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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.03.2020

Must read, sehr spannend!

Blutige Gnade
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Meiner einer liebt ja Krimis und Thriller, die man in einem Rutsch wegatmen kann. Dank der Bloggerjury durfte ich Leo Borns vierten Mara Billinksy Thriller verschlingen, als gäbe es kein Morgen mehr. Und ...

Meiner einer liebt ja Krimis und Thriller, die man in einem Rutsch wegatmen kann. Dank der Bloggerjury durfte ich Leo Borns vierten Mara Billinksy Thriller verschlingen, als gäbe es kein Morgen mehr. Und meiner einer war mit diesem Buch sehr happy.

Mara Billinsky hat viel zu tun. Bei einer Mordserie wird eine Frau ermordet, dessen Motiv völlig unklar ist. Ein Journalist wird übelst gefoltert, und ermordet. Weitere Tote folgen. Der Zusammenhang ist völlig unklar. Die Krähe, wie Billinsky genannt wird, ermittelt mit ihrem Kollegen Rosen in alle Richtungen, und muss sich vor ihrem Vorgesetzten rechtfertigen. Als ihr Schützling Raffael verschwindet, macht sie sich auf die Suche nach ihm. Und muss erkennen, dass ihre Vergangenheit, Raffaels Verschwinden und die aktuelle Mordserie tatsächlich miteinander verstrickt ist.

Wow, was für ein Buch: auch wenn hier der vierte Teil veröffentlicht wurde, lässt uns Leo Born an Billinskys Vergangenheit teilhaben. Man hat nicht das Gefühl, dass hier das Nichtlesen der vorherigen Teile ein Manko ist.

Die Charaktere wirken glaubhaft, und den obersten Drahtzieher hatte ich beileibe lange nicht auf dem Schirm. Das Ermittlerteam ist mir sehr sympathisch, und passt prima zusammen. Auch wenn das Thema einen innerlich manch längst verdautes Essen gefühlt ein weiteres Mal verdauen lässt, ist es spannend umgesetzt. Ein gewisser Ekel spielt hier mit, wenn es um verdorbenes geht. Besonders die Krähe ist mir sympathisch, denn auch hier gilt: harte Schale, weicher Kern. Der Spannungsfaktor hat mich dieses Buch in wenigen Stunden lesen lassen, ohne mich zu langweilen, oder zu überheblich zu wirken. Erst zum Schluss finden sich die Fäden zueinander, was mir besonders gut gefallen hat. Ich wurde etwas vom Täter bzw. der Auflösung überrascht, was mir durchaus gelegen kam, da ich mich auch überraschen lassen wollte.

Ein Thriller, den ich sehr gerne gelesen habe, da er auch eine logische Abfolge hatte, und konsequent seiner Linie folgte. Unbedingt lesen!!!!

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Veröffentlicht am 12.03.2020

Ein Schwiegermonster schlägt zurück

Die Rache der Baba Jaga
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Gisbert interessiert sich eigentlich nur für seinen Lieblingsverein Arminia Bielefeld. Das Studium läuft nebenher, und finanziert ihm schon ein ganzes Weilchen seinen Alltag. Als sein Mitbewohner Boris ...

Gisbert interessiert sich eigentlich nur für seinen Lieblingsverein Arminia Bielefeld. Das Studium läuft nebenher, und finanziert ihm schon ein ganzes Weilchen seinen Alltag. Als sein Mitbewohner Boris die neue Mitbewohnerin Julia vorstellt, ist es um ihn geschehen. Aber kann er Julia das Wasser reichen? Denn Julia ist sehr diszipliniert, und zieht im Gegensatz zu ihm ihr Studium gnadenlos durch. Gisbert gibt alles, lädt Julia ins Ballett ein und kann ihr Herz unerwartet für sich gewinnen. Julia ist ihres Zeichens Ukrainerin, und da gelten noch ganz andere Gepflogenheiten, die so anders sind als die modernen deutschen Gepflogenheiten. Gisbert stolpert von einem Fettnäpfchen ins nächste. Als er mit seinem Kumpel Karl-Heinz eine abenteuerliche Reise in die Ukraine unternimmt, ist die Spur seiner Fettnäpfchen nicht weit. In der Heimat seiner Freundin trifft er auf die Familie seiner Angebeteten, die viel netter scheint als die daheim gebliebene Familie. Wäre da nicht der Ex-Freund seiner Julia: der ist ziemlich eifersüchtig und sinnt auf Rache. Ohne Handyempfang geht jedoch nicht viel, und so muss sich Gisbert mit seinem Kumpel Karl-Heinz selber helfen, dabei löst er sogar einen Fall von Drogenhandel.

Auch wenn mich das erste Kapitel noch nicht ganz überzeugen konnte, war ich froh, dass ich dieses Buch lesen konnte. Es war herrlich zu lesen, hatte viele Momente zum Schmunzeln. Wer kennt es nicht, wenn man den neuen Lebenspartner/in bei den eigenen Eltern vorstellt? Man wird durchleuchtet, und jeder Fehlschlag wird sich genau gemerkt.

