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Veröffentlicht am 14.07.2018

Familiengeheimnisse

Verborgenes Unheil
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Emma lebt seit der Trennung von ihrem Freund bei ihrer Schwester Daisy, um der in dem neu eröffneten Café zu helfen. Dort hat sie auch mit Nils zu tun, der eigentlich Tristan heißt. Nils hat eine blühende ...

Emma lebt seit der Trennung von ihrem Freund bei ihrer Schwester Daisy, um der in dem neu eröffneten Café zu helfen. Dort hat sie auch mit Nils zu tun, der eigentlich Tristan heißt. Nils hat eine blühende Phantasie und hält sich für einen Ritter. Sein Bruder Lennard hält ihn für übergeschnappt, denn Nils ist kein kleines Kind mehr, sondern ein junger Erwachsener. Dann verschwindet eine junge Frau, was aber niemanden wirklich besorgt. Nils behauptet, dass „Der Abt die Frau verbrannt hat“. Alle tun das als Hirngespinst ab, aber Emma beginnt Fragen zu stellen. Das hätte sie besser gelassen, denn schon bald ist sie in Gefahr.
Es braucht eine Weile bis die Geschichte Fahrt aufnimmt, aber so lernt man alle Beteiligten kennen.
Daisy hat in die Familie Weiß eingeheiratet und das Zusammenleben mehrerer Generationen hat schon Konfliktpotential. Außerdem gibt es da eine heftige Fehde mit der Familie Stamm. Edith Stamm, die Mutter, ist depressiv. Nils lebt in seiner eigenen Welt, Theresa ist zurückgeblieben und von Lennard nimmt jeder nur das Schlechteste an.
Es herrscht eine bedrückende Atmosphäre und jeder misstraut jedem. Emma sorgt mit Nachfragen, dass Dinge aufgerührt werden, die lange verborgen waren. Immer wieder gibt es Wendungen, die auf falsche Fährten locken. Das Ende ist sehr überraschend.
Es ist ein Buch, das man schwer aus der Hand legen kann, weil die Geschichte geheimnisvoll und sehr spannend ist.

Veröffentlicht am 14.07.2018

Humorvoll und realistisch

Kleckerlätzchen für Fortgeschrittene
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Enddreißigerin Kim Weiß und ihr Mann Markus werden zum dritten Mal Eltern. Doch der Ultraschall enthüllt, dass es Zwillinge werden. Turbulente Zeiten werden auf die werdenden Eltern zukommen.
Das Buch ...

Enddreißigerin Kim Weiß und ihr Mann Markus werden zum dritten Mal Eltern. Doch der Ultraschall enthüllt, dass es Zwillinge werden. Turbulente Zeiten werden auf die werdenden Eltern zukommen.
Das Buch ist sehr unterhaltsam, auch wenn es Kim wahrscheinlich nicht immer so vorkommt. Wie wird man vier Kindern gerecht? Dazu gehört eine Menge Organisationstalent. Das Auto wird zu klein und die Wohnung sowieso
Kim war mir sympathisch und es ist toll, wie sie alles im Griff hat. Auch wenn ihr manchmal alles über den Kopf wächst, sie lässt sich nicht unterkriegen. Von Marcus ist auch nicht so viel Hilfe zu erwarten, denn er wird beruflich gefordert. Schließlich müssen ja eine Reihe von Mäulern gestopft werden. Irgendwann geht Kim sogar den Wiedereinstieg in den Beruf an. Aber wird das funktionieren? Doch Kim wäre nicht Kim, wenn es ihr nicht gelingen würde, ihrem Leben eine zufriedenstellende Wendung zu geben.
Beim Lesen habe ich mich erinnert, wie es bei mir gelaufen ist mit den Zwillingen und ich konnte Kims Erlebnisse und Gedanken gut nachvollziehen.
Dieses humorvolle Buch hat mich gut unterhalten.

