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Veröffentlicht am 02.11.2018

„Wedding-Killer“

Rachgier
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Detective Chief Inspector Carol Jordan muss sich mit einigen Dingen herumschlagen. Nicht nur ihre Schuldgefühle wegen alter Geschichten bereiten ihr Probleme, sondern sie bekommt es auch noch mit einem ...

Detective Chief Inspector Carol Jordan muss sich mit einigen Dingen herumschlagen. Nicht nur ihre Schuldgefühle wegen alter Geschichten bereiten ihr Probleme, sondern sie bekommt es auch noch mit einem Mörder zu tun, der Frauen tötet und sie in Autos verbrennt. Das macht es schwierig herauszufinden, wer die Toten sind. Außerdem werden soll alle Spuren vernichtet. Auch wenn sich die Ermittlungen schwierig gestalten, irgendwann wissen die Ermittler, dass sich der Täter auf Hochzeiten einschleicht, um sich dort seine Opfer zu suchen. Aber wie findet man einen Mann, den niemand von den Hochzeitsgästen kennt.
Es ist mein erstes Buch um Detective Chief Inspector Carol Jordan und Profiler Tony Hill, daher hat eine Weile gedauert, bis ich die Beziehungen ein wenig einordnen konnte. Dieser Fall ist spannend und der Schreibstil von Val McDermid gut zu lesen.
Carol Jordan ist eine gute Ermittlerin und soll nun die Leitung des neuen ReMIT-Teams übernehmen. Dem steht eigentlich entgegen, dass sie ein Alkoholproblem hat, doch das wird von oben auf unfeine Art gelöst, was nicht alle toll finden und irgendjemand steckt etwas der Presse. An Tony finde ich toll, wie er sich in die Täter hineinversetzt und wie er seine Schlüsse zieht. Er unterstützt Carol sehr und baut sie auf, wenn es ihr nicht gut geht. Aber auch die anderen Teammitglieder, die alle ihre persönlichen Qualitäten haben, gefallen mir gut.
Der Fall ist schwierig und die Ermittler brauchen lange, bis sie von der Stelle kommen. Der Täter ist clever und ihnen immer einen Schritt voraus.
Daneben gibt es noch einen weiteren Handlungsstrang, der unabhängig vom Hauptstrang ist.
Die Ermittler wissen irgendwann, wer der »Wedding Killer« ist und doch fehlen die gerichtsverwertbaren Beweise. Das ist realistisch. So ist das Ende schlüssig, hat mir aber mit der überraschenden Wendung nicht so besonders gefallen.
Für mich ist dieses Buch kein typischer Thriller, denn die Ermittlungsarbeit stand im Vordergrund und dennoch ist es spannend.

Veröffentlicht am 31.10.2018

Deja vu für Harper

Echo Killer
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Harper McClain ist Polizeireporterin. Ein Fall, bei dem eine Frau nackt und erstochen von ihrer zwölfjährigen Tochter auf dem Küchenboden aufgefunden wird, erinnert sie an ihre eigene Vergangenheit. Auch ...

Harper McClain ist Polizeireporterin. Ein Fall, bei dem eine Frau nackt und erstochen von ihrer zwölfjährigen Tochter auf dem Küchenboden aufgefunden wird, erinnert sie an ihre eigene Vergangenheit. Auch sie fand ihre Mutter ermordet in der Küche, als sie aus der Schule kam. Auch sie war damals 12 Jahre alt. Die ganzen Jahre hat sie sich mit dem Gedanken gequält, ob der Mörder noch frei herumläuft. Nun scheint er wieder mordend unterwegs zu sein. In diesem Fall gibt es keine verwertbaren Spuren und die Polizei glaubt nicht, dass es einen Zusammenhang gibt. Aber Harper will nun die Wahrheit herausfinden.
Dieses Buch ist gut zu lesen und von Anfang an spannend. Allerdings dürfte es für einen Thriller mehr Spannung geben und eine Portion Thrill – das fehlte mir ein wenig.
Harper McClain ist eine sympathische junge Frau. Nach dem Mord an ihrer Mutter haben sich die ermittelnden Polizisten um sie gekümmert und so hat sie gute Kontakte zur Polizei, was ihr in dem Beruf als Polizeireporterin zu Gute kommt. Nun aber ermittelt sie besessen und ihr ist jedes Mittel recht, um die Wahrheit herauszufinden. Ich konnte sie einerseits verstehen, aber hätte sie hin und wieder auch gerne gebremst. Schon bald scheint sie jemandem zu nahe gekommen zu sein, denn es wird ziemlich gefährlich für sie. Doch ist es der Mensch, den Harper verdächtigt?
Auch ich hatte einen Verdacht, wurde aber auch immer wieder verunsichert. Die Lösung fand ich dann ziemlich überraschend. Das Ende lässt Raum für eine Fortsetzung
Ein unterhaltsamer und spannender Thriller mit Luft nach oben.