Besonders gut hat mir Julias Mutter gefallen, die zum typischen Schwiegerdrachen mutiert, und kein anderes Ziel hat, als Gisbert zu vergraulen. Ihr kann man es kaum recht machen. Und doch schafft es Gisbert, sein Ziel zu erreichen. Dabei lernt er sehr viel über die russischen und ukrainischen Gepflogenheiten. Artur Rosenstern (was für ein toller Name!!!) nimmt uns mit in eine Welt, die von Traditionen geprägt werden, die uns wunderbar erklärt werden. Auch die Beschreibungen der Umgebung, Flora und Fauna kommen nicht zu kurz.

Ein Buch, das Lerneffekt und Unterhaltung wunderbar miteinander vereint! Bitte Lesen!

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Veröffentlicht am 12.03.2020

Amüsant und kurzweilig

Ist das Gemüse auch vegan? Die lustigsten Restaurant-Erlebnisse eines Kellners
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Das Buch „Ist das Gemüse auch vegan?“ stand schon länger auf meiner Acabus-Wunschliste, und da die Nachrichten voll von traurigen Schlagzeilen sind, musste was fröhliches her! Und ich wurde nicht enttäuscht.

Olli ...

Das Buch „Ist das Gemüse auch vegan?“ stand schon länger auf meiner Acabus-Wunschliste, und da die Nachrichten voll von traurigen Schlagzeilen sind, musste was fröhliches her! Und ich wurde nicht enttäuscht.

Olli Riek ist seit vielen vielen Jahren in der Gastronomiebranche tätig, und hat somit viel gesehen. Manche Dinge, die man vielleicht gar nicht erleben will. Da manche Geschichten aber so erwähnenswert sind, hat Olli Rieke seine Erlebnisse gesammelt, und sie entsprechend aufgeschrieben.

Riek erzählt aus seinem Alltag, bei denen Gäste seltsame Fragen stellen, Bestellungen durcheinander wirbeln, Tischreservierungen ignorieren, und manche Bedienung zur Weißglut treiben.

Viele Situationen werden vom Autor beschrieben, inklusive Top10 Listen, Gäste-Knigge, Empfehlungen machen das Buch zu einem lustigen Begleiter. In manch Situation habe ich mich selber wieder gefunden, und dachte „autsch, das sollte ich das nächste Mal besser machen“. Und man kennt diese Leute meist auch aus seinem eigenen Bekanntenkreis oder hat sie selbst erlebt.

Einziger Knackpunkt: manches wiederholte sich dann doch im Laufe des Buches, so dass ich das Gefühl hatte, dass manche Szene gekürzt hätte werden können. Ein kurzweiliges Buch, dass man wunderbar an einem Nachmittag lesen kann, und viel Spaß dabei hat!

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Veröffentlicht am 07.03.2020

Schockierend, geht unter die Haut

Dark Lines / Nachtwahn – Der Ruf der Vergeltung
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Emely Dark ist wieder auf Verbrecherjagd. Nach eingehender Recherche macht sie Vergewaltiger & Mörder ausfindig, und plant die Rache an ihren Feinden akribisch genau.

Gleichzeitig ist Tom Kiermaier als ...

Emely Dark ist wieder auf Verbrecherjagd. Nach eingehender Recherche macht sie Vergewaltiger & Mörder ausfindig, und plant die Rache an ihren Feinden akribisch genau.

Gleichzeitig ist Tom Kiermaier als ziviler Polizist unterwegs. Ein kleiner Säugling wurde ins Krankenhaus eingeliefert mit Verdacht auf Misshandlung. Als sich der Verdacht erhärtet, fängt Kiermaiers arbeit erst richtig an. Denn drei Kinder werden vermisst, und nach und nach öffnen sich die Tore der Hölle.

Welche Rolle spielt Emely bei den Ermittlungen? Kann sie Kiermaier helfen?

Nachtwahn ist ein Buch, dass ich gleichermaßen verschlungen habe, aber auch immer wieder weglegen musste. Manche Szenen jagen einem immer wieder einen wirklich eiskalten Schauer über den Rücken, und manches will erst verarbeitet werden, bevor man weiterlesen kann.

Wie ergeht es einem, wenn in der eigenen Familie Mißbrauch stattfindet? Wie geht man mit Familienmitgliedern um, die psychisch krank sind, aber keine Hilfe annehmen? Ist Rache ein geeignetes Mittel zum Zweck?

Ethisch schwerwiegende Fragen, die so einfach nicht zu beantworten sind. Gewissermaßen fühlt man mit Emely mit, doch wo verläuft hier die Grenze zwischen Recht und Unrecht? Wer entscheidet, wer Unrecht und Recht begangen hat?

