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Veröffentlicht am 20.03.2019

Hartes Leben - starke Frau

Die Gamswirtin
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„Die Gamswirtin“ wurde von Maria Buol im Jahr 1909 geschrieben und ist 2018 nach einer Neubearbeitung von Georg H. Knoflach, einem Nachkommen der Gamswirtin, im Verlag my Morawa erschienen.
Die Geschichte ...

„Die Gamswirtin“ wurde von Maria Buol im Jahr 1909 geschrieben und ist 2018 nach einer Neubearbeitung von Georg H. Knoflach, einem Nachkommen der Gamswirtin, im Verlag my Morawa erschienen.
Die Geschichte aus dem 18. Jahrhundert beschreibt das Leben von Ursula Knoflach, der Tochter einer armen Bauern- und Weberfamilie aus Tirol. Wegen der Armut musste „Urschel“ bereits mit zehn Jahren das Elternhaus verlassen und für Kost und Kleidung als Magd für mehrere Dienstherren arbeiten. Schon als Kind war sie eine starke Persönlichkeit, hat klaglos ihr Schicksal angenommen, jede Arbeit verrichtet, die man von ihr verlangte, und sie hatte zeitlebens einen starken christlichen Glauben. Mir hat besonders gut gefallen, dass Ursula Josef Knoflach, den Gamswirt, kennengelernt hat und dass es für beide Liebe auf den ersten Blick war. So hart wie Ursula in ihrem bisherigen Leben gearbeitet hatte, so hat sie auch als Gamswirtin von früh bis spät jede Arbeit immer fröhlich verrichtet. Lange hat sie dafür gekämpft, die Anerkennung ihres Schwiegervaters zu bekommen. Dabei war ihr Glaube sicherlich eine große Stütze – eine bewundernswerte Frau! Mal abgesehen von ihrem Schwiegervater war das Familienleben von Josef und Ursula Knoflach und ihren Kindern sehr harmonisch und alle gingen liebevoll miteinander um.
Weder die grausamen Kriegsgeschehnisse noch andere Schicksalsschläge ließen Ursula am Leben verzweifeln, sondern immer zufrieden sein. So zeigt sie auch das Foto auf dem Cover, lächelnd und mit ihrem Schicksal einverstanden. Auf der Rückseite des Buches gibt es eine Abbildung des Ortes Matrei, in dem Ursula als Gamswirtin gelebt hat.
Der Schreibstil ist der Zeit angepasst und dadurch zunächst etwas ungewohnt. Doch gerade dadurch fühlte ich mich bald mit hineingenommen in die Vergangenheit. Für viele in der heutigen Zeit ungewohnte Begriffe gibt es Erklärungen durch Fußnoten und am Ende des Buches ein Personenverzeichnis.

Veröffentlicht am 16.03.2019

Rettet den Wolf

Ruf der Wölfe (Band 1)
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Das Kinderbuch „Ruf der Wölfe“ aus dem Verlag Edel Kids Books, Autoren Robert Habeck und Andrea Paluch, macht sensibel für die Situation der Wölfe und erklärt, dass es möglich sein kann, dass Wolf und ...

Das Kinderbuch „Ruf der Wölfe“ aus dem Verlag Edel Kids Books, Autoren Robert Habeck und Andrea Paluch, macht sensibel für die Situation der Wölfe und erklärt, dass es möglich sein kann, dass Wolf und Mensch nebeneinander leben können.

In der Geschichte sind es Jan und seine Mitschülerin Clara, die versuchen, den Wolf zu retten. Jan, der im Wald eine Begegnung mit einem Wolf hat, ist zunächst der Meinung, dass der Wolf gefährlich ist, und schildert ihn als Bestie. Doch Clara kann ihn davon überzeugen, dass Wölfe auf jeden Fall geschützt werden müssen. Das wird kein leichtes Spiel, sind doch die meisten Dorfbewohner davon überzeugt, dass man den Wolf abschießen sollte. Aber Jan und Clara nehmen die Herausforderung an und haben gute Ideen, wen sie bei ihrem Vorhaben mit ins Boot nehmen. Damit beginnt ein aufregendes und spannendes Abenteuer. Als Jan sich im Alleingang versucht, wird es richtig gefährlich!

Ein kindgerechter Schreibstil, der aber auch Erwachsene anspricht, lässt mir keine Möglichkeit, das Buch aus der Hand zu legen.

Am Ende des Buches findet sich ein Sachteil, der eine gute Ergänzung zu der Geschichte ist. Es gibt Antworten auf die Fragen wo und wie Wölfe leben, Infomationen über die Verfolgung durch den Menschen und die Ausrottung sowie die Rückkehr des Wolfes. Der letzte Abschnitt befasst sich mit dem Menschen und dem Wolf heute.

Ein tolles Buch zum Thema „Rettet den Wolf“, das ich gerne als sehr lesenswert empfehle.

Veröffentlicht am 15.03.2019

Die Liebe siegt

Das Haus hinter den Magnolienblüten
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Die Autorin Pam Hillman erzählt die Geschichte der Irin Kiera, die gegen Ende des 18. Jahrhunderts mit ihren beiden jüngeren Schwestern von ihrem Bruder nach Amerika geschickt wird, angeblich um dort ihren ...

