Hartes Leben - starke Frau
Die Gamswirtin„Die Gamswirtin“ wurde von Maria Buol im Jahr 1909 geschrieben und ist 2018 nach einer Neubearbeitung von Georg H. Knoflach, einem Nachkommen der Gamswirtin, im Verlag my Morawa erschienen.
Die Geschichte ...
„Die Gamswirtin“ wurde von Maria Buol im Jahr 1909 geschrieben und ist 2018 nach einer Neubearbeitung von Georg H. Knoflach, einem Nachkommen der Gamswirtin, im Verlag my Morawa erschienen.
Die Geschichte aus dem 18. Jahrhundert beschreibt das Leben von Ursula Knoflach, der Tochter einer armen Bauern- und Weberfamilie aus Tirol. Wegen der Armut musste „Urschel“ bereits mit zehn Jahren das Elternhaus verlassen und für Kost und Kleidung als Magd für mehrere Dienstherren arbeiten. Schon als Kind war sie eine starke Persönlichkeit, hat klaglos ihr Schicksal angenommen, jede Arbeit verrichtet, die man von ihr verlangte, und sie hatte zeitlebens einen starken christlichen Glauben. Mir hat besonders gut gefallen, dass Ursula Josef Knoflach, den Gamswirt, kennengelernt hat und dass es für beide Liebe auf den ersten Blick war. So hart wie Ursula in ihrem bisherigen Leben gearbeitet hatte, so hat sie auch als Gamswirtin von früh bis spät jede Arbeit immer fröhlich verrichtet. Lange hat sie dafür gekämpft, die Anerkennung ihres Schwiegervaters zu bekommen. Dabei war ihr Glaube sicherlich eine große Stütze – eine bewundernswerte Frau! Mal abgesehen von ihrem Schwiegervater war das Familienleben von Josef und Ursula Knoflach und ihren Kindern sehr harmonisch und alle gingen liebevoll miteinander um.
Weder die grausamen Kriegsgeschehnisse noch andere Schicksalsschläge ließen Ursula am Leben verzweifeln, sondern immer zufrieden sein. So zeigt sie auch das Foto auf dem Cover, lächelnd und mit ihrem Schicksal einverstanden. Auf der Rückseite des Buches gibt es eine Abbildung des Ortes Matrei, in dem Ursula als Gamswirtin gelebt hat.
Der Schreibstil ist der Zeit angepasst und dadurch zunächst etwas ungewohnt. Doch gerade dadurch fühlte ich mich bald mit hineingenommen in die Vergangenheit. Für viele in der heutigen Zeit ungewohnte Begriffe gibt es Erklärungen durch Fußnoten und am Ende des Buches ein Personenverzeichnis.