In unserer Leserunde wurden diese Fragen gestellt. Eine abschließende Antwort blieb meines Erachtens offen, und diese muss auch jeder für sich stellen. Viele konnten mitfühlen mit Emely Dark, deren Vergangenheit schließlich nich die einfachste war. Wie würde man sich selber fühlen, wenn einem das widerfährt, was im Buch angesprochen wird? Sinnt man eigene Rachegefühle? Wie geht man damit um, wenn das eigene Kind zum Schreikind mutiert? Das sinnvollste wäre, sich Hilfe zu holen, denn man selbst ist nicht immer Schuld, wenn das Kind keine Ruhe findet. Auch die eigene Mißbrauchsvergangenheit zu verarbeiten, ist kein leichtes Unterfangen.

Ein Buch, das mich bis heute verfolgt, und einen sehr bitteren Nachgeschmack hinterlassen hat, was das Thema betrifft. Die Dunkelziffer für Mißbrauch vermute ich sehr hoch, auch gerade, was die Statistiken zur Täterschaft anbelangt. Dennoch ein ganz großes Lob an Emely Dark herself: Die Autorin hat hier ein sehr grausames, aber vermutlich sehr reales Abbild eines Themas geschaffen, das unter die Haut geht. Aufgrund vieler Szenen nichts für schwache Nerven, jedoch spannend umgesetzt. Eine Geschichte, die zum Nachdenken anregt und aufgrund der nachwievor aktuellen Brisanz erzählt werden muss!

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Veröffentlicht am 07.03.2020

Brisanter Krimi

In den Fängen der Schuld
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In einer Kneipe wird ein 80jähriger Mann von gewaltbereiten Hooligans krankenhausreif geschlagen. Kommissar Morelli will den einzigen Familienangehörigen verständigen, doch der Enkel liegt erschlagen im ...

In einer Kneipe wird ein 80jähriger Mann von gewaltbereiten Hooligans krankenhausreif geschlagen. Kommissar Morelli will den einzigen Familienangehörigen verständigen, doch der Enkel liegt erschlagen im Büro der gemeinsamen Immobilienfirma. Als der Großvater vom Tod seines Enkels erfährt, bricht für ihn eine Welt zusammen. Bei den Ermittlungen zu beiden Verbrechen gerät Morelli selber ins Ziel der Ermittlungen: Bei Pressekonferenzen tritt er von einem Fettnäpfchen ins nächste, so dass er vom Dienst suspendiert wird. Denn der Fall ist hoch brisant: der israelitische Sohn soll geplant haben, Wohnungen im Grenzgebiet an Palästinenser zu vermieten. Dies heizt nicht nur bei der Presse die Stimmung an, sondern auch einige Gruppen im Grenzgebiet. Letzten muss sich Morelli stellen, als er auf der Suche nach einer palästinensischen Studentin ist, die in einer sehr persönlichen Beziehung mit dem Enkel stand.

Mit „In den Fängen der Schuld“ konnte Julia Neumann wieder einen wahren Thriller schreiben. Die politische Situation Israels hat an ihrer Aktualität und Brisanz nichts verloren. Noch immer schwelen Konflikte, unter der die Bevölkerung leiden muss. Die Autorin beschreibt eindringlich Situationen, bei denen selbst das Militär menschlich an seine Grenzen kommt. Für Außenstehende sind diese Situationen kaum vorstellbar, geschweige denn nachvollziehbar.

Die Protagonisten sind sehr einfühlsam beschrieben. Der Großvater, der dem Interessenkonflikt seit seiner Kindheit gegenübersteht, und diesen – wenn auch unbeabsichtigt – auf seinen Enkel übertragen hat. Der Enkel steht dem Gegenüber, und versucht, diese alten Grenzen aufzubrechen, in dem er mit einer Palästinenserin anbandelt. Besonders die treu ergebene Sekretärin, die sich für die beiden Herren gefühlvoll aufopfert, war mir sympathisch.

Morelli als Ermittler brachte mich nicht nur einmal zum Schmunzeln. Bei den verhagelten Pressekonferenzen musste ich schon fast lachen, auch wenn es thematisch nicht zum Lachen war. Morelli wird vom Wunsch getrieben, es besser zu machen, und macht es damit eigentlich nur noch schlimmer. Sehr zum Leidwesen seines Vorgesetzten. Als dieser seinen Ermittler kurzerhand beurlaubt, und dieser die Ermittlungen auf eigene Faust weiterführt, wundert man sich, dass Morelli mit einem blauen Auge davon kommt. Denn dessen Ausflug nach Israel und ins Grenzland hätte weitaus anders ausgehen können.

Julia Neumanns Schreibstil ist flüssig, ohne zu viel Schnörkel auszukommen. Sie trifft es auf den Punkt, ohne wichtige Dinge auszulassen. Ihr Bild von Israel fühlt sich echt an, und konnte in meiner Vorstellung einen besonderen Platz hinterlassen.

Für jemand, der gerne Thriller/Krimis mit einem aktuellen Hintergrund liest, ist hier sehr gut aufgehoben. Ich freue mich auf das nächste Werk der Autorin.

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