Die Autorin Pam Hillman erzählt die Geschichte der Irin Kiera, die gegen Ende des 18. Jahrhunderts mit ihren beiden jüngeren Schwestern von ihrem Bruder nach Amerika geschickt wird, angeblich um dort ihren zukünftigen Ehemann zu treffen. Auf der Überfahrt lernt sie Quinn O’Shea kennen, der mit seinen zwei Brüdern, die in demselben Alter sind wie Kieras Schwestern, unterwegs ist. Es sind kleine Streitigkeiten zwischen Kiera und Quinn, über die Quinn eher lächeln kann und die er nicht ganz ernst nimmt. Kiera allerdings findet es nicht komisch, weil sie die Sorge um ihre Schwestern sehr ernst nimmt. Fast scheint sie etwas hochnäsig zu sein.

Nach der Ankunft stellt sich heraus, was der Bruder seinen Schwestern angetan hat. Für seine eigenen Fehler lässt er sie leiden. Es ist nämlich nicht der Ehemann, der Kiera erwartet, sondern der Besitzer eines Freudenhauses, der die Mädchen mitnimmt ins Bordell.

Quinn ist sofort dabei, als es darum geht, die Mädchen aus dem Bordell herauszuholen – und unter großen Schwierigkeiten gelingt die Rettung. Quinn nimmt Kiera und ihre Schwestern mit auf die Plantage seines Bruders.

Der Schreibstil ist klar und anschaulich, wodurch Bilder im Kopf entstehen, die mich mitnehmen mitten hinein ins Geschehen. Doch ständig schwebt die Angst mit, dass der Bordellbesitzer erfahren könnte, wo Kiera und ihre Schwestern sich aufhalten.

Besonders, nachdem Kiera vorbeikommenden Reisenden Unterkunft und Verpflegung anbietet, erscheint die Gefahr doch sehr groß, dass sie entdeckt wird. Doch es macht auch Spaß zu erleben, wie zwischen Kiera und Quinn ganz vorsichtig und langsam eine Liebe entsteht, wie sie sich gegenseitig mit kleinen Dingen überraschen und aufeinander Acht geben. Das ist auch wichtig, denn es lauern immer und überall Gefahren, die es zu bewältigen gilt.
Bei diesem Buch aus dem Brunnen Verlag handelt es sich um einen christlichen Liebesroman, was mir besonders gut gefällt, denn alle Schrecken und Ängste sind leichter zu ertragen, wenn man einen starken Glauben hat und Hilfe im Gebet findet. Das kann man bei Kiera sehr stark spüren.

Veröffentlicht am 14.03.2019

Kannst du mir sagen, was Liebe ist?

Das kleine Bärchen und die Liebe
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Die Bärenmutter liebt ihr Kind und sagt ihm immer wieder, dass sie es lieb hat. Doch was ist Liebe? Mit der Antwort seiner Mutter, dass es ein Gefühl sei, das von Herzen kommt, kann das Bärchen nichts ...

Die Bärenmutter liebt ihr Kind und sagt ihm immer wieder, dass sie es lieb hat. Doch was ist Liebe? Mit der Antwort seiner Mutter, dass es ein Gefühl sei, das von Herzen kommt, kann das Bärchen nichts anfangen. Darum macht es sich auf die Reise um eine Antwort auf die Frage zu finden. Dabei begegnet es vielen verschiedenen Tieren. Alle werden befragt und jedes Tier hat eine andere schöne Umschreibung dafür, was Liebe ist. Doch das kleine Bärchen versteht nicht, was sie sagen. Bis die richtige Partnerin kommt und das Bärchen merkt: Alles, was er unterwegs erfahren hat, ist richtig. Und jetzt, wo er es selbst erlebt, gibt es keine Fragen mehr: Es ist ein Gefühl. Eins, das von Herzen kommt.

Veröffentlicht am 11.03.2019

Echte Freunde

Gottfried, der Turborabe - Ennos allerbester Freund
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„Gottfried der Turborabe“ - Der Autor Christoph Fromm erzählt das zweite Abenteuer mit dem Untertitel „Ennos bester Freund“. Erschienen ist das Buch im Primero Verlag und wird empfohlen als Erst- und ...

„Gottfried der Turborabe“ - Der Autor Christoph Fromm erzählt das zweite Abenteuer mit dem Untertitel „Ennos bester Freund“. Erschienen ist das Buch im Primero Verlag und wird empfohlen als Erst- und Vorlesebuch ab Grundschulalter.
Enno kommt aus Afrika, aus dem Land Mali, in dem es Krieg und Hunger gibt. Auf der Flucht hat ihn Gottfried, der einzige Rabe auf der ganzen Welt, der einen Turbodrüsenmotor hat, vor dem Ertrinken gerettet. Gemeinsam machen sich die ungleichen Freunde auf den Weg, um Ennos Familie zu finden, und dabei müssen sie einige Abenteuer bestehen.
Sehr unterhaltsam und für Kinder leicht verständlich geht es um Themen wie Flucht, Rassismus, aber auch um Integration und Verständigung. Dennoch macht das Buch nicht nur nachdenklich, sondern bietet mit Witz und Humor einen großen Lesespaß. Dazu tragen auch die farbenfrohen Illustrationen von Finja Skadi Vollbrecht bei.
Es ist nicht zwingend notwendig, den ersten Band vor dem zweiten zu lesen. Wenn ich jedoch gewusst hätte, dass es ihn gibt, hätte ich gern vorher erfahren, wie sich der mutige Enno und der freche Gottfried kennen lernen.