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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.02.2024

Ein kleines Juwel

Hallo, du Schöne
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Zum Inhalt:
Als William Julia kennenlernt, ahnt er nicht, dass es Familien geben kann, in denen Geschwister und Eltern miteinander kommunizieren, - als Einzelkind mit gebrochenen Eltern hat er dieses Zusammengehörigkeitsgefühl ...

Zum Inhalt:
Als William Julia kennenlernt, ahnt er nicht, dass es Familien geben kann, in denen Geschwister und Eltern miteinander kommunizieren, - als Einzelkind mit gebrochenen Eltern hat er dieses Zusammengehörigkeitsgefühl nie kennengelernt. Doch bald überfordert ihn die Dynamik seiner Frau und er fühlt sich an die an ihn gestellten Anforderungen nicht mehr gewachsen. Die daraus folgende Kurzschlusshandlung führt zu völlig neuen Konstellationen und Möglichkeiten.

Mein Eindruck:
Ann Napolitano weiß die quirlige Stimmung einer italienischstämmigen Familie in Chicago wunderbar einzufangen, doch auch die Blase der Einsamkeit, in der sich William trotz allem Trubel bewegt, ist absolut spürbar. Das ist eine Kunst, die nicht viele Schriftsteller beherrschen: Mitgefühl in jedem Sinne des Begriffs bei den Lesern zu wecken, und das für jede einzelne Figur, aus deren Sicht die Kapitel geschrieben sind. Die Abschnitte sind länger oder kürzer, - je nachdem, ob das Leben gerade Kapriolen schlägt oder ein langer ruhiger Fluss ist. Zum Ende hin werden dann sensible Seelen sehr gefordert und Tränen könnten fließen, wenn Trauer und Glück, Ende und Beginn wie ein Blitz auf der gleichen Stelle einschlagen.

Mein Fazit:
Wunderschön und sponsored by Tempo Taschentücher

Veröffentlicht am 25.02.2024

Alt und jung an einem Strang

So was wie Freunde
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Diese Rezi behandelt das Hörbuch


Zum Inhalt:
Tom ist 15, Halbwaise, verliebt in Farah und hat einen Vater, der seinen Kummer in Alkohol ertränkt. Maggie hingegen lebt auf dem Bauernhof, ist verwitwet ...

Diese Rezi behandelt das Hörbuch


Zum Inhalt:
Tom ist 15, Halbwaise, verliebt in Farah und hat einen Vater, der seinen Kummer in Alkohol ertränkt. Maggie hingegen lebt auf dem Bauernhof, ist verwitwet und jenseits der 60. Beide eint die Liebe zu Büchern und als die städtische Bibliothek abgerissen werden soll, entwickeln sie einen Plan zur Rettung.

Mein Eindruck:
Wie die beiden ungleichen Charaktere zueinander finden und sich gegenseitig bei der Bewältigung ihrer ganz eigenen Krisen helfen, ist sehr berührend und geht absolut an die Nieren. Beide Sprecher (Toms Sicht in der ersten Person, Maggies aus der dritten, aber nah an der Figur) hauchen den Personen Leben ein und packen ihre Zuhörer. Die Autorin kann sich in beide Altersstufen gut versetzen und wenn man auch bei manchen der jugendlichen Problemen die Augenbrauen hochziehen möchte, sind sie gut aus dem Leben gegriffen. Dass nicht wirklich alles zum Schluss in rosarotem Glanz erstrahlt, jedoch einige Klippen wenigstens teilumschifft sind, befriedigt einerseits den Wunsch nach einem Happy End, wirkt aber immer noch lebensecht genug.

Mein Fazit:
Generationenübergreifende Mission mit Humor und Tiefgang

Veröffentlicht am 18.02.2024

Packend und erschreckend

Die Burg
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Zum Inhalt:
Milliardär Nevio hat eine Burg gekauft, sie restauriert und in ihren unterirdischen Räumen ein Escape-Spiel verwirklicht, das seinesgleichen sucht, welche er mit handverlesenen Gästen testen ...

Zum Inhalt:
Milliardär Nevio hat eine Burg gekauft, sie restauriert und in ihren unterirdischen Räumen ein Escape-Spiel verwirklicht, das seinesgleichen sucht, welche er mit handverlesenen Gästen testen möchte: Gesteuert von KI kann jede gewünschte Simulation aufgerufen werden. Leider ist die Intelligenz lernfähig und beginnt, ihr eigenes Spiel zu spielen und das ohne Rücksicht auf Leib und Leben der menschlichen Versuchskaninchen.

