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Veröffentlicht am 23.01.2023

Sehr gutes Debüt

Verschwiegen
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Elma ist wütend. Auf David, der sie einfach so im Stich ließ. Sie zieht wieder in ihren Heimatort Akranes. Eigentlich wollte sie ja nicht mehr weg von Reykjavik. Aber der Schmerz ihrer Trennung lässt ihr ...

Elma ist wütend. Auf David, der sie einfach so im Stich ließ. Sie zieht wieder in ihren Heimatort Akranes. Eigentlich wollte sie ja nicht mehr weg von Reykjavik. Aber der Schmerz ihrer Trennung lässt ihr keine andere Wahl. Gut, dass sie hier viele Menschen kennt und sofort Arbeit und Wohnung findet. Dass ihre Tätigkeit direkt mit der Aufklärung eines Mordes beginnt, das hätte sie eher nicht gedacht.

„Verschwiegen“ ist in zwei Zeitebenen geschrieben: einmal geht es um die Ermittlungen und das Leben von Elma und im anderen Strang um Vorkommnisse, die Jahrzehnte zurückliegen. Schon bald ahnte ich, worum es geht und fragte mich, wie die Ermittler die Tat aufklären. Dabei war es schließlich keineswegs der oder die Täter/in, die ich als solche erkannt haben wollte. Das hat die Autorin also sehr gut konstruiert und führt ihre Leser lange auf falsche Spuren.

Es gibt viel Persönliches von Elma und das war mir zwischendurch ein Zuviel des Guten. Hin und wieder hatte ich auch das Gefühl, dass die Autorin das Buch künstlich in die Länge ziehen wollte. Nichtsdestotrotz empfehle ich den Krimi. Er ist ein Debüt und verspricht noch viele spannende Lesestunden von Eva Björg. Die düstere Stimmung im kalten Irland hat sie sehr gut vermittelt.

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Veröffentlicht am 16.01.2023

Gute Studie der Ereignisse kurz nach der Wende

Die Verbrechen der anderen
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Den Mitarbeitern des KDD in Dresden fällt es nicht leicht, sich an die neue Situation zu gewöhnen. Zumal es noch immer Seilschaften aufzudecken gibt, die eng mit der Stasi im Zusammenhang stehen. Kunstraub, ...

Den Mitarbeitern des KDD in Dresden fällt es nicht leicht, sich an die neue Situation zu gewöhnen. Zumal es noch immer Seilschaften aufzudecken gibt, die eng mit der Stasi im Zusammenhang stehen. Kunstraub, das war ja kurz nach der Wende immer wieder mal ein Thema. Und damit muss sich jetzt auch Tobias Falck auseinander setzen. Zudem gibt es gleich mehrere Tote, deren Schicksal nicht ungesühnt bleiben soll.

„Die Verbrechen der Anderen“ ist ein weiterer Band rund um Falck und den KDD. Wer, wenn nicht Herr Goldammer kann beschreiben, wie es kurz nach dem Mauerfall in beiden Teilen Deutschlands zuging. Wie führten sich die „Wessis“ auf und welche Reaktionen kamen von den „Ossis“?

Zügig zu lesen und zudem auch spannend, so bewerte ich das Buch. Immer wieder kommt es zu Wendungen, mit denen ich als Leser nicht rechnete. Und das ließ den Spannungsbogen gestrafft bleiben. Einige Längen gefielen mir dann nicht so gut. Die Ausführungen zum Privaten, hier besonders bei Falck, fand ich sehr ausführlich und überflüssig. Eine Empfehlung gibt es trotzdem. Und gute vier Sterne ebenfalls.

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Veröffentlicht am 11.01.2023

Faktenreicher Abschluss der Reihe

Mehr als die Gerechtigkeit
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Gut Mohlenberg und seine Bewohner erholen sich von den Wirren der vergangenen Jahre. Friederike und Charlotte wünschen sich so sehr, dass die Ungerechtigkeiten gegenüber behinderten Menschen endlich gesühnt ...

Gut Mohlenberg und seine Bewohner erholen sich von den Wirren der vergangenen Jahre. Friederike und Charlotte wünschen sich so sehr, dass die Ungerechtigkeiten gegenüber behinderten Menschen endlich gesühnt werden. Aus dem Grund reisen sie gerne nach Hamburg. Hier lebt und arbeitet Richard Hellmer. Ein alter Bekannter aus der Reihe „Leise Helden“, der denen eine Stimme gibt, die sich im „Dritten Reich“ nicht wehren konnten. Unglaublich, wie die alten Seilschaften der Nationalsozialisten immer noch funktionieren und ihm das Leben schwer machen. Und dann wird Friederike auch noch in einen Mord verstrickt. Auf die Hilfe ihrer Tochter kann sie sich nicht verlassen. Die verbringt ihre Zeit liebe mit dem charmanten Piloten Thomas.

„Mehr als die Gerechtigkeit“ ist also der letzte Band rund um Gut Mohlenberg. Ich durfte die Hauptpersonen eine lange Zeit begleiten und traf in diesem Buch sogar Bekannte wieder, die in einer anderen Reihe eine Rolle spielten. Dass dabei auch die Vergangenheit von Richard und Familie aufgeklärt wurde, gefiel mir gut. Zudem konnte Friederike erneut mithelfen, einen Mordfall aufzuklären. Aber diese beiden Erzählstränge fesselten mich nicht so sehr, wie die Erklärungen zur Zwangssterilisation.

