Kriminaldauerdienst: Team Ost-West | Zweiter Band der packenden Krimi-Reihe aus der Zeit der deutschen Wiedervereinigung
»Mord bleibt Mord. Egal unter welcher Regierung, oder?«
Im kalt-stürmischen Februar 1990 wird in Dresden ein junger Mann, ein ehemaliger Grenzsoldat, als vermisst gemeldet. Zeitgleich ermittelt das KDD-Team um Tobias Falck, Edgar Schmidt und Stefanie Bach in einem Fall von Kunstraub. In der Dresdner Galerie der Alten Meister ist ein wertvolles Gemälde durch eine Fälschung ersetzt worden. Kurz darauf wird der Fälscher ermordet. Handelt es sich womöglich um alte Stasi-Machenschaften? Die westdeutsche Ex-Kommissarin Sybille Suderberg, die inzwischen Privatdetektivin im Osten ist, spielt dabei eine undurchsichtige Rolle. Ihretwegen kommen die Dresdner Polizisten zu einer Dienstreise in den unbekannten Westen, die sie in das karnevalstrunkene Köln, aber auch in eine gefährliche Falle führt.
Das Buch spielt im Jahr 1990 und es geht um Kunstraub und Politik. Beides wurde hier nach der Wende sehr gut kombiniert und ist zugleich ein Spiegel jener Zeit. Das Cover finde ich besonders gelungen. ...
Das Buch spielt im Jahr 1990 und es geht um Kunstraub und Politik. Beides wurde hier nach der Wende sehr gut kombiniert und ist zugleich ein Spiegel jener Zeit. Das Cover finde ich besonders gelungen. Der Krimi selbst ist originell und spannend mit interessanten Figuren und einem tollen Schauplatz der Handlung. Auch den Schreibstil fand ich detailliert und packend. Eine tolle Mischung, die ich sehr gerne empfehle.
Der Mauerfall ist gerade 3 Monate her und in den Köpfen der ehemaligen Bewohner der DDR geistert immer noch die Machenschaften der Stasi umher. Im Februar 1990 wird in Dresdner Galerie ein Kunstgemälde ...
Der Mauerfall ist gerade 3 Monate her und in den Köpfen der ehemaligen Bewohner der DDR geistert immer noch die Machenschaften der Stasi umher. Im Februar 1990 wird in Dresdner Galerie ein Kunstgemälde als gestohlen gemeldet. Das Bild wurde kurz vorher restauriert und jetzt hängt eine Kopie in der Galerie. Die Kollegen vom Kriminaldauerdienst Tobias Falck, Edgar Schmidt und Stefanie Bach ermitteln. Kurze Zeit später wird der Fälscher ermordet. Die Nachforschungen werden durch interne Querelen unter den Ermittlern erschwert und dann taucht auch die westdeutsche Ex-Kommissarin Sybille Suderberg, die jetzt als Detektivin arbeitet, wieder auf.
Dies ist der zweite Fall für das Team des KDD in Dresden und das Cover ähnelt von der Aufmachung dem 1. Teil. Die Protagonisten sind bekannt und bietet einige neu Verwicklungen im privaten Bereich. Dieser Kriminalroman zeigt, wie lange es dauert, bis die ehemaligen DDR-Bürger sich an den neuen Polizeistaat gewöhnen. Der Schreibstil ist humorvoll und spannend. Die Handlung nimmt immer neue Wendungen an man kommt der Aufklärung mehrerer verbrechen einfach nicht näher. Der Schluss endet dann überraschend im Kölner Karneval.
Februar 1990 in Dresden. Eine Mutter meldet ihren Sohn als vermisst. Da er als Grenzsoldat einen Flüchtigen an der Grenze erschossen hat, befürchtet sie, dass ihm etwas angetan wurde. Und parallel dazu ...
Februar 1990 in Dresden. Eine Mutter meldet ihren Sohn als vermisst. Da er als Grenzsoldat einen Flüchtigen an der Grenze erschossen hat, befürchtet sie, dass ihm etwas angetan wurde. Und parallel dazu wird eine Fälschung in einer Kunstsammlung entdeckt. Wer hatte damit zu tun und wer ist für die Tode im Umkreis des Bildes verantwortlich? Viel Arbeit für den KDD und vor allem zwei recht undurchsichtige Fälle.
Das Team rund um Tobias Falck muss immer wieder mit Vorurteilen kämpfen, werden immer wieder in Verschwörungstheorien verstrickt und generell gestalten sich die beiden Fälle als sehr undurchsichtig. Und als bei dem Kunstfall auch noch ein Westdeutscher Experte verschwindet, fragen sich die drei, ob nicht doch die Stasi oder die KoKo ihre Finger mit im Spiel haben und das Ganze eine Nummer zu groß ist.
