Profilbild von lefra

lefra

Lesejury Star
offline

lefra ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit lefra über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.07.2024

Nischenprodukt oder große Enttäuschung?

AGE OF IVY
0

Entweder man ist Gaming-Fan oder es erwartet einen eine große Enttäuschung. So zumindest meine Vermutung.

Da ich durchaus das eine oder andere Computerspiel kenne und durchaus mag und der komplette Aufbau ...

Entweder man ist Gaming-Fan oder es erwartet einen eine große Enttäuschung. So zumindest meine Vermutung.

Da ich durchaus das eine oder andere Computerspiel kenne und durchaus mag und der komplette Aufbau dieser Story so etwas anderes zum Mainstream ist, war ich erstmal angefixt. Leider konnte mich "Age of Ivy" aber zu keinem Zeitpunkt wirklich abholen.

Die Idee, dass wir die besondere Spielerin 29 durch ein Endzeit-Game begleiten ist mega spannend. In meinem Kopf ähnlich zu Tribute von Panem, aber mit etwas mehr Fokus auf klassische Gaming-Inhalte, wie Items, Fähigkeiten, Strategien, Hauptquest, Nebenquests. All das war auch vertreten, doch irgendwie fehlt der letzt Kick. Die einzelnen Rollen bzw. Fähigkeiten, die die Player darstellen sind irgendwie fade und auch die Quests konnten mich nicht überzeugen. Dass zusätzlich zum lebensgefährlichen Efeu auch die anderen Spieler zur Bedrohung werden war absehbar. Doch hier liegt schon die nächste Schwäche.

Eine klare Differenzierung zwischen In-Game und Real-Life Charakteren gibt es kaum, das heißt man bekommt zwar durchaus spärliche Brocken an Informationen zugeworfen, aber kann sich nie wirklich ein Bild machen. Von keiner der beiden Perspektiven. Die Charaktere bleiben flach und auch ihre Beziehungen untereinander. Dazu kommt, dass mich die Figuren mit ihren künstlichen Konflikten stellenweise nur genervt haben.

Leider konnte ich der Story nicht viel abgwinnen. Band 2 erspare ich mir. 2 Sterne für die Idee, mehr ist es leider für mich nicht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.07.2024

Kleine Stadt, großes Ambiente

Sterne, die im Sommer tanzen
0

Sage und Fisher. Hobbygärtnerin, Tierretterin und Kleinstadt-Darling und Städter, Sternekoch, Ersatzpapa. Zwei Gegensätze, die sich anziehen.

In "Sterne, die im Sommer tanzen" taucht man als Leser ab, ...

Sage und Fisher. Hobbygärtnerin, Tierretterin und Kleinstadt-Darling und Städter, Sternekoch, Ersatzpapa. Zwei Gegensätze, die sich anziehen.

In "Sterne, die im Sommer tanzen" taucht man als Leser ab, in eine wunderbar idyllische, romantische und zutiefst friedliche Geschichte. Fishers leben steht Kopf. In seinem Job als Sternekoch kann er nicht mehr punkten, seine Schwester ist gestorben und seine Nichte, die bei ihm lebt scheint kein bisschen Glück zu empfinden. Doch ein unfreiwilliger Tapetenwechsel bietet ganz neue Perspektiven für beide.

Ich fand die Charaktere so extrem sympathisch und zwar alle - das ist selten, dass es mir wirklich ein Fest war immer mehr über sie zu erfahren. Auch die vielen tierischen Nebendarsteller sind einfach niedlich. Tarah De Witt schafft es wirklich, dass man sich als Leser ein kleines bisschen miverliebt. Besonders in die leicht chaotische, aber wunderbar offene und empathische Sage.

Die Thematik des verzweifelten Sternekochs auf der Suche nach neuer Inspiration hätte mir persönlich gerne etwas stärker ausgeprägt sein können. Besonders im Zusammenspiel mit Sages Garten. Es zog sich jedoch in kleinen Sequenzen wie ein roter Faden durch das Buch. Genauso wie der Wettbewerb, an dem Sage und Fisher gemeinsam teilnehmen, um der Ortsgemeinschaft den Sieg gegen die Auswärtigen zu sicher (irgendwie ironisch, aber süß). Hier kommen sich die Neu-Nachbarn Stück für Stück immer näher. Auch die Abschnitte, in denen es um Fishers Nichte ging, die den Tod ihrer Mutter verarbeiten muss und in Sage eine Leidensgenossin findet, geht ans Herz. Auch hier hätte ich mir etwas mehr von gewünscht.

Trotz der vielen abgeschnittenen Themen ist die Balance sehr gut gelungen, sodass es wunderbar entspannend zu lesen ist und einen sogar etwas zum Träumen bringt. Über Ferien auf dem Land und große Katzen und kleine Ziegen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.06.2024

unsympathisch und realitätsfremd

That Girl
0

Oh die Influencer. Für viele Menschen ein heikles Thema, da bin ich sicher. Doch dann sollten sie eventuell Abstand von diesem Buch nehmen, denn hier kriegen sie die volle Ladung.

Tess ist eine Livestyle-Bloggerin ...

