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Veröffentlicht am 09.01.2017

Geben und Nehmen

Die verborgene Sprache der Blumen
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Wer Liebe geben will, muss auch Liebe annehmen können. Wer andere lieben will, muss sich auch selbst lieben können. Das alles kann Victoria Jones nicht. Sie wächst in Pflegefamilien und Heimen auf und ...

Wer Liebe geben will, muss auch Liebe annehmen können. Wer andere lieben will, muss sich auch selbst lieben können. Das alles kann Victoria Jones nicht. Sie wächst in Pflegefamilien und Heimen auf und tut alles, um keine Bindungen entstehen zu lassen. Dann wird sie von der Sozialarbeiterin Meredith, die keinerlei Verständnis für Victorias Verhalten hat, zu Elizabeth gebracht. Elizabeth, selbst ein Mensch mit Problemen, liebt dieses Mädchen. Sie führt sie auch in die verborgene Sprache der Blumen ein. Aber auch ihr gelingt es nicht, Victoria aus ihren Verhaltensweisen zu befreien. So kommt es, dass Victoria bis sie 18 Jahre alt wird, im Heim aufwächst. Mit ihrem Geburtstag ist sie dann auf sich alleine gestellt.
Erst ist sie obdachlos, dann findet sie Arbeit in einem Blumenladen. Da sie die Sprache der Blumen versteht, hat sie bald großen Erfolg. Auf dem Großmarkt trifft sie Grant, der ebenfalls die Blumensprache kennt. Zaghaft nähern sich die beiden, aber Victoria kann nicht aus ihrer Haut heraus. Sobald ein wenig Nähe entsteht, flüchtet sie. Sie muss erst lernen, sich selbst anzunehmen, sich selbst nicht als wertlos zu betrachten. Das aber kann nur von ihr ausgehen, andere können nur unterstützen und sie so nehmen, wie sie ist.
Es ist ein ruhiges Buch und doch so fesselnd, dass man es nicht weglegen kann. Die Zeiten wechseln ständig und dadurch wird Spannung erzeugt: man will einfach wissen, wie es weitergeht oder warum es so ist, wie es ist. Aber dafür braucht man ein wenig Geduld. Es klärt sich erst zum Schluss.

Veröffentlicht am 05.01.2017

Hartes Leben

Die Walfängerin
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Sylt 1774: Für die junge Maren ist es klar, dass sie Thies, den Nachbarsjungen, heiraten wird. Aber da gibt es auch noch den reichen Kapitän Rune Boys, der schon vergebens um ihre Hand angehalten hat. ...

Sylt 1774: Für die junge Maren ist es klar, dass sie Thies, den Nachbarsjungen, heiraten wird. Aber da gibt es auch noch den reichen Kapitän Rune Boys, der schon vergebens um ihre Hand angehalten hat. Doch dann gibt es einen fürchterlichen Sturm. Der kleine Ort Rantum wird förmlich zerfetzt. Die Eltern von Maren stehen vor dem Ruin und sind daher auf die Hilfe von Rune angewiesen. Dafür muss Maren einen Sommer als Küchenjunge auf seinem Walfängerschiff arbeiten. Es wird sehr hart für Maren.
Die Menschen auf Sylt, die hauptsächlich von der Fischerei leben, sind bitterarm. Jeder Tag ist ein Kampf ums Überleben. Während die Männer auf See sind, kümmern sich die Frauen um alles andere. Man ist froh über alles, was die Natur hergibt und das ist nicht gerade viel, denn es ist karges Land. Daher ist man dankbar, wenn ein Schiff Schiffbruch erleidet und Treibgut an Land gespült wird.
Ein Höhepunkt ist daher das Biike-Brennen. Dabei wird der Winter vertrieben und die jungen Männer springen mit ihren Angebeteten übers Feuer. Das ist es auch, was sich Maren erhofft. Sie sieht sich schon als Frau von Thies.
Maren ist jung und naiv. Ihre Eltern sind enttäuscht, dass sie den Antrag von Rune ablehnt, lassen ihr aber ihren Willen. Manchmal ging sie mir mit ihrer Art auf die Nerven, aber mit der Zeit wurde sie reifer und verhielt sich nicht mehr so bockig.
Rune will Maren, aber er will, dass sie sich für ihn entscheidet, daher ist er sehr geduldig. Er ist ein sympathischer Mann, den alle anerkennen, denn er ist zwar auch fordernd und hart, aber gerecht.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und gut zu lesen. Das raue Leben wird sehr drastisch und glaubhaft dargestellt. Auch die Charaktere sind sehr authentisch beschrieben, so dass ich mir ein gutes Bild von ihnen machen konnte.
Das Buch nimmt einen von Anfang an gefangen, denn es ist spannend und unterhaltsam.