Frank Goldammer liefert hier nicht nur einen sehr spannenden Kriminalfall, in dem niemand niemanden trauen kann, er liefert auch ein Bild der Zeit. Ostdeutsche, die von betrügerischen Wessis übers Ohr gehauen werden, die Verlockungen der westlichen Einkaufstempel und die Frage wohin es gehen soll in der DDR sind Themen, die er ganz nebenbei mit einbindet. Mir hat das ausgesprochen gut gefallen und ich muss sagen, ich habe mich an manchen Stellen echt fremdgeschämt für so manchen Wessi, der hier seinen Auftritt hat.
Ein bisschen zu viel war mir Tobias Zerrissenheit, als er sich nicht entscheiden kann, mit welcher Frau er denn nun gerne sein Privatleben teilen möchte. Vor lauter Angst etwas zu verlieren eiert er ganz schön lange herum, bis er dann endlich eine Entscheidung trifft. Das hätte wegen mir auch ein wenig kürzer sein dürfen, vor allem, da er ja ein patenter Ermittler ist und auch an Selbstbewusstsein gewonnen hat und sich auch mal durchsetzen kann.
Nachdem es im Team Schmidt, Falck und Bach manchmal doch ziemlich knirscht und gerade Edgar Schmidt sich nicht wirklich zum Teamplayer entwickelt bin ich mal gespannt, was der Autor noch so vor hat mit diesem Team. Potenzial ist auf jeden Fall noch eine Menge da. Ich würde mich auf jeden Fall sehr freuen ein weiteres Buch aus dieser Reihe zu lesen.
In diesem Sinne kann ich das Buch nur empfehlen. Sehr spannend zu lesen und man bekommt ein Gefühl dafür, was damals so alles ablief.
Tobias Falck, Leutnant der Volkspolizei der DDR, seine Kollegin Stefanie Bach und sein Vorgesetzter Edgar Schmidt werden mit den Ermittlungen zu einem verschwundenen Gemälde aus der Galerie Alte Meister ...
Tobias Falck, Leutnant der Volkspolizei der DDR, seine Kollegin Stefanie Bach und sein Vorgesetzter Edgar Schmidt werden mit den Ermittlungen zu einem verschwundenen Gemälde aus der Galerie Alte Meister beauftragt. Der Restauratorin, die das Bild erst vor wenigen Wochen aufgearbeitet hat, ist aufgefallen, dass anstelle des Originals jetzt dort eine sehr gute Kopie hängt. Falck und Bach finden den Fälscher relativ schnell, kommen aber trotzdem zu spät – er wurde erschlagen. Seine Witwe ist überzeugt, dass alle Mitwisser der Fälschung beseitigt werden sollen. "Die bringen uns alle um!“ „Wen meinen Sie …? Die Stasi?“ „Die und die anderen. Die Kunsthändler, alle. Das ist eine Mafia! Die gehen über Leichen. Das war nur der Anfang.“ (S. 85) Sie scheint recht haben, weitere Involvierte werden überfallen oder getötet, ein beauftragter Sachverständiger aus dem Westen verschwindet spurlos. Außerdem durchsucht jemand systematisch die Wohnungen aller Beteiligten. Ein Wettlauf beginnt. Wer findet das Original schneller – der Täter oder die Polizei? Da Falck und Bach vermuten, dass das Gemälde evtl. schon „drüben“ ist, bitten sie die ehemalige Kölner Polizistin Sybille Suderberg um Hilfe, die wegen ihrer Alleingänge inzwischen suspendiert wurde und in Dresden eine Detektei eröffnet hat.
„Wir sind hier wirklich die Trottel der Nation, dachte sich Falck. Er machte sich darüber schon längst keine Illusion mehr.“ (S. 16) Vier Monate nach der Wende ist Falck ernüchtert. Weder seine Kollegin noch sein Vorgesetzter nehmen ihn richtig ernst, stempeln ihn trotz seiner Ermittlungserfolge oft als naiv ab, und auch die Bürger haben keinen Respekt mehr vor der Polizei.
