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Veröffentlicht am 05.02.2017

Starker Politkrimi aus Irland

Rain Dogs
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Die Journalistin Lily Bigelow wird im Hof von Carrickfergus Castle tot aufgefunden. Sean Duffy ist geschockt, denn er war ihr erst am Tag vorher noch begegnet. Zunächst sieht alles nach einem Selbstmord ...

Die Journalistin Lily Bigelow wird im Hof von Carrickfergus Castle tot aufgefunden. Sean Duffy ist geschockt, denn er war ihr erst am Tag vorher noch begegnet. Zunächst sieht alles nach einem Selbstmord aus, doch dann zeigt sich, dass Lily Bigelow ermordet wurde und man sie danach vom Burgfried geworfen hat, um den Mord zu vertuschen. Aber die Sache ist sehr rätselhaft. Der der Hausmeister hat alles kontrolliert und da war niemand mehr, bevor er die Burg verschlossen hat. Aber nun ist niemand in der Burg und eine Flucht scheint wegen der hohen Mauern und des verschlossenen Burgtores unmöglich. Die Überwachungskameras anderer Gebäude zeigen, dass niemand in der Zwischenzeit in die Burg eingedrungen ist. Wie also kamen Lily und ihr Mörder in die Burg?
Der schnörkellose, manchmal sogar etwas abgehackte Schreibstil ist flüssig zu lesen und passt sehr gut zur Story und zum Protagonisten.
Dies ist bereits der fünfte Band, in dem der katholische Polizist Sean Duffy ermittelt. Es ist die Zeit der blutigen Unruhen in Nordirland und da ist es ratsam, sein Auto vor Fahrtantritt zu kontrollieren, um nicht durch eine Bombe getötet zu werden. Auch Duffy macht das immer wieder. Er ist ein Ermittler mit Schwächen, was ihn sympathisch macht. Duffy hat eine etwas sarkastische Art, kann bei Frauen schlecht nein sagen und bei Alkohol und Koks auch nicht. Er geht seinen Weg, auch wenn er sich unbeliebt macht.
Der Fall der toten Journalistin lässt Duffy keine Ruhe. Sie war wohl hinter einer großen Sache her. Doch wer wollte verhindern, dass etwas ans Tageslicht kommt. Ihr Notebook ist verschwunden. Duffy findet heraus, dass Bigelow Amtsmissbrauch und Korruption in höchsten Regierungskreisen Großbritanniens aufdecken wollte. Es gibt Leute, die mächtig genug sind, um Duffy bei den Ermittlungen immer wieder Steine in den Weg zu legen.
Mir gefällt es, wie dieser Kriminalfall in das politische Zeitgeschehen eingebunden ist. Das macht die Geschichte sehr authentisch und sorgt zusätzlich für Spannung, dabei ist der Fall ohnehin schon sehr spannend und rätselhaft. Auch das Ende ist schlüssig.
Ein fesselnder Kriminalroman mit einer ganz besonderen Atmosphäre, den ich nur empfehlen kann.

Veröffentlicht am 04.02.2017

Das liebe Geld

Kobra Bar
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Vier Tote in einer Bar und niemand hat etwas gesehen oder gehört. Auch aus den Kellnerinnen bekommen Kommissar Schiller und sein Kollege Dacher nichts heraus, denn die sind geschockt. Schiller bringt die ...

