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Veröffentlicht am 12.04.2019

Spannender zweiter Band um Kommissar Lukas Zieringer

Perfekte Rache
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Lukas Zieringer ist ein junger Kommissar, der von München aus in die Provinz versetzt wurde. Er hat ein Trauma hinter sich und oberflächlich betrachtet, hat er einige Marotten. Dass diese allerdings auf ...

Lukas Zieringer ist ein junger Kommissar, der von München aus in die Provinz versetzt wurde. Er hat ein Trauma hinter sich und oberflächlich betrachtet, hat er einige Marotten. Dass diese allerdings auf schlimme Erlebnisse aus der Vergangenheit zurückzuführen sind, erkennt der neue Chef und hat Verständnis für ihn. Bei

PerfekteRache handelt es sich um den zweiten Band, in dem Lukas eine der Hauptpersonen spielt.

Ein Serienmörder verunsichert das gesamte Team um die Ermittler am Schliersee. Zwei Männer werden kurz nacheinander ermordet und sie tappen im Dunkeln. Bis sich Maria, die Tante Zieringers einschaltet. Sie bringt ein wenig Licht ins Dunkel, gerät allerdings auch selbst in den Fokus des Täters. Sind es die Witwen oder haben sie gar einen Profikiller beauftragt? Der Fall scheint zunächst unlösbar zu sein, wenn Lukas nicht so ein ermittlungstechnischer „Überflieger“ wäre.

Obwohl

PerfekteRache der zweite Band einer Reihe ist, kam ich gut in die Geschichte hinein, ohne das erste Buch zu kennen. Der Leser erfährt allerdings bereits im Prolog, wie sich die Tat abspielt und kann sich ein Bild von den Motiven des Täters machen. Etwa in der Mitte des Buches dürfte jedem klar sein, um wen es sich handelt. Allerdings ist die Spannung trotzdem da, weil es doch noch einiges zu klären gibt. Warum mordete der oder die Täter/in? Wie kommt Tante Maria ins Spiel und was musste Lukas vor Jahren mitmachen? Ein Buch, welches sich für das Lesen zwischendurch eignet. Dass Herr Zieringer in

PerfekteRache so sehr intelligent und äußerst schlau dargestellt wird, gefiel mir nicht so gut. Trotzdem gebe ich eine klare Leseempfehlung und danke dem Verlag und

NetGalleyDE

Veröffentlicht am 11.04.2019

Menschen sehen das, was sie sehen wollen

Mr. Doubler und die Kunst der Kartoffel
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Seni Glaister, die Autorin des Buches Mr. Doubler und die Kunst der Kartoffel, hat vier Kinder und lebt auf einem Hof. Dort züchtet sie Schweine und Rinder, ist Bergsteigerin und baut Wein an. Sie lebt ...

Seni Glaister, die Autorin des Buches Mr. Doubler und die Kunst der Kartoffel, hat vier Kinder und lebt auf einem Hof. Dort züchtet sie Schweine und Rinder, ist Bergsteigerin und baut Wein an. Sie lebt also mit der Natur und weiß, wovon sie schreibt.

Mr. Doubler lebt zurückgezogen auf seiner Farm und nach dem Auszug seiner beiden Kinder verschrieb er sich völlig seinen Kartoffeln. Als Vorbild dient ihm dabei der bereits verstorbene John Clarke, der eine bahnbrechende Züchtung der wertvollen Knolle hervorbrachte. Auch Doubler möchte, dass nach seinem Tod über ihn und seine Erfolge beim Kartoffelanbau berichtet wird. Für seine Kinder ist er schrulliger alter Mann und sein Sohn versucht sogar, ihn zu betrügen. Ein windiger Geschäftsmann stellt ihm nach und möchte unbedingt seine Farm kaufen und sein Sohn steckt mit ihm unter einer Decke.

Der einzige gute Mensch an seiner Seite, ist Mrs. Millwood. Die führt ihm den Haushalt und er genießt die Unterhaltungen mit ihr, die regelmäßig am Mittagstisch stattfinden. Als Mrs. Millwood krank wird, ändert sich das Leben Doublers. Schritt für Schritt wagt er sich wieder an die Öffentlichkeit und unter Menschen. Sogar einige moderne Erfindungen halten Einzug in seinem Haus.