Auch dieses Buch der Autorin konnte mich restlos überzeugen. Da gab es zum Beispiel die Schilderung einer Ausschusssitzung, die historisch belegt ist. Selbst die erwähnten Unterhaltungen fanden auf diese Weise statt. Auch die Ignoranz der Täter hat Frau Metzenthin perfekt dargestellt. Kaum ein Bewusstsein der schweren Schuld lässt sich erkennen. Gerade bei dem Umgang mit Behinderten und Menschen, die nicht ins Bild der Nationalsozialisten passten, gab es kaum ein Einsehen.

Auf den letzten Seiten des Buches schreibt die Autorin von Quellen, die frei verfügbar sind. Wer Interesse an den Vorgängen Anfang 1960 hat, sollte sie lesen. Aber Obacht, wer mit betroffenen Menschen zu tun hat, der wird eventuell getriggert. Für mich ist die Ignoranz der Täter ein weiterer Grund, immer wieder das Vorgehen der Nationalsozialisten öffentlich zu machen.

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Veröffentlicht am 09.01.2023

Scholz und Cum-EX

Die Akte Scholz
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Olaf Scholz zeigt sich in der Öffentlichkeit stets ruhig und besonnen. Ohne Fehl und Tadel regiert er. Ohne Fehl und Tadel? Nein, das belegen die beiden Autoren Oliver Schröm und Oliver Hollenstein in ...

Olaf Scholz zeigt sich in der Öffentlichkeit stets ruhig und besonnen. Ohne Fehl und Tadel regiert er. Ohne Fehl und Tadel? Nein, das belegen die beiden Autoren Oliver Schröm und Oliver Hollenstein in dem Buch „Die Akte Scholz“. Beide sind für ihre akribischen Recherchen bekannt und Herr Schröm gilt gar als einer der besten Investigativjournalisten Deutschlands. Viele neue Erkenntnisse wurden gesammelt und aufgeschrieben. Klar zu sehen, wie der Kanzler und seine Gefolgschaft in Krisensituationen handelt. Geschickte Manipulationen und „Halbwahrheiten“ machten die Runde. Einen Untersuchungsausschuss gab es bis heute nicht.

Es war ein Präsent, die Gabe von uns Steuerzahlern an eine Hamburger Bank. Die Privatbank Warburg soll ein 47 Millionen Euro Steuergeschenk erhalten haben. Nein, ich werde hier keine Erkenntnisse aus dem Buch aufschreiben. Wen es interessiert, wie der Kanzler auf Druck reagiert und wie es zu dem Skandal kam, der möge das Buch lesen. Das Werk klärt nicht nur auf. Es ist zudem gut verständlich und klar geschrieben. Dass aufmerksame Leser sich Zeit beim Studium lassen sollten, ist wohl klar. Sonst kann passieren, dass wertvolle Gedanken nicht erfasst werden. Und ich werde „Die Akte Scholz“ mit Sicherheit noch einmal lesen. Gute Sachbücher mag ich nämlich sehr. Durch sie erweitere ich meinen Horizont und schaue auch mal hinter die Potemkinschen Fassaden.

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Veröffentlicht am 02.01.2023

Spürst du es auch, wenn die Bäume schlafen?

Aufblattelt
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Es sieht so aus, als sei der Mitarbeiter von „Pannonia-Bau“ als Rambo unterwegs. Ohne Rücksicht auf Leib und Leben der Demonstranten rast er durch den Wald und holzt Bäume ab, die direkt geschreddert werden. ...

Es sieht so aus, als sei der Mitarbeiter von „Pannonia-Bau“ als Rambo unterwegs. Ohne Rücksicht auf Leib und Leben der Demonstranten rast er durch den Wald und holzt Bäume ab, die direkt geschreddert werden. Und mittendrin Isabella Kirnbauer und ihr bester Freund, ein Graf. Die möchten durch ihre Aktionen verhindern, dass ein ganzer Wald für ein paar Wohnblocks gerodet werden soll. Sie ketten sich sogar an Bäume an und nehmen es in Kauf, verletzt zu werden.

Im Südburgenland gibt es also auch junge Leute, die sich um die Zukunft unserer Umwelt sorgen. Dass sie sich dann auch menschlich näher kommen, scheint nicht verwunderlich. Und dass Eltern und Bekannte immer wieder Gegenargumente für die Verbindung finden, stört die Liebenden nicht. Die Hochzeit wird exakt nach den Wünschen der Braut Isabella stattfinden. Bis dann ein Gast blutend zusammenbricht…“Aufblattelt“ hat aber noch mehr Tote zu bieten.

Auch wenn es der dritte Band einer Reihe ist, dieses Buch kann unabhängig davon gelesen werden. Es ist eine Mischung aus Pflanzenkunde und humorvoller Tätersuche. Wer viel Spannung erwartet, der wird enttäuscht sein. Es gibt aber etliche Verdächtige und viele Wendungen. Das macht die Story abwechslungsreich. Das Verhältnis zwischen Adel und „einfachen“ Leuten konnte die Autorin gelungen darstellen. Die wenigen Passagen in Dialekt werden am Schluss übersetzt. Trotz einiger Längen las ich den „Gartenkrimi“ gerne. Auch das Cover spricht mich als Gartenfreund sehr an. Ob ich aber weitere Bücher der Autorin lesen, das weiß ich noch nicht.

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