Oh die Influencer. Für viele Menschen ein heikles Thema, da bin ich sicher. Doch dann sollten sie eventuell Abstand von diesem Buch nehmen, denn hier kriegen sie die volle Ladung.

Tess ist eine Livestyle-Bloggerin wie sie im Buche steht. Motivationssprüche hier, Avocadotoast da, Tiefgang Fehlanzeige. Leider konnte ich mit ihr überhaupt nicht warm werden. Diese Pseudo-Lebensweisheiten und Existenzkrisen, die keine sind, sind glaube ich genau der Grund, warum so viele Vorurteile gegenüber Influencern bestehen. Geht Tess selbst durchaus kritisch damit um? Dem Leser zu Liebe, soll dies scheinbar so wirken, allerdings lebt und bleibt sie über alle Zeiten in ihrer Bubble. Als sie Leo kennenlernt und man denkt "wow jetzt wird es aus Tess wird tatsächlich ein nahbarer Mensch und wir kommen mal in einer Realität außerhalb von Social Media an", wird er auch schon zum Bösewicht gemacht und Generation beziehungsunfähig wird voll bedient.

Das Einzige, worüber ich mich wirklich gefreut habe war das Setting. Es sollte viel mehr Bücher im wunderschönen Harz geben. Auch dass das Waldsterben als Thema aufgegriffen wurde, hat mich kurz hoffen lassen, dass wir aus der Oberflächlichkeit fliehen können, aber auch hier Fehlanzeige.

Ein durchaus kurzweiliges Buch, aber leider sehr unsympathisch und realitätsfremd.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.06.2024

Old meets new?

Stolz und Vorurteil
0

Old meets new? Ein Klassiker neu interpretiert, kann das gut gehen? Zugegeben war ich etwas skeptisch, ob mir das Konzept gefällt. Allerdings bin ich großer Fan sowohl von den alten Literaturklassikern, ...

Old meets new? Ein Klassiker neu interpretiert, kann das gut gehen? Zugegeben war ich etwas skeptisch, ob mir das Konzept gefällt. Allerdings bin ich großer Fan sowohl von den alten Literaturklassikern, als auch von schönen Illustrationen moderner Künstler. Um das Graphic Novel zu beurteilen muss man daher finde ich auf beide Aspekte eingehen.

1. Umsetzung des Klassikers
Leider muss ich sagen, dass die Geschichte und die wunderschöne Sprache Jane Austens leider um einiges an Tiefe und Emotion verloren hat. Die Texte wurden auf ein Minimum begrenzt und konnten mich nicht wirklich abholen. Auch die langsam entstehenden Beziehungen werden nur sehr oberflächlich dargestellt.

2. Die Illustrationen
Wunderschön. Man kann es nicht anders sagen. Jede Abbildung ist einfach zauberhaft. Die kleinen Lamdschaftsillustration zwischendrin haben mir besonders gefallen. Ein paar Schwierigkeiten hatte ich jedoch die Personen auseinander zu halten, da sie sich teilweise sehr ähneln.

Alles in allem ein schönes Werk um mal einen Zeh ins Wasser zu halten, bevor man in die Welt der Klassiker eintaucht. Besonders für jüngere Generationen oder als Geschenk eine schöne Idee.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.06.2024

Entschleunigung im Schnelldurchlauf?

25 letzte Sommer
0

Ein kleines Buch der großen Fragen. Wer bin ich? Was mache ich? Ist das richtig? Macht es mich glücklich? Nach was sucht mein Geist? Nach was mein Herz?

In knapp 180 Seiten oder etwas mehr als 3 Stunden, ...

Ein kleines Buch der großen Fragen. Wer bin ich? Was mache ich? Ist das richtig? Macht es mich glücklich? Nach was sucht mein Geist? Nach was mein Herz?

In knapp 180 Seiten oder etwas mehr als 3 Stunden, wenn man es hört, lernen wir gemeinsam mit dem Erzähler Karl kennen. Einen alten Herren auf dem Land, der eng seiner Heimat auf dem Lande verwoben ist. Obwohl beide nicht unterschiedlicher sein können freunden sich die Männer sofort an. Karl, der ein ruhiges, beständiges Leben innerhalb seiner stets gleichbleibenden Routinen führt und der Städter, der in Job und Familie stets nach mehr strebt. Doch welche Art zu leben ist die Richtige und gibt es das überhaupt, die richtige Art zu leben?

Die Story hat so viel Potential. Gerade Karl schließt auch den Leser sofort mit offenen Armen in seine Arm und man spürt die Ruhe und das Ankommen. Bei jeder Szene fühlt man sich wie das Mäuschen in der Ecke, das heimlich zuschaut, wie sich zarte Bande knüpfen. Das ganze hat nur einen Nachteil: durch die enorme Kürze geht doch ein bisschen verloren, von dem, was das Buch ausmachen soll. Es geht um Entschleunigung, um das Ankommen und Runterkommen, darum wen man in sein Leben lässt und was in seinen Kopf, doch gerade wenn man beginnt abzuschalten und einzutauchen, ist es schon vorbei. Der Schreibstil ist toll, aber etwas fehlt. Vielleicht hätten 100 Seiten mehr geholfen. (Besonders bei so einem stattlichen Preis.)

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere