Zwischen zwei Welten
Der EdelsteingartenWien 1955: Die 25jährige Laura lebt wieder bei ihren Eltern, deren Ehe zerrüttet ist. Der Vater spricht dem Alkohol zu und die Mutter nörgelt permanent. Laure fürchtet sich schon vor dem Weihnachtsabend. ...
Wien 1955: Die 25jährige Laura lebt wieder bei ihren Eltern, deren Ehe zerrüttet ist. Der Vater spricht dem Alkohol zu und die Mutter nörgelt permanent. Laure fürchtet sich schon vor dem Weihnachtsabend. Doch dann bringt ihr Vater, der Geschäftsführer in einem Hotel ist, Gäste mit. Es sind drei Brüder der Familie Al-Quassem aus Bagdad. Younis, der jüngste Bruder, und Laura fühlen sich zueinander hingezogen. Kurz darauf macht Younis Laura einen Antrag und bittet sie, ihn nach Bagdad zu begleiten. Sie nimmt an. So kann sie dem freudlosen Elternhaus entfliehen. Doch sie hat keine Vorstellung davon, was sie erwartet. Warnungen schlägt sie in den Wind.
Die Autorin hat sich von der Geschichte ihrer Eltern inspirieren lassen. Es sind sehr unterschiedliche Welten, die da aufeinanderprallen. Laura geht ziemlich naiv in diese Ehe. Sie konvertiert zum Islam, die Konsequenzen ahnt sie nicht einmal. Die Rolle der Frau ist sehr eingeschränkt und für Laura ist alles sehr fremd. Younis ist Anwalt und politisch aktiv. Die Zeiten im Irak sind unruhig und gefährlich. Seine Rolle in diesen unruhigen Zeiten kann man nur erahnen. Gespräche über diese Themen werden vermieden. Younis, der zwischen Moderne und der Tradition steht, hat seine Geheimnisse.
Aber auch Laura redet nicht über ihre Vorstellungen und Wünsche. Ihre Entscheidungen kann ich meist nicht nachvollziehen. Die beiden leben nebeneinander her, obwohl sie sich lieben.
Obgleich sich die Geschichte flüssig lesen lässt und die Beschreibungen sehr bildhaft und voller Metaphern sind, kommen für mich keine Emotionen rüber. Mir kommt es eher vor wie ein nüchterner Bericht. Anfangs konnte mich das Geschichte noch packen, aber es fiel mir immer schwerer weiterzulesen. Meiner Meinung nach gab es einfach zu viele Brüche. Auch mit den Personen konnte ich mich nicht anfreunden, da ich die Gedanken und Handlungen nicht nachvollziehen konnte.
Mich konnte die Geschichte nicht fesseln.