Das Buch gefiel mir sehr gut, weil es zwar humorvoll aber mit viel Tiefgang geschrieben ist. Die Vergleiche zwischen Menschen und Kartoffeln, sowie deren Eigenarten, stimmen genau. Auch die Situation der Verhältnisse zwischen Eltern und Kindern hat die Autorin in dem Buch Mr. Doubler und die Kunst der Kartoffel perfekt beschrieben. Einige Zitate aus dem Buch möchte ich Ihnen nicht vorenthalten:

„Kinder sind eine Aneinanderreihung von DNS sie können nicht unser Vermächtnis sein. Das, was sie erreichen ist ihr eigenes Werk, genau wie sie die Verantwortung für ihre eigenen Misserfolge tragen müssen.“

„Das Gute im Innern ist wertlos, wenn es nicht geteilt wird.“ (Aus „Der alte Mann und das Meer“)

Nicht nur das Verhältnis zwischen Eltern und Kindern ist Thema des Buches. Auch das Miteinander der Menschen und wie schnell sie sich gegenseitig falsch beurteilen. Warmherzig und im Einklang mit der Natur schuf die Autorin ein Buch, das für Jung und Alt gleichermaßen eine wertvolle Lektüre darstellt.

Veröffentlicht am 09.04.2019

Er hat auch kein wirksames Rezept

Die große Heuchelei
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Seit einigen Jahren besuche ich regelmäßig die Seite des Herrn Todenhöfer auf Facebook. Ich weiß, dass er von vielen Leuten angefeindet wird und gegen jede Kritik erhaben ist. Um seine Bücher machte ich ...

Seit einigen Jahren besuche ich regelmäßig die Seite des Herrn Todenhöfer auf Facebook. Ich weiß, dass er von vielen Leuten angefeindet wird und gegen jede Kritik erhaben ist. Um seine Bücher machte ich bisher einen großen Bogen, da mich seine Kritiker über die Maßen beeinflussten. Jetzt endlich las ich sein neuestes Werk

DieGroßeHeuchelei.

Stilistisch ist das Buch weniger als Mittelmaß. Ja, das kann ich beurteilen, da ich sehr viel lese und auch selbst schreibe. Herr Todenhöfer beschreibt seine Reisen in Krisengebiete und betont dabei stets, wie gefährlich diese doch sind. Er berichtet von Mossul und vergleicht einen Krieg mit der Schilderung einer Jagd. Nein, das ist daneben aber ich denke, dass er das weiß und ein wenig provozieren wollte. Das Wort Systempresse aus dem Mund eines deutschen Journalisten und ehemaligen Abgeordneten? Passt nicht, da es eine Vokabel aus der Nazizeit ist.

Herr Todenhöfer war also unter anderem in Syrien, Inside the IS und in Gaza. Seine Berichte sind meiner Meinung nach sehr einseitig. Es gibt kein Schwarz und Weiß, jedes Ding hat zwei Seiten. Ich würde seinen Ausführungen dennoch mit Freude glauben, bis, ja bis er seine Erlebnisse in Gaza schildert. Nein, Israel ist nicht nur böse und weder Abbas noch die Hamas sind nur gut. Kann dieser Mensch sich vorstellen was es heißt, ständig von Terroristen angegriffen zu werden? Ist es nicht logisch, dass sie sich wehren? Hat der Herr Todenhöfer auch geschaut, wie palästinensische Kinder ihre Ferien verbringen? Ich glaube nicht. Gaza bekommt sehr viel Geld auch aus der EU und dieses versickert in undurchsichtigen Kanälen. Da diese Tatsache kein Thema bei seiner Auflistung der Fehler Israels war und ist, sehe ich das ganze Buch sehr kritisch.

Ich habe keine Ahnung, ob die Ausführungen in seinen Büchern tatsächlich so ganz selbstlos geschildert wurden. Ist es nicht eher Effekthascherei, damit seine Werke auch zahlreich verkauft werden? Eins weiß ich, es stimmt keineswegs, dass die Hamas von Israel gezielt gedemütigt werden. Ja, und in dem Buch

DieGroßeHeuchelei las ich nur Klagen gegen den Westen. Ja, die Amerikaner sind auch in meinen Augen Kriegstreiber und der blonde Dummkopf ist fehl am Platz. Seine Anhänger haben ihn aber gewählt und durch negative Presse wird er wohl nur noch mächtiger.

Das Buch lässt sich gut zwischendurch lesen. Es darf allerdings niemals als ultimative Wahrheit angesehen werden. Es zeigt die Meinung eines Menschen, der selbst keine Lösung für das Dilemma hat. Meiner Meinung nach sollte der Titel in#DieGroßeHeuchelei der Mächtigen heißen. Es ist nicht nur der Westen, der seine Mitmenschen bluten und hungern lässt.

Herr Todenhöfer festigt seine Aussagen mit Fußnoten, deren Quellen im Anhang aufgeführt sind. Beendet wird das eBook mit 31 Fotos von ihm und seinem Sohn, wo in den Krisengebieten der Welt unterwegs sind.

Veröffentlicht am 07.04.2019

Spannend, aber mit Luft nach oben

Tote Asche
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Kira Roth ist die Hauptperson in dem Psychothriller #Tote Asche von Patricia Walter. Sie hatte vor Jahren eine Psychose und die Erkrankung holt sie wieder ein. Sie erlebt Dinge, die ihr sehr suspekt sind ...

Kira Roth ist die Hauptperson in dem Psychothriller #Tote Asche von Patricia Walter. Sie hatte vor Jahren eine Psychose und die Erkrankung holt sie wieder ein. Sie erlebt Dinge, die ihr sehr suspekt sind und dazu zählt, dass sie die Urne ihrer kürzlich verstorbenen Mutter auf ihrem Küchentisch stehen sieht. Rasch fährt sie zum Friedhof, doch das Grab ist unberührt. Plötzlich fällt ihr eine frische Grube auf, an deren Ende ein Kreuz mit Kiras Namen und ihrem Todesdatum steht. Sie ruft die Polizei und als diese eintrifft, ist kein Kreuz mehr da. Die folgende Inspektion der Wohnung ergibt für die Polizisten nur das Ergebnis, nichts zu finden und Kira als Simulantin anzusehen.

Fünf Tage soll also die junge Frau noch zum Leben haben. Danach wird sie sterben, so vermittelt ihr das ein Stalker. Dieser versteht es sehr gut, Kira völlig zu verunsichern. Sie weiß nicht mehr, was sie träumt und was wahre Begebenheiten sind. Wer trachtet ihr nach dem Leben? Ist es ihre beste Freundin oder gar deren Lebensgefährte? Oder ist es gar Kiras Bruder Ben oder ihre große Liebe Philipp?

Die Autorin spielt mit den Gefühlen der Leser und der Aufbau von Spannung gelang ihr gut. Für mich waren die Ereignisse zwar stellenweise ein wenig zu konstruiert, ich habe mich trotzdem gut unterhalten gefühlt. Wer schlussendlich ihr Stalker war, wird für etliche Leser eine handfeste Überraschung sein. Mir gefiel, dass jeder der fünf Tage genau beschrieben ist. An jedem Datum geschehen schlimme Dinge, die nicht nur Kira fast in den Wahnsinn treiben.

Veröffentlicht am 05.04.2019

Spannende Unterhaltung á la Läckberg

Golden Cage. Trau ihm nicht. Trau niemandem. (Golden Cage 1)
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Camilla Läckberg wurde durch ihre Krimis rund um Fjällbacka sowie der Schriftstellerin Erika Falck und dem Kriminalkommissar Patrik Hedström. Mit dem Buch GoldenCageTrauIhmNichtTrauNiemandem entwickelte ...

Camilla Läckberg wurde durch ihre Krimis rund um Fjällbacka sowie der Schriftstellerin Erika Falck und dem Kriminalkommissar Patrik Hedström. Mit dem Buch

GoldenCageTrauIhmNichtTrauNiemandem entwickelte sie ein anderes Thema, ihrem Stil blieb sie aber treu.

Das Cover passt perfekt zum Titel. Gefangen in einem goldenen Käfig präsentiert sich ein ebenfalls goldfarbener Schmetterling. Faye und ihr Mann Jack haben schon glücklichere Zeiten erlebt. Ihre Ehe besteht nur noch auf dem Papier und durch stetige Erniedrigungen versucht Faye, ihren Mann an sich zu binden. Das funktioniert nicht und nach einer unerträglichen Demütigung verlässt sie ihn.

Rache ist süß, so hätte der Titel des Buches Golden Cage auch heißen können. Nach der Trennung ist das Leben Fayes nur noch darauf aus, ihren Exmann kalt zu stellen, zu erniedrigen und vor aller Welt verachtenswert zu machen. Ob ihr das gelingt?

Ein Markenzeichen Frau Läckbergs ist es, häufig die Orte des Geschehens und die Zeiten zu wechseln. In

GoldenCageTrauIhmNichtTrauNiemandem schweift sie in die Vergangenheit von Faye, die früher in Fjällbacka lebte und eine schlimme Kindheit voller Gewalt und Verlust hinter sich hat. Dem Leser wird auf diese Weise klargemacht, warum sie so sehr auf Rache aus ist und es genau so macht, wie hier beschrieben.

GoldenCageTrauIhmNichtTrauNiemandem ist spannend und klug konstruiert. Auch wenn einige Situationen vorhersehbar waren, so fühlte ich mich dennoch gut unterhalten. Der Spannungsaufbau ist gelungen und diese hält über das komplette Buch an. Immer wieder wechseln die Perspektiven und es kommen neue und aufregende Ereignisse dazu. Ein schöner Roman, der durch seine abwechslungsreichen Ereignisse und den einnehmenden Stil vom Alltag ablenken kann. Dazu kommt, dass die Übersetzerin Katrin Frey sehr gute Arbeit leistete.

Vielen Dank an den Verlag und

NetGalleyDE.