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Veröffentlicht am 02.09.2024

Ein Wettlauf mit der Zeit

Mit kaltem Kalkül
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Dr. Sabine Yao von der Spezialeinheit „Extremdelikte“ bekommt es mit rätselhaften Fällen zu tun. Im Wald wurden zwei Tote in schwarzen Samtkleidern an einem Gestell hängend gefunden. In einer Bauwagensiedlung ...

Dr. Sabine Yao von der Spezialeinheit „Extremdelikte“ bekommt es mit rätselhaften Fällen zu tun. Im Wald wurden zwei Tote in schwarzen Samtkleidern an einem Gestell hängend gefunden. In einer Bauwagensiedlung liegt ein Toter zwischen verschiedenen Utensilien. Außerdem wird der kleine Yasser vermisst, doch die Mutter wagt es nicht, sich an die Polizei zu wenden, da sie illegal im Land ist. Sie wendet sich an den jordanischen Ex-Geheimdienstler Khalaf, der herausfindet, dass es nicht das erste verschwundene Kind in der Siedlung ist.
Der Autor weiß aufgrund seines Berufes wovon er schreibt und das ist deutlich zu spüren. Doch es ist wohl nicht jedermanns Sache, die detaillierten Beschreibungen zu lesen. Gute Nerven sind also vonnöten. Trotzdem ist dieses Buch auch spannend. Die Kapitel sind recht kurz und die Perspektiven wechseln. Besonders nahe ging einem die Sicht des 9-jährigen Yasser.
Ich habe den Vorgängerband "Mit kalter Präzision" von Michael Tsokos bisher nicht gelesen, lernte daher die Protagonisten erst jetzt kennen. Sabine Yao ist ein eine fähige Rechtsmedizinerin, die es in ihrem Bereich mit sehr speziellen Fällen zu tun bekommt. Aber auch privat ist sie ziemlich eingespannt. Aber auch Monica Monti, die Ermittlerin vom Berliner LKA, gefällt mir gut, denn sie verlässt sich gerne auf ihren Instinkt. Es macht ihr auch nicht aus, wenn Kollegen anderer Meinung sind.
Ein interessanter und spannender Thriller.

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Veröffentlicht am 29.07.2024

Ein persönlicher Fall für Janosch Janssen

Totes Moor
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Wanderer machen im Moor einen grausigen Fund. Dort liegt die Leiche einer jungen Frau, die – wie sich später herausstellt – vor vielen Jahren nach einer Abiparty spurlos verschwand. Dieser Fall wird für ...

Wanderer machen im Moor einen grausigen Fund. Dort liegt die Leiche einer jungen Frau, die – wie sich später herausstellt – vor vielen Jahren nach einer Abiparty spurlos verschwand. Dieser Fall wird für Kommissar Janosch Janssen sehr persönlich, denn die Tote war seine Jugendliebe. Sein Vater wurde damals verdächtigt und beging unter dem Druck Suizid. Janosch will nun beweisen, dass sein Vater unschuldig war und muss dafür mit Kriminaloberrätin Diana Quester zusammenarbeiten, die damals an den Ermittlungen beteiligt war und die Janosch für den Freitod seines Vaters verantwortlich macht.
Dieser Krimi lässt sich schön flüssig lesen. Er spielt in dem fiktiven Ort Grimmbach in der Rhön. Die Atmosphäre der Gegend ist gut eingefangen. Einerseits wird die Ermittlungsarbeit heute beschrieben, andererseits erfahren wir aber auch, was zur Zeit von Matildas Verschwinden geschah.
Die Charaktere sind gut beschrieben. Janosch Janssen ist in seinen Heimatort zurückgekehrt, um seine Mutter zu unterstützen, die nicht mehr alleine leben kann. Für ihn ist dieser Fall etwas Besonderes, denn er trifft ihn ganz persönlich. Von den Ermittlungen will er sich nicht fernhalten und geht der Sache auf eigene Faust nach. Diana Quester hat ihre Karriere im Blick und dieser alte Fall passt ihr so gar nicht ins Konzept. Sie holt Janosch dann zwar notgedrungen ins Team, mag seine Alleingänge aber nicht. Diana ist mir nicht wirklich sympathisch, während ich Janosch gleich mochte. Aber wenigstens erkennt Diana, dass Janosch ein fähiger Polizist ist.
Nicht jeder in der Gegend ist daran interessiert, dass in der Vergangenheit herumgestochert wird. Immer wieder gibt es Wendungen in dem Fall, welche die Spannung aufrechthalten.
Mir hat dieser eher ruhig verlaufende, aber dennoch spannende Krimi gut gefallen und ich kann ihn nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 26.07.2024

Der Ruf des Goldes

Feuerjagd
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Cal Hooper kannte ich schon aus dem Roman „Der Sucher“. Der Ex-Cop aus Chicago hat sich in dem kleinen irischen Dorf Ardnakelty niedergelassen und betreibt dort eine Schreinerei. Anfangs waren die Bewohner ...