Veröffentlicht am 14.07.2018

Eine schwierige Kindheit

Blanca
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Die fünfzehnjährige Blanca hat die Nase voll von dem Leben, das ihre Mutter ihr aufgedrückt hat. Sie hat nie irgendwo Fuß fassen können, da sie immer wieder weiterzogen. Blanca wünscht sich ein sicheres ...

Die fünfzehnjährige Blanca hat die Nase voll von dem Leben, das ihre Mutter ihr aufgedrückt hat. Sie hat nie irgendwo Fuß fassen können, da sie immer wieder weiterzogen. Blanca wünscht sich ein sicheres Zuhause, wo sie Freunde hat. Doch die Mutter ist rastlos und chaotisch. Bei Toni und Karl auf einer kleinen in Italien war Blanca vor Jahren glücklich, erinnert sie sich. Daher will sie wieder dorthin. Mit wenig Gepäck und Geld in der Tasche macht sie sich auf den Weg. Aber es gibt viele Umwege und Schwierigkeiten auf ihrer Reise. Das Geld reicht vorne und hinten nicht und sie muss sich oft von Essensresten ernähren.
Mich hat diese Geschichte sehr bewegt.
Ich konnte mich über die Mutter nur aufregen, die so gar keine Rücksicht auf die Bedürfnisse ihres Kindes nimmt. Sie ist früh Mutter geworden, aber das ist noch lange kein Grund, sich so zu verhalten. Wie kann man seinem Kind an den Kopf werfen, dass man es eigentlich nicht gewollt hat.
Blanca ist trotz allem ein starkes Mädchen. Sie muss unterwegs ganz schön was einstecken, aber sie lässt sich nicht unterkriegen und erkennt, dass sie leben möchte. Auch wenn mir viele ihrer Aktionen nicht gefallen haben, konnte ich doch sehr gut mit ihr fühlen.
Es ist ein Buch, dass traurig stimmt, denn ich hatte zeitweise das Gefühl, dass Blanca genauso wird wie ihre Mutter. Zum Glück trifft Blanca auf ihrem Roadtrip nicht nur Menschen, die sie ausnutzen wollen, sondern auch welche, die es gut mit ihr meinen.
Mich hat das Buch sehr nachdenklich gestimmt, aber es hat mir gut gefallen.

Veröffentlicht am 13.07.2018

Sehr spannend

Schattenmänner
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In Berlin wird die Geliebte eines bayrischen Ministers ermordet. Eigentlich hat das Team von de Bodt den Fall schnell geklärt, doch er ist sich sicher, dass es so einfach nicht sein kann. Dann gibt es ...