Mein Eindruck:
Nach diesem spannungsgeladenen Thriller geht man garantiert mit ganz anderen Augen in einen Escape-Room, - oder möglicherweise lieber gar nicht. Denn egal ob Poznanski ihre Leser die Perspektive innerhalb der Gruppe oder außerhalb im Technikraum einnehmen lässt, - die Hilflosigkeit und Angst greift um sich und wie plötzlich nichts mehr sicher ist, sorgt für den totalen Schrecken. Dabei müssen es nicht nur körperliche Qualen sein, auch die Eingeständnisse, zu denen die Probanden gezwungen werden, lassen Schrammen zurück. Dadurch dass die Autorin die Sicht auf unterschiedliche Personen lenkt, wachsen sie einem alle ans Herz (oder eben auch nicht) und Schwächen und Stärken treten besonders gut ans Licht. Wie sich am Ende herausstellt, warum die KI so, nicht anders und letztendlich doch wie bestellt gehandelt hat, ist der absolute Zuckerguss auf Poznanskis Torte.

Mein Fazit:
Für Technikfreaks und solche, die es nicht mehr sein wollen

Veröffentlicht am 14.02.2024

Traum oder Albtraum?

No Escape
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Zum Inhalt:
Von ihrem Vater enttäuscht zieht es Lana gemeinsam mit ihrer Freundin Kitty auf die Philippinen. Dort lernen sie die Besatzung einer Yacht kennen und schließen sich der Gruppe an. Gemeinsam ...

Zum Inhalt:
Von ihrem Vater enttäuscht zieht es Lana gemeinsam mit ihrer Freundin Kitty auf die Philippinen. Dort lernen sie die Besatzung einer Yacht kennen und schließen sich der Gruppe an. Gemeinsam segelt man auf der Blue, taucht, schwimmt, schnorchelt und Lana verliebt sich in Danny. Doch nichts währt ewig und als ein Mitglied der Besatzung unauffindbar ist, fragt sich Lana, ob doch nicht alles Gold ist, was so verführerisch im Wasser glitzert.

Mein Eindruck:
Lucy Clarke hält sich immer an ihre Protagonistin Lana, wenn sie in der Gegenwart und in der Vergangenheit die Vorkommnisse auf der Blue und (später) in Neuseeland beschreibt. Dadurch sieht auch der Leser durch die gefärbte Brille und bleibt im Unklaren, ob Lanas Erinnerungen und Empfindungen korrekt sind. Das führt zu Unsicherheit (im positiven Sinn) und Dramatik, wenn auf engem Raum Konflikte auftreten und gegen die Elemente gekämpft wird. Die von der Autorin kreierten Charaktere sind gut beschrieben und mit leichter Hand gezeichnet, - zwar gibt es unterschiedliche Hautfarben und sexuelle Präferenzen, doch das wirkt nicht gezwungen. Inhaltlich wartet Clarke mit einigen echten Überraschungen auf und lediglich der Epilog verhindert die volle Punktwertung, denn die dort beschriebene Niedertracht ist so typisch für die Sicht einer Britin, dass es nervt. Leider.

Mein Fazit:
Sehr gut entwickelt und spannend

Veröffentlicht am 14.02.2024

Brutale Morde, sehr schlechte Polizeiarbeit

Bergesspitz und Meuchelmord
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Zum Inhalt:
Fünf Freunde treffen sich zu ihrer jährlichen Wandertour. Am Gipfelkreuz finden sie eine Todesdrohung gegen ihre Gruppe und kurz danach beißt der erste ins Gras. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt.

Mein ...

Zum Inhalt:
Fünf Freunde treffen sich zu ihrer jährlichen Wandertour. Am Gipfelkreuz finden sie eine Todesdrohung gegen ihre Gruppe und kurz danach beißt der erste ins Gras. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt.

Mein Eindruck:
Klappentext und Cover suggerieren einen Wohlfühlkrimi in schöner Umgebung, doch wenn auch das Zillertal als Schauplatz dieser Erwartung gerecht wird, gestalten sich die Morde unsagbar brutal. Zusätzlich verärgern einen die vielen Logiklöcher, - und dabei ist nicht nur der leichtsinnige Umgang der Polizei mit der Bedrohungslage gemeint. Eine Person nach der anderen wird angegriffen und weder wird das Personal aufgestockt, noch denkt man an echten Schutz. Und auch sonst liest man einigermaßen fassungslos den Text und lernt: Demenz ist heilbar, wenn man eine Aufgabe hat und die Verabreichung von Rauschmitteln an ahnungslose Dritte wird seitens der Polizei goutiert, wenn es denn der Wahrheitsfindung oder auf andere Weise dem eigenen Vorteil dient. Das ist einfach nicht lustig und dazu absolut unrealistisch. Die hoch gelobten Kommissare agierten nicht zielführend, ganz im Gegenteil lässt einen die Überführung zum Schluss perplex zurück. Zu guter Letzt nervte die andauernde Beschäftigung aller Charaktere mit dem anstehenden Fitnesstest und/oder Fressgelagen, statt sich um die Arbeit zu kümmern.

Mein Fazit:
Ich bin leider enttäuscht, - nur die Umgebung machte Spaß

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