Veröffentlicht am 02.01.2017

Kampf gegen die Malaria

Die Suche
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Max Carver, ehemals Soldat der Küstenwache, ist nun ein Künstler. Er ist mit seiner Freundin Erica in Amsterdam verabredet. Erica ist Wissenschaftlerin und hat sich der Forschung im Bereich der Malaria ...

Max Carver, ehemals Soldat der Küstenwache, ist nun ein Künstler. Er ist mit seiner Freundin Erica in Amsterdam verabredet. Erica ist Wissenschaftlerin und hat sich der Forschung im Bereich der Malaria verschrieben. Jetzt, nachdem sie den Durchbruch angekündigt hat, ist sie plötzlich spurlos verschwunden. Hat ihr Verschwinden damit zu tun? Max macht sich auf die Suche nach ihr. Dabei dringt er auch in Ericas Vergangenheit ein, die in den 90er Jahren in Afrika war.
Mit Malaria infizierte Moskitos werden auf einem Flug nach Amsterdam freigelassen. In Amsterdam erkranken dadurch sehr viele Menschen an dieser speziellen Form von Malaria. Der Erreger ist aggressiv und schon bald gibt es Tote. Die Ärzte sind machtlos und die Polizei weiß auch nicht weiter. Alle Hoffnungen hängen nun an Erica Strout-Jones, die nicht aufzufinden ist.
Die Erzählung wechselt zwischen der Gegenwart, in der Max auf der Suche nach Erica ist und der Kampf gegen die Malaria geführt wird, und der Vergangenheit, in die uns Tagebucheinträge von Erica führen.
Der Schreibstil ist knapp und packend. Die komplexe Geschichte ist aber auch beklemmend und spannend. Die Charaktere sind gut und interessant dargestellt. Erica war mir nicht sympathisch. Der sympathische Max ist besorgt und versucht Erica zu finden und er begibt sich damit auch selbst in Gefahr, denn die Gegner sind nicht zimperlich. Medizin und Pharmaindustrie haben nicht in erster Linie das Leben der Menschen im Visier, ihnen geht es vorrangig um Macht und Geld.
Obwohl nicht alles ganz realistisch erscheint, packt einen dieses Buch trotzdem, denn es ist temporeich und sehr spannend.

Veröffentlicht am 02.01.2017

Zwei ungleiche Ermittlerinnen

Dunkle Flut
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In Amsterdam in der Nähe des Fähranlegers hängt ein toter Mann mit heruntergelassener Hose an einer Laterne. Die 19jährige Kyra Slagter ist dank Hinweis ihres Bruders eine der ersten am Fundort. Sie erkennt ...