Veröffentlicht am 22.05.2018

Daisy ermittelt mal wieder

Miss Daisy und der Tote im Chelsea Hotel
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Als ihr frischgebackener Ehemann Alec Fletcher in Washington zu tun hat, begleitet ihn Daisy nach Amerika. Sie aber logiert im berühmten Chelsea Hotel in New York, denn auch sie hat als Journalistin zu ...

Als ihr frischgebackener Ehemann Alec Fletcher in Washington zu tun hat, begleitet ihn Daisy nach Amerika. Sie aber logiert im berühmten Chelsea Hotel in New York, denn auch sie hat als Journalistin zu tun. Als sie sich mit dem Herausgeber des Magazins, für das sie schreibt, trifft, kommt es zu einem Mord. Ein Reporter ist tot und der Täter konnte entkommen. Doch Miss Daisy kann nicht untätig bleiben und nimmt die Verfolgung auf.
Das Buch ist sehr unterhaltsam und lässt sich flüssig weglesen. Im Chelsea Hotel gibt es eine ganze Reihe skurriler Gäste, zu denen Daisy schnell Kontakt bekommt. Weil Alec Fletcher seine Ehefrau kennt und ihre Neigung, in irgendwelche Kriminalfälle hineinzustolpern, hat er ihr einen jungen FBI-Beamten als Aufpasser dagelassen. Das hindert Daisy aber nicht daran, sich mit ihren neuen Freunden an die Ermittlungen zu machen. Liftboy Kevin ist ein gewitztes Bürschchen, der Augen und Ohren immer offen hat und daher viel weiß.
Auch wenn in Amerika die Prohibition herrscht, so ist es dennoch nicht schwierig an Alkohol zu kommen und nicht jede Behörde scheint Interesse daran zu haben, dieses Gesetz durchzusetzen.
Dies ist mein erstes Buch aus der Reihe um Daisy Dalrymple. Es ist sehr unterhaltsam. Toll, wie Daisy sich Gedanken über die Sprache macht:
„Warum behaupten Amerikaner immer, sie würden Englisch sprechen, wo sie ihre Sprache doch genauso gut Amerikanisch hätten nennen können. Am seltsamsten war, dass ihr, einer Engländerin, die reinstes Oxfordenglisch sprach, immer gesagt wurde, sie haben einen drolligen Akzent!“
Das Buch verleitet dazu, als Leser mit zu ermitteln, aber es ist nicht einfach Motiv und Täter herauszufinden. Auch Alec kann sich nur über die Fähigkeiten seiner Frau wundern.
Auch wenn es recht geruhsam zugeht bei der Klärung dieses Falles, macht das Buch doch sehr viel Spaß.

Veröffentlicht am 20.05.2018

Gefühlschaos

Am Ende jenes Sommers
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Meret lernt in Kenia den interessanten Lorenz kennen. Sie ist rettungslos verliebt und hat das Gefühl, dass Lorenz die Liebe ihres Lebens ist und dass sie mit ihm eine Zukunft hat. Doch Lorenz will keine ...

