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Veröffentlicht am 12.03.2023

Wissenschaft allgemeinverständlich

Weltrettung braucht Wissenschaft
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„...Ich vermisse die Zukunft. Also bin ich sie suchen gegangen...“

Diese Worte stellt die Autorin ihrem Buch voran. Dann nimmt sie ihre Leser mit auf eine Reise zu 11 Wissenschaftlern. Dazwischen gibt ...

„...Ich vermisse die Zukunft. Also bin ich sie suchen gegangen...“

Diese Worte stellt die Autorin ihrem Buch voran. Dann nimmt sie ihre Leser mit auf eine Reise zu 11 Wissenschaftlern. Dazwischen gibt es jeweils das Kapitel „Weiterreise“, wo sich die Autorin humorvoll und teilweise spitzzüngig dazu äußert, wie und warum das vorher Ausgeführte es in Politik und Gesellschaft so schwer hat. Das 12. Wissenschaftskapitel gestaltet sie selbst.
Der Schriftstil ist allgemeinverständlich, trotzdem wissenschaftlich korrekt und über weite Strecken mit einem feinem Humor durchsetzt.

„...Das meiste Übel dieser Welt ist wie Zahnpasta – leichter aus der Tube zu bekommen wie wieder hinein. Das heißt, es reicht nicht, nur auf die Bremse zu treten, wir müssen auch die Kurve kriegen…“

Es geht um Klimaschutz, Plastikvermeidung, Gesundheitspolitik, Gentechnik, Algorithmen und Biodiversität. Auf einige Themen möchte ich kurz eingehen.
Beim Klimaschutz kommt die Wissenschaftlerin schnell auf den Punkt. Sie belegt an Beispielen, was heute schon möglich wäre, um Kohlendioxid zu binden. Gerade die Silikatverwitterung war mir völlig neu. Außerdem weist sie auf Langzeitfolgen hin.

„...Aber die fatalen Schäden steigen nicht nur mit der Temperatur, sondern auch mit der Dauer, die wir diese Temperatur halten. Wer sagt bitte dem Permafrostboden, dass er mit dem Schmelzen aufhören soll, wenn die Welt eines Tages klimaneutral ist?...“

Beim Thema Algorithmen und maschinelles Lernen nimmt der Autor seine Leser mit, indem er erläutert, wie die Ergebnisse von der Datenlage abhängen. Hier arbeitet er mit anschaulichen Beispielen und weist auf mögliche Gefahren hin.

„...Viel zu oft lassen wir uns nämlich dazu verführen, zu glauben, dass eine Entscheidung, die der Computer trifft oder vorschlägt, schon ihre Richtigkeit haben muss. Weil wir nicht wissen, was hinter den Kulissen passiert...“

Und diesen Blick hinter die Kulissen vermittelt der Autor des Beitrags. In den Beiträgen gefällt mir, dass es konkrete Ratschläge gibt, was der einzelne tun kann. Es wird auch nicht verschwiegen, wo heute noch die Probleme liegen, das heißt, was die Wissenschaft schon leisten kann und was noch nicht.
Gerade das Beispiel Biodiversität zeigt deutlich, wie hier gekonnt begriffe fasslich erklärt werden die man eigentlich täglich hört.

„...Das sind Arten: Triebspitzen am Baum des Lebens. Einerseits eine systematische Kategorie, andererseits aber auch eine evolutionäre Realität...“

Wenn möglich, wird mit Diagramm und Abbildungen gearbeitet.
Kurzbiografien der Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen und umfangreiche Anmerkungen ergänzen das Buch.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es bietet eine Menge Wissen und zeigt, wie man das aufbereiten kann, um möglichst verständlich zu bleiben.

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Veröffentlicht am 11.03.2023

Klasse Kinderbuch

BOOKii® Hören und Staunen Heimische Vögel
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„...Einen Vogel erkennt man sofort am Federkleid, an den Flügeln und an dem Schnabel...“

Damit führt das Buch in die Welt der Vögel ein. Auf 27 Seiten werden in farbigen Abbildungen die Vögel unsere Heimat ...