Falck und Bach sind ganz schön gefordert. Zu viele scheinen in die Fälschungen und Devisenbeschaffung verwickelt zu sein, bald sehen sie nicht mehr durch, wer welche bzw. wessen Interessen vertritt. Immer wenn sie denken, dass sie kurz vor der Lösung des Falls stehen, kommt wieder alles ganz anders. Zudem trauen sie Schmidt und Suderberg bald nicht mehr, die scheinen nämlich ihr eigenes Süppchen zu kochen. Wollen sie das Bild etwa selber an den Höchstbietenden verkaufen? Erschwerend kommt hinzu, dass alle Verdächtige extreme Angst vor der Stasi haben. Sie fliehen vor den Polizisten, verweigern die Aussage oder ergehen sich in kryptischen Andeutungen. Und komisch ist es ja schon, dass ihnen immer jemand einen Schritt voraus zu sein scheint. „… wir sollten aufpassen, dass wir nicht dem Verfolgungswahn verfallen.“ (S. 102)
Auch privat läuft es für Falck nicht rund. Er kann oder will sich nicht zwischen drei Frauen entscheiden. Zwischen ihm und seiner Kollegin prickelt es. Dann ist da die Mutter seiner Tochter, liebt er sie oder kommt da nur sein Pflichtgefühl durch? Auch seine Freundin, die ihn vor 2 Jahren verlassen hat, will ihn zurück.
Frank Goldammer verbreitet mit seinem Buch wieder eine ordentliche Portion (N)ostalgie. Ich kann mich noch gut an diese komische, unruhige Zwischenzeit erinnert, in der es die DDR nicht mehr wirklich gab und alles in der Schwebe war. Man ist entweder rübergemacht oder hat abgewartet, was sich ändert – ganz so, wie er es hier im Buch beschreibt.
Außerdem freue ich mich als Dresdnerin über die inzwischen z.T. veralteten Bezeichnungen der Straßen und Plätze, die ich manchmal erst auf den zweiten Blick erkannt, aber bei denen ich fast immer sofort ein Bild von damals vor Augen hatte.
„Die Verbrechen der Anderen“ lässt mich etwas zwiegespalten zurück. Der Krimi ist wirklich grandios, sehr rasant, mit vielen Verdächtigen und unterschiedlichsten Motiven, und so spannend, dass ich ihn an nur 2 Tagen gelesen habe. Auch das Thema der Devisenbeschaffung und Kunstfälschung von höchster Stelle fand ich extrem spannend. Allerdings musste ich zwischendurch oft überlegen, wer von den Beteiligten überhaupt noch lebt und wie er mit den anderen in Beziehung steht. Frank Goldammer spinnt (zu) viele parallele Handlungsfäden. Auch Falck resigniert zwischendurch. „Inzwischen glaube ich, wir werden das hier niemals ganz aufklären.“ (S. 357).
Zudem ermitteln er und seine Kollegen parallel im Fall eines verschwundenen Grenzschützers, dessen Mutter glaubt, dass sich die Eltern seines damaligen Opfers jetzt an ihm gerächt haben – vielleicht hätte man daraus den dritten Band der Reihe machen können?
Darum leider nur 4,5 von 5 Sternen.
Das Buch ist in der Wendezeit in Dresden verortet. Ein Gemälde wird in der Gemäldegalerie durch eine Kopie ersetzt und das Original ist verschwunden. Stasiverstrickungen werden vermutet. Und damit beginnt ...
Das Buch ist in der Wendezeit in Dresden verortet. Ein Gemälde wird in der Gemäldegalerie durch eine Kopie ersetzt und das Original ist verschwunden. Stasiverstrickungen werden vermutet. Und damit beginnt eine Räuberpistole, wo es den Ermittlern, aber auch dem Leser, schwerfällt den Überblick zu behalten. Parallel wird der Fall eines verschwundenen jungen Mannes, der als Grenzer einen Republikflüchtling erschossen hat, behandelt. Dieser Fall wird aber eher nebenher behandelt.
Der Schwerpunkt des Buches liegt in den Beziehungen der Protagonisten und der Darstellung der Verhältnisse in der Wendezeit. Die Kriminalfälle werden eher nebenher behandelt. Zumal sich die Kommissare nicht gerade geschickt anstellen. Dem Autor gelingt es sehr gut, die Stimmung in dieser Zeit einzufangen. Die alte Ordnung hat sich aufgelöst und was die Zukunft bringt, weis keiner. Die Angst vor der Stasi ist noch da, aber genauso haben die ehemaligen IMs haben Angst vor Vergeltung. Und jetzt mischen auch noch die Wessis mit. Die Beschreibung der Personen war sehr gut. Der Schreibstil ist angenehm zu lesen.
Das Buch ist als Milieustudie sehr treffend, als Krimi eher langweilig und verworren.
Ich gebe dem Buch 4 Sterne weil es in meiner Heimatstadt spielt und der Autor die Zustände in der Wendezeit sehr gut beschrieben hat. Er hat sie genau wie ich in dieser Zeit in Dresden gelebt. Der Kriminalfall hat höchstens 3 Sterne verdient.