Meret lernt in Kenia den interessanten Lorenz kennen. Sie ist rettungslos verliebt und hat das Gefühl, dass Lorenz die Liebe ihres Lebens ist und dass sie mit ihm eine Zukunft hat. Doch Lorenz will keine festen Bindungen. Er mag sein unstetes Leben als Dokumentarfilmer. Daher kann er sich auch leichten Herzens trennen, als Meret nach Deutschland zurückfliegt. Sie ist aber am Boden zerstört. Wie kann er sie so leicht wieder gehen lassen? Hat er nicht die gleichen tiefen Gefühle wie sie verspürt? Aber es gibt noch einmal ein Glück für sie. Sie lernt den Juristen Johannes kennen, auf den sie sich verlassen kann und der ihr das gibt, was sie sich von einer Beziehung erwartet. Doch dann erhält sie einen Anruf von Lorenz…
Dieses Buch lässt sich sehr flüssig lesen. Die Handlungsorte sind gut und bildhaft dargestellt, so dass man sich alles gut vorstellen konnte.
Meret ist eine sympathische junge Frau, trotzdem habe ich sie nicht verstehen können. Bei Lorenz spürt sie die ganz großen Gefühle und geht gleich davon aus, dass es bei ihm nicht anders sein kann. Bei Johannes bekommt sie dann genau das, was sie sich von einer Beziehung erwartet. Aber immer schwirrt in Ihren Gedanken Lorenz herum, so dass sie sich nicht richtig auf Johannes einlassen kann. Daher konnte ich ihr weiteres Handeln nicht so ganz verstehen. Somit kam sie mir auch nicht wirklich nahe. Lorenz ist ein ichbezogener rücksichtsloser Mensch und ich habe mich oft gefragt, warum Meret sich immer wieder von ihm einwickeln ließ.
Meret ist immer zwischen Lorenz und Johannes hin- und her gerissen. Wird sie sich irgendwann entscheiden können, mit wem sie ihr Leben verbringen will?
Ein Roman über große Gefühle, der mich aber nicht so packen konnte, wie ich es erwartet hatte. Trotz fühlte ich mich gut unterhalten.

Veröffentlicht am 18.04.2018

Entführt und misshandelt

ESCAPE - Wenn die Angst dich einholt
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Ella Santos wurde entführt, als sie zehn Jahre alt war. Nach drei Jahren voller Misshandlungen und Missbrauch gelang es ihr, hochschwanger zu entkommen. Schwer traumatisiert konnte sie sich kaum erinnern, ...

Ella Santos wurde entführt, als sie zehn Jahre alt war. Nach drei Jahren voller Misshandlungen und Missbrauch gelang es ihr, hochschwanger zu entkommen. Schwer traumatisiert konnte sie sich kaum erinnern, so dass der Täter nie gefasst wurde. Ihre Tochter wurde zur Adoption freigegeben und sie erhielt eine neue Identität. Nun heißt sie Laine Moreno. Sie will vergessen, doch wer so etwas ertragen musste wird nie vergessen.
Zehn Jahre ist das inzwischen her, als Laine auf einem Plakat das Bild eines verschwundenen zehnjährigen Mädchens sehen muss, welches aussieht wie sie selbst in dem Alter. Sie ahnt, dass es sich um ihre Tochter handelt und glaubt, dass es der gleiche Täter ist wie bei ihr. Alles kommt wieder hoch. Aber sie muss das Mädchen retten, doch dazu muss sie sich ihren eigenen Dämonen stellen.
Der Schreibstil dieses Buches lässt sich sehr gut lesen und die Geschichte wird aus der Sicht von Laine berichtet. Der ermittelnde Kommissar ist ausgerechnet der Polizist, der Laine damals auf der Straße gefunden hat. Er ist eine interessante Person, aber für die Suche nach dem verschwundenen Mädchen spielt er eher eine Nebenrolle.
Laine hat Furchtbares erlebt und sie hat das Trauma auch nach all den Jahren nicht verwunden. Sie versucht ihr Leben in den Griff zu bekommen, aber nur mit Hilfe von Drogen kann sie weiterleben. Sie kann auch keine Beziehung zu anderen Menschen ertragen, kann sich nicht einmal selbst ertragen. Sympathisch war mir Laine nicht, ich schwankte zwischen Mitleid und Ablehnung, denn ihre Gedanken und ihr Verhalten waren mir oft zu wirr.
Da es immer wieder um die Aufarbeitung der Vergangenheit geht, kam keine rechte Spannung auf und es gab auch zwischendurch Längen. Erst zum Ende wurde es dann wieder interessanter, überraschend und damit spannender. Mich konnte die Geschichte nicht so packen wie ich es erwartet hatte.
Eine interessante Geschichte, der jedoch etwas der Thrill fehlte.