Vier Tote in einer Bar und niemand hat etwas gesehen oder gehört. Auch aus den Kellnerinnen bekommen Kommissar Schiller und sein Kollege Dacher nichts heraus, denn die sind geschockt. Schiller bringt die Kellnerin Fanny nach Hause. Eine Handtasche nimmt er auch gleich mit in der Annahme, dass sie Fanny gehört. Derweil ist die Kellnerin Viktoria verzweifelt auf der Suche nach Ihrer Handtasche, in der eine Menge Geld steckte.
Der Schreibstil ist gradlinig und gut und flüssig zu lesen. Die kurzen Kapitel sorgen für rasante Spannung.
Die Charaktere sind gut und authentisch beschrieben. Richtig warm geworden bin ich allerdings mit keinem. Fanny Blixen lässt sich von ihrem Freund überreden, das Geld zu behalten und zu verschwinden, doch dann machen Sich Gewissensbisse bemerkbar. Viktoria Suhrer scheint stärker, als sie in Wirklichkeit ist. Ihr Treiben ist nicht astrein und sie will natürlich das Geld zurück. Schiller ist ein Typ, der mir recht unsympathisch ist. Er hat eine ziemlich selbstgefällige Art und seine Arbeitsweise ist nicht besonders engagiert. So lässt er auch den jungen Kollegen auflaufen. Dacher reagiert darauf zu zaudernd, er müsste durchsetzungsfähiger sein. Dabei ist er ehrgeizig und hat einen guten Überblick. Zum Glück erkennt Schiller, dass da etwas falsch läuft.
Die Spannung wird während der Geschichte gehalten, es gibt immer wieder Wendungen, die für Überraschung sorgen.
Ein spannender Krimi.

Veröffentlicht am 04.02.2017

Störung der Idylle

Grün. Le vert de la Provence
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Valerie Baumann finden ihren Mann Ed tot im Swimmingpool. Zunächst nimmt man an, dass er einem Hitzschlag erlegen ist, doch die Ermittlungen zeigen, dass er zum einen voller Potenzmittel war, zum anderen ...

Valerie Baumann finden ihren Mann Ed tot im Swimmingpool. Zunächst nimmt man an, dass er einem Hitzschlag erlegen ist, doch die Ermittlungen zeigen, dass er zum einen voller Potenzmittel war, zum anderen gar nicht im Pool starb. Im Auftrag von Valerie macht sich Anselm Bernhard, ein Freund von Ed und Buchautor, an die Ermittlungen. Was hatte Ed mit der Frau zu tun, die Kräuter verkaufte und nun verschwunden ist? Die Idylle der Provence wird gestört, denn es bleibt nicht bei dem einen Mord.
Positiv an diesem Buch ist, dass es sehr schöne Beschreibungen der Handlungsorte gibt. Daneben gibt es noch viele historische Informationen. Leider geht das alles auf Kosten der Spannung, denn dadurch wird vieles sehr langatmig. Durch die unterschiedlichen Perspektiven bekommt man viele Eindrücke, die aber nicht dazu beitragen, dem Täter auf die Spur zu kommen. Ich hatte jeden mal im Verdacht. Die Charaktere waren mir eigentlich alle nicht sympathisch, am besten gefiel mir noch Anselm. Warum Valerie aber ausgerechnet einen Autor von Kochbüchern und Krimis auf die Untersuchengen ansetzt, ist mir schleierhaft. Ein Detektiv wäre doch weitaus prädestinierter gewesen. Außerdem gibt es Personen, die für den Kriminalfall unerheblich sind und die Geschichte nicht gerade übersichtlicher machen.
Die Polizei und Anselm ermitteln nebeneinander her, statt ihre Erkenntnisse auszutauschen. Auf unterschiedlichen Wegen erreichen sie ihr Ziel.
Der Fall war komplex, nicht leicht zu durchschauen und daher blieb die Lösung bis zum Ende offen.
Ein Krimi mit besonderer Provence-Atmosphäre.

Veröffentlicht am 04.02.2017

Offen für das Leben

Auch morgen werden Rosen blühen
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Was würde man machen, wenn man nach einem Herzstillstand wieder aufwacht? Würde man sein Leben weiterleben wie gehabt? Oder würde man sein bisheriges Leben in Frage stellen?
Alma, Mitte 50, erleidet einen ...

