»Das war ein Krieg, den ihr gewannt. Warum gewannt ihr nicht den Frieden?«
Das Land, wo die Kanonen blühnKästners deutlich ablehnende Haltung gegen jeglichen Krieg ist bekannt, immerhin hat er sie nie verheimlicht, sondern stets offenkundig zur Schau gestellt. Sei es in vielzähligen Gedichten über den Krieg, ...
Kästners deutlich ablehnende Haltung gegen jeglichen Krieg ist bekannt, immerhin hat er sie nie verheimlicht, sondern stets offenkundig zur Schau gestellt. Sei es in vielzähligen Gedichten über den Krieg, darunter „Kennst du das Land, wo die Kanonen blühen?“, „Jahrgang 1899“ oder „Sergeant Waurich“, welche – zumindest mir – emotional nahe gehen oder seine Prosa, wie bspw. „Das Märchen von der Vernunft“ oder „Die Konferenz der Tiere“. Letztgenannte Texte blicken beide der Realität gleichermaßen pessimistisch ins Auge, doch versuchen sie zugleich die Welt verbessern zu können, indem sie Vorschläge für ein friedliches Miteinander, ohne Gewalt, böswillige Hintergedanken sowie Machtspiele, liefern.
Dabei darf sein Einsatz als pazifistischer Redner, bspw. gegen den Vietnamkrieg, nicht vergessen werden.
Auf kluge Weise werden die hier versammelten Texte, um Kästners Engagement aufzuzeigen, in vier Teile, benannt nach Erfahrungen, Betrachtungen, Aufrufen sowie Utopien (und eine Dystopie), untergliedert.
Eine tolle Zusammenstellung von Kästners Lyrik und Prosa, welche dessen Haltung zu Krieg und Frieden deutlich macht. Darüberhinaus schließt diese Sammlung mit dem erst 2023 wiederentdecktem Gedicht „Das posthistorische Zeitalter“, bevor der Kästner-Forscher Sven Hanuschek seine diesbezüglichen Gedanken in einem Nachwort zu Wort bringt und überdies eine knappe inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Pazifismus darbietet.
Ein kleines Buch, das sich hervorragend zum Entdecken oder Wiederentdecken von Kästners Werken sowie als Geschenk eignet.