„...Einen Vogel erkennt man sofort am Federkleid, an den Flügeln und an dem Schnabel...“

Damit führt das Buch in die Welt der Vögel ein. Auf 27 Seiten werden in farbigen Abbildungen die Vögel unsere Heimat vorgestellt. Sie sind geordnet nach Singvögeln, Vögel im Garten, Vögel am See oder am Strand.
Zu jedem Vogel wird die Körperlänge, das Gewicht, Nahrung und der Unterschied zwischen den Geschlechtern angegeben, wobei es statt Gewicht exakter Weise Masse heißen sollte.
Das Besondere am Buch aber ist der Hörstift. So kann sich das Kind zu jedem Vogel die entsprechende Stimme anhören.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Dazu beigetragen haben auch die realistischen und relativ groß gezeichneten Abbildungen der Vögel.

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Veröffentlicht am 11.03.2023

Schwierige Jahre

Fine und die Zeit der Veränderung
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„...Fine ist schon eine kleine Frucht – ein Äpfelchen. Ihr Charakter ist schon angelegt. Sie ist selbstbewusst und fröhlich, bewegt sich gerne...“

So charakterisiert Ulla ihre 6jährige Tochter. Deren ...

„...Fine ist schon eine kleine Frucht – ein Äpfelchen. Ihr Charakter ist schon angelegt. Sie ist selbstbewusst und fröhlich, bewegt sich gerne...“

So charakterisiert Ulla ihre 6jährige Tochter. Deren Entwicklung darf ich im vierten Band der Serie verfolgen.
Die Autorin hat erneut eine spannende Familiengeschichte geschrieben, die sich an wirklichen Ereignissen orientiert.
Der Schriftstil ist ausgereift. Er bringt die familiären Verhältnisse und die gesellschaftlichen Probleme auf den Punkt. Dazu dienen insbesondere viele gut ausgearbeitete Gespräche.
Heinrich und Ulla sind zurück nach Berlin gezogen. Neben Fine haben sie zwei weitere Töchter. Vor allem Neli, die mittlere, ringt verzweifelt um die Anerkennung ihres Vaters. Beate, die jüngste, ist eine kleiner Sonnenschein.
Heinrich hat sich über die Wohnverhältnisse in Berlin aufgeregt und deshalb seine Stellung als Amtsarzt verloren. In der Ehe kriselt es, denn das Geld ist knapp. Ulla wollte nie nur Hausfrau und Mutter sein.
Ich darf das Leben der Familie von 1926 bis 1933 verfolgen. Einen breiten Rahmen nimmt die Politik ein. Während Vera, Heinrichs Schwester, sich eher zu den Sozialdemokraten hingezogen fühlt, wird Ulla Mitglied der Kommunistischen Partei. Heinrich sieht ihr Engagement skeptisch.

„...Ich sehe mich sicher als Sozialisten, aber bestimmt nicht als Kommunisten. Sie versuchen, ihre Ideologien mit Gewalt durchzusetzen. Und Gewalt hat in dieser Welt nichts mehr zu suchen…“