In Amsterdam in der Nähe des Fähranlegers hängt ein toter Mann mit heruntergelassener Hose an einer Laterne. Die 19jährige Kyra Slagter ist dank Hinweis ihres Bruders eine der ersten am Fundort. Sie erkennt in dem Toten ihren Kunstlehrer, der seine Schülerinnen gerne nackt Modell sitzen lässt, um sie zu portraitieren. Kyra will nach Abschluss der Schule Polizistin werden und macht sich daher an die Ermittlungen. Das gefällt der zuständigen Kommissarin Maud Mertens natürlich nicht.
Warum hat der Täter sein Opfer an so einer exponierten Stelle aufgeknüpft? Wollte er ihn strafen, weil er als Pädagoge etwas zu weit ging? Oder hat es mit seinen Geschäften im Kunsthandel zu tun?
Kyra weiß genau, was sie nach Abschluss der Prüfungen machen will. Sie will Kriminalistik studieren und Polizistin werden. Schon seit geraumer Zeit beschäftigt sie sich mit dem Thema und hat sich viel Wissen angelesen. Vor einigen Jahren verschwand ihre ältere Schwester und das ist Kyras Motivation, denn sie will ihre Schwester unbedingt finden. Insgeheim fühlt sie sich schuldig, weil sie immer noch keinen entscheidenden Hinweis hat. Daher geht sie wohl auch zu motiviert in die Ermittlung.
Die Kommissarin Maud Mertens hat Erfahrung in ihrem Job. Doch im Moment ist sie ganz besonders gefordert. Beruflich setzt ihr der nicht ganz einfache Chef zu und eine neue Kollegin muss auch ins Team eingegliedert werden. Zu Hause machen die betagte Mutter und die pubertierende Tochter das Leben auch nicht gerade einfach. Sie ist also überhaupt nicht begeistert, dass sich die Laien-Ermittlerin Kyra in die Sache einmischt. Immer wieder kommt Kyra der Polizei ins Gehege. Dass ihre Ansätze und Ideen aber nicht von der Hand zu weisen sind, zeigt sich so peu à peu.
Zwischendurch lernen wir dann noch die unschönen Sichtweisen des psychopathischen Mörders kennen.
Da Kyra so übermotiviert und besserwisserisch agiert, bleibt Maud für mich recht farblos. Da dies der Auftaktband einer Reihe ist, wird sich das vielleicht noch ändern. Obwohl sich am Ende das Meiste zusammenfügt, bleiben noch Frage, die wohl auch erst in den Folgebänden beantwortet werden.
Die Geschichte ist temporeich und spannend geschrieben.

Veröffentlicht am 02.01.2017

Karibik –ahoi

Mission Kreuzfahrt
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Wer möchte nicht einmal in die Karibik? Alleine schon dieses Wort macht Lust auf Urlaub, macht Lust auf blaues , Palmen und Strand. Aber der Urlaubs ist kurz, also wird ein Flug in die Karibik gebucht. ...

Wer möchte nicht einmal in die Karibik? Alleine schon dieses Wort macht Lust auf Urlaub, macht Lust auf blaues , Palmen und Strand. Aber der Urlaubs ist kurz, also wird ein Flug in die Karibik gebucht. Aber es geht auch anders. Die Autorin hat sich zu einer Kreuzfahrt entschlossen – mit Familie. Sie berichtet über ihre Erlebnisse und Problemchen.
Wir lernen die Karibik durch die Augen der Autorin kennen. Wir unternehmen mit ihr Ausflüge und besichtigen Sehenswertes. Beim Lesen hat das Kopfkino zu tun und die traumhaften Bilder machen Lust darauf, gleich auch eine solche Reise zu unternehmen.
Der Schreibstil ist sehr schön flüssig zu lesen und wunderbar lebendig. Wenn sich Schwierigkeiten auftun, werden diese mit einer Portion Humor bewältigt. Die Mitreisenden sind sehr authentisch beschrieben, so dass man glaubt, schon mal einem begegnet zu sein.
Aber es gibt auch Wissenswertes zu Land und Leuten. Ich bin nicht der Kreuzfahrer-Typ, aber diese Schilderungen haben zumindest einige meiner Vorurteile über den Haufen geworfen und ich könnte mir jetzt vorstellen, vielleicht mal irgendwann … Wir werden sehen.
Das Buch hat mich sehr gut unterhalten.