Cal Hooper kannte ich schon aus dem Roman „Der Sucher“. Der Ex-Cop aus Chicago hat sich in dem kleinen irischen Dorf Ardnakelty niedergelassen und betreibt dort eine Schreinerei. Anfangs waren die Bewohner des Ortes ihm gegenüber ziemlich misstrauisch, aber nun ist er akzeptiert. Er kümmert sich um die fünfzehnjährige Trey, die ihren Bruder verloren hat und ihm in der Schreinerei hilft. Doch dann taucht Treys Vater Johnny Reddy wieder im Ort auf und bringt einen Fremden mit. Sie lösen einen Goldrausch im Ort aus. Cal sieht die Gefahr, die auf sie zukommt und will Trey schützen, doch Trey hat ihre eigenen Pläne. Dann geschieht ein Mord und viele sind verdächtig.
Mir hat der bildhafte Schreibstil der Autorin Tana French wieder gut gefallen, denn ich konnte mir die Umgebung dadurch vorstellen. Allerdings wird alles sehr ausführlich beschrieben, so dass es zu Längen kommt. Man muss sich also auf die Geschichte einlassen können.
Die Charaktere sind auch authentisch und vielschichtig ausgearbeitet. Aber wirklich sympathisch war mir kaum jemand. Einerseits wirkt Ardnakelty idyllisch, doch hinter dieser Fassade gibt es Geheimnisse und Abgründe.
Im Dorf ist niemand erfreut, als Johnny wieder auftaucht, doch als er seinen Plan offenbart, siegt wohl die Gier nach Gold. Trey sieht ihre Chance gekommen, sich zu rächen. Cal möchte sie unter allen Umständen schützen, aber Trey will sich nicht schützen lassen.
Auch wenn die Geschichte Längen hat, so habe ich sie doch gerne gelesen und wollte unbedingt wissen, wie es weitergeht. Zum Ende hin entwickelt sie sich ganz anders als ich erwartet habe. Die Auflösung ist überraschend und schlüssig.
Ein ruhiger, etwas düsterer, aber sehr atmosphärischer Roman, dem allerdings etwas die Spannung fehlt.

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Veröffentlicht am 21.06.2024

Actionreicher und spannender Thriller

Das falsche Blut (Ishikli-Caner-Serie 2)
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Die ehemalige Auftragskillerin Ishikli Caner arbeitet inzwischen für den MAD. Sie ist in Paris untergetaucht. Dann wird sie auf ein stummes Mädchen angesetzt, das seine Mutter bei einem Schusswechsel verloren ...

Die ehemalige Auftragskillerin Ishikli Caner arbeitet inzwischen für den MAD. Sie ist in Paris untergetaucht. Dann wird sie auf ein stummes Mädchen angesetzt, das seine Mutter bei einem Schusswechsel verloren hat. Es besitzt etwas, das für viele interessant ist. Daher ist auch ein mysteriöser Killer im Auftrag eines Pharmakonzerns hinter dem Mädchen her. Als Ishikli Caner erkennt, was auf dem Spiel steht, muss sie eine Entscheidung treffen.
Ich habe den Vorgängerband „Der achte Kreis“ bisher nicht gelesen, werde das aber sicherlich noch nachholen. Philipp Gravenbach schreibt spannend, actionreich und packend. Die Geschichte hat verschiedene Handlungsstränge und wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt.
Die Charaktere sind gut und vielschichtig gezeichnet. Allerdings konnte ich zu keiner Person, außer dem Mädchen, eine Beziehung aufbauen. Aber das ist bei so einem actionreichen Thriller wahrscheinlich auch nicht so wichtig.
Ishikli Caner ist eine taffe Frau. Sie kann sowohl einstecken als auch austeilen, wenn es nötig wird. Hat sie sich erst einmal in eine Aufgabe verbissen, gibt sie nicht auf. Natürlich fragt man sich, ob sie im realen Leben wirklich so hart sein und so viel einstecken kann. Das stumme Mädchen erhält am Anfang von ihrer sterbenden Mutter ein Foto mit einem Auftrag. Sie soll rennen und läuft ausgerechnet einer Polizistin in die Hände, die sich sehr für das Mädchen einsetzt. Doch das bringt sie in Gefahr.
Mir hat dieser spannende und packende Thriller mit viel Action gut gefallen.

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Veröffentlicht am 19.06.2024

Ruhiger, aber sehr atmosphärischer Krimi

Der blaue Salamander
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Die bekannte Modedesignerin Rosalinda wird ermordet in einem Beichtstuhl aufgefunden. Während das im Dorf für Unruhe sorgt, versuchen Inselpolizist Enrico Rizzi und seine Kollegin Antonia Cirillo herauszufinden, ...

Die bekannte Modedesignerin Rosalinda wird ermordet in einem Beichtstuhl aufgefunden. Während das im Dorf für Unruhe sorgt, versuchen Inselpolizist Enrico Rizzi und seine Kollegin Antonia Cirillo herauszufinden, was geschehen ist. Doch sie erhalten Verstärkung aus Neapel und für die Kollegen von dort ist der Fall schnell geklärt. Der Täter kann nur der Straßenkehrer Salvatore sein. Doch Rizzi und Cirillo glauben das trotz der Indizien nicht und ermitteln weiter.
In diesem Capri-Krimi dreht sich alles um eine Handtausche aus blauem Salamanderleder, für die sich Rosalinda interessierte. Dies ist bereits der fünfte Band aus dieser Capri-Reihe. Dem Autor Luca Ventura gelingt es sehr schön, die ganz besondere Atmosphäre der Insel Capri zu vermitteln. Der Schreibstil lässt sich sehr angenehm lesen. Der Krimi verläuft eher ruhig.
Die Charaktere sind auch gut und bildhaft dargestellt. Enrico Rizzi ist ein sympathischer Mensch, den ich von Anfang an mochte. Er ist auf der Insel fest verwurzelt und hilft auch gerne seinem Vater in den Obstgärten. Bei Ermittlungen ist er aber beharrlich. Mit Antonia Cirillo musste ich mich erst anfreunden, denn sie kommt sehr spröde rüber. Auf die Insel wurde sie seinerzeit strafversetzt. Obwohl die beiden so unterschiedlich sind, ergänzen sie sich doch sehr gut.
Es gibt so manche Wendung, die einen nie sich sein lassen, wohin die Reise führt. Doch am Ende löst sich alles schlüssig auf.
Wer schon einmal auf Capri war, wird diesen ruhigen, aber dennoch spannenden Krimi mögen.

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