Fine fühlt sich bei den Pionieren wohl. Sie zeigt sich interessiert an politischen Fragen und ist für ihr Alter ziemlich reif. Aber sie lernt auch schon die Schattenseiten kennen.
Heinrich und Ulla trennen sich. Heinrich behandelt viele Patienten umsonst. Deshalb bezahlt er für seine Familie nur die Miete. Ulla ist also gezwungen, arbeiten zu gehen. Das jedoch ist in der Wirtschaftskrise schwierig. Außerdem beanspruchen ihre politischen Aktivitäten viel Zeit. So muss sich Fine häufig um ihre jüngeren Geschwister kümmern.
Als sich die Situation weiter zuspitzt und Ulla kaum noch ihre Familie ernähren kann, setzen sie Heinrich und ihr Vater unter Druck. Sie soll die Kinder bei einer mit ihrem Vater befreundeten Familie in Thüringen unterbringen.
Das ist ein zweischneidiger Schwert. Den Mädchen fehlt die Familie. Nach einiger Zeit aber erkennt Fine, dass ein geregeltes Leben auch seine Vorteile hat. Sie darf Kind sein. Politik spielt nun keine Rolle mehr in ihrem Leben. Hinzu kommt, dass Paula Dehmel, die Großmutter der Mädchen, Jüdin war. In Tabarz sind sie damit weit weg von Berlin und den zunehmenden Auseinandersetzungen.
Ein Personenverzeichnis und ein inhaltsreiches Nachwort ergänzen die Geschichte.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 10.03.2023

Spannend und berührend

Das Schimmern der Träume - Töchter der Freiheit
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„...Ihnen, Miss Braun, die Verantwortung für meine Familie und damit auch über die Plantage anzubefehlen ist außergewöhnlich, ja. Aber die Lage, in der wir uns befinden noch viel mehr...“

Mit diesen Worten ...

„...Ihnen, Miss Braun, die Verantwortung für meine Familie und damit auch über die Plantage anzubefehlen ist außergewöhnlich, ja. Aber die Lage, in der wir uns befinden noch viel mehr...“

Mit diesen Worten stärkt Richard Annie den Rücken, bevor er sich ins Kriegsministerium begibt.
Die Autorin hat eine bewegende Fortsetzung ihrer Saga geschrieben. Der Schriftstil ist ausgereift und bringt die Probleme auf den Punkt. Außerdem sorgt der schnelle Wechsel zwischen den Handlungsorten für einen hohen Spannungsaufbau. Die Autorin weiß genau, wo sie jeweils die Handlung unterbrechen muss, um den Leser bei der Stange zu halten.
Wir schreiben das Jahr 1861. Amerika befindet sich im Sezessionskrieg. Annie, die aus dem Norden kommt und Lehrerin ist, soll sich nun um die Plantage in South Carolina kümmern. Ihr heimlicher Verlobter David, zukünftiger Erbe der Plantage, hat sich als Arzt an die Front bei der Armee der Südstaaten gemeldet. Annie wird getragen durch ihren Glauben und durch das Vertrauen, dass ihr die schwarzen Sklaven entgegenbringen.

„...Sie könnte diese (Anmerkung: Zeit) mit Traurigkeit und Angst anfüllen oder jeden Tag hoffnungsfroh und dankbar annehmen, der sie seiner Rückkehr näher brachte...“

Die Geschichte spielt zum einen auf der Plantage, wo sich Annie nicht nur mit Mr. Meadow, der sie eigentlich unterstützen soll, herumschlagen muss, sondern auch mit Victoria, die auf die häusliche Plantage zurückgekehrt ist. Außerdem treibt sich ein Fremder auf dem Land herum.
Im zweiten Handlungsstrang erlebe ich David an der Front. Hier erfahre ich einiges über die Kämpfe. Glücklicherweise hält sich die Autorin mit der Beschreibung der militärischen und medizinischen Realitäten kurz. Der folgende Satz könnte auch in unsere Zeit passen:

„...Jeden Tag hoffe ich darauf, dass die Menschheit vernünftig wird und diesen unsinnigen Krieg als beendet erklärt...“

Der dritte Handlungsstrang erzählt, wie sich Susanna in Washington um misshandelte Frauen kümmert. Sie nimmt sie in ihrem Haus auf. Ihr Mann Marc, der Annies Bruder ist, ist als Kriegsreporter bei den Truppen des Nordens unterwegs. Susanna lebt gefährlich, denn prügelte Ehemänner wollen ungern auf ihre Frauen verzichten.
Der letzte Handlungsstrang führt mich nach Kanses, wo Annies Schwester mit Mann und Kindern lebt. Es langt nicht, dass die Soldaten beider Armee eine Bedrohung sind, auch schwere Krankheiten machen vor den Familien nicht Halt.