In Berlin wird die Geliebte eines bayrischen Ministers ermordet. Eigentlich hat das Team von de Bodt den Fall schnell geklärt, doch er ist sich sicher, dass es so einfach nicht sein kann. Dann gibt es weitere dubiose Unfälle in Düsseldorf und Frankreich. Alle Opfer gehörten eine Facebook-Gruppe an, bei der sich alles um Katzen dreht. Doch die Todesopfer waren alle keine Katzenfreunde. Es stellt sich dann heraus, dass alle etwas mit der Rüstungsindustrie zu tun hatten. Handelt es sich um Spionage? Nach einer Pressekonferenz hat man es dann auch noch auf de Bodt abgesehen.
Dies ist der vierte Band um Hauptkommissar Eugen de Bodt und seine Mitarbeiter, die Kommissarin Silvia Salinger sowie Assistent und Computerfreak Ali Yussuf.
Es ist nicht so ganz einfach, in die Geschichte hineinzukommen, denn es tummeln sich eine Menge Personen in diesem Thriller herum. Doch mit der zeit ist das kein Problem mehr, dafür geht es sehr spannend zu. De Bodt jagt jemanden, dem es auf ein paar Menschenleben nicht ankommt.
De Bodt ist ein eigenwilliger Ermittler, der ständig mit irgendwelchen Zitaten um sich wirft. Bei seinen Kollegen und Vorgesetzten ist er sehr unbeliebt. Doch seit er die Kanzlerin gerettet hat, wagt man nicht so recht, ihn zur Ordnung zu rufen. Aber das würde wohl auch nichts nützen. Er macht was er will und ermittelt auch dann weiter, als ihm der Fall längst entzogen wurde. Mir gefallen vor allem die Unterhaltungen zwischen De Bodt, Salinger und Yussuf. De Bodts Vorgesetzter Tilly weiß nie was er machen soll, nimmt er ihn an die Kandare oder lässt er ihn besser laufen.
Christian v. Ditfurth zeigt auf, wo es in der Berliner Politik nicht so geradlinig läuft. Waffenexporte unterliegen strengen Regeln und müssen genehmigt werden. Aber wenn dass Geschäft doch so schön laufen könnte, warum nicht die Regeln umgehen? Und sich dann freuen „Wir steigern das Bruttosozialprodukt“.
Es gibt eine ganze Reihe von Akteuren, die in diesem Spiel mitspielen. Bis zum Ende tappt man als Leser im Dunkeln, wer denn in diesem Fall die Strippen zieht, und wird überrascht.
Ein sehr spannender Thriller im politischen Umfeld.

Veröffentlicht am 12.07.2018

Nicht überzeugend

Schwarze Bucht (Neuseeland sehen und sterben 2)
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Inspektor Frank Parnell verbringt seinen Urlaub in der malerischen Stadt Dunedin, die im Süden der Südinsel liegt. Er ist in einem Bed & Breakfast untergekommen. Doch dann sieht es so aus, als sei im Nachbarzimmer ...

Inspektor Frank Parnell verbringt seinen Urlaub in der malerischen Stadt Dunedin, die im Süden der Südinsel liegt. Er ist in einem Bed & Breakfast untergekommen. Doch dann sieht es so aus, als sei im Nachbarzimmer ein grausamer Mord passiert. Überall ist Blut und schwarze Federn von Pinguinen, deren Kolonien die Touristen anziehen, liegen dort zuhauf. Leiche. Dumm ist nur, dass Parnell blutige Kleidung trägt und sich an nichts erinnern kann, denn er hatte dem Whisky, der nicht einmal gut war, zu sehr zugesprochen. So ist er unter Mordverdacht damit ist es mit dem Urlaubsfeeling zu Ende.
Neuseeland ist ein Land, das landschaftlich viel zu bieten hat und Touristen aus aller Welt anzieht. Da ich bisher noch keinen Krimi gelesen hatte, der dort spielt, hat mich das Buch gleich angezogen. Es liest sich auch ziemlich flüssig trotz etwas abgehacktem Schreibstil, aber dennoch konnte dieser Krimi mich nicht packen.
Frank Parnell hatte sich nach Dunedin zurückgezogen, weil er zu sich selbst kommen wollte. Er hatte sich vorgenommen weniger zu trinken. Er ist ein unsympathischer Typ. Der Leser kann ausführlich an seinen Gedanken teilhaben, die sich immer um Alkohol und seine Auswirkungen drehen. Was ihn aber zum Alkohol gebracht hat, erfahren wir nicht. Nun aber ist Parnell im Verdacht und ihm bleibt nichts anderes übrig, als nach dem Mörder zu suchen. Seltsamerweise dringt von allem nichts an die Öffentlichkeit. Parnell weiß nicht, ob er der örtlichen Polizei trauen kann. Er gerät sogar selbst in die Schusslinie.
Es geht recht schleppend los, da sich fast alles um Parnells Alkoholprobleme dreht. Irgendwann kam dann doch Spannung auf. Auch das schnelle Ende konnte mich nicht überzeugen.
Eine Geschichte mit Potential, leider hat mir die Umsetzung nicht gut gefallen.