Was würde man machen, wenn man nach einem Herzstillstand wieder aufwacht? Würde man sein Leben weiterleben wie gehabt? Oder würde man sein bisheriges Leben in Frage stellen?
Alma, Mitte 50, erleidet einen solchen Herzstillstand. Ihr Leben vorher war in Ordnung, denn sie hat nicht nur einen zufriedenstellenden Job als Masseurin, sie hat vor allen Dingen tolle Freunde. Doch danach hat sie erste Zweifel. War das das Leben, welches sie führen wollte? Was ist mit ihren Träumen geworden? Alma macht es sich nicht leicht. Bei ihr gibt es kein „jetzt weiter wie bisher“. Sie überdenkt ihr Leben und sucht Antworten auf die Frage: „Wie soll mein Leben nun verlaufen?“ Sie hatte sich einmal eine Familie gewünscht, doch es wurde nichts daraus. Sie hadert mit der Kinderlosigkeit und spürt eine Leere in sich. Doch sie lässt sich nicht hineinfallen in diese mutlosen Gefühle. Indem sie sich mit ihren Fragen auseinandersetzt, findet sie ihren Weg.
Jeder kann wohl Almas Gefühle und Ängste nachvollziehen. Dabei muss es nicht immer so drastisch kommen, um sich zu fragen: War es das jetzt?
Alma stürzt sich mutig in ihre Zukunft und erhält von ihren wunderbaren Freunden jede Unterstützung.
Alle Personen sind sehr gut und detailliert gezeichnet. Bernhard ist ein sympathischer Mann, der Almas Herz berührt, zu dem sie aber nach ihrem Herzstillstand distanziert ist. Almas Jugendfreund Max ist mir dagegen unsympathisch. Er nimmt sich was er kriegen kann und wirkt ziemlich gefühllos und egoistisch. Katrins Leben verlief auch nicht so, wie sie sich das erträumte. Auch sie muss nach dem Tod der Mutter ihr Leben neu organisieren. Regine und Wolfgang sind treue Seelen, die mit ihrer Freundschaft eine gute Stütze für Alma sind.
Das Buch liest sich leicht und angenehm. Da Alma das Gärtnern liebt, erhalten wir wunderschöne Beschreibungen von Gärten und Blumen, so dass man sie gleich vor Augen hat.
Das Buch erinnern einen daran, sein Träume zu leben und seine Chancen zu nutzen, aber auch wie wichtig Freundschaft ist.
Eine schöne Liebesgeschichte.

Veröffentlicht am 04.02.2017

Wut im Bauch

Knut hat Wut
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Knut ist wie ein Dampfkochtopf wenn er wütend ist. Das weiß seine Mutter zur Genüge. Wenn etwas nicht so funktioniert, wie Knut sich das vorgestellt hat, dann tritt er um sich, schreit und wirft Sachen ...

Knut ist wie ein Dampfkochtopf wenn er wütend ist. Das weiß seine Mutter zur Genüge. Wenn etwas nicht so funktioniert, wie Knut sich das vorgestellt hat, dann tritt er um sich, schreit und wirft Sachen durch die Gegend. Er nimmt dann auch keine Rücksicht auf seinen besten Freund, den Kater Grizzly. Der flüchtet nach einem Wutanfall und ist nicht mehr zu finden. Als er dann doch wieder auftaucht, geht er Knut aus dem Weg, will sich nicht einmal streicheln lassen. Das gibt Knut zu denken. Das ist es gut, dass er zum Geburtstag einen Boxsack und Boxhandschuhe bekommen hat, damit kann er seine Wut prima abreagieren.
Wer kennt sie nicht, die hochexplosiven lieben Kleinen? Dieses Buch bietet Gesprächsstoff und zeigt den Kindern, dass man in seiner Wut anderen weh tun kann. Es zeigt aber auch, dass es Möglichkeiten gibt, anders zu reagieren.
Die tollen Bilder unterstreichen die Geschichte und sprechen die Kinder an.
Ein schönes Kinderbuch.