„...Ein andere Sturm hatte Sophie mit aller Macht im Griff. Es war einer jener Lebensstürme, die über jeden Menschen hinwegfegen konnten, ohne Hoffnung auf Rettung...“

Die Autorin versteht es, die Geschichte lebendig zu erzählen und historische Gegebenheiten gekonnt einzuflechten. Gut ausgearbeitete Gespräche geben einen Einblick in die Gefühlswelt und die inneren Kämpfe der Protagonisten.
Nicht unerwähnt möchte ich Bobby lassen, den jüngsten Spross auf der Plantage. Er ist noch Kind, aber er steht Annie zur Seite und ist auch für ungewöhnliche Aufgaben zu motivieren. Die Kinder der Sklaven behandelt er wie seinesgleichen.
Ein Personenregister rundet die Geschichte ab.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es zeigt, wie Menschen in schwierigen Zeiten über sich hinauswachsen können.

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Veröffentlicht am 09.03.2023

Krimi im britischen Stil

Hunter B. Holmes: Studienfach Mord
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„...Er spürte einen Piks am Hals. Reflexartig schoss seine Hand an die Stelle, an der er den Stich wahrgenommen hat...“

Nach einem ganz normalen Morgen verstirbt Professor Max Gibson bei einer Vorlesung ...

„...Er spürte einen Piks am Hals. Reflexartig schoss seine Hand an die Stelle, an der er den Stich wahrgenommen hat...“

Nach einem ganz normalen Morgen verstirbt Professor Max Gibson bei einer Vorlesung in der Londoner Universität. Der Fall landet bei Hunter B. Holmes.
Der Autor hat einen abwechslungsreichen Krimi geschrieben. Neben der Ermittlungen spielen auch viele persönliche Beziehungen eine wichtige Rolle.
Der Schriftstil lässt sich flott lesen. Er wird durchsetzt von einem feinen Humor.
Holmes hat einen neuen Partner. Auf geschickte Weise versucht er, ihn während der Fahrt zum Tatort auszufragen. Dabei geht es um persönliche Dinge, bei denen sich David erstaunlich bedeckt hält, aber auch um die Arbeit als Kriminalist.

„...Wobei unsere Arbeit nicht mit Krimiserien zu vergleichen ist. Sie besteht aus viel Schreibtischarbeit, Unmengen an Kaffee und vielen Überstunden...“

Normalerweise gibt es eine Menge an Zeugen – einen ganzen Hörsaal. Auch den Griff an den Hals haben mehrere Studenten mitbekommen. Von der Kriminaltechnik wurde aber nichts gefunden, nach dem Max gegriffen habe n könnte. Als Leser weiß ich allerdings schon deutlich mehr, frage mich aber auch, wo das Utensil geblieben ist.
Schnell stellt sich heraus, dass Max zwar bei den Studenten beliebt war, es in seinem Privatleben aber einige Baustellen gab. Amüsant sind die Gespräche zwischen Hunter und dem Gerichtsmediziner Lee Chang.

„...Hunter verzog das Gesicht. „Also was ist jetzt mit Max Gibson?“ „Er ist noch immer tot und dieser Zustand wird sich aller Voraussicht nach nicht mehr ändern“, sagte Chang...“

Gut gestaltete Verhöre und eine klare Zwischenanalyse der Ergebnisse ermöglichen mit das Mitdenken. Es zeigt sich, dass es komplexe Beziehungen zwischen den Protagonisten gibt. Liebe, Eifersucht, Wut und Verletztheit spielen dabei eine wesentliche Rolle. Aber taugen sie als Motive?
Doch dann gibt es einen weiteren Toten. Plötzlich stehen alle Theorien erneut auf dem Prüfstand.
Was wurde übersehen?
Der Krimi hat mir sehr gut gefallen.

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