarah und Will ist von Anfang an sehr speziell – oft explosiv, aber auf eine gute Art. Es hat Spaß gemacht zu verfolgen, wie die beiden sich langsam aber sicher annähern.

Umgeben wird die Story von einem ganz wundervollen Setting. Wer nach einem ganz typischen Weihnachtsbuch sucht, ist hier zweifelsohne an der richtigen Adresse. Die Weihnachtsstimmung ist ganz klar dar. Trautes Zusammensein mit herzlichen – und teils schrulligen – Menschen, ganz viel Schnee, Weihnachtsbäume, Zimtgeruch und leckeres Essen. Das Buch ist also perfekt zum weihnachtlichen In-die-Ferne-Träumen geeignet.

Im letzten Drittel wurde es nochmal sehr turbulent, mir persönlich war es ein wenig zu viel Klischee und etwas überzogen. Aber amüsant war das Ganze natürlich trotzdem.

Mein Fazit:
WENN WEIHNACHTEN SO EINFACH WÄR ist ein Stereotyp eines Weihnachtsbuchs – insbesondere, was die Stimmung angeht. Es ist der richtige Roman für alle, die Liebesromane mit ausschweifenden inneren Monologen, schrulligen Charakteren und schrägem Humor lieben. Das Buch hat klar seine Ecken und Kanten – über die man aber sicherlich gerne hinwegsieht, wenn man schlichtweg nach einem Schmöker für die Feiertage sucht. Von mir gibt es 3 von 5 Sternen.

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